Wer
sich in Mainz impfen lässt, bekommt einen Handkäs mit Musik.
Wer
sich in Frankfurt impfen lässt, ein Glas Äppelwoi.
Spätzle,
Fischbrötchen, Kölsch – wir schaffen das!
Wer
sich in Mainz impfen lässt, bekommt einen Handkäs mit Musik.
Wer
sich in Frankfurt impfen lässt, ein Glas Äppelwoi.
Spätzle,
Fischbrötchen, Kölsch – wir schaffen das!
Bereits
heute erfahren Sie, welche fünfzigjährigen Jubiläen wir 2022 feiern dürfen.
16.1.1972:
Das Bundesinnenministerium verfügt, dass der Begriff „Fräulein“ in
Bundesbehörden nicht mehr verwendet werden darf.
30.1.1972:
Beim Bloody Sunday in Nordirland werden 13 unbewaffnete Demonstranten von britischen
Fallschirmjägern ermordet.
1.2.1972:
Hewlett-Packard bringt den ersten wissenschaftlichen Taschenrechner auf den
Markt. Er kostet 395 Dollar, was nach heutiger Kaufkraft etwa zweitausend Euro
entspricht. Einer der Entwickler ist Steve Wozniak, der später Schuhverkäufer wird.
23.2.1972:
Arabische Terroristen entführen ein Lufthansa-Flugzeug nach Aden und erhalten
von der Bundesregierung fünf Millionen Dollar Lösegeld.
5.-16.6.1972:
Erste UN-Umweltkonferenz in Stockholm. Sie gilt als Beginn der internationalen
Umweltpolitik.
18.6.1972:
Die deutsche Nationalmannschaft gewinnt zum ersten Mal die
Fußballeuropameisterschaft.
14.8.1972:
Mein sechster Geburtstag. Bei Königs Wusterhausen stürzt ein Passagierflugzeug
der Interflug (DDR) ab. 156 Tote. Bis heute das schwerste Flugzeugunglück auf
deutschem Staatsgebiet.
5.9.1972:
Bei den Olympischen Spielen in München ermorden palästinensische Terroristen
elf israelische Sportler. Fünf Terroristen sterben bei einem gescheiterten
Befreiungsversuch der deutschen Polizei, die drei überlebenden Terroristen
werden durch die Entführung eines Lufthansa-Flugzeugs aus der Haft
freigepresst. Die Olympischen Spiele werden für einen halben Tag unterbrochen.
7.12.1972:
Apollo 17 startet zur letzten bemannten Mondmission der Geschichte. Vom 11. Bis
zum 14. Dezember sind, drei Jahre nach Armstrong und Aldrin, noch einmal Menschen
auf dem Mond. Eugene Cernan und Harrison Schmitt sind bis heute unvergessen.
Das
war „die gute alte Zeit“. Heinrich Böll erhielt in diesem Jahr den
Literaturnobelpreis. Mit einem Spiegel-Essay über Ulrike Meinhof sorgte er im
gleichen Jahr für einen Skandal.
»Will Ulrike Gnade oder
freies Geleit?« - DER SPIEGEL
Meine Geburtstagsparty (Symbolbild).
M.I.A.
- Paper Planes - YouTube
Andy
Bonetti Business Administration (ABBA) gibt bekannt, dass der Meister seit heute vollständig geimpft, gechipt und entwurmt ist.
Was vollständig Geimpfte dürfen:
Kostenlos
ins Phantasialand in Brühl (Lex Laschet)
Ballermann-Sangria-Eimer-Party
während der Ausgangssperre
Gruppensex
Zwanzig
Prozent Rabatt auf Tiernahrung
Was Ungeimpften blüht:
Nur
alkoholfreies Bier bei völligem Gaststättenverbot
Sockenzwang
in Sandalen
Kinokarten
nur für Filme mit Peter Alexander, Heinz Rühmann und Til Schweiger
Einschränkung
der Urlaubsgebiete auf Bautzen, Leuna und Hannover
Abonnieren
Sie den Bonetti-Media-Phrasengenerator noch heute! Erleben Sie maximale
Vielfalt zum kleinen Preis! Wer braucht schon den Lasch-O-Mat?
Blogstuff 616
„Lügen erscheinen dem Verstand häufig viel einleuchtender
und anziehender als die Wahrheit, weil der Lügner den großen Vorteil hat, im Voraus
zu wissen, was das Publikum zu hören wünscht.“ (Hannah Arendt)
Ab
1.1.2022 werde ich nicht mehr prokrastinieren.
Impfgegner
lehnen inzwischen Blut- und Organspenden von Geimpften ab. Keine Pointe.
2023:
Verteidigungsminister Habeck weiht die Fregatte Petra Kelly ein.
Eigentlich
ist jede Fußgängerampel Wahlwerbung für Rot-Grün. Ich ignoriere es und sage
mir: „Roter Bruder auf der anderen Straßenseite! Ich vertraue auf deinen Rat
und halte inne.“
Wer
hat das Rauchverbot in geschlossenen Räumen erfunden? Die Kirche. Oder hat man
jemals einen Aschenbecher in einem Gotteshaus gesehen?
Ich
glaube nicht an meinen Tod. Es wird nicht passieren. Zumindest nicht zu meinen
Lebzeiten.
Werbung: „Tusché – Handgeschriebene Aperçus des
Wichtelbacher Altmeisters“. Ein unvergessliches literarisches Erlebnis. Jetzt
in Ihrer Bahnhofsbuchhandlung. Nur für kurze Zeit.
Welche
Sünden muss man begangen haben, um in seinem nächsten Leben als CSU-Politiker
wiedergeboren zu werden?
Fasziniert
beobachte ich die verschlungenen Pfade des neuen Mähroboters. Er habe KI und
lerne, sagte der Monteur. Ich glaube, bis zu Skynet ist es noch ein weiter Weg.
Hätten
Sie’s gewusst? Matthias Eberling hat fünfzig Kilo zugenommen, um Andy Bonetti
zu spielen. Man nennt das Method Acting. Robert de Niro hat für seine Rolle in Raging Bull nur 27 Kilo zugenommen.
2024:
Beach-Turmspringen wird olympisch.
Die „Hörzu“
hieß übrigens bis 1945 „Horch“.
Aus
einem Radio-Interview:
„Sie
kommen aus Ingelheim. Was können Sie uns über diese Stadt erzählen?“
„Wir
haben zwei Autobahnabfahrten.“
„Und
was noch?“
„Weitere
Details wären, glaube ich, für die Zuhörer langweilig.“
Apollo
440 - Ain't Talkin Bout Dub - YouTube
Hähncheninnen? Hat der Genderwahnsinn inzwischen die Steakhäuser erreicht? Früher hieß es einfach Huhn.
Vor
acht Jahren musste ich Berlin verlassen, weil ich von der Polizei gesucht
wurde. Ich ließ mich im Hunsrück nieder. Es war kein Problem, dem
Sachbearbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung zu erklären, ich habe meinen Pass
verloren und benötige einen neuen. Ich gab die Adresse eines unbebauten
Grundstücks im Nachbardorf an. Das war auch kein Problem. Ich bekam meinen
Ausweis und niemand hat meine Angaben je überprüft. Das Vertrauen der Menschen
in der Provinz ist rührend.
War es
mein fortschreitendes Alter? War es die geradezu groteske Ereignislosigkeit des
Landlebens, nachdem ich mein Leben als „Finanzberater“ eines tschetschenischen Clans
und Plutoniumschmugglers in Berlin aufgegeben hatte? Jedenfalls fing ich an,
die Todesanzeigen zu lesen. Anfang des Jahres fiel mir auf, dass ein altes
Ehepaar kurz hintereinander verstorben war. Zwischen dem Tod von Alfred und Svenja
Dingeldey lagen nur vierzehn Tage. Sie wohnten nur wenige hundert Meter von
meinem aktuellen Wohnsitz entfernt und ich beschloss, mir das Haus, zu dem ein
kleiner Vorgarten und eine Scheune gehörten, bei meinen morgendlichen
Spaziergängen näher anzusehen.
Wenn
man plötzlich auf eine gute Idee kommt, ist alles andere eigentlich ganz
einfach. Von meinen Großeltern und meiner Tätigkeit als Altenpfleger während
des Zivildienstes wusste ich, wie wenig alte Menschen den Banken vertrauten und
wie gerne sie Geld und Wertsachen versteckten. Dabei legten sie wie
Eichhörnchen mehrere Verstecke an und vergaßen einige von ihnen. Ich klebte
einen Grashalm zwischen Gartentor und Mauer. Er blieb tagelang unberührt.
Offenbar hatten die Kinder noch nicht entschieden, wie sie weiter mit der
Immobilie umgehen sollten. Ich nahm an, sie seien berufstätig und hätten selbst
Familie. Also könnten sie höchstens am Abend oder am Wochenende das Haus
aufsuchen. Laut Telefonbuch lebten sie in Simmern und in Bad Kreuznach.
Es ist
nicht so, dass ich das Geld nötig hätte. Aber wenn man acht Jahre ein kulinarisch
anspruchsvolles Leben führt und gerne in schönen Hotels absteigt, wenn man es
vorzieht, keiner beruflichen Tätigkeit mehr nachzugehen, um keine Spuren für
Polizisten und Tschetschenen zu hinterlassen, gehen die Finanzmittel doch
allmählich zu Ende. Es reicht noch ein paar Jahre, aber ein zusätzliches
Einkommen, verbunden mit dem nötigen Nervenkitzel, kann nichts schaden.
An
einem Dienstagvormittag habe ich einfach die Türen des Dingeldey-Hauses geöffnet.
Die Schlösser stellten kein Hindernis dar. Der Einbruch bei Tag bietet den
Vorteil, keine Lampen oder Taschenlampen einschalten zu müssen. Es erinnerte
mich an die Spiele meiner Kindertage. Es war wie Ostern oder ein Versteckspiel
mit anderen Jungs. In der Küche stand ein altmodischer Schrank mit Glasbehältern
für Mehl, Zucker und Salz, die man herausziehen konnte. Im Salz fand ich einen
Schlüssel, der offenbar zu einer Kassette passte. Die Kassette fand ich auf dem
Dachboden hinter diversem Gerümpel. Das Schloss wäre auch ohne Schlüssel kein
Problem gewesen. Wie naiv die Menschen doch sind.
Über zehntausend
Euro. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Der Schmuck der verstorbenen Frau,
den ich im Schlafzimmer fand, war wertlos. Wie sollte ich hier im Hunsrück auch
einen Hehler finden? Ich ließ ihn liegen. Die Kassette würde niemand vermissen,
den Familienschmuck schon. Ich verließ das Haus und ging am selben Abend gut
gelaunt in ein Steakhaus. Beim örtlichen Weinhändler gab ich eine Lieferung in
Auftrag und bezahlte bar.
So
fing es an. Es ist eigentlich ganz einfach. Tote hinterlassen leere Häuser. Alte
Menschen hinterlassen Bargeld. Die Todesanzeigen gehören inzwischen zu meiner
bevorzugten Lektüre. Vielleicht sollte ich wieder in die Stadt ziehen? Wo
findet man jeden Tag eine wohlhabende Leiche? In Hamburg? München?
Richard
Nixon hat während seiner Präsidentschaft einmal gesagt, die Vereinigten Staaten
seien das mächtigste Land der Welt, aber dennoch kein imperialistischer Staat, da
sie ihre militärische Macht nicht dazu nutzten, ihr Territorium zu erweitern.
Es ginge den USA einzig und allein darum, ihren Lebensstil global zu
verbreiten. Heute können wir sagen: Es ist vollbracht. Selbst das
kommunistische China hat sich für den amerikanischen Weg entschieden.
Was
sind die entscheidenden Merkmale dieser Leitkultur?
Materialismus
Im
Zentrum stehen Erwerbsarbeit und Konsum. Wer nicht für Geld arbeitet und dieses
Geld sofort wieder ausgibt, wird gesellschaftlich geächtet. Konsum ist eine
patriotische Pflicht. Es ist egal, ob wir schon alles haben. Wir brauchen mehr.
Kapitalismus
Durch
Arbeit und Konsum bleibt der Geldkreislauf ständig in Bewegung. Auch das Geld,
das in den Banken deponiert ist, „arbeitet“ ständig, wird investiert oder
verliehen, um neue Arbeit und neuen Konsum zu schaffen. Beruflicher Erfolg und
hohes Einkommen werden zum entscheidenden Maßstab gegenseitiger Bewertung.
Elite
Diese
Form der Wirtschaft bringt eine Elite von Profiteuren hervor, einen Geldadel, dessen
Lebensstil dem Adel in den Zeiten des Feudalismus in nichts nachsteht.
Verschwendung, aktuelles Beispiel: private Reisen in den Weltraum, wird nicht
kritisch hinterfragt, sondern ist Zeichen des Erfolgs.
Philosophische und soziale Leere
Das
Leben in dieser Gesellschaftsform ergibt keinen Sinn. Individualismus ersetzt Gemeinschaften.
Egoismus ist die Folge, genannt wird es „Selbstverwirklichung“. Es fehlen
übergreifende und langfristige Ziele der Gesellschaft.
Individualismus als Herrschaftsgrundlage
Eine
zerfallene Gesellschaft ist leichter zu beherrschen. Daher die starke Betonung der
Unterschiede gegenüber den Gemeinsamkeiten (z.B. durch Identitätspolitik).
Organisationen wie Gewerkschaften oder Kirchen verlieren an Bedeutung.
Selbstoptimierung
Das
Leben ist ein permanenter Wettkampf, jeder steht unter Konkurrenzdruck.
Deswegen muss man seinen Körper fit halten und ständig neues Wissen bzw. neue
Fertigkeiten erwerben, um sich gegen andere Menschen durchsetzen zu können.
Fehlende Nachhaltigkeit
Der
American Way of Life ist ausschließlich auf die Gegenwart ausgerichtet.
Traditionen interessieren ihn nicht bzw. werden zerstört. Leben alle knapp acht
Milliarden Menschen wie US-Bürger, zerstören wir unsere natürlichen
Lebensgrundlagen.
Demokratie als Farce
Die
politische Elite präsentiert den Wählern eine Auswahl fast identischer Personen.
Auf diese Weise verändern Wahlen nicht die Gesellschaft, da echte Alternativen zum
bestehenden System nicht vorgesehen sind. Die Parteiapparate haben das Monopol
auf die Ernennung der Kandidaten. Natürlich kann jeder Bürger in eine Partei
eintreten, aber er muss sich den Regeln dieses Apparates beugen, wenn er
ausgewählt und schließlich vom Bürger gewählt werden will. In jedem Supermarkt
hat man mehr Wahlmöglichkeiten als in der Politik.
Militarismus
Zu
diesem Lebensstil gehören auch gigantische Militärapparate. Obwohl die Länder
der EG, später der EU, seit Gründung der Staatengemeinschaft noch nie
gegeneinander Krieg geführt haben, wird weiter aufgerüstet. Es besteht keine
Bedrohung von außen, auch wenn Feindbilder wie Russland immer wieder propagiert
werden. Durch eine globale Ausweitung des Begriffs Bedrohung werden neue Feinde
simuliert. Ein Gruppe Terroristen kommt aus einem arabischen Land? Also wird
das komplette Land angegriffen, wahlweise auch das Nachbarland, wenn es
politisch opportun ist. Terroristen verstecken sich in Afghanistan? Also wird
die deutsche Freiheit zwanzig Jahre lang am Hindukusch verteidigt.
Ernährung
Hoher Fleischkonsum, fett- und zuckerreiche Nahrungsmittel prägen die amerikanisierte Lebensweise. Fastfood, Snacks und Softdrinks. Das ist nicht nur ungesund, sondern zerstört auch die Natur durch die Ausweitung von Anbauflächen und Weidegrund.
Kultur
Jazz, Rock’n Roll und Rap. Filmstars und
Hollywood-Blockbuster. Jeans, T-Shirt und Sneakers. Fernsehen und Internet. Talkshows
und Stand-Up-Comedians. Superhelden-Comics uswusf.
Verkehr
Das
Automobil ist das Hauptverkehrsmittel geworden. Die logische Formel
Massenmobilität = öffentliche Verkehrsmittel, hundert Menschen im Zug statt
hundert Autos in einzelnen Autos auf der Straße, ist außer Kraft gesetzt. Mobilität
ist ein Wert an sich. Beruflich ist Mobilität, sei es der tägliche Weg zu Arbeit,
sei es der Umzug an einen neuen Arbeitsort, ein entscheidender Faktor. Wer
viele Reisen macht, gewinnt soziales Prestige und dokumentiert seinen
Stellenwert im Kapitalismus. Immobil sind nur die Armen und Kranken.
Fazit
Das amerikanische
Imperium hat gewonnen. Wir können uns noch nicht einmal vorstellen, was auf
diese Epoche der Geschichte folgen wird. Die
sogenannte Zivilisation ist so tot wie Dosenpfirisch.
The
Rocky Horror Picture Show Science Fiction Double Feature picture show - YouTube
Blogstuff 615
„Ich kenne viele Homosexuelle, und einige tun
mir leid. Der Staat muss schon aus reiner Selbsterhaltung die natürliche Form
der Ehe und Familie fördern.“ (Nathanael Liminski) – Jens Spahn is not amused.
Wem
die Welt gefällt, verändert sie nicht. Wer als Partei das Milieu der
Wohlhabenden vertritt, sichert die herrschenden Zustände. Wer vertritt die
Unzufriedenen? Keine Partei Im aktuellen Bundestag. Brosamen wie die Forderung
nach zwölf Euro Mindestlohn verändern die Lage nicht.
Es
gibt eine Phase zwischen dem Berühmtsein und dem Vergessensein, in dem sich
tausende von Leuten gerade befinden. Volker Rühe zum Beispiel. Ich habe sein
Gesicht aus den neunziger Jahren noch vor Augen. Er war Verteidigungsminister
und in der CDU. Oder Olaf Thon. Spielte erst für Schalke, dann für die Bayern.
Den Rest habe ich vergessen, aber ich weiß, dass ich früher viel mehr über ihn
wusste. Lou Bega. Klingelt da nichts? Mambo No. 5. Jeder kennt das nervige Lied
auswendig. A little bit of Monica in my life. Ich klicke auf die Liste der
Bambi-Preisträger und da tauchen die Untoten aus dem
Medienpreisverleihungsestablishment wieder auf: Alfred Biolek, Dschingis Khan
(die Band, nicht der Mongole), Heidi Kabel, Ute Lemper, Karl Moik und Carolin
Reiber. Mit Redewendungen ist es ähnlich. Wie oft habe ich von „der Mauer in
unseren Köpfen“ lesen müssen? Tausendmal? Öfter? Zum Glück wird diese
Formulierung seit einigen Jahren nicht mehr verwendet. Wann habe ich Volker
Rühe ganz vergessen? Alzheimer kann eine Gnade sein.
Wenn es Außerirdische jemals bis zu unserem Planeten
schaffen sollten, sind sie uns technisch haushoch überlegen. Was können sie von
uns primitiven Nacktaffen wollen? Unser Geld ist wertlos für sie und Rohstoffe,
inklusive Gold und Diamanten, gibt es im Weltall in Hülle und Fülle. Was hatten
die Indianer, was wir ihnen wegnehmen konnten? Land. Von daher ist es
vielleicht sehr vorausschauend, wenn wir die Erde jetzt schon kaputt machen.
Geld, das man auf der Straße findet, bringt Glück. Geld, das
man bekommt, weil sich eine Kassiererin oder Kellnerin verrechnet hat, bringt
Unglück. Neulich hat mir die Friseurin beim Bezahlen zehn Euro Wechselgeld zu
viel gegeben. Eilig habe ich ihr den Schein auf dem Tresen zurückgeschoben.
Als sich in der Wirtschaftskrise Anfang der dreißiger Jahre
viele Berliner Familien ihre Mietwohnungen nicht mehr leisten konnten, zogen
sie in Zelte auf den Campingplätzen am Müggelsee und Umgebung. Einer dieser
Camping-Plätze heißt Kuhle Wampe. 1932 wurde, unter Mitarbeit von Bertolt Brecht,
ein Film über dieses Thema gedreht. Wird die Wohnungsnot in Berlin ähnlich
enden? Arbeiten bis zum Umfallen – aber wo die Arbeiter nach Feierabend
schlafen sollen, ist offenbar egal.
Ich habe jetzt online einen Bausatz für mein eigenes Haus
abonniert. Jede Woche kommt für 9,99 € ein Backstein. Plus kostenlose
Bauanleitung!
The Faces - Maggie May (Peel Session) - YouTube
Wird Armin Laschet im nächsten Batman-Film mitspielen?
Die
Villa Berg hätte jedem König als Residenz dienen können. Fünfzig Zimmer, ein
Tanzsaal, ein eigenes Kino und ein Saal, in dem Johann Berg ein Bankett für
hundert Gäste veranstalten konnte. Sein Urgroßvater hatte ein Unternehmen von
Weltrang geschaffen, jeder Mensch kannte die Berg-Werke.
Als Corona
kam, beschloss der alte Berg, seine Villa zu verlassen und sich auf seine Yacht
zurückzuziehen. Im März 2020 flog er nach Teneriffa. Im Hafen von Santa Cruz de
Tenerife ging er an Bord und schipperte fortan um die Kanarischen Inseln. Genug
Proviant hatte er dabei, seine Crew kümmerte sich um alles. Berg war fest
entschlossen, Deutschland erst wieder zu betreten, wenn die Seuche vorüber war.
Sein Majordomus, Dietmar Krämer, ein ihm treu ergebener Junggeselle von altem
Schrot und Korn, sollte seine Villa hüten, bis er wieder zurückkäme.
Krämer
kümmerte sich in den ersten Monaten vorbildlich um das Anwesen. Er instruierte
die Gartenbaufirma, die sich um den weitläufigen Park kümmerte. Er schloss alle
Räume ab und hängte Tücher über die kostbaren Möbel, damit nicht alles
einstaubte. Krämer lebte in seiner winzigen Kellerwohnung und ernährte sich aus
den gut gefüllten Speisekammern und Kühlräumen. Als es im Sommer 2020 kaum noch
Infizierte gab, rechnete er fest mit der Rückkehr seines Chefs. Aber dann kam
die zweite Welle. Und Berg kam nicht.
Krämer
verwahrloste. Er betrank sich jeden Tag. Teurer Rotwein, Champagner, alter
Cognac. Nichts war ihm gut genug. Kaviar, Foie Gras, Kobe-Steaks. Warum sollte
er nicht auch einmal wie ein Fürst leben? Wer weiß, ob der Alte überhaupt
nochmal zurückkommen würde? So ging der Winter ins Land und der Frühling kam.
Corona wütete und Krämer lebte in Saus und Braus.
Aber
er war einsam. Und so beschloss er, sein Glück im Online-Dating zu versuchen.
Gleich die erste Frau, mit der er sich in einem Café in der Stadt verabredet
hatte, gefiel ihm ausgezeichnet. Sie hieß Rita Montano, war Anfang dreißig und
hatte große dunkle Augen. Sie erzählte ihm, ihre Eltern seien die berühmten
„Flying Montanos“ gewesen, Trapezkünstler, die mit dem Zirkus Krone die ganze
Welt bereist hätten. Leider gab es den Zirkus nicht mehr und so verdienten die
Familienmitglieder jetzt als Schausteller ihr Geld. Sie hatten ein Kettenkarussell,
aber leider gab es seit einem Jahr keine Volksfeste und Rummelplätze mehr.
Krämer
liebte den Rummelplatz. Das Kreischen der Menschen auf der Achterbahn, der
Geruch von gebrannten Mandeln, das chaotische Treiben im Auto-Scooter, Kinder
mit Zuckerwatte und Luftballons, Bratwurststände und Bierzelte. Als Kind hatte
er sich stundenlang auf dem Rummel herumgetrieben, selbst wenn er gar kein Geld
in der Tasche hatte. Er mochte Rita, die aus dieser geheimnisvollen Welt
stammte, und schon nach dem dritten Treffen nahm er sie mit nach Hause.
Als
sie mit seinem Fiat 500 durch das gewaltige Steintor zur Villa fuhren, bekam
Rita einen Schreck. Ob er hier einbrechen wolle, fragte sie ihn. Aber er lachte
nur. Er sei Hausverwalter, das habe er ihr doch gesagt. Und das Haus sei eben
sehr groß. Und so verbrachten sie den weiteren Abend vor dem gewaltigen Kamin,
saßen zusammen auf dem Chesterfield-Sofa seines Chefs und tranken dessen 1998er
Dom Perignon aus handgeschliffenen Kristallgläsern.
Rita
blieb in dieser Nacht bei ihm. Krämer war verliebt. Zwei Wochen später zog sie
bei ihm ein. Sie feierten rauschende Feste. Rita hatte fünf Geschwister. Alle
waren verheiratet und hatten Kinder. Die Eltern kamen, Onkel und Tanten. Die
vielen Freunde der Familie. Krämer war ihr Gastgeber und bewirtete sie
freigiebig mit all den Köstlichkeiten, die das Haus zu bieten hatte. Natürlich
blieben die Gäste über Nacht. Wer wollte nach der Party schon noch mit dem Auto
nach Hause fahren? Die Villa bot genügend Platz.
Die
Montanos blieben immer länger. Schließlich blieben sie ganz. Als Schausteller
gab es nichts zu verdienen und auf diese Weise sparten sie sich die Miete. Nach
und nach verschwanden Gemälde und teure Vasen, die Villa verwahrloste und
verdreckte. Die Kinder bemalten die Seidentapeten mit ihren Buntstiften und
Fingerfarben, überall ließen sie ihr Spielzeug achtlos liegen. Leere Flaschen,
verdreckte Teller und verschimmelte Essensreste. Alles versank im Chaos.
Krämer
wurde es zu viel. Er war das Temperament und die Ausgelassenheit dieser
Menschen nicht gewohnt. Er vermisste seine Ruhe. Aber er war hilflos. Der Rest
der Geschichte ist schnell erzählt. Eines Tages verschwand Krämer spurlos.
Niemand hat jemals wieder von ihm gehört.
Joyce
Sims Come in to my life (Club Mix) - YouTube
Blogstuff 614
„Armin Laschet - der kleine Mann des kleinen
Mannes.“ (Hauck & Bauer)
„Langfristig werden die Menschen in Deutschland ohnehin
immer zufriedener. In den Jahren 2005 bis 2019 war die Lebenszufriedenheit (…)
stetig gestiegen“, lese ich auf faz.net. Aktuell sind die Deutschen schon
wieder so glücklich wie vor der Pandemie. Alles ist gut. Alles ist schön.
Schlechte Zeiten für Veränderungen. Dieses ominöse „Klima“, von dem die Leute
manchmal reden, wird also warten müssen. Armut und Gewalt sehe ich auch
nicht, wenn ich in den Garten schaue.
Yin und Yang ist koreanisch und bedeutet links wie rechts.
Menschen, die behaupten, ihre Sammelteller oder ihre
Bierkrüge seien „originell“, sollten vom Schicksal mit einem juckenden
Hautausschlag bestraft werden.
Warum sind alle Zombies genau gleich? Gibt es vielleicht
auch ein paar freundliche Zombies?
Einmal im Leben als Gast den Mut haben und sagen: „Nein,
deine selbstgemachte Marmelade schmeckt beschissen, Sophie-Tabea.“
Magnesium
und Magnesia / Was von beiden war als erstes da?
An
diesem Kalauer habe ich lange gefeilt: „Die meisten Menschen, mit denen wir
sprechen, werden von uns geduzt. Da lobe ich mir die Deutsche Bahn, denn sie
bietet nicht nur Sitzgelegenheiten, sondern auch Siezgelegenheiten.“
Engelbrecht
Krumbiegel begann als einfacher Tellerwäscher in der Autobahnraststätte
Hunsrück-Ost. Er stieg auf zum Tellerwäscher im „Jägerhof“ in Gelsenkirchen und
zum Obertellerwäscher im Grand Hotel „Vier Jahreszeiten“ in Warnemünde. Als er
zum Abteilungsleiter Küchenhygiene bei Burger King Deutschland befördert wurde,
musste er schon nicht mehr selbst die Teller waschen. Er stand kurz vor der
Beförderung zum Vorstandsmitglied bei Pril, als er durch eine
Geschirrspülmaschine ersetzt wurde. Derzeit wird er vom Job-Center Zittau zum
Kellner umgeschult.
Bezos
war für ein paar Minuten im Weltraum. Bonetti denkt in größeren
Dimensionen. Er wird für sein Medienimperium den Jupitermond Ganymed in Besitz
nehmen. Direkt neben seiner Space-Villa ist eine Offshore-Bank geplant.
Gerichtsvollzieher
heißt auf Spanisch übrigens El Matador.
Das
ungefragte Erteilen guter Ratschläge ist in Deutschland zum Volkssport
geworden. Es wird gerne unter dem Begriff Mansplaining abgebucht, aber ich finde,
die Frauen sind genauso unerträglich. Themen wie Gesundheit und Ernährung
spreche ich in ihrem Beisein erst gar nicht an, weil ich mir die dummbräsigen,
selbstgerechten Stehgreifreferate ersparen möchte.
"Band
on the Run" by Paul McCartney & Wings lyrics (HD) - YouTube
1208: Benedikt von Aachen erfindet das Dickpic.
Dieser Kampfmönch rettete einer ganzen Stadt das Leben. Als die Flut kam, läutete Bru Di die Sturmglocken seines Shaolin-Klosters in Beyenburg. Unglück im Glück: Die 36 Kammern der Shaolin sind vollgelaufen.
Es
gibt ja nicht nur weltweite Verschwörungen (Corona, Vollkornbrot), sondern auch
regionale und nationale Verschwörungen. Seehofer hat sich in einem Interview
verplappert, als er die Formulierung „dezentrale, föderale Katastrophenorganisation“
verwendet hat. Es sei „unvorstellbar, dass eine solche Katastrophe zentral von
irgendeinem Ort aus geleistet werden könnte“. Die Unterstützung des Bundes sei
aber völlig selbstverständlich. Deswegen hat Laschet so dreckig gelacht. Sein
Plan ist aufgegangen. Wie Schröder 2002. In Gummistiefeln zum Wahlsieg. Baerbock
hat keine Hilfsgelder, keine eigene Feuerwehr und kein THW. Laschet kann sich
als Macher darstellen. Als verantwortungsbewusster Staatsmann. Kann tonnenweise
Urvertrauen in die Kraft des Guten abmelken. Aber der Task Force von Bonetti
Media entgeht nichts. Wo werden CDU und CSU als nächstes zuschlagen? Werden
unschuldige Welpen gekeult? Ich stelle nur Fragen.
https://twitter.com/i/status/1417084025680900104
Blogstuff 613
„Das Gute am Lesen
ist, dass es keinen Krach macht und dass ein Lesender ruhiggestellt ist.“ (Max
Goldt)
Brüssel
(dpa). Die EU hat heute Sanktionen gegen Tiefdruckgebiete beschlossen. Die
Importmenge von Regenwolken soll demnach beschränkt werden.
Was
passiert, wenn ein neuer Mieter in eine Wohnung zieht? Der Grundriss bleibt
selbstverständlich gleich. Oft werden auch Küche und Bad komplett übernommen.
Aber es werden neue Möbel in die Zimmer gestellt, häufig werden die Wände neu gestrichen.
Die Rede ist natürlich von Armin Laschet, dessen Namensschild ab Herbst am
Klingelbrett des Kanzleramts stehen wird. Vertraglich ist die Bundesrepublik in
vielen Bereichen seit Jahren gebunden. Das Land bleibt EU- und NATO-Mitglied,
der Euro bleibt und der Atomausstieg. Aber es wird in einigen Bereichen
Veränderungen geben. Die extrem rechte Hand von Laschet, Nathanael Liminski,
steht für eine Post-Merkel-Ära, die weniger liberal, pragmatisch und politisch
flexibel, aber dafür konservativer, katholischer, frauenfeindlicher und klimaschädlicher
sein wird. Glauben statt Wissen. Unter Merkel traten wir auf der Stelle, mit
dem neuen Kanzler wird es etliche Schritte zurück gehen.
Ich
möchte endlich wieder den Kopf ins Eisfach stecken wie in den vergangenen
Sommern.
Das
Handy bimmelt. Auf dem Display steht „Nummer teilweise unbekannt“. Das ist
Edeltraut Kniffke. Ich hatte ihr meine Nummer gegeben, falls sie mal ein
Problem hat. Sie hat jeden Tag Probleme.
„Bonettis
Erbe“: In diesem vierstündigen Spielfilm steht nicht das künstlerische Werk des
Meisters im Vordergrund, sondern sein Alltag, die Kneipenabende, Freunde und
Familie. Fast drei Jahrzehnte begleitete der Dokumentarfilmer Heinz Pralinski
den Autor in der tristen Plattenbausiedlung am Ortsrand von Wichtelbach, beim
Job-Center und auf der Pferderennbahn, wo er seine kargen Honorare verzockte.
Dabei entstand das vielschichtige Porträt eines sympathischen Verlierers.
Literatur macht weder glücklich noch unglücklich. Literatur ist einfach egal.
Flutkatastrophe?
Wir stürzen uns in Aktivismus. Jetzt müssen wir erstmal aufräumen. Jetzt müssen
wir uns erstmal um die Menschen kümmern. Das dauert mindestens bis zum 26.
September. Danach beginnt der Wiederaufbau. Das dauert Jahre. So lange ist jede
Diskussion um die Ursachen der Katastrophe eine Instrumentalisierung zu
politischen Zwecken. Die Taktik ist so banal, dass es eigentlich unter meiner
Würde ist, darüber zu schreiben.
Corona-News
Sieben-Tage-Inzidenz am 6.7.21: 4,9.
Sieben-Tage-Inzidenz am 18.7.21: 10,0.
Es sind nur ein paar Infizierte mehr pro hunderttausend
Einwohner – oder über hundert Prozent Steigerung in zwölf Tagen.
De
La Soul - A Roller Skating Jam Named Saturdays - YouTube
„Eberlings Texte machen mir Freude, und die kann ich
brauchen.“ (Dr. Stephan Erdmann)
Solidarische Grüße gehen vom flutgeplagten Rheinland-Pfalz hinüber ins flutgeplagte Nordrhein-Westfalen. Mein neues Buch „365 Tage Herbstdepression – Wann ist endlich wieder ein Schaltjahr?“ widme ich dem Kollegen Flatter, dessen Blog eines der letzten Glutnester des Bolschewismus auf der noch immer unbefreiten Erde ist. Möge er sich meinen gutgemeinten Rat – „Alkoholismus statt Sozialismus“ – immer zu Herzen nehmen. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Nur nicht für uns.
Flatter und Kiezschreiber auf der BloggerCon Wattenscheid 2019.
Klima,
Klima. Ich kann es nicht mehr hören. Natürlich behaupten die ganzen
Klimaforscher, die Flutkatastrophe hätte etwas mit ihrem Forschungsgebiet zu
tun. Da geht es einfach um Fördermittel, es geht knallhart um
Projektfinanzierung und Arbeitsplätze. Die Klimaforscher haben doch vom Thema
gar keine Ahnung. Und jetzt behauptet der Seehofer auch noch, die Flut hätte
was mit dem Klimawandel zu tun. Der Seehofer von der CSU! Erst umarmt der Söder
ein Stück Bauholz und jetzt das. Die CSU hat sich dem links-grün-versifften
Mainstream der Medien und der Bio-Bourgeoisie in den Großstädten angeschlossen.
Hier geht es in erster Linie um Wasser. Da sollte man also erstmal Franziska
von Almsick und die DLRG fragen. Meine Meinung! Klima, Klima. Gibt’s überhaupt
ein Klima? Da kenne ich alternative Meinungen, die leider unterdrückt werden. Das
ist doch alles nur ein Wahlkampfmanöver der Grünen. Erst Impfzwang, dann
Fahrradzwang. Die Toten werden politisch instrumentalisiert. Viele Opfer wären in
einem halben Jahr doch sowieso gestorben.
P.S.: Besonders betroffen ist ein Ort namens Schuld. Das hätte dem Kafkafranzl sicher gefallen.
Der
Mann ist ein Psycho. So hat ihn seine Ex-Frau bezeichnet, bevor sie entnervt
ausgezogen ist. Er hat bis vor zehn Jahren bei der Polizei gearbeitet und macht
seither einen auf Psycho. Ist angeblich dienstunfähig, ist in Wirklichkeit aber
kerngesund und verdient mit Schwarzarbeit ein wenig dazu. Er lebt mit seiner
Freundin und der Tochter im Haus schräg gegenüber. Vor dem Haus: Steingarten, die
Rollläden im Erdgeschoss immer geschlossen. Hinterm Haus ein vier Meter hohes
Holztor und ebenso hohe Zäune, kein Namensschild an der Klingel.
Letzte
Woche kam er bei mir vorbei. Seine Tochter würde am Wochenende achtzehn Jahre
alt. Die Familie wolle sie mit einem Auto als Geburtstagsgeschenk überraschen. Ob
er es für ein paar Tage in meine Einfahrt stellen könne. Da ich kein Auto
besitze, sage ich ihm, es sei kein Problem. Bis Sonntagabend. Am Montag würde
mein Vater kommen und seinen Wagen vor die Garage stellen. Bis dahin müsse er
weg sein. Ich kenne seine Tochter, seit sie klein ist. Damals hat sie immer
gesagt, sie würde auf unser Haus aufpassen, wenn wir weg wären. Die stolze
Polizistentochter. Dafür gab es von uns Schokolade.
Am
Sonntagabend ist das Auto weg. Alles gut. Am Montag steht der Wagen plötzlich
wieder in der Einfahrt. Ohne, dass der Psycho nochmal gefragt hätte. Mein Vater
ist sauer. Erster Impuls: Strafanzeige und kostenpflichtig abschleppen lassen.
Um des lieben Friedens willen sage ich ihm, ich würde die Sache klären. Ich
werfe dem Psycho eine Nachricht in den Briefkasten, er möge bitte sein Fahrzeug
von unserem Grundstück entfernen. Dienstags kommt er dann mit einer billigen Flasche
Rotwein angeschissen, um sich zu entschuldigen.
Ich
frage ihn, warum seine Tochter nicht mit dem Wagen fährt und warum er nicht vor
seinem Haus steht. Da sagt er mir, sie habe noch gar keinen Führerschein. Er
dachte, er könne den Wagen in unserer Einfahrt stehen lassen, bis es so weit
ist. Ich bin fassungslos. Das kann ja noch bis Weihnachten dauern. Vielleicht
fällt sie durch die Prüfung? Ich bräuchte den Stellplatz doch sowieso nicht,
erklärt er mir. Ich erkläre ihm behutsam die Bedeutung des Begriffs
Privatgrundstück. Als Ex-Polizist müsse er doch die Rechtslage kennen. Er kann
nicht einfach ungefragt ein Fahrzeug auf dem Grund und Boden anderer Leute
abstellen. Er nutzt seinen Vorgarten auch nicht. Dann kann ich ihm sicher auch
ein paar Matratzen auf seine Steinwüste schmeißen.
Dann kommt
der Hammer. Er habe gedacht, er könne den Stellplatz von uns mieten. Wie bitte?
Nicht dein Ernst, Psycho. Und wenn der Wagen dann einen Kratzer hat, bin ich
verantwortlich, oder was? Kein Mensch vermietet die Einfahrt seines Grundstücks
separat. Gibt man einem Psycho den kleinen Finger, reißt er dir den Arm ab. Ich
erkläre ihm, dass es eine einmalige Sache gewesen sei. In Zukunft bitte nicht
mehr. Ich bin gespannt, was seine nächste Schnapsidee sein wird. Das Grundstück
hinter seinem Haus ist unbebaut. Vielleicht stellt er den Wagen dort ab. Was
der Psycho nicht weiß: Das Grundstück gehört uns auch.
P.S.: Wie
rächt man sich in einem kleinen Dorf wie Schweppenhausen? Indem man die
Geschichte brühwarm allen Leuten erzählt. Soziale Kontrolle funktioniert.
Blogstuff
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„Wer gegen die Nazis kämpft, kann sich auf den
Staat nicht verlassen.“ (Esther Bejarano)
Warum ist noch kein Querdenker im Gefängnis? Sie wissen zu
viel.
Das neue Weltraumkommando der Bundeswehr in Uedem (Planet
Erde) ist für „die Erstellung der Weltraumlage, Planung und Führung von
Weltraumoperationen und die Kontrolle militärischer Weltraumsysteme eine
Dauereinsatzaufgabe der Bundeswehr“ zuständig. Wie bitte???
Seit Stunden war ich durch den Wald gelaufen, ohne einem
Menschen zu begegnen. Da kam ich an einen kleinen Stand, hinter dem ein Mann
saß. Als er mich sah, rief er: „Steine! Schöne runde Kieselsteine! Nur 99 Cent
das Stück!“ Ich blieb stehen und betrachtete seine Auswahl. Es waren wirklich
sehr schöne Kieselsteine. „Zwei Stück für einsfünfzig“, sagte er und lächelte.
Ich plädiere für ein Wahlhöchstalter von 75 Jahren.
Es hat nur ein Jahr gedauert, einen Impfstoff gegen
Covid-19 zu entwickeln. Aber wie lange dauert es, bis Wissenschaftler endlich
Bananen und Orangen ohne Schale entwickelt haben?
Der Idealismus der Aufklärer im 18. Jahrhundert. Fakten,
Nachdenken, Verstehen, Wissen. Aber der Verstand wurde leider gnadenlos
überschätzt. Die Gefühle, der Herdentrieb, der Glaube – das beherrscht die
Gesellschaft bis heute. Man glaubt an etwas und sortiert sich die Fakten und
Theorien beliebig um diesen Glauben herum, bis alles passt. Die Mönchsorden der
Ignoranz wird es ewig geben.
Leider von der CDU abgelehnt: "Schwarze Politik für
weiße Menschen. Wählt Idi Armin."
„Sehr geehrter Herr Schubeck,
ich habe gerade Ihr Mikrowellengericht Gebratene
Hähnchenbrust in Käsesauce probiert und bin sehr enttäuscht. Ich kann mir
gar nicht vorstellen, dass ein so berühmter Koch wie Sie dafür selbst am Herd
gestanden haben soll. Das ganze Gericht schmeckte unglaublich fade und war
überhaupt nicht gewürzt. Die Käsesauce hat noch nicht mal nach Käse geschmeckt.
Leider nur einen Stern für das schöne Foto auf der Verpackung.“
Ich bin kein Rassist. Ich bin in der Lage, Samuel L.
Jackson von diesem anderen schwarzen Typen zu unterscheiden.
Ab Oktober erscheint bei Bonetti Media die Illustrierte
„Das dritte Ufer“. Es wird ausschließlich um Transgender, Bisexualität und irgendwie
alles mit queer gehen. Wir beuten die Identitätspolitik einfach gnadenlos aus. Kapitalismus
in Reinkultur – das ist unsere Philosophie. Und wer „Das dritte Ufer“ nicht
kauft, ist ein ignoranter Boomer, ein verklemmter Provinzspießer und ein
Macho-Schwein.
Am Nachbartisch im Restaurant sitzt ein Siebzigjähriger im
roten Che-Shirt. Werde ich auch mal so?
Das Klima ist für die Grünen, aber das Wetter ist für die
CDU.
The Commodores - Brick
House - YouTube
Als amuse-bouche ein paar Bilder, am Mittwoch gibt es wieder etwas zu lesen. Finden Sie die Anspielung auf das Elfmeterschießen heute Abend?
Sommerloch
ist mit seinen vierhundert Einwohnern tatsächlich noch kleiner als
Schweppenhausen. Mit dem Auto ist es elf Kilometer entfernt. Luftlinie:
weniger. Aber die nehmen nur die Vögel. Apropos Vögel. Es gibt hier einen
Jungvogel, ein Rotschwänzchen, nicht größer als eine Kinderfaust, der mich seit
Tagen permanent beobachtet. Sitzt auf der Fensterbank und äugt hinein. Ich
sitze am Schreibtisch, nur einen Meter entfernt. Sein schwarz glänzendes
Knopfauge fixiert mich. Abends bin ich eine Etage tiefer. Ich habe das Licht an
und sitze für Beobachter von außen praktisch auf dem Präsentierteller. Das
neugierige Vogelkind sieht mir zu, wie ich den Menschen im Fernsehen zuschaue.
Werd erwachsen, Birdy! Hier gibt es nichts zu sehen.
Zurück
zu Sommerloch. Auf dem Weg dorthin kommt man durch Windesheim. Hier gab es mal
die Fuchsbrauerei und den Fuchsbau. Die Brauerei wurde von einer größeren
Brauerei aus Kirn erst übernommen und dann dicht gemacht. Damals kannten wir
das Wort „Globalisierung“ noch nicht, aber es fing ganz klein an. Im Fuchsbau
brachte uns eine abgetakelte Fregatte in rosa Hausschuhen immer unser
Jägerschnitzel mit Pommes. Auch zu. Schon lange. Wurde vor einigen Jahren
kurzzeitig von einer Motorradgang wiedereröffnet. Dort konnte man Kokain
kaufen. Hieß es. Auch vorbei.
Das
nächste Dorf heißt Wallhausen. Hans-Robert Lichtenberg aka Frédéric Prinz von Anhalt ist hier geboren und
aufgewachsen. Der Saunaclubbetreiber ließ sich 1980 vom Hochadel adoptieren (die
echte Prinzessin erhielt von ihm eine monatliche Rente von 2000 DM; sie starb
1983) und heiratete in Hollywood Zsa Zsa Gabor, deren Millionenvermögen er nach
ihrem Tod erbte. Er hat seinerseits einige Leute gegen Bezahlung adoptiert,
unter anderem den Bordellbetreiber und notorischen Trash-Format-Z-Promi Marcus
Prinz von Anhalt aka Marcus Frank Adolf (!) Eberhardt. So läuft bei uns das Business, Leute!
Ich werde mich die nächsten
Wochen in Sommerloch aufhalten und melde mich möglicherweise mal zwischendurch.
Ihnen, liebe Lesende, wünsche ich einen schönen Sommer.
Anstehende Termine:
22. Juli: Beim olympischen
Fußballturnier spielt Deutschland gegen Brasilien, um Ruhm und Ehre des DFB zu
mehren. Anpfiff: 10:30 Uhr (MESZ) in Japan. Es ist kein Spieler vom FC Bayern
München im Kader. In Rio 2016 gab es Silber, bei den Frauen sogar Gold. Leider
haben sich die Frauen nicht für die olympischen Spiele qualifiziert.
29. Juli: Meine zweite
Corona-Impfung. Die erste hatte übrigens keinerlei Nebenwirkungen.
14.
August: Mein 55. Geburtstag. Rumpsteak und Weizenbier für alle!
Danach
geht es nach Berlin, neuen Abenteuern entgegen.
KOLLEKTIV
TURMSTRASSE - Sorry I Am Late (Official Video) - YouTube
Sommerloch (Symbolbild).
Hitze. Lärm. Erschöpfung. Bonetti arbeitete so schnell er
konnte. Er trug die Pakete von der Palette in seinen Lieferwagen. Natürlich
musste er die Reihenfolge der Auslieferung im Kopf haben. Sonst würde er seine
Tour nicht schaffen. Die meisten Kollegen waren schon fertig. Er hörte, wie sie
mit heulendem Motor und quietschenden Reifen die Halle verließen. Schließlich
waren nur noch zwei Lieferwagen übrig: der Neue und er.
„BONETTI“, dröhnte eine Stimme. Wo kam sie her? Er konnte
niemanden sehen. Es schien, als ob der Ruf aus allen Richtungen käme. Oder war
er nur in seinem Kopf?
„BONETTI. Schneller! Du schaffst es nicht.“
Das letzte Paket. Seine Arme taten ihm weh. Sein Mund war
trocken. Mein Gott, was war in diesem Paket? Granit? Er versuchte, es
anzuheben. Aber es war zu schwer.
„BOOONEEETTIII.“
Schweißgebadet wachte er auf. Er hatte wieder von einem
seiner früheren Jobs geträumt. Er öffnete das Fenster und ließ frische Luft
herein. Erschöpft legte er sich wieder ins Bett.
„Wo waren Sie gestern, Bonetti?“
Sein Chef. Er stand vor seinem Schreibtisch. Der Chef sah
wütend aus. Er spielte mit seinem Bleistift, er spielte mit seinen
Angestellten.
„Gestern? Da war Sonntag, Herr Hinkel. Mein freier Tag.“
„Sie haben hier nur einen Zeitvertrag, vergessen Sie das
nicht. Die fünfteilige Artikelserie über den Einfluss der Quantenfeldtheorie
auf die thermonukleare Reaktion in einem Kernfusionsreaktor sollte gestern
fertig sein. Ich erwarte den gesamten Text bis17 Uhr.“
Bonetti sah auf die Uhr. Viertel nach vier und er musste
dringend auf Toilette.
Wieder erwachte er. Zu Tode erschöpft. Sein Therapeut hatte
es ihm erklärt. Posttraumatische Belastungsstörung. Die alten Jobs verfolgten in
seinen Träumen.
Aber auch tagsüber ging es ihm nicht besser. Bei jedem
Einkauf spürte er den bleiernen Druck und die wütenden Blicke der anderen
Kunden, weil er die Waren nicht so schnell in den Wagen packen konnte, wie die
Kassiererin sie einscannte. Obwohl er längst nicht mehr arbeitete, schlang er
seine Mikrowellengerichte so schnell herunter, wie er nur konnte.
BOOONEEETTIII. Diese Stimmen. Es würde niemals aufhören. Oder
sollte er sich eine Pumpgun besorgen?
P.S.: Den Begriff „posttraumatic stress disorder“ (PTSD) hörte
ich zum ersten Mal 1991 in einem Seminar am OSI in Berlin, das von meinem
späteren Doktorvater Ekkehart Krippendorff und einem Drehbuchautor veranstaltet
wurde, der schon mal an einem Hollywoodfilm mitgearbeitet hatte. Bei allen
Sitzungen dieser Lehrveranstaltung mit dem Titel „Krieg im Film“ sahen wir zuerst
einen Film, dann gab es ein kurzes Referat von einem Studenten und anschließend
diskutierten wir. Natürlich war „Apocalypse Now“ dabei und „Die durch die Hölle
gehen“. Ich hatte „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ von
Stanley Kubrick ausgewählt. Aber „Rambo“ mit Stallone passte nicht in die
Reihe. Er spielt gar nicht im Krieg. Der Student erklärte es uns. Rambo hat
PTSD und hat den Krieg in seinem Kopf mit nach Hause genommen. Dennoch wurde
der Film in der Diskussion zerrissen. Stallone hatte mit seiner Rocky-Reihe
längst alle Cineasten enttäuscht – und mit Rambo II (Vietnam) und Rambo III
(Afghanistan) zwei weitere Eigentore geschossen.