Jetzt ist er endlich in der CSU angekommen: der Liebling der Konservativen, die bajuwarische Wichsvorlage für notgeile Katholiken: “Doktor zu Googleberg” (blick.ch). Machen wir uns nichts vor, die Beweise sind erdrückend, die Promotionsordnung der Universität Bayreuth und die einschlägigen Gerichtsurteile sprechen eine klare Sprache. Der Bundesverteidigungsminister ist mit runtergelassenen Hosen erwischt worden. Er hat gelogen, betrogen und sein Ehrenwort gebrochen. Und alle Welt weiß das. Da helfen auch weitere Ausflüchte und neue Lügengeschichten nicht mehr weiter. Dass “Dr.” Guttenberg überrascht von den Vorwürfen ist, zeigt nur eins: Er wusste wirklich nichts davon, weil er die Dissertation gar nicht selbst geschrieben hat. Was die Sache noch schlimmer macht. Falls es tatsächlich noch Recht und Gesetz in dieser Bananenrepublik geben sollte, werden dem feinen Freiherrn demnächst die akademischen Schulterstücke herunter gerissen. Degradiert hatte er bisher nur seine Mitarbeiter im Verteidigungsministerium - jetzt ist er selbst dran. Aber er passt damit nahtlos in die Parteigeschichte der CSU, die eine Geschichte der Skandale und dreisten Gesetzesbrüche ist. Von der Spiegel-Affäre eines Franz-Josef Strauß bis zur Zerstörung der Bayrischen Landesbank. Er wird ein guter Ministerpräsident von Bayern werden, in die Alpen-Mafia passt er geschmeidig hinein wie ein geklauter Textbaustein. Auf seiner Homepage lobt sich der Lügenbaron selbst ob seiner “Prinzipienfestigkeit und Grundsatztreue”. Wer so das Maul aufreißt und seine hochmoralische Glaubwürdigkeit wie eine Monstranz vor sich her trägt, darf sich dann aber auch nicht erwischen lassen. Aus Berliner Perspektive bleibt zu sagen: Gutti, go home!
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