Sonntag, 31. März 2024

Neulich im LKA Saarbrücken

 

A: Ich glaube, ich bin der Richtige als Undercover-Agent beim peruanischen Drogenring, Captain Ramazotti. Ich habe mir schon einen safrangelben Hoodie, eine Adidas-Jogginghose und goldene Sneaker besorgt. Seit über einer Woche lasse ich mir einen Drei-Tage-Bart wachsen. Im Einsatz werde ich mich Tito „El Locco“ Escobar nennen.

B: Denken Sie an Ihren letzten Undercover-Einsatz im Model-Milieu, Spumanski.

A: Ich hatte eine blonde Perücke und habe vorher ein Brazilian Waxing machen lassen.

B: Sie haben einen BMI, der höher ist als der IQ von Heidi Klum.

A: Aber ich habe sehr verständnisvoll mit den anderen Models gesprochen.

B: Sie haben mit Edding die Stellen markiert, die Ihnen an Ihren Kollegen nicht gefallen haben. Und beim ersten Shooting haben Sie Ihre Dienstwaffe gezogen.

A: Immerhin habe ich einen Verkäufer von Abmagerungspillen hochgehen lassen.

B: Das war eine Apotheke, Spumanski. Es gab drei Tote. Und denken Sie an Ihren Undercover-Einsatz gegen die serbische Mafia in Kleinbittersdorf.

A: Niemand hat es bemerkt.

B: Sie haben Sliwowitz als Getränk für Homosexuelle bezeichnet und den Mafiaboss mit Cevapcici beworfen.

A: Ich mag Roter Stern Belgrad einfach nicht. Sie wissen, dass ich Gladbach-Fan bin.

B: Das Burning Man Festival in Völklingen?

A: Ich habe gesagt, ich wäre Rex Gildo. Dazu habe ich „Hossa“ gerufen und vorher Bräunungscreme aufgetragen. Das war einzige Weg, um in den Backstage-Bereich zu kommen.

B: Rex Gildo ist tot.

A: Bitte, Captain. Diesmal werde ich es nicht vermasseln.

B: Sagen Sie mal was auf Spanisch.

A: Dove non ci sono capelli mal si pettina.

B: Sie machen Witze über meine Glatze? Wie wäre es mit einem Undercover-Einsatz im Archiv?

Samstag, 30. März 2024

Bonetti enthüllt: Mario Bohlen ist der Mann meiner Cousine

 

Blogstuff 936

Ostern in Jerusalem verbringen? Das war schon bei Jesus keine gute Idee.

Lange bevor Multifunktionsjacken unseren Alltag erobert haben und Firmen wie Jack Wolfskin steinreich wurden, gab es Anfang der Achtziger stylische Lederjacken mit vielen Reißverschlüssen, die alle ins Nichts geführt haben. Trendsetter waren Michael Jackson im Beat-It-Video und ich. Leider war der Hunsrück damals noch nicht so weit. Mir lag keine einzige Frau zu Füßen. Aber Michael hat mir nicht nur die Idee mit der Jacke, sondern auch die ganzen Moves (Moonwalk!) und die Choreo geklaut. Aber da stehe ich drüber. Ich muss nicht darüber reden.

Ich vermisse die Zeit, als ich ein ganzes Kinopublikum mit meinen endlosen Kommentaren zu Logiklöchern und Anschlussfehlern zur Weißglut getrieben habe. Wenn mir nichts mehr einfiel, kam Stufe 2: Ich habe einfach mit meiner Chipstüte geknistert. Und dann die Kaugeräusche!

Bevor Stephen King „Es“ geschrieben hat, hatte niemand Angst vor Clowns. Der Mann hat einen ganzen Berufsstand vernichtet. Hätte er nicht einen Zahnarzt zum Bösewicht machen können? Vor diesen Leuten hatten wir alle schon immer Angst.

Der Humor hat sich unglaublich weiterentwickelt. In den siebziger Jahren, in der Zeit von Peter Frankenfeld und Rudi Carell, wäre mein Mördergag „Kennen Sie den entflohenen Häftling?“ – „Flüchtig.“ eingeschlagen wie eine Bombe. Heute sitze ich in der Redaktion der Heute-Show und schaue in versteinerte Mienen. Nur Oliver Welke lacht, weil er auch so alt ist wie ich. Über Frauen darf man auch keine Witze machen. Sie: „Schatz, passe ich in diese Parklücke?“ Er: „Meinst du das Auto oder dich?“ Keiner lacht. Die einzigen Minderheitenwitze kann man über Saarländer erzählen. „Warum findet man ein saarländisches Kind nicht beim Versteckspiel?“ – „Weil es niemand sucht.“ BÄM. Mike-Drop. Aber eines Tages kommen die alten Gags zurück, im Rahmen der sogenannten Postmoderne. Postmoderne heißt: Wir machen dasselbe wie früher, aber jetzt ist es ironisch reflektiert. Die Metaebene lässt grüßen.

Die Osterfeiertage sind traditionell das Fest der Schrottfilme. Bud Spencer, Winnetou, Eddy Murphy – und natürlich die James-Bond-Reihe. In „Octopussy“ wird kein Indien-Klischee ausgelassen. In diesem Land schläft man auf Nagelbrettern und reitet auf einem Elefanten zur Arbeit, meistens als Schlangenbeschwörer auf dem Marktplatz. Ein Zwölfjähriger könnte diese Drehbücher schreiben. In den alten Bond-Filmen geht es fast immer um Atombomben, die Frauen sind entweder willig oder böswillig und am Ende gibt es ein gigantisches Gemetzel mit vielen Explosionen. Und sobald die drittklassige Bumsmusik einsetzt, die nicht mal in einem Porno laufen würde, wissen wir genau, dass der Agent Ihrer Majestät nach einem kaum einminütigen Dialog den außerehelichen Geschlechtsverkehr vollziehen wird. Da könnte ich auch gleich „Karlsson vom Dach“ gucken, dieser Idiot mit einem Propeller auf dem Rücken. Das fand ich schon als Kind völlig unrealistisch.

Demnächst in Ihrem Kino: „Bibel 2 – Die Abrechnung.“

Donnerstag, 28. März 2024

Kafka

 

„Man darf ihn nicht wie einen Schriftsteller sprechen lassen, der pausenlos literarische Sätze von sich gibt.“ (Reiner Stach)

Zum hundertsten Todestag von Franz Kafka in diesem Jahr, genauer gesagt am 3. Juni, hat die ARD eine opulente sechsteilige Reihe gedreht. Nichts von der Stange, wie bei vielen Fernsehproduktionen in Deutschland üblich, auch nicht einfach chronologisch, sondern mit thematischen Schwerpunkten und vielen Sprüngen zwischen den Zeitebenen und Perspektiven. Auch die ambivalente Rolle von Max Brod, der das Werk im Alleingang der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, anstatt die Manuskripte Fachwissenschaftlern und Verlegern zu übergeben, wird angesprochen.

Dennoch bleibt die Figur des berühmten Prager Schriftstellers sehr künstlich, manieriert und befremdlich. Er spricht die ganze Zeit nur in druckreifen Zitaten und nicht wie ein Mensch, der in seinem Alltag, wie wir alle übrigens, eine Menge belanglose Oberflächlichkeiten von sich gibt. Da hat mir die dreibändige Biographie von Reiner Stach, die ich jedem nur ans Herz legen kann, auch wenn sie etwa zweitausend Seiten umfasst, sehr viel besser gefallen.

Ich habe Anfang der achtziger Jahre angefangen, mich mit Kafka zu beschäftigen. Alle Romane mehrfach gelesen, alles andere inklusive der Tagebücher und Briefe. Mein Abiturarbeit 1985 im Deutsch-Leistungskurs habe ich über Kafka geschrieben. Daher kann ich nicht beurteilen, wie die Serie auf Zuschauer wirkt, die nie etwas von ihm oder über ihn gelesen haben. Ich stelle es mir schwierig vor, in diese rätselhafte Welt der Prager Bohème einzutauchen.   

Ich muss in diesem Zusammenhang an einen Schulfreund denken, der ebenso begeistert war wie ich. 1986/87 waren wir dreimal in Prag, haben noch den morbiden Verfall dieser Stadt gesehen, der so gut zu Kafkas Werk passt. Gerade habe ich von einer Freundin, mit der ich 1994 in Prag war, eine Ansichtskarte bekommen. Sie schreibt die Stadt habe sich doch sehr verändert. Ich war zum achten und letzten Mal 2010 dort, da war die Stadt schon so bunt und amerikanisch wie Disneyland.

Besagter Freund wurde vor knapp zwanzig Jahren von Suhrkamp beauftragt, eine Kafka-Biographie zu schreiben. Zur selben Zeit schrieb ich meine Gandhi-Biographie für die gleiche Reihe. Der Verlag hat sich geweigert, sein Manuskript zu veröffentlichen. Über die Gründe wollte er nie sprechen. Er hat danach nie wieder versucht, ein Buch zu schreiben. Eine Tragödie von kafkaesken Dimensionen.

Zum „Kafkafranzl“ (Eckard Henscheid) hat jeder, der sich für Literatur interessiert, eine klare Meinung. Entweder ist man fasziniert oder entsetzt. Seine Schriften bieten ein weites Feld für Interpretationen. Für die einen überwiegt der psychologische und autobiographische Aspekt, für die anderen die Gesellschaftskritik (das isolierte Subjekt, das von einer anonymen Bürokratiemaschine zermalmt wird), man kann es satirisch lesen und als blanken Horror verstehen (v.a. Verwandlung, Strafkolonie).

Sein Leben ist voller rätselhafter und verstörender Elemente: der Vater ist ein cholerischer Despot, trotz abgeschlossenem Studium und Festanstellung lebt er in seinem Kinderzimmer, dem „Hauptquartier des Lärms“, so dass er nur nachts zum Schreiben kommt, als Jude und Vegetarier ein ewiger Außenseiter, seine Unfähigkeit zur Selbstvermarktung (im Internetzeitalter wäre er untergegangen), er überhäuft eine Frau, die er nur einmal getroffen hat, mit hunderten von Briefen (ein literarischer Stalker), hat aber erst am Ende, als er schon todkrank ist, eine Freundin. Vielleicht ist es das alles, neben der unbestrittenen Qualität seiner Werke, was ihn zu einem Schriftsteller macht, der bis heute unvergessen ist.  

Für mich ist Kafka wie LSD. Seine Texte verstärken die Gefühle und Gedanken. Ängstliche Menschen bekommen Angst, lustige Menschen fangen an zu lachen, nachdenkliche Menschen werden zu neuen Überlegungen angeregt, Philosophen beginnen zu philosophieren. Es lässt mich nicht los, aus diesen unruhigen Träumen erwacht man nicht mehr. Auch wenn inzwischen Jahre vergehen, bis ich wieder zu seinen Büchern greife.  

Mittwoch, 27. März 2024

Andy Bonetti: zu sexy für Instagram?

 

Blogstuff 935

Warum gibt es Flitzer nur im Fußballstadion, aber nicht in der Oper?

Kann sich noch jemand an diesen Theo-Lingen-Schlager erinnern? „Im Grunewald, im Grunewald / Da mache ich die Weiber kalt“.

Die „RKI Files“. Und schon hast du wieder die Corona-Deppen an der Hacke. Wann sterben denn endlich alle Geimpften?

Natürlich leben wir seit 2020 in einer Diktatur. Und seit dem Beginn des Ukrainekriegs hat Deutschland auf Kriegswirtschaft umgestellt.

Was ich in den USA gerne den Einheimischen erzähle: „In Italy we have white wine for breakfast“ oder „In Norway we say ‚Aioli‘ if something went wrong“. 

Man muss bei der AfD schon differenzieren: Da gibt es die Hellbraunen, die Mittelbraunen und die Dunkelbraunen.

Lagerfeld sagte einmal, wer Jogginghosen trage, habe die Kontrolle über sein Leben verloren. Ich bin längst einen Schritt weiter. Ich laufe den ganzen Tag in Unterhosen durchs Haus und gehe selbst bei schönem Wetter nicht vor die Tür.

In Wirklichkeit bringt mir mein Kammerdiener jeden Morgen eine gebügelte und vorgewärmte Jogginghose aus meiner eigenen Kollektion (nur echt mit der Goldborte) in meinen Ankleidesaal. Dazu trage ich Slipper aus Antilopenleder von Manolo Blahnik.

Ich werde nie vergessen, wo ich gewesen bin, als ich die Auswärtstrikots des DFB zum ersten Mal gesehen habe. Am Computer.

Auf dem Höhepunkt der Euphorie habe ich mir damals eine Harry-Potter-Brille ins Gesicht tätowieren lassen.

Ich glaube nicht an den Mond.

Die Müllmänner im Hunsrück sind wirklich Korinthenkacker. Sie haben zwar die gelbe Tonne geleert, aber die Bananenschale in die Einfahrt meiner Garage geworfen. Mach dich mal locker, Bro!

Fünfzig Gramm Eigenbedarf nach dem neuen Cannabisgesetz sind total lächerlich. Wenn ich mein Alphorn stopfe, brauche ich mindestens hundert Gramm für eine Füllung.

Die GDL bekommt endlich die 35-Stunden-Woche – in vier Jahren. Und auch nur auf persönlichen Antrag des Beschäftigten. Das lief damals bei der IG Metall ein bisschen fluffiger.

Vergessen Sie an Ostern nicht: Jesus wurde rechtskräftig verurteilt.

 

Montag, 25. März 2024

Hier kommt Bärbel

 

Blogstuff 934

Aufregung um die deutsche Fußballnationalmannschaft. Erst die Auswärtstrikots der Marke „Pretty in pink“ (wer sich darüber 2024 noch aufregt, muss Boomer oder AfD-Wähler sein – alles besser als die One-Love-Armbinde!), dann überbietet Nike beim Ausrüstervertrag auch noch Adidas. Selbst Politiker sind sich nicht zu blöd, um sich einzumischen (ausgerechnet Habeck – was für ein Abstieg). Aber nach dem Tor von Wirtz nach acht Sekunden gegen Frankreich ist die Kinderwelt der deutschen Fußballfans wieder in Ordnung.

Fun Fact: Götze hat das Siegtor im WM-Finale 2014 mit Nike-Schlappen geschossen.

Jetzt gibt es noch einen IS-Ableger aus der Provinz Kormoran. Wenn das so weiter geht, gründe ich meine eigene Terrororganisation und zünde die Bushaltestelle in Wichtelbach an. Vielleicht komme ich dann auch mal auf die Liste der Verdächtigen wie Selenskyj, Biden oder der Mossad. Warum traut man uns Deutschen eigentlich keinen Terroranschlag zu? Zu blöd? Zu harmlos? Zu unsportlich?

Imaginiertes Gespräch in einer Veganer-WG: „Ich bin Frutarier. Ich esse nur, was freiwillig von Bäumen und Büschen fällt. Ihr esst Industrieprodukte. Wann bist du zum letzten Mal geflogen? Wann hast du zum letzten Mal in einem Auto gesessen? Ich fahre noch nicht mal Fahrrad, weil auch Fahrräder Industrieprodukte sind. Ich gehe zu Fuß. Ohne Schuhe. Ihr macht mich krank! Und jetzt fahre ich mit meinem Porsche ins Steakhaus. Aus Protest gegen eure verlogene Generation!!!“

„Bärbel – Der Film“. Von Bonetti Media. Bärbel wohnt in Bärbelland, wo alle Frauen Bärbel heißen und mit ihren Kevins in Plastik-Cabrios zum Shoppen fahren. Das ist ihr eines Tages, sie ist inzwischen in den Wechseljahren (nicht zu verwechseln mit dem Jahreswechsel), zu blöd und sie fährt in die Realität. Natürlich nach Berlin. Barbie ist von den echten Menschen irritiert. Es gibt Arbeitnehmer, Fahrradfahrer, Bettler und Drogenhändler – also lauter gescheiterte Existenzen. Kevin entdeckt in Wilmersdorf das Patriarchat und fährt zurück ins Bärbelland, wo er allen Bärbels eine Mindestrente und die Vereinbarkeit und Beruf und Familie verspricht. Die Bärbels verstehen ihn nicht, denn sie haben weder Kinder noch Jobs. Dennoch fügen sie sich in ihr Schicksal und putzen fortan Bäder und Autos. Währenddessen lernt Bärbel in der realen Welt Greta Thunberg kennen und klebt sich spontan auf die nächstbeste Autobahn. Sie wird von der Spielzeugpolizei verhaftet, die schlimme Auswirkungen auf die Kinder fürchtet, die mit ihren Bärbelpuppen nicht den Klimawandel nachspielen sollen. Heinz Pralinski, der Erfinder von Bärbel, befreit sie aus den Fängen der Polizei und flieht mit ihr ins Bärbelland, wo Kevin inzwischen eine Schreckensherrschaft errichtet hat und mit dem Einmarsch ins Auenland droht. Aber dank der Cannabis-Legalisierung rauchen sie alle eine fette Bong und es gibt ein Happyend (in einer Nebenrolle: Karl Lauterbach, der das Inhalationsverfahren erklärt).

Samstag, 23. März 2024

Neulich in einem Wiener Beisl

 

A: Was war deine schlimmste Arbeit?

B: Leichenwäscher.

A: Das geht doch noch.

B: Wieso?

A: Ich war Lokalreporter.

B: Das ist doch ein schöner Beruf.

A: Hast du eine Ahnung. Um zwei Schilling die Zeile habe ich eine solchen Mist herauswürgen müssen.

B: Was für einen Mist?

A: Da sitzt du einen Vormittag in einem Altersheim, in dem ein Chor singt, dessen Mitglieder genauso alt wie die Insassen sind, und hinterher schreibst du was von einem „bunten Herbststrauß an Melodien“.

B: Ja, und?

A: Verstehst du nicht? Mein Leben lang wollte ich schreiben und dann muss ich diesen Rotz in die Maschine tippen. Und hinterher zur Redaktion bringen.

B: Leichenwaschen ist auch nicht schön.

A: Aber doch wenigstens gut bezahlt.

B: Naja, das schon.

A: Dieses namenlose Elend, wenn man schlechtgelaunt von einem drittklassigen Faschingsumzug berichten muss.

B: Aber …

A: Jetzt hör mir auf mit deinen Leichen. So wollte ich nicht leben.

B: Du brauchst jetzt einen Enzian. Herr Ober!

A: Man muss dieses Leben irgendwie hinter sich bringen.

B: Da hast du recht.

 

Freitag, 22. März 2024

Onkel Toms Hüte

 

Blogstuff 933

Die Siebziger waren besser als ihr Ruf. Es gab Melodie-Hupen im Auto. Ich kannte einen, der auf seiner Stoßstange Lautsprecher montiert hatte und über Mikro Sprüche wie „Hier spricht die Polizei. Fahren Sie bitte rechts ran!“ bringen konnte. Mein Vater hatte wie Kojak ein Blaulicht, dass man aufs Autodach stellen konnte. Leider ist inzwischen alles verboten.

18:30 Uhr. Er stand seit einer Stunde in einer Querstraße, nicht weit von seinem Haus entfernt. Dort warteten seine Frau, die drei Kinder, der Hund, die quietschende Tür, die Steuererklärung und das Altglas, das er noch wegbringen sollte, auf ihn. Im Radio lief „Mad World“ von Gary Jules.

Ich habe ein tausendteiliges Puzzle der japanischen Flagge gekauft. Das entspannt total.

Tina Turner hat mich in meiner Jugend schwer enttäuscht. „I’m your private banker, a banker for money.” Damals war die Frau schon zu kommerziell.

Liste der Länder nach Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – Wikipedia

Zum ersten Mal wurde eine Schweineniere in einen Menschen transplantiert. Meine Nieren sind aus dem 3D-Drucker. Darüber spricht niemand.

In Frankreich geht in diesem Jahr ein Atomkraftwerk ans Netz, an dem über zehn Jahre gebaut wurde und das 13 Milliarden Euro gekostet hat. Doppelt so viel wie der Berliner Flughafen. Würden wir in Deutschland komplett auf die Stromversorgung mit Atomkraft setzen, bräuchten wir hundert Kraftwerke. Macht 1300 Milliarden. Wer hat das Geld, wenn man als Staat keine Schulden machen darf? Und die Privatwirtschaft, der von Helmut Kohl in den Neunzigern die Energieversorgung übertragen wurde, winkt ab. Zu teuer, nicht zu versichern.

Warum heißt es „Freie Wähler“ und nicht „Freie Wähler*innen“?

Griechen und Römer hatten schon Sandalen, aber keine weißen Socken. Diese Kombination haben die Deutschen erfunden.

Du warst früher zur Einschulung bereit, wenn du allein den Strohhalm in die Capri-Sonne stecken konntest.

Meine Mutter war Putzfrau. Sie hat um halb sechs das Haus verlassen. Wir Kinder haben uns das Frühstück gemacht und sind dann zur Schule gelaufen. Auto hatten wir sowieso nicht. Ich habe mit einem Jahr gelernt, mir selbst die Windeln zu wechseln. Okay, nur Spaß. Wir sind steinreich. Unsere Cornflakes waren von Gucci. Mit Diamantstaub überzogen.

Warum gibt es in Supermärkten zwanzig Sorten Wasser? Zu unterschiedlichen Preisen?