Dienstag, 9. Juni 2009
Die Weltkrise
Das Schöne an der Krise ist ja: Ich lebe in Berlin. Berlin hat die Krise schon hinter sich, das war in den Neunzigern, seitdem wurde die Arbeiterschaft durch das Prekariat ersetzt und die herumstreunenden Eingeborenen werden mit Döner gefüttert. Anderswo in Frankfurt oder München heulen derweil jedoch die Bankiers bittere Tränen auf ihre Kaviarhäppchen, dort ist die Megakrise in jedem Schmuckgeschäft mit Händen zu greifen. Was haben wir gelacht, gerade über die Milliardäre, die dieser Tage wie Sternschnuppen abstürzen! Aber jetzt ist die absolute Wahnsinnskrise auch bei uns angekommen: Karstadt insolvent – KaDeWe und Wertheim akut gefährdet – Umtausch und Gutscheineinlösung in den nächsten Tagen empfohlen. Nimmt man dem einfachen Volk jetzt auch noch die Feinkostabteilung? Werden Juwelendiebe zukünftig noch Arbeit in dieser Stadt finden? Wird der sechzigjährige Experte für bulgarischen Hüttenkäse wieder einen neuen Arbeitsplatz finden? Offene Fragen in einer Stadt, die dem Ausnahmezustand entgegen taumelt.
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