„Wer ist da? Niemand, mein Freund. Nur Schritte in der Nacht.” (Raymond Chandler: Playback)
Großes Comcizeichnertreffen in Berlin. Die Männer tragen lange Kunstledermäntel oder Irokesenfrisuren, die Frauen sehen noch verwegener aus. Eine Frau hat ihr Konterfei als Comicfigur auf den linken Oberarm tätowiert. Es ist eigentlich eher eine Party, es läuft laute Musik.
Ich unterhalte mich mit einem Zeichner namens Ralf. Er bittet mich, ihn in meinem Comicstil zu zeichnen. Aber ich schaffe es nur, ganz langsam seinen Namen in Druckbuchstaben auf ein Blatt Papier zu schreiben. Er hat auf seinem Körper Wörter tätowiert, die zu den Geräuschen passen, die dort entstehen. Auf seiner Nase steht „Nies“, neben seinem Mund „Laber“ und er sagt, auf seinem Hintern stehe „Furz“.
„Aber auf deinem Ellenbogen steht nichts“, sage ich zu ihm.
„Der macht ja auch kein Geräusch“, antwortet Ralf.
„Doch, mein Ellenbogen kann zum Beispiel knacken“, gebe ich zu bedenken. „Leider ist die Musik so laut, sonst könntest du es hören.“
Nach der Party fahren alle nach Hause. Ich sehe sie auf dem Parkplatz, als sie in ihre Wagen steigen. Ein braun-metallic-farbener Opel GT, eine aufgemotzte Ente, ein 1968er Pontiac Firebird. Kein einziges normales Auto. Ich bin vermutlich der einzige, der mit dem Zug angereist ist.
Ich träume sehr oft von Partys.
Bay City Rollers - Keep On Dancing. https://www.youtube.com/watch?v=O4qQp1QNQnM P.S.: Mein Leben als Musik-Fan begann 1975, als ich zum ersten Mal die Bay City Rollers gehört habe. In dieser Zeit war ich außerdem Fan von Borussia Mönchengladbach, Rainer Bonhof, Niki Lauda und Enid Blyton.
Mir kommt dieser Traum sehr realistisch vor. Die positive Bestätigung von allem, was da ist, durch seine Verdoppelung und im Lifestyle ist doch unser ganz normaler intellektueller Zeithorizont.
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