„Özil ist der Sündenbock. Der traurige kleine Junge mit den Glupschaugen, der die ganze Zeit geschwiegen hat. Kreuzigt ihn!“ (Johnny Malta)
„Vom Schmetterling zur Raupe in drei Entpuppungen.“ (Heinz Pralinski)
Es ist ein Gefühl der Befreiung, ich bin erleichtert. „Die Mannschaft“, die in alter deutscher Selbstherrlichkeit und Überheblichkeit mit den Slogans „Best never rest“ und „Zusammen. Geschichte schreiben“ bei der WM angetreten ist, durfte zeitgleich mit Panama und Saudi-Arabien die Heimreise antreten.
„Die Nationalelf ist quasi die vierte Macht im Staat", hatte Team-Manager Bierhoff bereits 2013 in einem Interview mit dem "kicker" verkündet. Da war die deutsche Nationalmannschaft noch nicht mal Weltmeister. Elf Millionäre mit dem Mercedes-Stern auf der Brust als Markenzeichen und Aushängeschild der Republik. Schönen Dank auch! Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Je größer die Klappe, desto tiefer der Absturz.
Aber die Arroganz war nicht die Ursache für das Ausscheiden der deutschen Mannschaft. Da die Medien und die sogenannten Experten offenbar unfähig sind, eine klare Analyse zu liefern, erkläre ich es Ihnen kurz:
Die DFB-Auswahl spielte in allen drei Begegnungen gegen extrem defensive Gegner. Sie versuchte, deren Abwehr durch Kurzpassspiel zu überwinden und durch Dominanz („Ballbesitz“ als Mantra des kapitalistischen Kickers) zu zermürben. Es gibt aber nur zwei Wege, den Stacheldrahtverhau von zehn Gegenspielern in und um den Strafraum zu knacken: Fernschüsse und Dribblings. Einzelaktionen. Jeder C-Jugend-Spieler weiß das. Neuer & Co., Jogi, ARD und ZDF wissen es bis heute nicht.
Solche Spiele wie gegen Südkorea haben wir früher gewonnen, weil das dümmste Rübenschwein auf dem Platz – ich sage mal Matthäus, Basler oder Hrubesch – einfach mal aus zwanzig Metern den Ball unter die Latte gezimmert hat. Schließlich haben die Fußballzwerge ja keine Welttorhüter zwischen den Pfosten. Leute wie Häßler und Littbarski oder wie noch vor kurzem Draxler und Müller sind losgedribbelt und haben Breschen in die Abwehrmauer geschlagen.
Das hat man in meiner Jugend Rumpelfußball genannt, aber es war oft erfolgreich. Bring mir drei Punkte und erspar mir die schmutzigen Details! Ich will gar nicht wissen, wie ihr das gemacht habt. B-Noten gibt’s nur beim Eiskunstlauf und in der BILD. So dachte man früher, bevor man begann, das spanische Tiki-Taka zu kopieren, das gestern übrigens auch im Original an spielerisch ebenso limitierten Russen gescheitert ist.
P.S.: Als Sportminister sollte Horst Seehofer die Verantwortung für das Debakel in Russland übernehmen und sofort zurücktreten. La Luz – Mean Dream. https://www.youtube.com/watch?v=oETEFW1g-hs
Endlich mal fundierte Anal-üsen zum Ballbesitz-Fußball.
AntwortenLöschenUnrecht hast Du jedenfalls nicht.
Wobei, Ballbesitz ist ja nicht das schlechteste Mittel, bis zum 16-er. Nur muss man dann, kurz vorm 16-Meter-Raum auch "umschalten" können, auf das was Du beschrieben hast
Aber, was solls. Auf uns hörtja doh keiner...