Donnerstag, 30. August 2018

Weimar II?

Wenn man sich die Forderungen der Rechten, der Wutbürger und dem ganzen braunen Sumpf im Osten, aber auch im Westen, anschaut, geht es nicht nur um Ausländerfeindlichkeit, sondern auch um den Kampf gegen die Eliten in Politik und Wirtschaft, gegen die systemtreuen Massenmedien und um soziale Ungleichheit.
Lässt man die Ausländerfeindlichkeit weg, sind es exakt die Dinge, um die es auch den Linken geht. Die Verteidiger des im Wortsinne herrschenden Systems geraten also von zwei Seiten unter Druck. Das war in Weimar auch so.
Sehen wir uns die Quantität der linken und rechten Kritiker an. 34 Prozent können sich vorstellen, die Bewegung „Aufstehen!“ zu wählen. AfD, CSU, NPD und andere Rechte (z.B. Nazis, die gar nicht wählen, weil sie gegen Demokratie sind) kommen zusammen sicher auch auf etwa ein Drittel der Bevölkerung. Eine weit verbreitete Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen ist also durchaus vorhanden.
Bei der letzten Reichstagswahl im November 1932 kam die NSDAP auf 33 Prozent der Stimmen, die KPD auf 17 Prozent. Die Zahl der Feinde der Weimarer Republik addierte sich also auf 50 Prozent. Plus viele andere Unzufriedene.
Vielleicht ist die Berliner Republik nicht so nahe an einem kompletten Systemwechsel wie damals, aber sie ist womöglich näher an einem Politikwechsel als wir glauben. Es ist die Frage, welche Seite das Rennen macht. Für Migranten ist es eine lebenswichtige Frage.

2 Kommentare:

  1. Muss man sich darüber wundern? Die Bürger haben die Schnauze schon lange voll von den sogenannten Eliten, die nur in Ihre Taschen wirtschaften. Es ist an der Zeit, dass ein grosser sozialer Wurf kommen muss im Bereich der Sozialversicherungen. Alle einkommen müssen dazu veranlagt werde, weg mit der Beitragbemessungsgrenze und mit der Möglichkeit der PKV. Wer mehr will, soll es dann versichern.

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    1. Vermutlich wird sich das Elend noch bis 2021, bis zur nächsten Bundestagswahl, hinziehen. Dann ist die CDU bei 25 Prozent, die SPD bei 12 Prozent und wir dürfen gespannt sein, bei wem die verlorenen Prozente landen werden. Bisher bei der AfD und den Grünen.

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