Samstag, 4. März 2017

Die Kunst der Politik

Wenn keiner von uns Ahnung von Kunst hätte, würden wir wahrscheinlich das Geschmiere von Dreijährigen für große Meisterwerke halten. Irgendwann würden unsere Museen mit dem Geschmiere von Dreijährigen gefüllt sein. So geht es auch in der Politik. Die Bürger sind ahnungslos, interessieren sich nicht wirklich für die politische Praxis und die langfristigen Anforderungen der Gesellschaft. Als kämen die Probleme wie Naturkatastrophen über uns.
Wenn ich heute eine Lehrerin brauche, bekomme ich sie in fünf Jahren, weil die Ausbildung so lange dauert. Und ich bekomme sie als Referendarin, also als Berufsanfängerin, die ihre Ausbildung noch abschließen muss. Wenn ich heute einen Polizisten brauche, bekomme ich ihn in drei Jahren – und dann kennt er die Pappenheimer in seinem Kiez noch gar nicht. Wir haben exakt die Politiker und die Politik, die wir verdient haben. Weil wir zu faul sind, uns um unsere gemeinsamen Angelegenheiten zu kümmern.
Woher soll denn das Geld für eine funktionierende Schule oder eine ordentliche Verwaltung kommen, fragen wir und heben den Blick zum Himmel wie die Menschen des Mittelalters. Ganz einfach: Wir holen uns das Geld dort, wo es schon ist. Bei den Wohlhabenden. Als Kohl Kanzler wurde, war der Spitzensteuersatz auf das Einkommen bei 56 Prozent. Er senkte es später auf 53 Prozent, Schröder auf 43 Prozent. Das sind 13 Prozent weniger. Macht bei einem Jahresbruttoeinkommen von einer Million immerhin 130.000 Euro Differenz. Davon kann man schon wieder drei Lehrer bezahlen. Rechnet man die Differenz auf das ganze Erwerbsleben des „Besserverdienenden“ (was für ein idiotisches Wort hat man uns da anerzogen – als ob diese Leute etwas Besseres wären, nur weil sie sich dafür halten) hoch, kann man eine neue Grundschule bauen.
Prince – Computer Blue. https://www.youtube.com/watch?v=6KJA4PVZvQk
Zum Thema: https://kiezschreiber.blogspot.de/2011/10/neuanfang.html

2 Kommentare:

  1. Na, gestern Abend ( Freitag ) auch Heute-show von Olli Welke angeschaut ?
    Der linksradikale Helmut Kohl ?
    Was war da noch ?.... 35 % Steuer auf Wertpapiergewinne, ganz stark.
    Sozialhilfe, von der man leben konnte.
    Und und und die Typen, die das alles beseitigt haben, habe ich zum einen höchstselbst gewählt und fand mich auch noch gut dabei.
    Fischer ! Schröder ! Argh....

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    1. Klaro ;o)

      1998 habe ich auch noch brav rot-grün gewählt.

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