Dienstag, 31. Oktober 2023

Wie werden wir sterben?

 

Wenn Freund Hein zu Besuch kommt, wird es keine große Sache sein. Es wird in keiner Zeitung stehen, denn es wird weder der Klimawandel, ein Erdbeben oder ein Weltkrieg sein, dessen Opfer wir werden. Es ist ein unüberschaubares Minenfeld, das mit jedem Jahr dichter und gefährlicher wird, und in dem wir uns jeden Tag bewegen müssen. Da die Zeit nicht stehenbleibt, können wir es auch nicht.

Zu den anfänglichen Gefahren wie Verkehrsunfall, Krebstod oder Gewaltverbrechen gesellen sich im Alter, bei einigen auch schon früher, Herzinfarkt und Schlaganfall. Parkinson, Alzheimer, Demenz, Zombies und Vampire lauern am Wegesrand. Oder man siecht einfach in Zeitlupe dahin und sitzt am Ende mit einer Windel im Rollstuhl und wird mit Brei gefüttert. Der Kreis des Lebens hat sich geschlossen.

Es gibt den leichten Tod und das langsame grausame Sterben. Die einen sind noch geistig und körperlich fit, dann legen sie sich eines Abends in ihr Bett, schlafen ein und wachen nie wieder auf. Andere sind jahrelang bettlägerig und werden regelmäßig gewendet, damit sie nicht wundliegen. Einmal in der Woche zieht man sie an, setzt sie in einen Rollstuhl und fährt sie in den Garten des Altersheims, wo sie eine Stunde lang das Gebüsch anschauen dürfen, bevor man sie wieder ins Bett bringt. Ein ereignisloses Dahinvegetieren, ein endlos erscheinendes Warten auf das Ende. Oder man steht den ganzen Tag im Badezimmer vor dem Spiegel und unterhält sich mit seinem Spiegelbild, das man für seine Cousine hält. Habe ich selbst als Altenpfleger erlebt.

Ich habe mich 1976, im Alter von zehn Jahren, zum ersten Mal ernsthaft mit dem Tod befasst, als ich wegen einer Blinddarmentzündung zwei Wochen im Krankenhaus lag. Es waren entsetzlich heiße Hochsommertage und ich durfte nach der Operation tagelang nichts trinken. Mein Onkel und mein Urgroßvater sind an Blinddarmentzündung gestorben, mir hätte das auch passieren können. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Die Alten sterben, aber Kinder sind unsterblich. Ich wurde nachdenklich. Wegen meiner gebückten Haltung nannten mich die anderen Patienten auf den Fluren „der alte Mann“. Als ich wieder zuhause war, begann ich zu schreiben. Ab Januar 1977 führte ich ein Tagebuch, weil ich das Bedürfnis hatte, mein Leben festzuhalten.

Das zweite mal habe ich mich 1986, zehn Jahre später, mit dem Tod befasst, als ich meinen Zivildienst in einem Altersheim abgeleistet habe. Unsere Pflegestation war eher ein Hospiz, keiner hat sie je lebend verlassen. Ich betrat einige Male Zimmer, in denen eine Leiche lag, ich sah Menschen beim Sterben zu. Mal kam der Tod leicht, mal kämpfte eine arme Seele um jeden einzelnen Atemzug. Dazu habe ich bereits einen Text geschrieben: Kiezschreiber: Wenn der Tod kommt  

Weitere zehn Jahre später, 1996, starb der letzte Mensch aus der Generation meiner Großeltern. Seitdem mein Großvater mütterlicherseits 1943 im Krieg gefallen war, hatte meine Großmutter selbständig, ohne Haushaltshilfe oder Pflegerin, in einer kleinen Mietwohnung gelebt – fünfzig Jahre lang. Sie kam wegen einer Thrombose ins Krankenhaus und war zwei Wochen später tot. Mein Großvater väterlicherseits ging 1969 in Rente, nach fünfzig Jahren Maloche auf dem Bauernhof seines Vaters, als Grubenarbeiter und Maurer. Er hat es im Ruhestand geschafft, sich zweimal am Tag zu besaufen: einmal vormittags und einmal nachmittags. Seine Stammkneipe war nur fünfzig Meter entfernt. Macht zweihundert Meter am Tag. Den Rest der Zeit saß er in seinem Sessel. Nach einem Sturz hatte er einen Oberschenkelhalsbruch und starb kurz darauf im Krankenhaus. Das war 1987. Zwei leichte Tode.

Schwerer hatte es meine andere Großmutter. Sie starb in geistiger Umnachtung nach drei Jahren in der geschlossenen Abteilung eines Altersheims. Am Ende hat sie weder meinen Vater noch mich wiedererkannt. Wer weiß, ob sie am Ende überhaupt noch ihren eigenen Namen kannte? Es ist eine Lotterie, auf die wir keinen Einfluss haben. Während der Selbstoptimierer auf Fitness und Vitamine schwört, hat sich vielleicht schon ein pflaumengroßer Tumor hinter seinem linken Auge gebildet. Während ich diese Zeilen schreibe, entsteht womöglich gerade ein tödliches Blutgerinnsel in meiner Halsschlagader. Wer denkt, er sei der alleinige Herrscher über sein Schicksal, ist einem Irrglauben oder dem Größenwahn verfallen.

 

Montag, 30. Oktober 2023

Die Weltlage ist wieder mal sehr kritisch

 

Blogstuff 857

Seit dem Sieg gegen die Bayern am 22.4.23 hat Mainz kein Bundesligaspiel mehr gewonnen. Uli Hoeneß muss eine 05er-Voodoopuppe haben, auf die er an diesem Tag eingestochen hat.

„Empfehlung“ auf dem griechischen Späti-Wein: „Bestens geeignet in geselliger Runde, zum ‚So-Trinken‘, passt aber auch zum Dessert als Aperitiv oder Digestiv.“ Ein Aperitiv zum Dessert, so so. Herrliches Geblubber.

1789: die Romantik der Revolte. 1917: Lenins verplombter Zug. Der Kommunismus kommt in einer Konserve. Im Gepäck: die Gehälter der Revolutionäre. Der Kapitalismus strahlte damals im herrlichsten Rot.

Als ich mein Haus plante, ging es mir um zwei Dinge: lange Wege vermeiden, keine überflüssigen Flure bauen. Als ich dieses Problem gelöst hatte, überlegte ich, welches Zimmer ich am häufigsten benutzen würde. Viele Menschen würden sich für das Wohnzimmer entscheiden, mein Favorit war das Schlafzimmer. Lesen, Musik hören, fernsehen, dösen, schlafen oder einfach mal nichts tun. All das kann man im Bett am besten machen. Also ließ mich mir einen zwölf Quadratmeter großen Fahrstuhl anfertigen, in dem ein großes Bett stand, ein Fernseher und eine Stereoanlage. So konnte ich von Zimmer zu Zimmer fahren, auf jedem Stockwerk eins. Küche, Bad, Wohnzimmer, Arbeitszimmer, überdachte Terrasse. Im Erdgeschoss waren ein Ankleidezimmer und die Haustür, im Keller die Heizungsanlage und die Haustechnik.

Mein Großvater war ein Kriegsheld. Kurz vor der Kapitulation bekam er noch eine Armbinde der judäischen Volksfront und eine Panzerfaust. Als er die richtigen Soldaten gesehen hat, die ihm von der Front entgegenkamen und keinen Bock mehr hatten, warf er die Panzerfaust in den nächsten Graben. Die Amerikaner fanden ihn mit seinen Kameraden in einem Weinkeller am Rhein. Hätte er die Armbinde auch weggeworfen, wäre er vielleicht als Knecht durchgegangen. Aber so verbrachte er ein Jahr als Kriegsgefangener In Frankreich. Dann eineinhalb Jahre, schließlich zwei Jahre. In seinen Erzählungen am Mittagstisch wurde die Gefangenschaft immer länger und das Essen immer schlechter. Am Ende war es ein Teller heißes Wasser mit einem einzelnen Krautblatt darin. Es ist mir bis heute unbegreiflich, warum sie ihm das heiße Wasser nicht direkt in die hohle Hand geschüttet haben.  

Freiherr Maximilian von Bonetti lädt alle interessierten Künstler am nächsten Sonntag zu einem neopathetischen Salon in seine Villa ein.

Bei X kann man jeden Tag lesen, wie auch Amateure mühelos das BILD-Niveau erreichen.

Früher nannte sich die Oberschicht „die bessere Gesellschaft“. Kann man sich nicht ausdenken.

P.S.: Gestern wurden nur die Uhren umgestellt, nicht die Zeit.

Sonntag, 29. Oktober 2023

Empathitis B

 

 

Blogstuff 856

„Ich will nicht später einmal in den Spiegel schauen und mir sagen müssen, dass ich aus Angst oder Bequemlichkeit genau da gekniffen habe, wo es einmal auf mich angekommen wäre.“ (Sahra Wagenknecht in der „Super Illu“ zur BSE-Parteigründung)

Die Demokratie ist doch nur ein Luftballon. Und keiner von uns weiß, wer die Schnur hält.

13 Jahre Schule sind völlig übertrieben. Ich habe es mitgemacht und kann immer noch nicht mit Pfeil und Bogen schießen, weiß nicht, wie man Kartoffelpuffer macht, und kenne nicht die Hauptstadt von Nairobi. Es reicht, wenn man Lesen, Schreiben und Rechnen kann. Beim Rechnen sind Addition und Subtraktion genug. Wer will schon multiplizieren? Ein Kasten Bier kostet 15 Euro. Wieso muss ich wissen, was zehn Kästen kosten? Die krieg ich doch gar nicht alle in meinen Kofferraum.

Bonetti hat drei Kammerdiener. Der erste hält ihm ein offenes Silberetui hin, aus dem er eine Zigarette nimmt, die ihm der Diener anzündet. Der zweite hält ein Silbertablett in seinen Händen, auf dem ein Glas Champagner steht, das er zu seinem erlauchten Munde führt. Der dritte macht ihn auf einen Telefonanruf aufmerksam, der auf ihm im Haus wartet. Er sieht seinem Patenkind, Kopernikus-Windkraft Butterbeißer, beim Spielen zu, dann wendet er sich ab und geht. Hoffentlich ist es wenigstens Gott, der seinen Rat will.

Einwohnermeldeamt Berlin, Rathaus Schöneberg. Neuer Personalausweis. Man fragt mich tatsächlich, ob Größe und Augenfarbe noch stimmen. Ob die Adresse nach zehn Jahren noch dieselbe ist, wollen sie nicht wissen.

Hoit moin habbese ogefange. Uff de anner Seit vunn de Gass. Honn en Loch gegrabe. Jedz sins schon drei Leud, die wo ums Loch rumschdehn, ohner is am delefoniere. Des wird heid nix mehr, glaab mers.

Seine Selbstdisziplin war legendär. Er wartete jeden Tag bis Punkt 19 Uhr, bevor er die Flasche Weißwein öffnete. Da kannte er nichts, da war er eisern. Vorher gar es nur Rotwein und Gin-Tonic.

Ich habe meinen Sohn nicht auf die Privatschule geschickt, damit er bei einem Ausflug nach Neukölln seine Rolex geklaut bekommt.

Die Mauer stand schon lange, bevor die ersten Menschen die weite Ebene erreichten. Sie gingen die Mauer entlang, fanden aber keinen Eingang ins Innere. Aber ihre Neugier war geweckt. Eines Tages bauten sie eine Leiter und stiegen auf die Mauerkrone. Vor ihnen lag eine weitläufige Wiese mit hüfthohem Gras, einigen Baumgruppen, aber keinen Tieren. Bald siedelten sich die ersten Menschen im Innern der kreisförmigen Mauer an. Hier waren sie vor Raubtieren geschützt und konnten in Frieden Getreide anbauen. Einige Generationen später hatten sie das Leben außerhalb der Mauer vergessen.

Samstag, 28. Oktober 2023

Achtung!

 Heute Nacht stellt die AfD die Uhren auf 1933 um.


Humanitäre Hilfe und ihre Bedingungen

 

Nur ein Gedanke: Sollte den Hilfslieferungen für die Palästinenser im Gazastreifen nicht die Kapitulation der Hamas und die vollständige Einstellung der Kampfhandlungen vorausgehen?

Hat die Rote Armee den Angehörigen der deutschen Wehrmacht Care-Pakete geschickt?

Haben die Deutschen die Hungerkatastrophe in Leningrad im Zweiten Weltkrieg verhindert?

Gab es die „Luftbrücke“ der Alliierten für West-Berlin vor oder nach der bedingungslosen Kapitulation des Nazi-Regimes?

Haben die Amerikaner Bomben oder Reissäcke über Nordvietnam abgeworfen?

Haben die arabischen Staaten im Sechstagekrieg 1967 und im Jom-Kippur-Krieg 1973 die eingekesselten Israelis versorgt?

Hilft Russland gerade der ukrainischen Zivilbevölkerung?

Niemand kann nach dem Beginn des Angriffskriegs und dem Massaker vom 7. Oktober ernsthaft verlangen, dass die Angehörigen und Unterstützer der Hamas und anderer Terrororganisationen Hilfe bekommen. Wer ernsthaft eine zweite Diaspora fordert, ist nicht verhandlungsfähig. Humanitäre Hilfe ist an Bedingungen geknüpft. Es kann sie nicht geben, solange täglich Raketen auf Israel abgefeuert werden. Wenn es jetzt noch palästinensische Terroranschläge in Europa gibt, verlieren sie ihre letzten Unterstützer.


Und hier kriegen die antisemitischen Linken und LGBTQ-Klugscheißer so richtig ihr Fett weg:

„Nichts davon werden wir vergessen. Wir werden eure ‚This is decolonization‘- Posts nicht vergessen. Es wird nie wieder ein Wir geben mit euch. Es gibt keinen Weg zurück von hier. Ihr habt selbst, mit Hafermilch-Lattes in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand, ohne Not, von euren beheizten Altbauwohnungen aus, mit euren pastellfarbenen Insta-Slides und euren verblödeten Slogans jeden zivilisatorischen Rahmen verlassen.“

Der Zivilisationsbruch: Was gesagt werden muss | Wiener Zeitung

 

Freitag, 27. Oktober 2023

Friends in distant buildings

 

Blogstuff 855

„Sie sind mir ein Leuchtturm in der Dunkelheit im Land des verborgenen Wissens, Herr Bonetti.“ (Herr MiM @ Twitter)

Es ist nur ein Einpersonenstück, aber immerhin spiele ich die Hauptrolle.

Ich weiß gar nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn mir FFF-Teenager erklären, der Nahostkonflikt hätte eine 75jährige Vorgeschichte. Lass uns auch mal über Theodor Herzl und Muhammad Amin el-Husseini reden, Greta.

Wie Nazis und Palästinenser gemeinsame Sache machten (deutschlandfunkkultur.de)

„Andy Bonetti wuchs in behüteten Familienverhältnissen auf.“ – „Er hat einfach nicht in die Babyklappe gepasst.“

Sieben Jahre lang graste der Wide Receiver Ezekiel McAnally auf den saftigen Weiden der gegnerischen Endzonen, jetzt spielt er für die Wichtelbach Widowmakers. Live auf RTL.

Es ist ein großer Fortschritt, dass es jetzt das Gesetz über die absolute Transparenz der Behörden (AbTransG) gibt. Seither wissen wir, dass die Baubehörde von Magdeburg nur montags von 9 bis 12 Uhr Bestechungsgelder entgegennimmt.

Herbstromantik: das Café Schotterblume im verlassenen Bahnhof von Wichtelbach.

Berlin war mal das Mekka der gescheiterten Existenz – und heute?

Warum meckern die Ossis eigentlich? Unter den SED-Seilschaften ging es ihnen wesentlich schlechter als unter den westdeutschen Seilschaften.

Ich war lange im Stress, aber seit ich dienstags den Yoga-Kurs mache, donnerstags zur Achtsamkeitsgruppe gehe und sonntags im Wanderverein zwanzig Kilometer laufe, geht es mir besser.

Ich war bei der DLRG. Elite-Einheit. Navy Seals nix dagegen. Wir durften als einzige ohne Badekappen ins Wasser. Wie David Hasselhoff. Ich hatte schon mit zehn Jahren Frei-, Fahrten- und Jugendschwimmschein. Mit zwölf Totenkopf. Das bedeutet zwei Stunden Schwimmen. MIT EINEM STEIN UM DEN HALS. Ihr Karo-Luschen wisst doch gar nicht, was es heißt im Wasser zu sein. Ihr geföhnten Susis geht erst ab 28 Grad ins Schwimmbecken, wir erwürgen Orcas mit bloßen Händen. Wir leben den Schmerz, wir retten die Welt.


Donnerstag, 26. Oktober 2023

Fachkräftemangel in hell


Auf einer Bank im Wald saß ein alter Mann mit Hörnern auf dem Kopf und weinte bitterlich. Da kam ein kleines Mädchen des Wegs, das seiner Großmutter Kuchen und Wein bringen wollte.

„Warum weinst du?“ fragte sie den Mann.

„Ich bin der Vater des Teufels und er hat mich aus der Hölle geworfen.“

„Warum?“

„Weil ich ihm nicht mehr böse genug bin.“

„Dann musst du wieder böse werden. Soll ich dir helfen?“

„Wie willst du das denn anstellen?“

„Steh einfach auf.“

Der Mann stand auf.

Da trat ihm das Mädchen volle Kanne in die Eier.

Aber der Alte wurde nicht böse, sondern krümmte sich nur wimmernd vor Schmerzen.

Das machte Rotkäppchen so wütend, dass sie ihm anständig die Fresse polierte.

„Los, wehr dich, du Versager! Greif mich an !!!“

Aber der Vater des Teufels saß einfach nur da und blutete aus allen Knopflöchern. Da war nichts mehr zu machen. Ein hoffnungsloser Fall.

 

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Mundwerk hat goldenen Boden


Blogstuff 854

„Der Antisemit muss nicht über den Juden nachdenken, aber er will. Der Jude will nicht über den Antisemiten nachdenken, aber er muss.“ (Alexander Estis)

Mauerbau, Mauerfall, erst hü, dann wieder nicht hü – so ist Berlin.

Ich klingelte und eine Frau öffnete die Tür. Sie hatte den sanften Braunton, der mich an einen mehrwöchigen Karibikurlaub denken ließ, war elegant verkleidet und quietschte leise, als ich sie weiter öffnete.

Andy Bonetti ist von der Firma Lego offiziell mit dem Titel „Lord Brickmaster“ ausgezeichnet worden, weil es ihm gelungen ist, die als undarstellbar geltenden Gedichte von Baudelaire nachzubauen.

Bei „Tempo“ sind jetzt nur noch neun statt zehn Taschentücher im Päckchen.

Ich habe es niemandem erzählt, aber ich trage die Imitation einer Hundert-Euro-Uhr.

Der Weg nach unten ist steiler als der Weg nach oben. Ich hatte eine Wohnung, aber keine Adresse. Durch die offene Einfahrt ging ich in den Hinterhof und dann hinunter in den Keller. Am Ende einer Reihe von Verschlägen, die aus grauen Latten zusammengenagelt waren, war eine Stahltür. Sie führte in einen großen quadratischen Raum, in dem ich lebte. Früher hatte er als Kohlenkeller gedient, bevor auf Fernheizung umgestellt wurde. Das Schloss hatte ich ausgetauscht und die Stromleitung des Lichtschalters angezapft. Ich hatte einen kleinen Kühlschrank, eine Kochplatte und ein Notebook. Die Möbel, einen Tisch, einen Stuhl, eine Europalette, auf der meine Matratze lag, waren vom Sperrmüll. Ich hatte zwei Stangen an die Wand geschraubt, auf denen meine Klamotten hingen. Ein langes, schmales und vergittertes Fenster sorgte für Licht und Luft. Den Abfluss, der im Boden eingelassen war, diente mir als Pissoir. Für große Geschäfte nutzte ich den nahegelegenen Park. Einmal im Monat duschte ich mich ausgiebig im Hallenbad. Meine Wäsche und mein Geschirr wusch ich in einem Zuber, im Keller gab es einen Wasserhahn mit Waschbecken. Sie vier Monaten lebte ich nun schon hier, niemand hat je an meine Tür geklopft. Keine Miete, keine Nebenkosten.

Am Viktoria-Luise-Platz gibt es das Ilse-Middendorf-Institut für bewusstes Atmen. Wahnsinn. Ich habe das bisher immer eher so nebenbei gemacht.

Es ist ein Wunder, dass sich Pasta und Pizza vor Jahrzehnten in Deutschland durchsetzen konnten. Heute würde sich eine neue Küche im innovationsfeindlichen Klima dieser Republik nicht mehr etablieren. Die AfD fordert sogar dönerfreie Zonen.

Auf der Klopapierverpackung von Zewa lese ich, dass es ein „Wohlfühl-‚PO’gramm“ gibt. Und wieder ist einer im Marketing durchgedreht.

Chinesen können ihr Schicksal in einem Keks lesen. Deutsche tappen immer noch im Dunkeln.

 

Dienstag, 24. Oktober 2023

Deutschland erneuert sich

 


Von links nach rechts: Willy Abgebrannt, Gabriele Schmalz (bis 1991 Moskau-Korrespondentin der ARD), Putzfrau mit leerem Teller (Zielgruppe). Nicht im Bild: Sahra Dingens (schneidet noch mehr trockenes Brot). 


Eine Minute später. 

Bündnis Andy Bonetti – Für Unvernunft und Zuchtlosigkeit

 

Blogstuff 853

„Griselda war eine junge Frau mit alten Augen, die schon zu viel gesehen hatten – und sie war so heiß und feucht wie ein Montagnachmittag im Kongo.“ (Heinz Pralinski: Rhapsody in Blei)

Mainz 05 feuert einen Hamas-Anhänger, der FC Bayern nicht. Das sind die Fakten.

Ich möchte Schuhe von Meindl kaufen und suche mir ein Geschäft in Bad Kreuznach raus, wo ich sie kaufen kann. Schließlich möchte ich den stationären Handel unterstützen. Vor Ort sagt man mir dann, Meindl gäbe es nur in ihrem Online-Shop. Finde den Fehler.

Hätten Sie’s gewusst? Andy Bonetti wiegt weniger als ein Zwergflusspferd.

Es gibt eine unsichtbare Grenze zwischen den Bereichen, in denen sich die Touristen und in denen sich die Einheimischen bewegen. Die Einheimischen kennen sie, die Touristen nicht. Am Brandenburger Tor trifft man keine Berliner, in Frohnau keine Touristen. In den Vereinigten Staaten haben die Indianer ihre Reservate, in Berlin die Touristen. Wer einem Japaner eine „authentische“ Eckkneipe empfiehlt, gilt als Verräter.

Wie ich meine Frau kennengelernt habe? Wir kamen uns auf dem Bürgersteig entgegen und wichen dreimal hintereinander auf dieselbe Seite aus. Das fanden wir beide lustig. Wir gingen zusammen in ein französisches Restaurant und nahmen uns anschließend ein Hotelzimmer.

Beginn von Bonettis nächstem Bestseller: „Ich zog meine Brieftasche aus der Innentasche meines Jacketts und zeigte ihm meine vom Staat New York ausgestellte Privatdetektivlizenz. Bei dieser Gelegenheit ließ ich ihn auch einen Blick auf meine zwölf Pfund schwere 45er Magnum werfen, die in meinem Schulterhalfter steckte.“

Die deutsche Einheit war keine Kapitulation der DDR, sondern ein Tag der Befreiung.

Der Drogenhandel wird von kleinen mittelständischen Unternehmen dominiert. Natürlich gibt es in diesem Bereich, wie auch in legalen Geschäftsfeldern, viele Familienbetriebe. In Presse und Politik wird dieses Phänomen reißerisch als „Clan-Kriminalität“ bezeichnet.

In Berlin gibt es keinen Sonnenaufgang. Der Tag beginnt grau und die Stadt stößt mit jedem Atemzug feuchten Nebel und den Gestank verbrauchten Lebens aus.

Schweiz: völlig verblödetes Bergvolk, das vom Raubgut böser Menschen lebt.

Wer hätte wissen können, dass er nach all den Jahren noch einmal aus dem Koma erwachen würde? Da hatten wir längst seine Arme und Beine, eine Niere und einen Lungenflügel sowie seine Augen verkauft. Jetzt will uns das undankbare Schwein verklagen.

 

Montag, 23. Oktober 2023

Draußen vor der Stadt

 

Weit draußen vor der Stadt liegt eine verlassene Unternehmenszentrale. Stahl, Glas, zwanzig Stockwerke. Ich hatte sie zufällig auf einer Wanderung entdeckt. Niemand verlässt heute noch die Stadt, jeder geht in seiner Wohnung auf einem Laufband und hat eine Datenbrille auf.

Nun stehe ich mit Professor Rüblein, Spezialist für die Archäologie der Spätmoderne, und seinem stummen Gehilfen, dem hünenhaften Gorgo, vor dem imposanten Bauwerk, das sich aus der nordhessischen Steppe erhebt. Wir stellen fest, dass es keinen Eingang in das Gebäude gibt. Gorgo löst das Problem mit ein wenig Sprengstoff.

Im Erdgeschoss finden wir nur lange Gänge, an denen leere Büros liegen. Auch in den anderen Stockwerken sieht es nicht anders aus. Im zwanzigsten Stockwerk gibt es einige Konferenzräume und ein riesiges Chefbüro, in dem das gemalte Porträt eines alten Mannes in einem grauen Dreiteiler hängt.

Wir beschließen, uns die Räume noch einmal genauer anzusehen, nachdem der Professor festgestellt hat, dass Innen- und Außenmaße nicht übereinstimmen. Tatsächlich finden wir in Wandschränken Geheimtüren, die in labyrinthartige Gänge führen, die wiederum ins Nichts führen. Wir sind ratlos.

Was wir nicht wissen: Hinter dem Fahrstuhlschacht ist eine Gruft verborgen, zu der es keinen Einlass gibt. Hier ruht der Sarkophag des Unternehmensgründers. Alle Bauarbeiter wurden nach Fertigstellung des Gebäudes getötet.

  

Sonntag, 22. Oktober 2023

Endlich trocken – Wenn die Menopause kommt

 

Blogstuff 852

„Verzweiflung, Nacht in traurigen Gehirnen.“ (Georg Trakl: Menschheit)

Sahra Dingens, Armani-Queen der „kleinen Leute“, Ostdeutsche der Herzen, die mit einem linken Millionär am westdeutschen Froschschenkeläquator lebt und ihrer neuen Partei ganz unbescheiden ihren eigenen Namen gibt. So wie die Adenauer-Union und die Höcke-SS.

Nur mal so zur Info für Nahostexperten: Die Hamas hat explizit kein Interesse an einer Zwei-Staaten-Lösung, sie wollen alles, „from the river to the sea“. In der Hamas-Charta in Artikel 7 steht: „Die Stunde wird kommen, da die Muslime gegen die Juden so lange kämpfen und sie töten, bis sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken. Doch die Bäume und Steine werden sprechen: ‚Oh Muslim, oh Diener Allahs, hier ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt. Komm und töte ihn!‘“ Die Hamas will einen judenfreien Nahen Osten, Hitler wollte ein judenfreies Europa. Man muss in diesen Tagen wissen, wo man steht. „Aber, Bonetti, nicht alle Palästinenser sind Hamas-Anhänger.“ – „Richtig. Und nicht alle Deutschen waren im Dritten Reich Nazis. Oder? Meine Großeltern waren im Widerstand. So wie die meisten Araber im Gaza-Streifen. ODER?“

Stellen Sie sich vor, Sie machen Urlaub in einem bayrischen Dorf. Die Leute sind vielleicht anfangs neugierig, wer ein Zimmer in der Pension bezogen hat und jeden Tag am See spazieren geht, aber das legt sich schnell. Jetzt stellen Sie sich vor, Sie sagen nur einem einzigen Einheimischen, Sie hätten Krebs im Endstadium und wären zum Sterben in dieses Dorf gekommen. Jeder wird Sie plötzlich auf der Straße anstarren, keiner wird mit Ihnen sprechen und wenn Sie ins Wirtshaus kommen, wird bei Ihrem Eintritt jedes Gespräch schlagartig verstummen. Sie gehen wie in einem Sergio-Leone-Western durch den Raum bis zur Theke, bestellen einen Whisky und wenn der Wirt Ihnen ein Glas einschenkt, sagen Sie ihm, er könne die Flasche gleich stehenlassen. Was wäre das für eine Reise?

Mit Haien tauchen? Ich würde mich noch nicht mal mit einem Hering in die Badewanne setzen.

Tempelhof-Schöneberg und der Landkreis Bad Kreuznach verbindet eine Partnerschaft, lese ich an der Wand des Schöneberger Rathauses, während ich auf meinen neuen Personalausweis warte (sie haben jetzt meine Fingerabdrücke!). Schon erscheint Schweppenhausen in einem ganz anderen Licht.

Andy Bonetti hat mit seiner Band „Einzugsermächtigung“ gerade ein Requiem für Gehörlose aufgenommen.

Und dann war da noch Gianni Ventile, der Ersatzteilhändler.

Bei der Selbsthilfegruppe für Übergewichtige gibt es heute Schweinehaxe mit Klößen. Vielleicht schaue ich doch mal vorbei.

Wir lagen auf dem Boden der Tatsachen und lachten.

Samstag, 21. Oktober 2023

True Crime

 

Seit einer Stunde warteten sie vor dem Haus und sahen dem Regen auf ihrer Windschutzscheibe zu. Dann kam sie aus dem Haus. Rocco stieg aus und ging hinter ihr her. Er packte sie im Genick und hielt ihr ein Tuch mit Chloroform vor Mund und Nase.

Sandro hielt neben ihm und Rocco legte die bewusstlose Frau in den Kofferraum.

„Klebeband, Seil, Wasser, Müsliriegel. Hast du an alles gedacht?“ fragte Sandro.

„Sehe ich aus wie ein Idiot?“ fragte Rocco.

Sie fuhren auf ein verlassenes Fabrikgelände und stiegen aus.

„Wo ist das Klebeband?“

„Scheiße, das liegt noch zuhause.“

„Dann müssen wir nochmal zum Baumarkt.“

Als sie aus dem Markt zurückkamen, hörten sie dumpfe Schreie und Klopfgeräusche aus ihrem Auto. Nicht weit entfernt stand ein Rentner, der an seinem Hörgerät herumfummelte.

„Ich dachte, du hättest sie betäubt.“

„Das dachte ich auch.“

Sie fuhren wieder auf das Fabrikgelände. Dort fesselten und knebelten sie die Frau.

Auf dem Weg in ihr Versteck fuhr Sandro über einen rostigen Nagel und sie hatten einen Platten. Als sie gerade den Reifen wechselten wollten, fiel ihnen ein, dass er im Kofferraum unter der Frau lag. Die Straße war stark befahren.

Ein Streifenwagen hielt hinter ihnen. Ein Polizist stieg aus.

„Was wird das hier?“

„Wir haben eine Panne“, sagte Rocco.

„Warum haben sie kein Warndreieck aufgestellt?“

„Wollten wir gerade machen“, sagte Sandro.

Natürlich lag das Warndreieck auch im Kofferraum.

Plötzlich hörte man ein Handyklingeln. „Waterloo“ von ABBA. Es kam aus dem Kofferraum.

 

Freitag, 20. Oktober 2023

Greta unterstützt Hamas-Terror - Goodbye Klimabewegung

 


Bonetti stößt auf eine Goldader der Erkenntnis

 

Blogstuff 851

„Das philosophische Spekulieren ist eine Erfindung der Reichen.“ (Wladimir Nabokov: Verzweiflung)

Das Universum expandiert, Wichtelbach nicht.

Was essen Einhörner zum Frühstück? Horn Flakes. Mega-Brüller günstig abzugeben.

Frauen würden nie etwas steif und fest behaupten.

Früher war die Zukunft besser.

Warum heißt es Kölsch und nicht Kölnisch Wasser?

Die Pharaonen waren auch die besser als die SUV-Fahrer. Wer hat die größte Pyramide?

Das Angebot für Veganer war auch auf dem diesjährigen Oktoberfest ernüchternd.

Ich trage mein Gebiss eigentlich nur noch, wenn ich ins Restaurant gehe. Für den Supermarkt oder die Kneipe lohnt sich der Aufwand nicht.

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er hat eine neue Frisur, trägt ein violettes Sportsakko und sieht jetzt aus wie ein junger, aufstrebender Werbeagenturangestellter.

Woher haben die Eszet Schnitten eigentlich ihren Namen? Egal. Irgendwann habe ich als Kind festgestellt, dass sie ohne Butter und Brot viel besser schmecken. Dieses Prinzip habe ich später auf Nutella ausgeweitet. Paradiesische Zeiten, als man vor dem Fernseher ein halbes Glas Schokofett in sich reinschaufeln konnte, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen.

Es regnet. Ich stehe am Fenster und schaue auf den Parkplatz hinunter. Ein dunkelgrüner Renault Twingo rollt langsam in eine Parklücke. Der Mann muss über sechzig sein, das Grau seiner Haare geht langsam in ein schmutziges Weiß über. Er holt seinen Musterkoffer aus dem Kofferraum und geht auf das Haus zu. Ich kenne ihn, er verkauft Bürsten. Ich werde meine Tür nicht öffnen. Du hast es auch nicht geschafft, denke ich. Und jetzt ist es zu spät, um nochmal neu anzufangen.

Es heißt, Bonetti hätte sich nie ehrenamtlich engagiert, aber er saß drei Jahre lang im Komitee für Straßenverbreiterung.

Ich hatte mal eine sehr kurze Affäre mit einer dicken Frau. Die Formulierung „notgeile Schweinehälfte“ war das Ende jeder Romantik.

A: „Mein Hund ist mal verspielt und mal bissig.“

B: „Was ist er für eine Rasse?“

A: „Borderline-Collie.“

Donnerstag, 19. Oktober 2023

Der Riese

 

Ich hatte gerade mein Philosophiestudium abgeschlossen und musste feststellen, dass in unserer Stadt kein Philosoph benötigt wurde. Auf den Seiten diverser Jobbörsen im Internet fand ich keine passende Stelle, doch eines Nachmittages sah ich am schwarzen Brett meines Supermarkts folgende Anzeige: „Haushaltshilfe für leichte Tätigkeiten gesucht. 1200 Euro im Monat.“

Ich ging noch am selben Tag zur angegebenen Adresse und klingelte. Das Haus stammte aus der Gründerzeit und hatte zwei Stockwerke. Als ich eine Weile gewartet hatte, klingelte ich ein zweites Mal. Ich wollte gerade gehen, als die Tür endlich geöffnet wurde. Ich blickte auf eine menschliche Wand, anders kann man es nicht sagen. Vor mir stand ein Mann, der etwa drei Meter groß sein musste. Er beugte sein Haupt, um durch die Tür sehen zu können.

„Kommen Sie doch herein“, sagte er und trat zur Seite.

Ich schaute ihn fassungslos an. Er trug einen weiten Umhang mit einem blauroten Blümchenmuster, der einmal eine Gardine gewesen sein mochte. Seine Hände waren so groß wie Klodeckel und seine Füße steckten in Kindersärgen, die mit Lederriemen bespannt waren.

„Ich habe eine seltene Krankheit“, begann er. „Seit meiner Geburt wachse ich immer weiter. Inzwischen komme ich noch nicht mal durch die Haustür. Eines Tages werde ich einen ganzen Raum ausfüllen und muss durch das Fenster gefüttert werden.“

Er führte mich in sein Wohnzimmer, wo eine Reihe Matratzen auf dem Boden lag. Unter großen Mühen legte er sich hin.

„Ich brauche dringend Hilfe. Würden Sie für mich arbeiten?“

Ich nickte. Er deutete auf den Tisch, auf dem seine Brieftasche lag.

„Können Sie bitte für mich einkaufen gehen? Ich habe schrecklichen Hunger.“

So begann alles. Ich kochte ihm zwei Kilo Spaghetti und machte aus einem Kilo Hackfleisch und einer Flasche Ketchup eine leckere Soße. Ich füllte alles in eine große Schüssel und rieb ein halbes Kilo Käse darüber. Zum Nachtisch brachte ich ihm einen ganzen Pfirsichkuchen.

Wenn ich morgens zu ihm kam, hatte ich eine Tüte mit zehn Brötchen dabei, die ich mit Wurst und Schinken belegte. Dazu trank er drei Kannen Kaffee. Ich nähte ihm aus Zelten, die ich in einem Outdoorladen gekauft hatte, neue Umhänge und brachte seine Klamotten in die Wäscherei.

Wir freundeten uns an und er erzählte mir eines Abends bei einer Fünfzig-Zentimeter-Familienpizza vom Lieferdienst von seinem Traum, ein Gegenmittel zu finden, das ihn wieder schrumpfen ließe. Am liebsten wäre er so groß wie ein dreijähriges Kind. Dann trüge er kleine Hemden und kleine Schuhe. Er würde nur noch winzige Kinderportionen essen und den ganzen Tag durchs Haus rennen. Kleine Menschen könnten sich auch sehr gut verstecken, während Riesen überall auffallen würden.

Ich lebe inzwischen in seinem Haus und habe das ganze obere Stockwerk für mich, da er keine Treppen steigen kann.

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Solidarität mit Israel

 

Ich bin gestern aus Berlin zurückgekommen. Araber bejubeln den Massenmord an Juden, israelische Flaggen werden verbrannt und jüdische Einrichtungen angegriffen. Berliner Juden leben in Angst und haben ihre Kinder von den Schulen genommen. Es ist beschämend, was ich in der Hauptstadtpresse lesen musste. Judenhass ist das einzige, das rechte und linke, christliche und muslimische Deutsche und Migranten zu verbinden scheint. Was viele vergessen: Israel ist die einzige Demokratie und der einzige Rechtsstaat der Region, was sich auch in den erlaubten öffentlichen Massendemonstrationen gegen die rechte Regierung manifestiert.

Der Terroranschlag der Hamas ist nicht mit dem 11. September zu vergleichen. Er ist wesentlich schlimmer. In Israel leben etwa sieben Millionen Juden und zwei Millionen Araber, Bahai u.a. In den USA leben 330 Millionen Menschen. Außerdem sitzt der Aggressor in der unmittelbaren Nachbarschaft, im Gazastreifen, und nicht zehntausend Kilometer vom Ort des Massakers entfernt. Ein Leben mit der Hamas ist nicht mehr möglich, also muss die Hamas und alle anderen Terrororganisationen vernichtet werden. Ich freue mich auf den israelischen Einmarsch und hoffe, dass Gaza-Stadt vollständig dem Erdboden gleichgemacht wird. Den Palästinensern, die offen die Vernichtung aller Juden zum Ziel haben, soll im restlichen Gebiet das Leben so unerträglich gemacht werden, dass sie sich freiwillig in anderen arabischen Ländern, in Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon und Saudi-Arabien, ansiedeln möchten. Gaza wird dann wieder israelisch und ist keine Gefahr mehr für den jüdischen Staat.

 

Ein Zahnputzbecher voll Würde

 

Blogstuff 850

„Die Wirklichkeit ist leider anders als die Realität.“ (Helmut Kohl)

Ein Dritteljahrhundert nach der Wiedervereinigung: Jetzt ignoriert sich, was nie zusammengehört hat.

Die Taktik der CDU, im rechten Spektrum Stimmen von der AfD zurückzugewinnen, ist an Schlichtheit nicht mehr zu überbieten. Populisten sollen mit Populismus bekämpft werden. Dabei ist Merz mit seinen markigen Sprüchen besonders unglaubwürdig, denn der Multimillionär passt nun mal besser auf den Golfplatz als ins Bierzelt.

Precht: Hohle Phrasen und Kalendersprüche, mit denen sich die geistig Notleidenden die Reste ihres Lebens aufwärmen. #Antisemitismus

Bonetti ist das Licht der Weisheit, die Quelle der Gnade und Barmherzigkeit, der Schutzherr der Verzweifelten, der Springbrunnen der Freude.

Ich muss beim Klimaschutz nicht mitmachen. Ich habe ein Attest.

Es gibt ein Sprichwort: „Wenn du der klügste Mensch in einem Raum bist, befindest du dich im falschen Raum.“ Lehrer – ob in der Grundschule, am Gymnasium oder auf der Universität – sind ständig in dieser Situation. Im Laufe der Jahrzehnte verfestigt sich die Einbildung, sie seien unglaublich schlau. Ich habe es selbst schon oft erlebt. Nach ein paar Jahrzehnten Unterricht glauben diese Leute tatsächlich, sie müssten auch in ihrer Freizeit permanent andere Menschen belehren. Andreas Rebers hat einmal gesagt: "Provinz ist da, wo man die Lehrer zu den Intellektuellen zählt."

Vor einem Jahr war ich auf der Hochzeit eines jungen Paars. Sie bezeichneten ihren Hund als „unser Kind“ und haben ihn von vorne bis hinten mit Spielzeug und Spezialfutter verwöhnt. Im Sommer haben sie das Tier, gerade mal vier Jahre alt, einschläfern lassen, weil es angeblich bissig war. Sie hätten ihn auch anders erziehen oder wenigstens ins Tierheim bringen können. Sie haben den Hund einfach umgebracht und sich wenige Wochen später einen neuen Welpen gekauft. Wegwerfgesellschaft 2023.

Ich habe keine sexuelle Orientierung.

Warum heißt es „Ampel“ und nicht „KleiKo“?

Die einarmige Obdachlose, die mir in der Hamburger S-Bahn gegenübersitzt, und leise mit einer imaginären Person spricht.

Die Therapie habe ich nach der zweiten Sitzung abgebrochen. Der Psychiater wollte mir tatsächlich einreden, ich hätte ein Problem.

Der Weg zum Zahnarzt führt über das Mittelmeer. Das müssen die Leute endlich mal begreifen. Danke, Fritz!