Mittwoch, 12. April 2023

Andy Bonetti spielt Andy Bonetti in “Andy Bonetti”

 

Hinter der oberflächlichen Welt gibt es eine zweite Ebene. Wir nennen uns „Der Dienst“. Wir bewegen uns in dieser Welt, aber wir gehören nicht dazu. Jede Tür steht uns offen. Nachts holen wir uns aus den Geschäften, was wir brauchen. Wir leben in Wohnungen von Leuten, die gerade verreist sind.

Ursprünglich war es unsere Aufgabe, für Ruhe und Ordnung in der Gesellschaft zu sorgen. Aber eben nicht mit Polizeiknüppel und Verboten, sondern auf subtile und subkutane Art. Rädelsführer der Arbeiterbewegung wurden in heiße Liebesaffären verwickelt, ewig Unzufriedene fanden „zufällig“ einen Batzen Geld auf der Straße, Revoluzzer versorgten wir mit harten Drogen.

Heute ist das alles nicht mehr nötig. Es gibt Streamingdienste und andere Medien, Computerspiele, soziale Medien, billigen Alkohol und Sedativa. Alles ist ruhig. Menschen fotografieren sich selbst oder ihre Mahlzeiten. Aber „Der Dienst“ ist immer noch da. Wir spazieren durch die Stadt, beobachten Menschenaufläufe, belauschen Gespräche an der Theke und schreiben unsere Berichte.

Tagsüber sitze ich im Kino, wenn sonst niemand Zeit hat. Abends gehe ich in die besten Restaurants der Stadt, die Kreditkarte meiner Organisation ist immer gedeckt. So hätte es ewig weiter gehen können, aber dann kam alles anders. Ich hätte es mir ja denken können. Die Zombie-Apokalypse. Plötzlich waren überall kreischende Untote, die Appetit auf Gehirn hatten.

Glücklicherweise konnte ich mich in ein Waffengeschäft retten. Ich lud ein halbes Dutzend automatischer Gewehre und Pumpguns durch und verschanzte mich hinter der Ladentheke. Dann kamen sie. Es war wie eine Safari auf einer Hühnerfarm. Irgendwann blockierte der Leichenberg den Eingang.

Ich hängte mir zwei Gewehre um, nahm genügend Munition mit, dazu eine Thermoskanne Kaffee und Mürbegebäck, dann floh ich durch den Hinterausgang. Dort stand eine Enduro, mit der ich in eine Holzhütte in den Bergen floh. Dort wartete ich auf die nächste Zombie-Attacke.

 

2 Kommentare:

  1. ... Shaun of the Dead — Wichtelbach Edition ...

    Gruß
    Jens

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    1. Demnächst: "The World's End." Bonetti zieht durch sämtliche Wichtelbacher Kneipen und kommt nüchtern zurück :o)

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