Montag, 2. April 2012
Gratulation, Magic Ray!
Kennen Sie Ray Dalio? Der Mann ist 62 Jahre alt und arbeitet im schönen Westport, Connecticut, als Hedgefonds-Manager. Im Jahr 2011 hat er muntere 3,9 Milliarden Dollar verdient. Ja ja, jetzt höre ich schon wieder das neidische Gekeife von irgendwelchen Minderleistern: Das ist zuviel! Ich nenne solche Kommentare: Tyrannei der Masse! Aber das Prekariat hat sein Leben nun einmal der spätrömischen Dekadenz gewidmet und verliert im Shitstorm der Empörung schnell die Übersicht. Schon die lächerlichen 17 Millionen Euro Jahresgage für den VW-Chef erschienen ihnen als überzogen. Ray Dalio verdient jeden Tag etwa halb soviel wie Martin Winterkorn im Jahr – auch an Sonn- und Feiertagen oder im Urlaub. Und wenn ich das jetzt auf die Schnelle richtig im Kopf gerechnet habe, sind das 123 Dollar pro Sekunde. Oder man bekäme bis ins 328. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Hartz IV. Das ist doch eine großartige Leistung, das muss man doch mal anerkennen, das wird man doch mal sagen dürfen. Und wer hindert all die Kritiker eigentlich daran, selbst einen Hedgefonds zu gründen oder Vorstandsvorsitzender zu werden? Stichwort „Anschlussverwendung“?! Ich jedenfalls drücke Ray die Daumen, dass er in diesem Jahr noch eine Schippe drauflegt. Bei 3,9 Milliarden ist noch Luft nach oben …
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