Das Örtchen Elend wurde gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts im ganzen Regierungsbezirk bekannt, weil sich in dem verschlafenen Dorf ein Lärmmacher niedergelassen hatte. Er überragte seine Mitbürger um mehrere Haupteslängen, hatte einen wilden roten Bart und trug ständig schwere lange Pelzmäntel, so daß er wie ein Riese aus dem Märchenbuch aussah. Er hieß übrigens nicht Ignaz, wie oft fälschlich behauptet wird. Des Tags stand er auf dem Dorfplatz und schrie aus Leibeskräften, während er die Pauke dazu schlug. Gegen Abend pflegte er immer durch den Ort zu gehen. Singend und pfeifend, rufend und händeklatschend zog er an den niedrigen Häusern vorbei, um die verschüchterten Bewohner heraus zu treiben und um eine kleine Spende zu bitten. Bald schon war er für sein fleißiges und stetes Lärmen in den Martkflecken der Umgebung bekannt. Leute kamen nach Elend, nur um ihn zu sehen. Händler nahmen Umwege in Kauf, um durch das Dorf zu kommen und den Hünen bei seinem lauten Treiben beobachten zu können. Der Lärmmacher, der nicht Ignaz hieß, fertigte derweil allerlei merkwürdige mechanische Apparate und metallische Instrumente zur Lärmerzeugung, die er vom frühen Morgen an auf dem inzwischen festlich geschmückten Dorfplatz zu bedienen pflegte. Es wurde immer lauter im Dörfchen, immer mehr Leute kamen nach Elend und so kann das Ende der Geschichte den aufmerksamen Leser nicht verwundern: Eines schönen Tages war der Lärmmacher verschwunden und wurde nie wieder gesehen.
Montag, 9. Februar 2009
Die Geschichte vom Lärmmacher
Das Örtchen Elend wurde gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts im ganzen Regierungsbezirk bekannt, weil sich in dem verschlafenen Dorf ein Lärmmacher niedergelassen hatte. Er überragte seine Mitbürger um mehrere Haupteslängen, hatte einen wilden roten Bart und trug ständig schwere lange Pelzmäntel, so daß er wie ein Riese aus dem Märchenbuch aussah. Er hieß übrigens nicht Ignaz, wie oft fälschlich behauptet wird. Des Tags stand er auf dem Dorfplatz und schrie aus Leibeskräften, während er die Pauke dazu schlug. Gegen Abend pflegte er immer durch den Ort zu gehen. Singend und pfeifend, rufend und händeklatschend zog er an den niedrigen Häusern vorbei, um die verschüchterten Bewohner heraus zu treiben und um eine kleine Spende zu bitten. Bald schon war er für sein fleißiges und stetes Lärmen in den Martkflecken der Umgebung bekannt. Leute kamen nach Elend, nur um ihn zu sehen. Händler nahmen Umwege in Kauf, um durch das Dorf zu kommen und den Hünen bei seinem lauten Treiben beobachten zu können. Der Lärmmacher, der nicht Ignaz hieß, fertigte derweil allerlei merkwürdige mechanische Apparate und metallische Instrumente zur Lärmerzeugung, die er vom frühen Morgen an auf dem inzwischen festlich geschmückten Dorfplatz zu bedienen pflegte. Es wurde immer lauter im Dörfchen, immer mehr Leute kamen nach Elend und so kann das Ende der Geschichte den aufmerksamen Leser nicht verwundern: Eines schönen Tages war der Lärmmacher verschwunden und wurde nie wieder gesehen.
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