Donnerstag, 15. Oktober 2009

Erst gelacht, dann nachgedacht

Neulich wurde in einem Fernsehquiz die Frage gestellt, wie viele Muskeln im Rüssel eines Elefanten arbeiten. Dabei ist doch die eigentlich entscheidende Frage, warum der Elefant überhaupt einen Rüssel hat. Wieso kam vor Millionen Jahren irgendein Elefant auf die Idee, man müsse mit der eigenen Nase irgendwelche Sachen vom Boden aufheben können? Wo ist da der Sinn? Zum damaligen Zeitpunkt hatten die Elefanten sicher genauso große Gehirne wie ihre präzivilisatorischen Humankollegen von der Primatenfraktion. Und so haben diese bemerkenswerten Geschöpfe viel viel Zeit damit verbracht, aus ihrem Gesicht ein Werkzeug herauszubilden. Anders der Mensch: Er kommt eines Tages auf die Idee, man bräuchte ein Rad. Ob es sinnvoll ist, ein Rad zu haben, sei dahingestellt. Aber er verbringt nicht Millionen Jahre damit, sich ein Rad im Gesicht wachsen zu lassen. Er erfindet es einfach, vermarktet es geschickt, verkauft jede Menge davon und setzt sich anschließend zur Ruhe. Und genau darum stehen die Menschen heute auf der richtigen Seite des Zoogitters – und die Elefanten auf der falschen.

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