Blogstuff 681
Jeder
Krieg ist während seines Verlaufs eine Blackbox. Wir wissen nicht genau, was
passiert. Informationsschnipsel wie Handyaufnahmen lassen keine Rückschlüsse
über die Gesamtsituation zu, jeder Kommentar der Kriegsparteien zur
Gesamtsituation ist mit größter Vorsicht zu genießen. Daher lese ich aktuell
nur die Überschriften. Nach dem Ende des Kriegs wissen wir mehr. Aber alles
werden wir nie erfahren.
In
Feldberg am Sack hat man eine Bushaltestelle nach mir benannt.
Wir
sind Raubtiere, keine Grasfresser.
Sechzehn
Jahre nach der Veröffentlichung meiner Ghandi-Biografie bekomme ich eine
Interviewanfrage. Ich bin gerührt. Und das Lob geht natürlich runter wie
Öl: „Im Zuge unserer Recherche sind wir auf Ihre Suhrkamp-Biografie
gestoßen, die uns begeistert hat.“
Putin
muss sich bei Assad Soldaten ausleihen, weil er mit seinen eigenen Leuten nicht
weiterkommt. Schon irgendwie traurig. Oder peinlich.
Die
Ukraine hat Laboratorien. Wer hätte das gedacht? Ich sage nur
MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN. Oder waren es im Irak Waffenvernichtungsmassen? Eine
leere Flasche Wein kann schnell ein Molli sein. So hat in den 70ern schon die
Berliner Polizei argumentiert, wenn bei Linken eine Hausdurchsuchung gemacht
wurde.
Die
Abonnenten von Kiezschreiber Prime konnten übrigens das Besäufnis von Schröder
und Putin live miterleben, bei dem es angeblich um „Krieg und Frieden“
(Tolstoi) ging.
Seit
Syrer und Iraker nach Deutschland kommen, eröffnen sie Lokale mit ihren einheimischen
Spezialitäten. Was bringen die Ukrainer mit? Am Innsbrucker Platz in
Berlin-Schöneberg gibt seit 2008 das „Odessa Mama“. Da kann man Baklazanaja Ikra nach Odessa Art (Auberginensalat) oder Draniki (Kartoffelpuffer mit saurer Sahne) essen, Schwarzmeersoljanka,
Bratwurst nach Kosakenart, Kotleta nach Kiewer Art (Hühnchen), Wareniki und
Pelmeni – dazu trinkt man einen Nemiroff Vodka.
Ich
bin so alt, dass ich im Studium noch „Power and Interdependence: World Politics
in Transition“ von Keohane/Nye gelesen habe. These: Je enger wir wirtschaftlich
verflochten sind, desto geringer ist die Kriegsgefahr. Jetzt stellt sich
heraus: Krieg wird trotzdem geführt, während die Geschäfte glänzend laufen. Es
werden ein paar Oligarchenyachten beschlagnahmt und Konten eingefroren (nicht enteignet),
aber der russische Exportschlager, Öl und Gas, wird weiterhin verkauft.
Wirtschaftliche Verflechtungen zwischen den Staaten können auch so eng sein,
dass sie nicht mehr zu lösen sind, zumindest nicht kurz- oder mittelfristig.
Aber sie verhindern eben keine Kriege. Da hat sich die Interdependenztheorie
leider geirrt.
Rod Stewart - Young hearts
be free - YouTube
War der Moderator bei der Prime-Übertragung Peter Hartz?
AntwortenLöschenNa ja, egal. Putin hat sie beide unter den Tisch gesoffen.
Wir sind Allesfresser mit einer gewissen Prädispostion für pflanzliche Nahrung. Die Beschaffenheit von Gebiss und Verdauungstrakt zeugen davon. Wir können zwar auch anders, also jagen und töten, müssen aber nicht. Nicht mehr.
AntwortenLöschenJagen und Töten möchte ich auch nicht, aber zum Glück leben wir in einer Welt der Arbeitsteilung. Wenn ich im Restaurant ein Rumpsteak bestelle, sind alle Dienstleistungen rund ums Fleisch eingepreist.
LöschenWenn so eine Segelyacht eingefroren wird, ist die Mannschaft aber schon von Bord oder nicht. Ich würde als Oligarch nämlich nachher nicht gern mit auftauenden Küchenjungs übers Meer schippern. Das stinkt.
AntwortenLöschen