Samstag, 29. April 2023

Wie ich mein Immobilienimperium begründete


Die Schlossstraße in Berlin-Zehlendorf. Hier begann alles. Ein rein biodeutsches Wohngebiet mit großen Einfamilienhäusern. Oberschicht. Zahnärzte, Politiker, Anwälte, Unternehmer. Überdurchschnittliche Wahlergebnisse für die FDP.

Am Anfang ließ ich Flugblätter gegen ein geplantes Flüchtlingsheim verteilen. Natürlich hatte niemand vor, hier ein Flüchtlingsheim zu errichten, aber das Gerücht war in der Welt und es hielt sich hartnäckig. Ich engagierte ein paar kurzhaarige Studenten, die mit Protestplakaten auf den Bürgersteigen unterwegs waren.

Der nächste Schritt waren drei afrikanische Frauen mit Kinderwagen. Sie waren stundenlang auf der Schlossstraße unterwegs. Dann schickte ich ein paar arabische Jugendliche aus Neukölln los, die den Anwohnern Drogen verkaufen sollten. Bald fuhren die Leute im Auto in den Grunewald, weil sie auf ihrer Straße nicht mehr den Hund ausführen wollten.

Die letzte Stufe: Bettler und Sperrmüll. Dann hatte ich sie so weit. Ich machte den Hausbesitzern Kaufangebote. Die ersten Häuser bekam ich für zwei Drittel des Marktpreises. Ich überließ die Häuser syrischen, afghanischen und irakischen Familien, die einen befristeten Mietvertrag bekamen. Die weiteren Häuser bekam ich zum halben Marktpreis oder darunter. Bald gehörte mir die ganze Schlossstraße.

Die Migranten mussten wieder gehen und ich verkaufte das gesamte Paket an eine Immobilienfirma in London. Reingewinn: sieben Millionen Euro. Andere Straßen in Berlin und München folgten. Inzwischen leite ich mein Imperium von einer Strandvilla in Malibu per Videokonferenz, das Geschäftsmodell ist unschlagbar. 

 

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