Blogstuff 698
„Zweifellos kommen wir voran, aber wir machen keine Fortschritte.“
(E. M. Cioran)
Die
erste gute Tat des Tages, heute schon vor dem Frühstück. Ich gebe der Bäckerin
das zu viel gezahlte Wechselgeld zurück. Dereinst werde ich zur Rechten Gottes
sitzen und über euch richten.
Heimat
ist ein Ort, an den man zurückkehren kann. Sie ist aber auch eine Zeit,
Kindheit und Jugend, die für immer verloren gegangen ist. Helmut Schön ist tot.
Die
übergriffigen Ausländer- und Behindertenversteher, selbst kerngesund und
urdeutsch, die glauben, im Namen der anderen sprechen zu müssen.
Jeder
bedeutende öffentliche Neubau vermittelt natürlich eine Botschaft. Beim
Wiederaufbau des Stadtschlosses, ich verzichte hier auf die lächerliche
Bezeichnung „Humboldt-Forum“, mit dem die Angelegenheit einen bildungsbürgerlichen
Anstrich bekommen soll, geht es offenbar darum, die DDR-Geschichte mit dem
Palast der Republik buchstäblich zu überbauen und eine Brücke in die
Vergangenheit zu schlagen, als das Schloss noch eine Funktion hatte. Von der
Berliner Republik ins Kaiserreich; Weimar, Nationalsozialismus, verlorene
Kriege und Teilung haben an diesem Ort keinen Platz. Ebenso verräterisch ist
das neue Innenministerium, diese fürchterliche Kaserne der Bürokratie, diese
Überwachungsfabrik, hinter deren gleichförmigen Fenstern tausende Zombies in
grauen Anzügen Formulare abstempeln.
Als ich neulich in alten Unterlagen herumstöberte, fand ich ein Projekt aus dem Jahr 1993. Skizzen und Dialoge zu einem geplanten Comic rund um die Figur des Schlomo Bergomask, der bereits zuvor in meinen Kurzgeschichten aufgetaucht war und 2009 sowie 2013 als Hauptfigur in zwei Berlin-Krimis ermittelte. Dabei arbeitete ich mit Eva Muszynski aus Kreuzberg zusammen. Den Comic hat es nie gegeben. Jetzt habe ich ihren Namen gegoogelt. Sie hat als Kinderbuchautorin und Illustratorin gearbeitet und ist 2020 gestorben. Eva Muszynski – Wikipedia
Das erste gemeinsame europäische Projekt war der Kreuzzug.
Das
Klagelied des jungen Bettlers in der S-Bahn: „Ich komme aus dem Müll, ich gehe
in den Müll“. Immer und immer wieder.
#Wortspielhölle.
„Trenntstadt Berlin“ als Werbung für Mülltrennung. Trennt Berlin!
U-Bahn-Fahrt.
Links neben mir wird russisch gesprochen, rechts neben mir Hebräisch. Hinter
mir eine Unterhaltung auf Englisch. Immerhin verstehe ich wenigstens dieses
Gespräch. Er ist Berliner Türke, dessen zweite Heimat London ist, weil seine
Tochter dort wohnt. Sie lebt seit drei Monaten in Berlin und will im nächsten
Jahr in eine andere Großstadt ziehen, ihr Sohn lebt in Wien. Diese Stadt wird
immer internationaler. Wirklich deutsch ist nur die Provinz.
Wieder richtig gut.
AntwortenLöschenAlso bei mir in der Provinz geht es sehr international her.
AntwortenLöschenBerliner, Stuttgarter, sogar Esslinger oder auch aus Dresden oder Brandenburg.
Ein babylonisches Stimmengewirr.
>>>Dereinst werde ich zur Rechten Gottes sitzen und über euch richten.
AntwortenLöschenTeufel noch eins! ... da sitzen schon viel zu Viele!