Montag, 31. März 2025
Schweine in den Zoo
Blogstuff
1090
Nach dreißig Sekunden explodiert
die erste bayerische Weltraumrakete. Da waren wir mit der V 2 schon mal weiter.
Dennoch will Söder bis zum Ende des Jahrzehnts ein CSU-Mitglied auf den Mond
bringen.
Trump will die amerikanische
Geschichte umschreiben. Es gab keine schwarzen Sklaven, nur fröhliche
Landarbeiter. Indianer und Migranten lebten friedlich zusammen, die Frauen kümmerten
sich um den Haushalt und die Kinder, und am Sonntag gingen alle zusammen in die
Kirche. Außerdem hat der Gröpaz ein Dekret unterzeichnet, das es ermöglicht,
alle nicht-amerikanischen Tiere aus dem Zoo nach El Salvador abzuschieben.
Zukünftig werden nur noch Schweine, Rinder, Hühner, Waschbären und Opossums zu
sehen sein.
Solange die KI nicht für mich
arbeiten geht, nehme ich den Trend nicht ernst.
Der Frauenanteil im Bundestag ist
auf 32,4 Prozent gesunken. Besser machen es Ruanda (63,8 Prozent), Kuba, Mexiko
und Nicaragua (über fünfzig Prozent); selbst in den Vereinigten Arabischen
Emiraten gibt es im Parlament eine Geschlechterparität.
Mein Werbeslogan „Ich bin ja so
verschossen / In deine Sojasprossen“ wurde vom Restaurant Lotusgarten
abgelehnt.
Der Staatsapparat melkt jedes
Jahr zwei Billionen aus dem deutschen BIP von vier Billionen. Das Geld wird
dann umverteilt. Aber nicht an die niederen Stände, sondern an die eigenen
Sponsoren: Autokonzerne (z.B. via Dienstwagenprivileg), Agrarindustrie,
Bauwirtschaft, Rüstungskonzerne usw.
Warum
gibt es keine Dreiräder für Erwachsene?
Was macht eigentlich Heinz
Pralinski? Er hat gerade auf der Leipziger Buchmesse sein autobiographisches
Werk „Meine Flucht aus dem monotonen Alltag der Industriemoderne. Erinnerungen
1975 – 1985“ vorgestellt, in dem es um Diskotheken, Partykeller und Trimm-Dich
geht. Die unterschätzte Trash-Perle
soll mit Til Schweiger und Mike Krüger unter der Regie von Dr. Uwe Boll, laut
der Golden Raspberry Award Foundation „Deutschlands Antwort auf Ed Wood“,
verfilmt werden. Arbeitstitel: „Teenage Zombie Massaker“.
Ich lese gerade einen Krimi von
Raimund Schindler. Er spielt in Mittelfranken und ist auch mittelspannend.
Merz hat nicht gelogen, sondern
in Sachen Neuverschuldung „Sonderwahrheiten“ (Nils Heinrich) erzählt. Er wird
in diesem Jahr siebzig und wird die Rückzahlung nicht mehr erleben. Vermutlich
wird man zu diesem Zweck einen Grünen als Kanzler wählen, dem man dann vorwirft,
mit Geld nicht umgehen zu können.
Wieder mal die BILD-KI: „Ihr perfekter Beruf: Freiberuflicher
Kreativberater“. Fragen Sie mich einfach was!
„Wen interessiert’s?“ Die Republikaner haben ihr Motto von
Bonetti Media geklaut.
Sonntag, 30. März 2025
You never talk alone
Blogstuff 1089
Endlich habe ich den Fachausdruck
für ein weitverbreitetes Phänomen in der Welt der Politik gefunden: Pseudologia
phantastica, kurz Pseudologie. Damit wird das krankhafte Lügen und Übertreiben
bezeichnet, auch der Ausdruck „Cäsarenwahnsinn“ hilft beim Verständnis von
Trump, DJ Wanze, Putin, Erdogan usw. Cäsarenwahnsinn – Wikipedia
Warum wird die CDSU mit ihrem
populistischen Plan scheitern, die Migranten an der Grenze zurückzuweisen? Weil
eine Grenze immer zwei Seiten hat. Wir reden ja nicht von einer Küstenlinie.
Wenn die Unionisten von der deutschen Grenze reden, an der zurückgewiesen
werden soll, ist auf der anderen Seite immer noch ein anderer Staat. Österreich
und Polen haben schon gesagt, sie würden die zurückgewiesenen Flüchtlinge nicht
zurücknehmen. Wir lassen sie nicht rein, die Nachbarn auch nicht. Man braucht
keine große Phantasie, um zu begreifen, was passieren wird. Die Flüchtlinge,
die zwischen Baum und Borke hängen, warten, bis es dunkel wird, und gehen dann
über die grüne Grenze. Selbst wenn man sie zehnmal zurückschickt, passiert
immer wieder das gleiche. Die konservative Initiative wird im
Stacheldrahtverhau des nationalen und internationalen Rechts im Sande
verlaufen. Wäre die AfD an der Regierung, würde das Ergebnis nicht anders
aussehen.
Es heißt immer „Lebe deinen
Traum“ oder „Wenn Träume wahr werden“. Aber was wäre, wenn das stimmt? Letzte
Nacht träumte ich von meinem alten Kinderzimmer, in dem ich als Erwachsener
immer noch lebe – und meine Mutter nervt ohne Ende. In derselben Nacht träumte
ich von einer Pokerpartie mit Freunden, die ich verliere. Wir träumen einen Scheiß
zusammen, den wir uns in der Realität gar nicht wünschen.
Dreckige Schultoiletten sind seit
vielen Jahren ein Thema. Mein Vorschlag: Die Lehrer nehmen sich an den
Angestellten bei Aldi und bei meinem Metzger, die nach Ladenschluss selbst
putzen, ein Beispiel und reinigen die sanitären Anlagen nach Unterrichtsschluss
selbst. Ich freue mich auf das Feedback der mitlesenden Studienräte.
Ein Haarschnitt bei meiner Frisöse
kostet jetzt 25 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, dafür bekomme ich am Ende
das Kompliment, ich sähe jetzt zehn Jahre jünger aus. „Also wie 15“, sage ich.
„Wie 50“, antwortet sie. Jetzt bin ich (58) deprimiert.
Zum Glück ist das mit dem
Klimawandel vorbei und an den Rest werden wir uns schon gewöhnen. Wir haben uns
an den Ukrainekrieg gewöhnt, an Markus Söder und die Schweinepest, nächstes
Jahr um diese Zeit haben wir uns an Donald Trump gewöhnt.
Warum gibt es keine Spaghetti
Stradivari? Ich google und tatsächlich: Es gibt dieses Gericht im Restaurant
Stradivari in Berlin-Hellersdorf. „Mit Rinderfiletspitzen, Cherrytomaten und
Pesto (pikant)“. Es gibt auch Tagliatelle Stradivari mit gegrilltem Hähnchen
und natürlich die Pizza Stradivari „mit Mozzarella und Olivenöl, nach dem
Backen belegt mit Rucola, Cherrytomaten, Parmesan, Büffelmozzarella, Balkankäse
und roten Zwiebeln“. Der Himmel hängt voller Geigen, denke ich. Da muss ich
hin. Laut Google Maps ist das Lokal aber „dauerhaft geschlossen“. Hulk traurig.
Samstag, 29. März 2025
Holgi erwacht
Die Mittagssonne weckt mich und
ich bin schweißgebadet. Ich mache den chinesischen Ventilator neben dem Bett an
und denke eine Weile nach. Was mache ich hier und was habe ich vor? Dann erhebe
ich mich von der durchgelegenen Matratze und greife nach dem kaputten löchrigen
Regenschirm. Das Futonbett ist extrem niedrig und der Rahmen ist schon vor
langer Zeit gebrochen. Ich habe ihn mit Büchern, einer Heine-Gesamtausgabe in
altdeutscher Schrift, abgestützt. Ich packe den Schirm und komme mühsam in eine
senkrechte Situation.
Nachdem der erste Schwindel
vorüber ist, habe ich das Bedürfnis, mich hinzusetzen. Auf meinem Sessel liegt
ein Stapel alter Zeitungen. Ich kann sie nicht wegwerfen, denn ich habe sie
noch nicht gelesen. Sie sind höchstens zwei oder drei Jahre alt und voller
wertvoller Informationen. Wo soll ich sie hinlegen? Überall stehen leere
Flaschen in kleinen und großen Gruppen herum, Klamotten liegen in bunten Haufen
auf dem Boden. Auf dem Schreibtisch sind Notizen, Romanentwürfe und
Bleistiftstummel. Wenn ich den Marmeladenglasdeckel voller ausgedrückter Kippen
und die leere Dose Heringe in Tomatensoße, in der eine Kakerlake ertrunken ist,
wegräume, hätte ich ein wenig Platz. Ich finde mein Traumdeutungslexikon. Muss
ich mal reinschauen, wenn ich mich wieder an den letzten Traum erinnere.
Im Badezimmer finde ich meine
Holzpantinen. In der Badewanne stapelt sich verkrustetes Geschirr, das in allen
Regenbogenfarben schimmelt. Ich habe Hunger, kann aber die Küche nicht finden. Ich
hätte Lust auf Hotdogs, Enchiladas und Lasagne. Ratlos stehe ich im Flur. Wie
viele Zimmer hat diese Wohnung? Habe ich sie jemals alle gesehen? Ich öffne
eine Tür. Finsternis. Fäulnisgeruch. Das Rascheln eines Tiers. Ich muss hier
weg. Im Schlafzimmer ziehe ich eine Hose und eine Jacke aus einem Haufen und
suche den Ausgang. Als ich ihn endlich gefunden habe, schließe ich die
Wohnungstür hinter mir. Habe ich überhaupt einen Schlüssel? Egal. Darum kann
ich mich noch später kümmern.
Ich steige die Stufen in die
U-Bahn-Station hinab. Rückkehr in den Schoß der Erdmutter. In welche Richtung
soll ich fahren? Ich entscheide mich für die Endstation Osloer Straße. Oslo
liegt im Norden und im Norden ist es kühl. Ich stelle mir vor, die U-Bahn-Linie
würde bis über die Stadtgrenze nach Brandenburg führen. Dort steige ich aus,
ins gleißende Licht dieses Sommertags, und laufe barfuß über eine Wiese und träume.
Ich bin ein Gott, ein Narr, ein lebendiges Kunstwerk. Weiß die Welt überhaupt,
dass es mich gibt?
Die Bahn kommt und ich steige
ein. Die Leute machen mir ehrfürchtig Platz. Oder liegt es daran, dass ich seit
drei Monaten nicht mehr geduscht habe? Ich ziehe einen Fächer aus meiner
Jackentasche und fächele mir frische U-Bahn-Luft ins Gesicht. An der Endstation
steige ich aus. Oslo habe ich mir ganz anders vorgestellt. Mit kleinen
dunkelroten Holzhäusern und Imbisswagen, an denen man Fischbrötchen kaufen
kann. Stattdessen ist das hier eine Mischung aus Saigon und Istanbul. Döner,
Nudelsuppen und Spielhallen. Am Straßenrand entdecke ich einen alten Toaster
auf einem Sperrmüllhaufen. Mann, ich suche schon seit Jahren einen Toaster!
Selbst wenn er kaputt ist, kann ich meine Notizzettel in den beiden Schlitzen
in „wichtig“ und „sehr wichtig“ sortieren.
Ich gehe wieder zurück in die
U-Bahn-Station und fahre in die andere Richtung. Wenn das der Norden ist, wie
sieht dann der Süden aus? Ich habe gehört, dort gäbe es ein Shaolin-Kloster. Neue
Abenteuer warten, in meiner Aldi-Tüte klappert lustig ein Toaster, der jetzt
mir gehört, und plötzlich habe ich Lust auf einen griechischen Joghurt mit
Honig.
Freitag, 28. März 2025
Verschwörungspraktiker an die Macht!
Blogstuff
1088
„Es gibt
Erinnerungen, die vergisst du nicht.“ (Rolf Miller)
Es ist doch immer wieder schön,
wenn Politiker wie Trump oder Hitler (das soll natürlich kein Vergleich sein)
ihre Pläne akribisch aufschreiben, bevor sie direkt nach Amtsantritt mit der
praktischen Umsetzung beginnen. Das Drehbuch von Trumps zweiter Amtszeit liegt
seit langem vor: Project 2025 – Wikipedia
Die Bundesmarine bekommt sechs
neue Fregatten für den Fall, dass der Russe übers Meer kommt. Kostenpunkt: 15
Milliarden Euro. Dafür bekommt man auch einen Berliner Flughafen und
einen Stuttgarter Bahnhof.
Mein uneheliches Kind heißt
Error.
Tipp für Amerika-Urlauber: Fahren
Sie nicht nach Amerika.
Hätten Sie’s gewusst? Fred
Marriott war 1906 der erste Mensch, der über 200 km/h fuhr. Und zwar mit dem
dampfgetriebenen Stanley Rocket Steamer.
Heini Dittmar war 1941 der erste
Mensch, der über 1000 km/h schnell war. Er flog eine Messerschmitt Me 163.
Die absolute
Höchstgeschwindigkeit aller Artefakte des Homo sapiens hat die Raumsonde Parker
Solar Probe mit 586.800 km/h. Mit ihr flöge man in einer Minute von Wichtelbach
nach Rio.
„In 8 Schritten zu selbständigem
Denken“. Schritt 1: So ’ne Scheiße nicht lesen.
Merz hätte gerne einen Namen für
seine geplante Koalition. GroKo passt ja bei weniger als fünfzig Prozent der
Zweitstimmen nicht mehr. Mein Vorschlag: Koalition für Aufbruch, Ordnung und
Sicherheit, kurz KAOS.
Kann sich noch jemand an
„interaktives Fernsehen“ erinnern? Gibt’s schon lange nicht mehr. Zocker und
Zuschauer sind verschiedene Wesen. Ich mache seit dreißig Jahren keine
Computerspiele mehr.
US-Verteidigungsminister Hegseth
verbreitet militärische Geheimnisse im Internet. Nichts passiert. Julian Assange
macht genau dasselbe und muss ins Gefängnis. Finde den Fehler.
Ostergedicht
Für euch am Kreuz gestorben
Sind Birte und der Thorben
Auch Gunnar und der Sören
Werden euch nicht mehr stören
Donnerstag, 27. März 2025
Bonetti denkt nach
Letzte Woche habe ich mich mit
einer Freundin lange über den Einfluss der Familie auf das Leben - selbst im
hohen Alter, wenn die Eltern längst tot sind - unterhalten. Sie hat mir das
Buch „...
Familie sein dagegen sehr“ von Robin Skynner und John Cleese gegeben, das ich
gerade gelesen habe.
Warum gibt es zum Beispiel diesen hartnäckigen Mythos von
der guten alten Zeit, in der alles besser war als heute? Die Nummer findet sich
ja schon in der Bibel: Wir waren im Paradies und wurden daraus vertrieben,
fortan waren Mühsal und Leid unsere täglichen Begleiter auf dem Weg zum sicheren
Tod. Skynner sagt, unsere Kleinkindphase, als wir umsorgt, unbeschwert,
glücklich und unschuldig waren (jedenfalls die meisten von uns), wäre das
verlorene Paradies bzw. die gute alte Zeit. Es ist tragisch, denn das Glück liegt
in diesem Fall immer hinter uns und nie vor uns.
Im Buch geht es auch um Bindungen und das wir unbewusst Freunde
wählen, die uns ähnlich sind. Ich habe eine halbe Stunde lang angestrengt
gegrübelt und eine Liste aufgestellt. Von der ersten Klasse bis heute war ich
mit 38 Menschen befreundet, dreißig Männer und acht Frauen. Es gab kein
Jahrzehnt, in dem keine neuen Freunde dazukamen oder alte verlorengingen. Ich
selbst habe keine Kinder und wollte auch nie eine Familie gründen, also habe
ich sie in drei Gruppen eingeteilt: ohne Kinder, mit Kindern und keine Ahnung (Kontakt
endete in der Kindheit oder Jugend). Tatsächlich hat die Mehrheit, nämlich
zwanzig von ihnen, keine Kinder, elf haben Kinder und bei sieben weiß ich es
nicht. Selbst in meiner Kindheit habe ich also hauptsächlich Freunde gehabt,
die biographisch denselben Weg eingeschlagen haben wie ich. Knapp zwanzig
Prozent der deutschen Frauen bleiben kinderlos, aber fünfzig Prozent meiner
Freundinnen. Bei den Freunden steht es 16 zu 7, d.h. 69,5 Prozent sind
kinderlos geblieben (rechnet man mich ein, sind es sogar 70,8 Prozent) – obwohl
ich die meisten von ihnen schon in meiner Kindheit und Jugend kennengelernt
habe, als Familiengründung überhaupt kein Thema war. Ein Beleg für die These
von Skynner und Cleese.
In der Pubertät schließt man, im
Gegensatz zur frühen Kindheit, langfristige Freundschaften, um einen stabilen Personenkreis
außerhalb der eigenen Familie zu haben, wenn man sich von seinen Eltern und
Geschwistern abnabelt. Gründet man später eine eigene Familie, tritt dieser
Freundeskreis in den Hintergrund. Kafka sagte, ein verheirateter Freund sei
kein Freund. In meinem Fall war es anders. Die Freunde spielten lange Zeit eine
größere Rolle als bei den verheirateten Menschen, die ich kenne. Aber
irgendwann sind ihre Kinder aus dem Haus und bei mir sind es die Freunde. Alleinsein
ist keine Belastung, sondern eine Befreiung. Dazu kommt, dass ich keinen zeit-
und energiefressenden Beruf habe.
Mittwoch, 26. März 2025
Die sechs Ehen des Andy Bonetti
Blogstuff
1087
„Künftige
HistorikerInnen werden einmal erforschen, wie und warum sich das größte Land
Europas über Jahrzehnte in eine Zeitschleife flüchtete und entgegen aller
Warnungen in einer Welt leben wollte, in der es immer Samstagnachmittag ist.“
(Nils Minkmar)
Plötzlich tauchen zwei
Feuerwehrleute vor meinem Schreibtisch im dritten Stock auf. Sie werden auf
einer Plattform hochgebeamt, um einen abgeflogenen Sonnenschirm aus dem Baum zu
fummeln. Früher hätte ich die Szene auf meinen Drogenkonsum zurückgeführt.
Bonetti hat das Stadium der
Schwerkraft erreicht. Ein tennisballgroßer Mond umkreist ihn.
Ich habe Kühlschrankmagneten von
allen Olympischen Spielen seit 1976. Ernsthafte Angebote bitte im
Kommentarbereich deponieren.
Nur eine kleine Minderheit interessiert
sich für Politik. Und dann schleichen sich Leute wie Trump und Vance in Positionen,
die unser Leben verändern.
Zwölf Leute, mit denen ich auf
dem Gymnasium in einer Klasse war, sind sitzengeblieben und haben ein Jahr
später Abitur gemacht. Das sind zehn Prozent des Abi-Jahrgangs 1986 (119
Schüler).
Hätten Sie’s gewusst? Jeff Bezos
kam als Juan Pesos in Acapulco auf die Welt.
Man kennt die Redewendung „XY ist
bei uns Usus“. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Sitte,
Brauch. Ursprünglich kommt es aus dem Altgriechischen: Ouzos.
Der Guide Michelin entzieht der
Betriebskantine „Sklavenbasar“, die ausschließlich von unbezahlten Praktikanten
betrieben wird, den dritten Stern. Bonetti kauft Michelin und schließt das
Unternehmen. Sie hätten beim Thema Reifen bleiben sollen.
Es heißt ja: Das Pendel schwingt
mal nach links und dann mal nach rechts. Zu meinen Lebzeiten war es so: eine
Winzigkeit nach links, volle Kanne nach rechts. Anti-AKW-Bewegung,
Friedensbewegung => Kohl. Genderkrams und Transgedöns => AfD, Trump.
Auch ein Mammutbaum hat mal klein
angefangen.
70er:
„Andy Bonetti, möchten Sie die hier anwesende Brigit Bardot heiraten?“
80er: „Andy Bonetti, möchten Sie
die hier anwesende Bo Derek heiraten?“
90er: „Andy Bonetti, möchten Sie
die hier anwesende Pamela Anderson heiraten?“
00er: „Andy Bonetti, möchten Sie
die hier anwesende Megan Fox heiraten?“
10er: „Andy Bonetti, möchten Sie
die hier anwesende Margot Robbie heiraten?“
20er: „Andy Bonetti, möchten Sie
die hier anwesende Saskia Esken heiraten?“
Dienstag, 25. März 2025
Read my lips: no new debts (George Merz)
Blogstuff
1086
Das Abschmelzen der Gletscher ist großartig. Es werden Flächen frei, die mit Bäumen bepflanzt werden können.
Gletscher verwandeln CO2 nicht in Sauerstoff. Das Argument der Kritiker, man
brauche das Gletscherwasser in der heißen Jahreszeit, um die Flüsse zu füllen
und der Landwirtschaft Wasser zu liefern, ist nicht stichhaltig. Der Gletscher
nutzt uns also nur, wenn er schmilzt. Eis in den Bergen braucht kein Mensch.
Fun Facts: Die Gletscherschmelze
seit 2000 hat zum Anstieg des Meeresspiegels 1,8 cm beigetragen. Bis zum Ende
des Jahrhunderts soll der Meeresspiegel um 30 cm steigen, das entspricht der
Länge eines DIN A 4-Blatts.
Fettreduzierte Süßigkeiten haben
einen großen Vorteil: Man kann doppelt so viel davon essen.
Ich
mag es nicht, wenn Fußballmannschaften vor dem Spiel im Kreis zusammenstehen.
Die reden bestimmt über mich.
Hätten Sie’s gewusst? Der Tanga
wurde in den zwanziger Jahren in den Slums von Buenos Aires erfunden.
3. Juli 1988. Der Computer auf
einem US-Kriegsschiff kommt auf Basis einer automatisierten Bedrohungsanalyse
zu dem Schluss, eine iranische Passagiermaschine abzuschießen. Der Kapitän gibt
den Feuerbefehl, 290 Menschen sterben. Softwarefehler. Da kann man nichts
machen.
Ich hatte 13 Jahre Tafeldienst,
weil ich in der Schule immer ein Rebell war.
Bodo Wartke hatte 2024 mit
"Barbaras Rhabarberbar" einen viralen Hit. Allein auf TikTok wurde
sein Lied über 50 Millionen Mal angeklickt. Insgesamt hat er auf sämtlichen
Social-Media-Plattformen 547 Euro verdient.
Für Sie getestet: Wenn man mit
einer Laktoseintoleranz auf einem Behindertenparkplatz steht, muss man Bußgeld
bezahlen.
Neueste Forschungen haben
ergeben, dass die Ausschüttung des Hormons Traumolin aus der Nebennierenrinde
im Schlaf intensive Traumphasen zur Folge hat.
2028: Trump eröffnet die
Olympischen Spiele in Los Angeles. Ausländische Spitzenathleten sitzen in
Abschiebehaft, die USA holen die meisten Goldmedaillen und die Paralympics
finden erst gar nicht statt.
Ich habe 18.000 Plastikstrohhalme
gebunkert. Die Grünen können mich mal.
Es ist unverantwortlich,
kommenden Generationen von Migranten unsere Schulden zu vererben.
Bonetti hatte keine einfache
Kindheit. Er hatte eine sehr einfache Kindheit in Luxus und Glamour.
Montag, 24. März 2025
Dark matter matters
Blogstuff
1085
Da sich Trump bekanntlich für
einen Halbgott in orange hält, glaubte er, die Petitesse in Osteuropa in 24
Stunden aus dem Weg räumen zu können. Diese vollmundige Ankündigung hat sich
als ein Schwall heißer Luft erwiesen. Warum sollte Putin einem Frieden auf der
Basis des aktuellen Frontverlaufs zustimmen? Die Krim und die
Separatistengebiete gehörten ihm schon vorher, der Landgewinn wäre lächerlich
und teuer erkauft. Die patriotische Geschlossenheit Russlands würde ohne Krieg
und Sanktionen schnell in sich zusammenfallen. Weitere Eroberungen im Baltikum
oder im Osten Polens könnten in weite Ferne rücken. Also wird der Krieg
weitergehen. Nur im Weißen Haus scheint man die perfiden Spielchen des Zaren
nicht zu begreifen.
Auch wenn es im ersten Moment
merkwürdig klingen mag: Für Europa ist die Fortsetzung des Kriegs ein Segen. Es
eint die Regierungen, sie emanzipieren sich notgedrungen vom Hegemon USA, der
von einem durchgeknallten Schwachkopf regiert wird, und in ein paar Jahren können
sich diese Staaten vielleicht sogar selbst verteidigen. Das wiederum schwächt
Putins Drohpotential gegenüber dem Westen.
Warum gibt es keinen deutschen
Admiral mit Augenklappe, Holzbein und Papagei auf der Schulter? #Abschreckung
Mein Reklamespruch „Wir sind der
Fun in Rundfunk“ wurde von rbb 88,8 abgelehnt.
Neulich beim Bäcker. „6,04 €,
bitte.“ Ich gab dem Mann hinterm Tresen 6,05 € und sage: „Behalten Sie den
Rest.“ Es folgte einen Schuss aus der Konfetti-Kanone, dann kamen Luftballons
von der Decke. Es ist immer was los, wenn ich einkaufe.
Welches Fabeltier wäre ich laut
BILD-KI? Ein schalkhafter Drache. „Weil du mit deinem zauberhaften Charme und
deiner Freundlichkeit andere begeisterst, während du gleichzeitig bereit bist,
mit Feuerspucken deine Sprüche zu verteidigen und jede Menge Abenteuer im Wald
zu erleben.“ Psychologische Deutung: „Du neigst dazu, offen und freundlich zu
sein, was bedeutet, dass du leicht neue Verbindungen knüpfst und Optimismus
verbreitest.“ Ein Therapeut hätte Monate für diese Erkenntnis gebraucht.
Was reimt sich auf Gülle? Idylle.
Es gibt nur eine
deutsch-indisch-amerikanisch-französische Kooperation im Gastronomiebereich. Es
ist … Trommelwirbel … die Currywurst mit Pommes.
Fünf republikanische Abgeordnete
in Minnesota haben einen Gesetzentwurf eingebracht, damit Kritik an Trump endlich
offiziell als Geisteskrankheit eingestuft werden kann. Sie nennen es „Trump
Derangement Syndrome”. Das wäre noch nicht mal Putin oder Xi eingefallen.
Kleine Anregung zum Nachdenken
für Klimaschützer: Bäume brauchen CO2 zum Überleben. #Klimaneutralität
Wetten, dass Merz das
Heizungsgesetz nicht abschafft, die Zahl der Zuwanderer nicht reduziert und das
Bürgergeld nicht kürzt? #Merkel2.0
Sonntag, 23. März 2025
Jesus
Wir kennen die Geschichte
von Jesus‘ Geburt und die Abenteuer seines Erwachsenenlebens. Auch sein Ende
wurde mehrfach thematisiert. Aber wir wissen nichts über seine Pubertät.
Maria: Wann räumst du
endlich mal dein Zimmer auf? – Jesus: Chill mal deine Base, Mutter.
Josef: Wie läuft’s denn so
in der Schule? – Jesus: Läuft. – Josef: Geht’s auch konkreter? Warum muss ich
dann am Freitag mit deinem Klassenlehrer reden? – Jesus: Woher soll ich das
wissen? Bin ich Jesus?
Jesus: Tschüss. – Maria:
Wo gehst du hin? – Jesus: Zu Joe. – Maria: Johannes der Täufer? Dafür haben wir
dich nicht beschneiden lassen.
Jesus: Warum darf ich
nicht auf die Party? Josef: Weil du morgen früh eine Mathe-Arbeit schreibst.
Jesus: Du hast mir gar nichts zu sagen, du bist nicht mein Vater.
Maria: Ich habe Cannabis
in deinem Wäscheschrank gefunden. Jesus: Das ist Oregano. Muss sich über Nacht
selbst verwandelt haben.
Josef: Wenn du nochmal
deine Sandalen verlierst, gehst du barfuß, Junge. – Jesus (rollt die Augen,
geht ab).
John
„Merkwürdige neue Erfahrungen werden zu deiner
Lebensfreude beitragen.“ (Glückskeks, 18. März)
Es
sollte niemand behaupten, in Wilmersdorf sei nichts los. Auf dem Weg vom
Restaurant zum Supermarkt mache ich einen kurzen Boxenstopp auf einer Parkbank.
Kurze Zeit später setzt sich ein großer dicker Mann zu mir, den ich vom Sehen
kenne. Er grinst mich im Supermarkt immer an, wenn ich Wein und ein Alibi-Produkt
in meinen Korb lege, und macht dabei die internationale Gluck-Gluck-Geste. Ein
abstoßendes Monstrum, ein grausamer Scherz der Götter. Wir kommen ins Gespräch.
Sein Name ist John, er ist Barkeeper und kommt aus London. Er hat den Schädel
eines Sumoringers und Pranken wie ein Bär. Freimütig bekennt er, dass er
Interesse an mir hat. Er ist bisexuell und steht auf Männer, die die gleiche
Größe und Statur haben wie er. Er wöge 140 kg und fragt mich, ob ich auch so
viel wiege. Ich erzähle ihm, ich hätte meine Waage längst weggeworfen. Ob ich
mit zu ihm kommen wolle, er hätte Koks und Viagra. Ich erkläre ihm, ich sei
straight und ohnehin schon lange nicht mehr an Sex interessiert. Ob ich Koks
haben wolle. Ich sage ihm, dass ich seit zwölf Jahren keine Drogen mehr nehme. Dann
gehe ich in den Supermarkt und kaufe drei Flaschen Wein und Muffins. Er wartet
an der Straßenecke auf mich und flirtet mich gleich nochmal an. Ich rede kurz
mit ihm, zum Abschied tätschelt er meinen Hintern.
Lustiges
Detail: In seiner Einkaufstüte hat er eine Hartgummifigur, die ihn selbst nackt
darstellt. Er zeigt sie mir, dreht sie um und sagt, so würde ich auch von
hinten aussehen. Auf Koks würde er gerne in dicke Hintern beißen, er sei
pervers. Ich kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Gibt es eigentlich
Strapse in meiner Größe?
Samstag, 22. März 2025
Es lebe König Donald I.
Blogstuff
1084
London-Heathrow stellt den
Betrieb ein, weil’s irgendwo brennt. Wer ist schuld? Islamistische Terroristen,
Flüchtlinge oder die Grünen?
Bei Hitlers Machtergreifung hatte
das Deutsche Reich zwölf Milliarden Reichsmark Schulden, 1938 waren es bereits über
vierzig Milliarden. Das sind nach heutiger Währung etwa 170 Milliarden Euro.
Darüber kann Friedrich Merz nur lachen. Er macht jedes Jahr mehr Schulden als
Hitler in fünf Jahren. 1945 hinterließ das Dritte Reich 400 Milliarden
Reichsmark Schulden, lumpige 1,6 Billionen Euro nach heutiger Währung. Merz
wird mehr als das Doppelte hinterlassen. Es ist trotzdem kein Problem, weil das
BIP heute sehr viel höher ist als damals. 1938 erreichte das „Volkseinkommen“ 47
Milliarden Reichsmark (= ca. 200 Mrd. €) und war endlich wieder auf dem Niveau
des letzten Friedensjahrs des Kaiserreichs 1913. Heute ist das BIP zwanzigmal
höher.
Darts? Finde ich gut. Endlich
sehen Leistungssportler mal so aus wie ich.
Historiker werden einmal den
Zeitpunkt definieren, an dem die amerikanische Demokratie kollabiert ist. War
es die Besetzung des Supreme Court mit konservativen Hardlinern in Trumps
erster Amtszeit? War es der Beschluss im Jahr 2024, dass der US-Präsident immun
gegenüber jeder Art von Strafverfolgung sei und daher über dem Gesetz steht? Waren
es die aktuellen Ereignisse, als Trump sich über Gerichtsbeschlüsse hinwegsetzte
und die Judikative ignorierte bzw. ihr sogar drohte? War es die Kapitulation
der Legislative, der Opposition, der Medien und der Zivilgesellschaft, die alle
der Zerstörung der Gewaltenteilung, der checks and balances, tatenlos und in
Schockstarre zuschauten? Trump verbreitet derweil in den sozialen Medien ein
Bild, das ihn mit Krone zeigt. Wird er, gegen die Verfassung, bis zu seinem Tod
regieren oder ermordet ihn sein Nachfolger? Die Weimarer Republik gab es nur
vierzehn Jahre lang, aber die US-Demokratie feiert im nächsten Jahr ihr
zweihundertfünfzigjähriges Bestehen. Man möchte sich gar nicht ausmalen, was
die Ignoranz gegenüber dem innenpolitischen Regelwerk für die Außenpolitik der
Trump-Junta bedeutet. Wo findet die nächste Invasion durch US-Truppen statt?
Der FC Bayern und die
Nationalmannschaft sollten sich ein Beispiel an Trump nehmen.
Schiedsrichterpfiffe ignorieren, weiterspielen, Gegner krankenhausreif treten
und den Ball mit der Hand ins Tor tragen. Nach fünf Minuten steht es 10:0 und
dann geht man wieder in die Kabine.
Was wurde eigentlich aus
Lützerath? Das berühmte Dorf mit fünfeinhalb Einwohnern wird jetzt im
Phantasialand nachgebaut. Wer in Mönchskutte kommt, hat freien Eintritt.
Die fünf Phasen der Trauer: 1.
Die FDP hat die Wahl nicht verloren, 2. Die Wähler sind doch alle Idioten, 3. Kann
man bei der Fünf-Prozent-Hürde nicht mal eine Ausnahme machen? 4. Wir werden
nie mehr in den Bundestag kommen, 5. Dann gehe ich eben in irgendeinen
Aufsichtsrat.
Freitag, 21. März 2025
Bonetti eskaliert
Blogstuff 1083
An den
Blackout auf der Party letzte Woche kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
Länderspiel
gegen Italien. Zwei Mainzer in der Startaufstellung. Gab’s noch nie.
Heißes
Gerücht in Berlin: Rüdiger „Butch“ Dobrindt soll Verkehrsminister werden.
VW
Käfer: „Ab dem 19. November 1956 gab es auf der linken Fahrzeugseite
serienmäßig einen Außenspiegel.“ (wikipedia)
Wenn
der Russe auf dem Vormarsch ist, machen wir aus allen Berliner Straßen
panzerfreie Spielstraßen.
Und dann war da noch das „Forever
alone Menü (für eine Person)“ eines Lieferdienstes. Single-Hotspot Berlin.
Es ist
jetzt 18 Jahre her, dass Ferrari zum letzten Mal die Fahrer-Weltmeisterschaft
in der Formel 1 gewonnen hat. Auch in dieser Saison wird es für die Scuderia
schwer werden. Was gibt es neben Kimi Räikkönens Titelgewinn aus dem Jahr 2007
noch zu berichten? Der VfB Stuttgart wird deutscher Meister (ich erfahre es
beim Check-In am Frankfurter Flughafen vom Mann hinter dem Schalter, bevor ich
nach Peking fliege), meine beiden Clubs Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach
steigen ab, Apple bringt das erste Smartphone heraus, Microsoft präsentiert
Windows Vista und jeder dachte, einen schlimmeren US-Präsidenten als George Bush
jr. kann es nicht geben.
Schockolade.
Erinnert
sich noch jemand an Anna Nicole Smith? Sie kam 1967 in Texas als Vickie Lynn
Hogan auf die Welt. Nach acht Jahren Schule arbeitete sie bei Jim’s Krispy
Fried Chicken, heiratete mit 17
den Koch und bekam einen Sohn, der im Alter von zwanzig Jahren 2006 vor ihren
Augen an einer Überdosis Drogen starb. Nach der Scheidung arbeitete sie als
Stripperin, ließ sich die Haare platinblond färben und die Brüste vergrößern,
woraufhin sie Playmate des Jahres wurde. 1994 heiratete sie einen 89-jährigen
Milliardär, der ein Jahr später verstarb. Sie forderte 1,6 Milliarden Dollar
und bekam nach einer Serie von Prozessen 88 Millionen zugesprochen. Wenige
Monate vor ihrem Tod 2007 brachte sie eine Tochter zur Welt. Fünf Männer
stritten sich um die Vaterschaft und damit um das Erbe, darunter Frédéric
Prinz von Anhalt aus Wallhausen im
Hunsrück. Anna Nicole Smith starb mit 39 Jahren an einer Überdosis verschiedener
Medikamente.
Der geheimnisvolle,
unergründliche, rätselhafte und unbegreifliche Bonetti hat ein neues Wort
gelernt: enigmatisch.
Laut BILD-KI ist die perfekte
Stadt für mich Münster. Ich bin erschüttert.
Kaufen
Männer mit einer erektilen Dysfunktion trotzdem Laugenstangen beim Bäcker?
Donnerstag, 20. März 2025
Vom Boomer zum Buhmann – Bonetti rechnet mit der Jugend ab
Blogstuff 1082
Die
beste Burnout-Prophylaxe? Einfach nicht arbeiten.
Bei
mir um die Ecke wohnt Manfred Lehmann, die Synchronstimme von Bruce Willis.
Wenn er an mir vorübergeht und sich mit seiner Frau unterhält, habe ich jedes Mal
Gänsehaut. 1972 stand er in seinem ersten Tatort vor der Kamera, es folgten
jede Menge Filme und Theaterstücke. Seine Stimme lieh er auch Doolittle in Dark
Star, Obelix, Dolph Lundgren, Kurt Russell (u.a. „Die Klapperschlange“), Cheech
Marin in „Viel Rauch um nichts“, Gerard Depardieu, Michael Madsen als Mr.
Blonde in „Reservoir Dogs“ von Tarantino u.v.m. Außerdem hat er den berühmten
Satz „Zwanzig Prozent auf alles außer Tiernahrung“ für die Baumarktkette
Praktiker gesprochen.
Machen
Sie folgende Übung: Schließen Sie die Augen, atmen sie tief durch, denken sie
an etwas Angenehmes. Und jetzt überlegen Sie, was Sie in meinen
Kommentarbereich schreiben.
Hätten
Sie’s gewusst? Eine Handgranate nennt man auch „afghanisches Überraschungsei“.
Wer
mit Wasser anstößt, hat sieben Jahre Unglück.
Früher
rauchten alle Erwachsenen in der Wohnung und im Auto Kette. Gelüftet wurde
nicht, wegen der Heizkosten. Früher liefen wir fünfzehn Kilometer zur Schule,
durch finstere Wälder und Bahnhofsviertel. Früher hat man Kindern Schnaps
verkauft, wenn sie sagten, ihr Vater schickt sie. Früher gab es keinen
Sicherheitsgurt und keinen Katalysator. Früher hat man nur samstags gebadet und
hat dazwischen die Unterwäsche nicht gewechselt. Früher hat man ein Wurstbrot
für die große Pause mitbekommen, hat mittags Fleisch gegessen und abends wieder
Wurstbrot. Früher ist man nachmittags zum Spielen rausgegangen und die Eltern
wussten nicht, wo man war. Und? Hat es uns geschadet?
Dimitri
Gonzalez war Mitglied der Fulham Four, die in den Neunzigern Dutzende
Geschenkboutiquen überfallen und Clownspuppen mit aufgemalten Tränen und bunte
Seidenschals gestohlen haben. Seine Leiche wurde beim Abriss eines alten Hauses
hinter einer Mauer gefunden. Hollywood hat daraus später eine Serie von bewaffneten
Banküberfällen gemacht, das Skelett von Gonzalez, gespielt von Vin Diesel, wird
in einem verlassenen Leuchtturm entdeckt.
Armageddon. Die neue Last-Night-Show mit Andy
Bonetti. Die
ersten und letzten Gäste: Sahra Wagenknecht, Karl Lauterbach, Wolfgang Bosbach
und Horst Lichter.
Nepal,
Neapel – Hauptsache Spanien.
Früher
waren Rechtsextremisten auch automatisch immer Nationalisten. Heute sind die
europäischen Rechten alle Russland-Fans und Putin-Lover. Ein halbasiatischer
Ausländer als neuer Führer Europas? Adolf und Benito würden sich im Grab
umdrehen.
Mittwoch, 19. März 2025
Sämtliche Warnleuchten brennen
Blogstuff 1081
„Wir brauchen Eier!“ (Trump zitiert Kahn)
Forsa-Umfrage
drei Wochen nach der Wahl: KleiKo verliert vier Prozent (Union: 1,5, SPD: 2,5
Prozent), Linke und Rechte gewinnen vier Prozent (je zwei Prozent).
Was niemand
als Beifahrer gerne hört: „Die rote Warnleuchte? Das hat nichts zu bedeuten. Die
brennt seit Monaten. Wahrscheinlich ist nur das Lämpchen kaputt.“
Mir
gefällt das Berliner Polit-Theater. Vor der Wahl spielt Merz die schwäbische
Hausfrau, eine Woche später will er Schulden machen, die höher sind als Kohls
Schulden für die deutsche Einheit. Und jetzt winden sich CDU- und CSU-Politiker
bei der Begründung dieser schwindelerregenden Pirouette wie die schleimigen
weißen Tiere, die man unter Steinen findet.
Ich
bin Jahrgang 1966 und habe laut Statistischem Bundesamt eine Lebenserwartung
von 77 Jahren. Damit bin ich seit Frühling letzten Jahres im letzten Viertel
meines Lebens. Liest der Sensenmann eigentlich Statistiken?
2043
wäre dann mein Todesjahr. Natürlich kann ich noch heute einem Amokläufer
begegnen oder hundert Jahre alt werden. Aber 2043 bedeutet, dass ich noch fünf
Fußballweltmeisterschaften erleben werde.
Der
silberne Champagnerkübel mit den Initialen von Christian Lindner, den ich bei
der Auflösung der FDP-Fraktion ersteigert habe, ist jetzt schon bei eBay das
Doppelte wert.
In
Wichtelbach wurde jetzt eine Genossenschaft gegründet, um eine
antifaschistische Sauna zu bauen. Die ersten fünftausend Euro wurden bereits
gesammelt.
Deutsche
Denkmäler präsentieren den Menschen stehend. Buddha wird sitzend dargestellt.
Wir müssen uns Bonetti als Denkmal liegend vorstellen. Mit geschlossenen Augen
und lächelnd.
Paul
Walker, bekannt aus der Actionfilmserie „Fast & Furious“, starb in einem
brennenden Porsche und wurde anschließend eingeäschert. Ich finde das lustig.
Ich
stelle mir vor, wie ich tagelang auf irgendwelchen Wiesen wilden Weizen oder
Roggen sammle, bis ich genug Ähren für ein Brot zusammen habe. Deswegen waren
die Leute in der Steinzeit auch so dünn.
Hätten
Sie’s gewusst? Holgi ist nur 1,50 m groß und wird jedes Mal von Päderasten
belästigt, wenn er frisch rasiert ist.
VW ist
nicht in der Krise. 2024 hat der Konzern 12,4 Milliarden Gewinn gemacht,
Daimler 10,4 Milliarden und BMW 7,7 Milliarden. Der Untergang der deutschen
Autoindustrie fühlt sich an wie ein Sektfrühstück.
Dienstag, 18. März 2025
Bonetti setzt Trump ein Ultimatum
Blogstuff 1080
Es
heißt ja immer: Tu, was du am besten kannst. Ich kann nix, also mache ich auch
nix.
Abstimmung
zur Schuldenorgie: Zwei Drittel der Abgeordneten müssen zustimmen, das sind bei
735 Mandatsträgern exakt 490. Die Koalition der Willigen hat 521. Es reichen
also 32 Abweichler, um das Ding platzen zu lassen. Es gibt einige Abgeordnete,
die ihre Karrieren beenden und an ihrem letzten Arbeitstag vermutlich auf die
Fraktionsdisziplin pfeifen. Das wäre dann die zweite Blamage für Merz.
In Kaiserslautern
hat ein unbekannter Mitarbeiter fünf Liter LSD in einen 100.000-Liter-Tank
Coca-Cola geschüttet. Die Pfalz ist im Taumel. Grundloses Gelächter, Oma ist barfuß
im Batik-Shirt unterwegs, auf den Straßen wird getanzt, keiner geht zur Arbeit.
Hätten
Sie’s gewusst? Der neueste Mini von BMW, der Mini Aceman, wiegt über 1,7 Tonnen
und hat bis zu 258 PS.
SAT 1
hat meine Idee für eine Kuppel-Show abgelehnt. Dabei wäre es gleich in der
ersten Folge um den Petersdom gegangen.
Saarland:
Der Anbau von Bio-Diesel aus Bodenhaltung wurde nach jahrelangen Verlusten
eingestellt.
Wer
rhetorisch immer am Anschlag ist, verliert die Möglichkeit, sich noch steigern
zu können. Leben wir wirklich am Abgrund? Habe ich dieses Gefühl, wenn ich
morgens zum Bäcker gehe? Schließlich gehe ich ja nicht in Mogadischu oder in
Beirut aus dem Haus.
Die
FIFA überlegt, die WM 2030 mit 64 Mannschaften auszutragen. Geht man vom
üblichen Turniermodus aus, hätte man 16 Gruppen mit vier Mannschaften, also 96
Gruppenspiele. 16 Spiele im Sechzehntelfinale, acht Spiele im Achtelfinale,
vier Spiele im Viertelfinale, zwei Spiele im Halbfinale, Finale und Spiel um
den dritten Platz – das sind 128 Spiele. Wie lange wird das Turnier dauern? Schon
die WM mit 48 Mannschaften im nächsten Jahr zieht sich über 39 Tage wie
Kaugummi.
Ich
habe „schwierige Venen“. Höre ich öfter. Aber die heutige Blutabnahme war der
Hammer. Die erste Arzthelferin hat nach fünfzehn Minuten aufgeben, die zweite
brauchte genauso lange, bis beim dritten Versuch endlich mein Lebenssaft ins
Röhrchen floss. Noch besser ist nur der Nachwuchsarzt, der jetzt bei meinem
Dermatologen arbeitet. Beim ersten Gespräch hat er mich die ganze Zeit
angestarrt. Ich weiß selbst, dass ich in Sachen Attraktivität ein Extremfall
bin. Aber das war selbst für meine Verhältnisse übertrieben. Dann sollte ich
die Unterhose runterziehen, mich bücken und mit beiden Händen die Arschbacken
auseinanderziehen. Mit einer Lupe (!) hat er ausgiebig meine Schmuckhöhle
begutachtet. Anschließend war mein granatenmäßiges Gehänge dran. Diesmal mit
einem Verkleinerungsglas (#Shetlandpony #Rückenprobleme). Der Typ ist doch
schwul, oder? Ich habe Schuppenflechte.
Montag, 17. März 2025
Niveaulos? Kann ich auch
Wer
ich nur im Bett geblieben, denke ich oft um zehn nach sieben
Kurz
vor acht, die Sonne lacht
Vor
der dreizehn kommt die zwölf, darauf reimt sich nur Bad Tölz
Viertel
nach zwei und Spaß dabei
Ist es
schließlich halber drei, hab ich für heute arbeitsfrei
Schlägt
die Uhr dann endlich vier, kommt die Zeit von Schnaps und Bier
Jault
der Hund um kurz nach zehn, muss ich noch mal Gassi geh‘n
Lieg
ich besoffen nachts im Bett, sind Reim und Tag dann auch komplett
Brot und Schmalz – Gott erhalt’s
Blogstuff 1079
Wenn
manche Leute sich im echten Leben so benehmen würden wie im Internet, wären sie
längst im Gefängnis oder in der Irrenanstalt – oder zumindest arbeitslos und
sehr einsam.
Kann
man einem Messerwerfer trauen, der Johnny Sometimes heißt?
März
1994: Senna übernimmt den Williams-Rennwagen seines Erzrivalen Prost und stirbt
im dritten Grand Prix.
Life-Hack:
Mini-Whiskyflaschen in der Mini-Bar des Hotelzimmers austrinken und mit
Apfelsaft wieder auffüllen.
Namen
lösen Assoziationen aus. Nehmen wir mal Lars Klingbeil. Der Vorname klingt nach
Bullerbü, Gummibärchen und Kinderfernsehen. Der Nachname lässt sich in Klinge
und Beil zerlegen, so würde der Henker in einer Horrorgeschichte heißen.
Was
ist eigentlich der Zweck lebender Organismen im Vergleich zu „toter“ Materie?
Wozu gibt es diese unbedeutende Randerscheinung des Universums?
Einem
autoritären Arschloch kann man nur mit Autorität begegnen, nicht mit Argumenten
oder Fakten. #Trump #Putin #Merz
Erst
vor ein paar Jahren habe ich erfahren, dass ich königlicher Abstammung bin. Mein
Vater, eigentlicher Name: Eduard-Vinzenz Mopsfidelio von Tax und Tunix, hatte
1957 abgedankt und zog in den Hunsrück. Heute ist Lampukistan offiziell eine
Republik, die in Wirklichkeit aber vom Remmo-Clan beherrscht wird.
Man
kann die Gesellschaft in drei ungleich große Gruppen einteilen. Es gibt die
Leute, die immer mehr wollen. Mehr Geld, bessere Jobs, dickere Autos und
größere Wohnungen. Das sind etwa achtzig Prozent der Bevölkerung. Dann gibt es
die Leute, die mit dem zufrieden sind, was sie haben. Das sind etwa zwanzig
Prozent. Schließlich gibt es noch die Leute, die weniger wollen. Diese Gruppe
ist statistisch nicht messbar. Und das ist genau unser Problem. #Klimawandel
14.
April 1759: Der bayerische Komponist Georg Friedrich Hendl stirbt auf Sylt.
Der
Winter ist vorbei und ich bin endlich mit meinem 5000-Teile-Puzzle „Der Pazifik
bei Windstille“ fertig. Perfekt.
Trump
ist nur das Gesicht der amerikanischen Konservativen, die sich in diesem
Jahrhundert radikalisiert haben. Er ist nicht die Ursache des Irrsinns, er spielt nur die Rolle des Anti-Politikers, der „von außen“ gekommen ist und jetzt das
Establishment aufmischt (womit natürlich nicht die Republikanische Partei
gemeint ist). Deswegen ist es mit Trump auch nicht vorbei, wenn er in vier
Jahren abtritt. Es gibt zahllose Handpuppen, die ihm nachfolgen werden.
Country-Sänger, Fox-Moderatoren, Wrestling-Champions, Oligarchen oder wer auch
immer. Am 6. Januar 2021 stürmte ein gewalttätiger Trump-Mob das Kapitol. Das
wird in Zukunft nicht mehr nötig sein. Der Mob hat die Macht übernommen.
Sonntag, 16. März 2025
Gastro-Tipp des Monats
Neu in Berlin: Das
französisch-deutsche Crossover-Restaurant „Chez Hildegard“ in Charlottenburg. Die
Besprechungen in den einschlägigen kulinarischen Magazinen klingen
vielversprechend.
Hier ein Auszug aus der
Speisekarte:
Strammer Marc mit pochierten
Eiern und Sauce Bernaise
Camembert mit Musik
Coq au Bière mit Kartoffelstampf
und Sauerkraut
Rheinische Galette mit Lyoner
Fleischwurst
Vollkorn-Baguette mit Ahle Wurst
und Brie
Quiche Bavaroise mit Weißwurst,
süßem Senf, umgeben von einer Schale aus herzhaftem Laugenteig
Gratin dauphinois mit Currywurst
Neulich im konspirativen Universum
Mutterschiff
an Bonetti, Mutterschiff an Bonetti.
Ich
höre.
Ist
das Gespräch abhörsicher?
Ich
habe Microsoft Defender.
Perfekt.
Mehr geht nicht.
Um was
geht es?
Wir
möchten wissen, wie weit du mit deinem Defätismus-Projekt gekommen bist. Ist
die Mission erfolgreich?
Die
Menschen werden immer mutloser und glauben, ihre Zukunft sei schwarz wie die
Seele des Teufels.
Gibt
es Glutnester der Hoffnung?
Esoteriker
und Religioten. Aber sie haben keinen Einfluss auf die Gesellschaft.
Wird
der Pessimismus und der Glaube an den bevorstehenden Untergang immer stärker? Ist
die Menschheit bereit, zu resignieren und sich zu unterwerfen?
Wir
müssen nur noch die wichtigsten Netflix-Serien torpedieren und den Benzinpreis
um fünfzig Prozent erhöhen. Dann geben die Leute endgültig auf. Trump, Putin
und Merz funktionieren ja schon erwartungsgemäß.
Sehr
gut. Die Erde wird in unsere Hände fallen wie eine reife Frucht.
Samstag, 15. März 2025
Wann kommt der Erste Weltfrieden?
Blogstuff 1078
Sondierungsvermögen,
Sondergespräche – da kennt sich ja kein Schwein mehr aus.
Trump
und Israel wollen die Palästinenser aus dem Gaza-Streifen nach Madagaskar,
nein, nach Somalia und in den Sudan umsiedeln. Hat schon jemand die
Palästinenser gefragt?
Wenn
wir in Wichtelbach mit dem Zug in die Stadt fahren wollten, haben wir immer
eine tote Kuh auf die Gleise gezogen, damit er an unserem „Bahnhof“ (Gasthaus
zur Tenne) gehalten hat.
Ich
habe sehr viele Bekannte in meinem Freundeskreis.
In
einem Leitantrag für den XII. Parteitag bezeichnet sich Die Linke als
"moderne sozialistische Partei für die arbeitende Klasse". Das ist
doch meine Welt. Zumindest theoretisch. "Der Widerspruch zwischen Mietern
und Vermietern ist ein zentraler Klassenwiderspruch im Kapitalismus." Endlich
wird die Linke wieder richtig links, Genosse Leser. Die Rotfront hat jetzt über
100.000 Mitglieder (Durchschnittsalter: 43 Jahre). Aufgemerkt, SPD (357.000,
Durchschnittsalter: 61)!
Mir
gefallen auch die Flügel innerhalb der Partei: Kommunistische Plattform, antikapitalistische
Linke, Marxistisches Forum. Das ist gelebter Pluralismus.
Ich
bin so alt, meine erste Playstation hieß noch Spielkonsole und musste an einen
„Fernsehapparat“ angeschlossen werden.
„Kein
und Aber – der Grammatik-Podcast.“ Bonetti Media hat ein neues Projekt. Jeden
Mittwoch um 22 Uhr auf UKW 92,7.
Flachmänner
kenne ich nur aus dem Kino. Im echten Leben habe ich noch keinen gesehen.
Es
heißt, der medizinische Fortschritt hätte das durchschnittliche Lebensalter der
Menschen erhöht. Ich sage: Es sind die Konservierungsstoffe in den
Lebensmitteln.
Was
macht eigentlich Heinz Pralinski? Er kommt gerade von einem Udon-Retreat bei
Meister Kimchi zurück.
Nicht
nur Bäume, sondern auch Salatköpfe, Blumenkohl usw. speichern CO2. Die ganzen Veganer
und Vegetarier leisten also auch ihren Beitrag zum Klimawandel. Aber darüber
spricht natürlich kein Mensch.
So
langsam wird es ernst. Im Mai beginnt die Freibadsaison. Bis dahin muss mein
Körper ausdefiniert sein. Ob mir der String-Tanga vom letzten Jahr noch passt? Hab
ich selbst aus Zahnseide gemacht.
Die
dummbräsige Selbstgefälligkeit, Verpeilt- und Verpenntheit der nächsten
Regierung geht mir schon jetzt auf den Zeiger und die Mischung aus Dummheit und
Arroganz beim undynamischen Duo Merz/Söder ist einmalig. In einem Traum wäre
das jetzt die Stelle, an der man weglaufen will, aber nicht kann.
Freitag, 14. März 2025
Anna Lüse geht die Düse
Blogstuff 1077
„Einmal wurde Chuck
Norris auf Latein beleidigt. Seitdem gilt es als tote Sprache.“
Wieder
aus dem Ratgeber-Buch „101 Essays“: „Im Zustand des ‚Nichtstuns‘ tankt das
Gehirn Energie.“ Ich bin der Chuck Norris der Untätigkeit.
Trump
macht mit Musk eine dreißigminütige Verkaufsshow von Tesla vor dem Weißen Haus.
Jetzt will ich auch Merz vor dem Kanzleramt sehen: „Es saugt und bläst der
Heinzelmann …“
Sokrates
hatte keinen Doktor der Philosophie und Beethoven hat nie Musik an einer
Universität studiert.
Das
muss man auch erst mal hinkriegen. Ein Berliner Lieferservice hat diesen Monat
eine Rubrik mit dem Titel „Hot Dog Mania“. Es gibt eine Pizza mit
Hotdog-Würstchen, Pizzabrötchen und Pizzini mit Hotdog-Würstchen und vier
Angebote ohne Hotdog-Bezug, darunter ein Vanille-Zimt-Eis – aber keinen
einzigen Hotdog.
Der
Einfluss von Rex Gildo auf Heinz Pralinski ist Gegenstand gelehrter
Erörterungen. Man geht davon aus, dass die Autobiographie „Hossa, Heinz und
heiße Bräute“ nie geschrieben worden wäre, hätte der deutsche Schlager der
siebziger Jahre unseren Helden nicht verzaubert.
+++breaking
news+++ Andy Bonetti kauft Florian Wirtz („Die Ming-Vase des deutschen
Fußballs“, ZEIT Online) für 150 Millionen Euro und lässt ihn als Hausmeister
arbeiten. Möglicherweise darf er auf Leihbasis gelegentlich bei Granit Apolda
spielen. Uli Hoeneß verbeißt sich in die Auslegeware.
Welche
Stadt passt zu mir (laut BILD-KI)? 1. Tokio, 2. Amsterdam, 3. San Francisco. Passt,
nehme ich. Ob ich diese Städte noch einmal sehen werde? Zeit hätte ich, Geld
auch. Aber das Fernweh ist schon lange erloschen. 2012 war ich zuletzt im
Ausland. Warum eigentlich nicht Berlin? Auch das begründet die KI. „Basierend
auf Ihren Antworten, die eine Vorliebe für moderne Architektur, futuristische
Visionen und eine Mischung aus Tradition und Innovation zeigen, schien Tokio
besonders gut zu Ihnen zu passen.“
Warum
wird “Women is the nigger of the world” von John Lennon nicht mehr im Radio
gespielt?
Wenn
man den Suchbegriff “Rudi“ bei Wikipedia eingibt, kommen zuerst die Namen Rudi
Carrell, Rudi Dutschke und Rudi Völler.
Hätten
Sie’s gewusst? Dutschke siedelte am 10. August 1961 nach West-Berlin über, drei
Tage vor dem Bau der Mauer.
Mauerbau:
Warum dauern Infrastrukturprojekte heute viel länger als damals?
Und
dann gibt es noch die Augenärztin Anna Lüse in Erding. Wollt ihr mich
verarschen???
Donnerstag, 13. März 2025
Ein Abend voller Überraschungen
Als
ich vor dem Kastell ankomme, geht gerade die Sonne unter. Ich klopfe ans Tor
und finde es nur angelehnt. Schon von der Eingangshalle aus sehe ich Bruder
Pan, der zusammengekrümmt auf einem Bänkchen kauert. Er starrt selbstvergessen
zu Boden, seine sandfarbene Kutte ist verschmutzt und zerrissen. Ein schmales
Band abgerollten Toilettenpapiers weist den Weg ins Bad. Ein zerschlagener
Spiegel, Unrat über den Boden verteilt, Zeitungen – einzelne Artikel sind mit
Buntstiften markiert -, Flaschen, Handtücher, Zahnbürsten, ‚aha‘, denke ich, dann
im Schlafzimmer: aufgeschlitzte Stofftiere, das weiche Futter über die Kissen
verteilt, neben dem Bett Pilzer, ein Messer im Hals, ‚aha‘, denke ich, der
Schrank ausgeräumt, die Vorhänge herunter gerissen, im Wohnzimmer ein
zertrümmerter Fernseher, eine umgeworfene Couchgarnitur, dazwischen Volk und
Reichhardt, offensichtlich erschlagen, eine zerbrochene Vase, ‚aha‘, denke ich,
also weiter, in der Küche ein umgestürzter Kühlschrank, Geschirr und Besteck
auf dem Fußboden, ein halbfertiger Kuchenteig, Bratwürste, an der Decke Schmelzer,
an einer Lampenschnur baumelnd, über und über mit Kartoffelsalat beschmiert,
Gürkchen und Ei auf dem Hemd, einen Apfel im Mund, weiter, in der Bibliothek
Hasser, ‚aha‘, denke ich, mit einer Plastiktüte erstickt, ich erkenne ihn an
den Schuhen, Goethe finde ich auf dem Boden, Tolstoi, alles ist zerstört, gut,
das hatten wir schon, also weiter: demoliert, aus der Wand gerissen,
hingeworfen, dazwischen Bruder Pan, eingeschlagen, umgestürzt, zerhackt,
zertreten, Bruder Pan, sage ich, alles ist vernichtet, ich bin gekommen, um
dich zu richten.
Der Imperialismus schlägt zurück
Warum
verstehen sich Trump und Putin eigentlich so gut? Wieso gibt es bald ein
Gipfeltreffen der beiden Präsidenten? Weil Trump und Putin Imperialisten sind. Im
19. Jahrhundert versuchte Napoleon, ganz Europa zu unterwerfen, im 20.
Jahrhundert versuchte es Hitler. Putin will das Zarenreich und die Sowjetunion
wieder aufleben lassen, Trump hat sich eine Landkarte von Nordamerika
angeschaut und möchte sich Kanada und Grönland einverleiben. Der strategisch
wichtige Panamakanal, der die pazifische und die atlantische Küste seines
Imperiums verbinden soll, gehört dazu. Immerhin heißt der Golf von Mexiko jetzt
schon mal Golf von Amerika. Vielleicht dient das Gipfeltreffen dazu, die
jeweiligen Einflusssphären abzustecken, in denen die beiden Imperialisten
ungestört operieren können. Der Hitler-Stalin-Pakt lässt grüßen.
Chinas
Imperialismus ist ökonomisch geprägt. Man will Märkte erobern, keine
Territorien – wenn man von dem abtrünnigen Gallierdorf namens Taiwan einmal
absieht. China ist in erster Linie eine Wirtschaftsmacht, die in Afrika und
Südostasien seinen Einflussbereich ausweitet. Die Strategie erinnert an die
Bundesrepublik nach ihrer Gründung 1949 (im selben Jahr wurde übrigens auch die
Volksrepublik China gegründet). Nach zwei verlorenen Weltkriegen stieg das
kleine, rohstoffarme Land zur Exportgroßmacht auf und liegt heute auf Platz 3
der Rangliste. Dabei blieb man bewusst militärisch harmlos – was sich in den nächsten
Jahren trotz großer Bemühungen auch nicht ändern wird. Es gibt drei Imperien: Ozeanien,
Eurasien und Ostasien. Neusprech haben wir in den Medien und die nächste
Hasswoche kommt bestimmt. Trump hat neulich im Weißen Haus gegenüber Selenskyj
den Ton gesetzt.
Mittwoch, 12. März 2025
Führer und Verführte
Blogstuff 1076
„Glück ist für mich, wenn mir niemand auf den Sack
geht.“ (Klaus Kinski)
Wenn
man die tausend Milliarden an die Bürger verteilt, wäre das auch ein tolles
Konjunkturpaket, das die Wirtschaft ankurbelt. Es wären 12.000 Euro pro Nase.
„Öffne
deine Augen. Öffne dein Herz. Öffne deine Brieftasche.“ Warum hat die Caritas
diesen Weltklasse-Slogan abgelehnt? Okay. Inzwischen biete ich diese
Reklame-Ideen schon gar nicht mehr an. Ich nenne es Scheitern 2.0.
Die
Villa Bonetti ist verkauft und die Altersvorsorge gesichert. Letzte Woche war
der Notartermin in Bingen. Ans Thema Nachlass kann ich einen Haken machen. Das
letzte Ziel in meinem Leben: Möglichst lange genauso leben, wie ich es jetzt
tue. Wenn ich ins Nirwana komme, soll meine Familie meine Asche in den Rhein
streuen. Wer von Ihnen, liebe Lesende, übernimmt das Blog?
Sie
glauben gar nicht, wie wenig man für ein Haus im Hunsrück bekommt. Schon im
zwanzig Kilometer entfernten Ingelheim wäre es etwa eine Million Euro wert
gewesen, im Berliner Villenviertel am Grunewald drei Millionen und in Beverly
Hills zehn Millionen. Aber so ist der Immobilienmarkt: Lage, Lage, Lage.
Tesla
verkaufte im Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat 76 Prozent weniger
Autos in Deutschland, obwohl die Nachfrage nach E-Autos um dreißig Prozent
gestiegen ist.
Als
ich meiner Schwester erzählte, sie oder ihr Sohn solle meine Asche in den Rhein
streuen, sagte sie, sie wolle kein Fischsterben auslösen. Unsere Familie hat
einen goldigen Humor. Sie möchte meine Asche bei einem Tierbestatter zu einem
Diamanten pressen lassen, den sie zu den Bergkristallen und anderen Edelsteinen
in die Schale auf ihrem Esstisch legen kann. Ich muss zugeben: Der Gedanke schmeichelt
mir. Zu Lebzeiten schon ein literarischer Rohdiamant und dann als Diamant bis
zum Ende der Zeit überdauern.
***
Ich
bin ja eher so der spontane Typ. Neulich saß ich mit meiner Freundin beim
Italiener, sah ihr tief in die Augen und sagte: „Wm-m m-m Fm-m?“
„Was?“
Ich
hatte mit vollem Mund gesprochen, schluckte einen Teil der Ladung unter und
wiederholte die Frage: „Wim du m-m hü-üm?“
„Ich
verstehe kein Wort.“
Sie
klang genervt. Ich schluckte nochmal.
„Willst
du mich heiraten?“
Und
dabei spuckte ich ein Stück Lasagne in einer perfekten parabolischen Kurve
direkt auf ihre Nase.