Sonntag, 2. August 2009

Für Jeanne



Es war einmal ein Mädchen namens Jeanne, dem waren Vater Staat und Mutter Courage gestorben, und es war arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott in den Wedding.
Da begegnete ihm ein armer Mann mit Migrationshintergrund, der sprach: "Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig." Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: "Gott segne dir's", und ging weiter.
Da kam ein unbetreutes Kita-Kind, das jammerte und sprach: "Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann." Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm.
Und als es noch eine Weile gegangen war, kam ein Hartz IV-Empfänger und hatte kein Leibchen an und fror; da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eine Drogenabhängige um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin.
Endlich gelangte es in den Mauerpark. Es war schon dunkel geworden, da kam ein Obdachloser und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: "Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben", und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und im Brunnenviertel hatten plötzlich alle Menschen Arbeit, alle kleinen Kinder einen Kita-Platz und alle Kranken waren wieder gesund. Die Unglücklichen wurden glücklich und brauchten weder Drogen noch Alkohol. Und am Ende wurde aus dem Mauerpark sogar ein richtiges Biotop, in dem die Menschen zusammen ein großes Fest feiern konnten.
Alles Gute für Dich und die Menschen, die Dir wichtig sind!

1 Kommentar:

  1. Hallo Matthias
    Dieses hast du wunderbar (Jeanne)
    ge-und beschrieben.Einfach klasse.
    Gruß
    Hubert

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