Sonntag, 5. Februar 2012
Wenn man den Dienst an der Waffe verweigert ...
Während meiner Zivildienstzeit hatte ich im Altersheim einmal einen Patienten zu pflegen, der im zweiten Weltkrieg als Scharfschütze eines Spezialkommandos der Waffen-SS an der Ostfront eingesetzt war. Er hat 95 Menschen ermordet und jede Nacht sah er in seinen Träumen die Gesichter der jungen Männer wieder, die er ins Fadenkreuz genommen hatte, um danach in eben diese Gesichter eine Kugel abzufeuern und sie beim Sterben zu betrachten. Das hat er mir damals in einer ruhigen Stunde erzählt. Der alte Mann ist dann auch relativ bald gestorben. Meine Pflege war mit Sicherheit eine Erlösung für ihn.
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