Dienstag, 9. Juni 2020

Anmerkungen eines Trash-Poeten


Blogstuff 442
“Claudicat ingenium, delirat lingua, labat mens.” – Es lahmt der Geist, es faselt die Zunge, es wankt der Sinn. (Lukrez)
Können Sie sich noch an die Klimadebatte im vergangenen Jahr erinnern? Die Quintessenz war, dass wir alle unseren Lebensstil ändern müssen, dass jeder Einzelne an seinem Platz, ob Politiker, Unternehmer oder einfacher Bürger, zur Veränderung beitragen muss, damit die Welt gerettet wird. Kennen Sie jemanden, der weniger Fleisch gegessen hat, weniger Flugreisen gemacht hat, seinen Job in der Autoindustrie gekündigt hat? Ich auch nicht. Wir wollen nichts ändern. Mit Corona ist es das gleiche. Wir wollen unser altes Leben zurück. Wir wollen Ballermann, Billigfleisch und am Sonntagabend Tatort. Die Leute, die auf sogenannten Hygiene-Demos das Grundgesetz hochhalten, könnten genauso gut ein Schild mit der Aufschrift „2019“ hochhalten.
Sind Schafe glücklich? Sind Schafe unglücklich? Schafe sind zufrieden, solange das Gras vor ihrer Schnauze wächst. Und so zerbröselt der Keks.
Wer das Schloss von Willem Zwo, der den Ersten Weltkrieg angefangen hat, wieder aufbaut, der kann auch Hitlers Neue Reichskanzlei wieder aufbauen.
Viel Geld fürs Fliegen: Kramp-Karrenbauer will in den nächsten Jahren 90 Eurofighter (Gesamtsumme: ca. 15 Milliarden €) und 45 F-18 (Gesamtsumme: ca. 10 Milliarden €) kaufen. Da sind die 9 Milliarden für die Lufthansa eigentlich Peanuts – und vom Urlaubsflieger habe ich mehr als vom Kampfbomber.
Nur weil ich Udo Walz zur Rasenpflege einfliegen lasse, wirft man mir Dekadenz vor. Ich sage immer: Ein glühender Kämpfer für den Kommunismus kann seinen Marx auch auf den Malediven lesen.
Leute, die bei „Hygiene-Demos“ das Grundgesetz hochhalten, sind Verfassungsschützer im Wortsinn. Eigentlich sind es glühende Patrioten.
In den Neunzigern gab es in Berlin nur zwei Getränke: Milchkaffee und Beck’s. Ich fand das ausreichend.
Früher haben selbst die Könige Wasser aus dem eigenen Brunnen getrunken. Heute bringen uns Lkws San Pellegrino aus Italien und Perrier aus Frankreich. Kommende Generationen werden diesen Irrsinn bestaunen und belächeln.
Wenn man jung ist, hofft man auf den Tag der Revolution. Wenn man alt wird, hofft man, dass sie nicht mehr kommt.
Aus disziplinarischen Gründen lässt Bonetti seinen Chauffeur grundsätzlich auf der linken Spur fahren und mit 130 km/h. Da kann der Porschefahrer hinter ihm blinken wie ein Leuchtturmwärter. Wenn alle so denken würden wie er, hätten wir längst ein Tempolimit.
Tenacious D – Tribute. https://www.youtube.com/watch?v=_lK4cX5xGiQ

3 Kommentare:











  1. Events im Juni 2020
    9 Di

    Donald Ducks Geburtstag

    Donald: »Irgendwas rät mir, unverzüglich den Rückzug anzutreten.«
    (aus »Die Macht der Töne«)

    ...äääääääääää -> Kater war auf meiner Tastatur... (ړײ)

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  2. In einem Bierlexikon, weiß nicht mehr welcher Autor, es war bei einer Lesung, heißt es:
    Becks :schmeckt immer so wie man sich gerade fühlt, also meistens schlecht.
    Der Autor hat laut eigener Aussage in dem Jahr der Recherche mehrere Kilo zugenommen und seinen Führerschein abgegeben. Das nenn ich mal Einsatz.

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    1. Beck's war noch nie gut. Aber in den Kreuzberger Kneipen, in denen ich mich in den 90ern rumgetrieben habe (Intertank, Kloster u.v.m.) gab es nur Beck's. Vorteil: keine Zapfanlage, keine Gläser spülen. Einfach dem Gast eine Flasche in die Hand drücken. Fertig.

      Probier mal das Helle von Heldbräu aus Franken. Vom Fass der Himmel auf Erden, aus der Flasche immer noch sehr gut.

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