Richard
Nixon hat während seiner Präsidentschaft einmal gesagt, die Vereinigten Staaten
seien das mächtigste Land der Welt, aber dennoch kein imperialistischer Staat, da
sie ihre militärische Macht nicht dazu nutzten, ihr Territorium zu erweitern.
Es ginge den USA einzig und allein darum, ihren Lebensstil global zu
verbreiten. Heute können wir sagen: Es ist vollbracht. Selbst das
kommunistische China hat sich für den amerikanischen Weg entschieden.
Was
sind die entscheidenden Merkmale dieser Leitkultur?
Materialismus
Im
Zentrum stehen Erwerbsarbeit und Konsum. Wer nicht für Geld arbeitet und dieses
Geld sofort wieder ausgibt, wird gesellschaftlich geächtet. Konsum ist eine
patriotische Pflicht. Es ist egal, ob wir schon alles haben. Wir brauchen mehr.
Kapitalismus
Durch
Arbeit und Konsum bleibt der Geldkreislauf ständig in Bewegung. Auch das Geld,
das in den Banken deponiert ist, „arbeitet“ ständig, wird investiert oder
verliehen, um neue Arbeit und neuen Konsum zu schaffen. Beruflicher Erfolg und
hohes Einkommen werden zum entscheidenden Maßstab gegenseitiger Bewertung.
Elite
Diese
Form der Wirtschaft bringt eine Elite von Profiteuren hervor, einen Geldadel, dessen
Lebensstil dem Adel in den Zeiten des Feudalismus in nichts nachsteht.
Verschwendung, aktuelles Beispiel: private Reisen in den Weltraum, wird nicht
kritisch hinterfragt, sondern ist Zeichen des Erfolgs.
Philosophische und soziale Leere
Das
Leben in dieser Gesellschaftsform ergibt keinen Sinn. Individualismus ersetzt Gemeinschaften.
Egoismus ist die Folge, genannt wird es „Selbstverwirklichung“. Es fehlen
übergreifende und langfristige Ziele der Gesellschaft.
Individualismus als Herrschaftsgrundlage
Eine
zerfallene Gesellschaft ist leichter zu beherrschen. Daher die starke Betonung der
Unterschiede gegenüber den Gemeinsamkeiten (z.B. durch Identitätspolitik).
Organisationen wie Gewerkschaften oder Kirchen verlieren an Bedeutung.
Selbstoptimierung
Das
Leben ist ein permanenter Wettkampf, jeder steht unter Konkurrenzdruck.
Deswegen muss man seinen Körper fit halten und ständig neues Wissen bzw. neue
Fertigkeiten erwerben, um sich gegen andere Menschen durchsetzen zu können.
Fehlende Nachhaltigkeit
Der
American Way of Life ist ausschließlich auf die Gegenwart ausgerichtet.
Traditionen interessieren ihn nicht bzw. werden zerstört. Leben alle knapp acht
Milliarden Menschen wie US-Bürger, zerstören wir unsere natürlichen
Lebensgrundlagen.
Demokratie als Farce
Die
politische Elite präsentiert den Wählern eine Auswahl fast identischer Personen.
Auf diese Weise verändern Wahlen nicht die Gesellschaft, da echte Alternativen zum
bestehenden System nicht vorgesehen sind. Die Parteiapparate haben das Monopol
auf die Ernennung der Kandidaten. Natürlich kann jeder Bürger in eine Partei
eintreten, aber er muss sich den Regeln dieses Apparates beugen, wenn er
ausgewählt und schließlich vom Bürger gewählt werden will. In jedem Supermarkt
hat man mehr Wahlmöglichkeiten als in der Politik.
Militarismus
Zu
diesem Lebensstil gehören auch gigantische Militärapparate. Obwohl die Länder
der EG, später der EU, seit Gründung der Staatengemeinschaft noch nie
gegeneinander Krieg geführt haben, wird weiter aufgerüstet. Es besteht keine
Bedrohung von außen, auch wenn Feindbilder wie Russland immer wieder propagiert
werden. Durch eine globale Ausweitung des Begriffs Bedrohung werden neue Feinde
simuliert. Ein Gruppe Terroristen kommt aus einem arabischen Land? Also wird
das komplette Land angegriffen, wahlweise auch das Nachbarland, wenn es
politisch opportun ist. Terroristen verstecken sich in Afghanistan? Also wird
die deutsche Freiheit zwanzig Jahre lang am Hindukusch verteidigt.
Ernährung
Hoher Fleischkonsum, fett- und zuckerreiche Nahrungsmittel prägen die amerikanisierte Lebensweise. Fastfood, Snacks und Softdrinks. Das ist nicht nur ungesund, sondern zerstört auch die Natur durch die Ausweitung von Anbauflächen und Weidegrund.
Kultur
Jazz, Rock’n Roll und Rap. Filmstars und
Hollywood-Blockbuster. Jeans, T-Shirt und Sneakers. Fernsehen und Internet. Talkshows
und Stand-Up-Comedians. Superhelden-Comics uswusf.
Verkehr
Das
Automobil ist das Hauptverkehrsmittel geworden. Die logische Formel
Massenmobilität = öffentliche Verkehrsmittel, hundert Menschen im Zug statt
hundert Autos in einzelnen Autos auf der Straße, ist außer Kraft gesetzt. Mobilität
ist ein Wert an sich. Beruflich ist Mobilität, sei es der tägliche Weg zu Arbeit,
sei es der Umzug an einen neuen Arbeitsort, ein entscheidender Faktor. Wer
viele Reisen macht, gewinnt soziales Prestige und dokumentiert seinen
Stellenwert im Kapitalismus. Immobil sind nur die Armen und Kranken.
Fazit
Das amerikanische
Imperium hat gewonnen. Wir können uns noch nicht einmal vorstellen, was auf
diese Epoche der Geschichte folgen wird. Die
sogenannte Zivilisation ist so tot wie Dosenpfirisch.
The
Rocky Horror Picture Show Science Fiction Double Feature picture show - YouTube
Das sichtbarste Zeichen ist das T-Shirt.
AntwortenLöschenFast schon ein Siegesbanner.
Jeder trägt dieses Ding, auf jedem Koninent und in jeder Gesellschaftsform.
Der totale Triumph.
Jeans. Softdrinks. Hollywood-Blockbuster. Man könnte ewig so weitermachen.
LöschenDie Nachricht, dass jemand gestorben ist, mit "R.I.P." zu besenfen.
Löschen@ nömix
LöschenThoughts & Prayers ;o)
Wie konnten wir nur in diese Falle tappen?
AntwortenLöschenIndem "wir" der Krieg verloren haben....
LöschenGut zusammengefasst...
AntwortenLöschenGut !
AntwortenLöschenIch konsumiere wie blöde um alte, gebrauchsfähige
AntwortenLöschenDinge zu erhalten, Werkzeug, Kleber, Grundierung,
Lack, Leitern, Ersatzteile...
Auf Kuba fahren schließlich auch noch sehr viele
Autos aus den 50ern.
Ich nenne mein Repair-Gefummel deshalb "Prinzip Kuba "
Bin ich böse, und wenn ja, wie böse ?