Montag, 30. Januar 2012
Die Tragik der Schleckers
Es freut mich persönlich ungemein, dass die Drogeriekette Schlecker, die ich seit Jahren boykottiere, endlich pleite gegangen ist. Sehr gut finde ich auch, dass die Familie Schlecker bankrott gegangen ist. Das waren schlimme Ausbeuterschweine, denen ich ein hartes Schicksal gönne - wenn möglich als Beschäftigte im Einzelhandel. Dazu muss man nichts mehr sagen, eine Billigkette weniger. Eindeutig übertrieben finde ich aber, welch üble Scherze das Schicksal mit den Namen der Gescheiterten treibt. Nicht nur, dass der Unternehmensgründer A. Schlecker heißt, nein, er muss seinen Sohn auch noch Lars Schlecker nennen, womit natürlich jeglichen Wortspielen, bei denen vorzugsweise das anfängliche L wegzulassen sei, Tür und Tor geöffnet wird. Hier sei den herumalbernden Schicksalsgöttern einmal ins Poesiealbum geschrieben, dass man mit Namen keine Witze machen soll. Hat nicht auch der finsterste Ausbeuter einen letzten Fetzen Würde verdient, mit der er seine moralische Blöße bedecken kann? Und die Graffitikünstler, die vor das Schlecker-Schild immer noch ein A und ein R gesprayt haben, sollten sich ebenfalls was schämen ...
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