Dienstag, 13. Mai 2025

Make Andy Great Again


Blogstuff 1118

„Vertrauen ist gut, Paranoia ist besser.“ (Chrissy Eixenberger)

Immer wieder flammt die Debatte auf, ob man die Staaten, die in der Nazi-Zeit besetzt waren, nicht finanziell entschädigen soll. Das geht mir nicht weit genug. Ich sage nur: Kreuzzüge. Da ist im Nahen Osten erheblicher Schaden entstanden, an dem auch deutsche Ritter beteiligt waren. Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt. Aufgemerkt, Schweden! Die gewaltigen Zerstörungen des Dreißigjährigen Kriegs sind nicht vergessen. Italien ist der Rechtsnachfolger der römischen Besatzungsmacht. Wir müssen reden.

Bonetti goes Kunst: Abstraktes Bild in Aktenvernichter stecken, Schnipsel mit Leim übergießen und in eine Schachtel kleben, die sich nicht öffnen lässt. Regt die Phantasie der Ausstellungsbesucher an und kostet 100.000 Euro.

Ich habe neulich in einer Überschrift Musik statt Musk gelesen. Dafür möchte ich mich bei der Musik entschuldigen.

Vielleicht bin ich zu schreckhaft. Positiv formuliert: Ich bin sehr feinfühlig. Das erste Mal passierte es mir in einer Küche in Brooklyn. Ich hielt dem dämlichen Arschloch gerade meine Knarre an den Kopf, als mit einem lauten Scheppern die beiden Brotscheiben aus dem Toaster sprangen. Blut und Gehirn wurden über eine Tapete voller Obst- und Gemüsebildern verteilt. Ich hatte den Druckpunkt des Abzugs falsch eingeschätzt. Beim zweiten Mal war es der nervige Piepton eines Handys. Danach das Klingeln eines Paketboten, den ich auch noch umlegen musste. Inzwischen mache ich bei der Mafia nur noch die Buchhaltung.

Wenn ich einen Anruf bekomme und die Nummer nicht kenne, reagiere ich seit einiger Zeit so: „“Ihlä Bestellung bittä. Wieda die 54 mit Leis? Wolle Flühlingslolle? Ich nix verstehn. Wohin solle blinge?“ Ach komm, einer geht noch: „Grüß ditsch, no bin ich der Swoboda. Nämm ich Bestellung gägän. Heit wir hoben Knedliky und Gulasch im Angebot. Dazu ein Budvar?“

Wie oft habe ich in den letzten Jahren gelesen, die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie hätte die sozialen Kontakte von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt. Warum spricht niemand über Computerspiele, die seit Jahrzehnten zur Isolation junger Menschen beitragen (inklusive der Online-Rollenspiele, in denen man es mit den Avataren anderer Menschen zu tun hat, aber nicht mit realen Freunden).

Absolute No-Gos bei First Dates: Extrem nuttig geschminkt in Birkenstock-Schlappen und Jeans-Minirock eine Stunde zu spät kommen, mit laustarken und schwefelhaltigen Flatulenzen die Gäste an den Nachbartischen im Restaurant vertreiben, über deinen mehrfach vorbestraften und extrem eifersüchtigen Ehemann sprechen, ein Gericht mit Spinat bestellen, der dir ewig zwischen den Zähnen hängt, während du lautstark über deine eigenen Witze lachst, die Erwähnung deiner daumendicken Genitalwarzen und der ansteckenden Hautkrankheiten sowie deiner amtsärztlich attestierten Frigidität (w) bzw. Impotenz (m).

Montag, 12. Mai 2025

Auf der Suche nach der totalen Sinnlosigkeit

 

Blogstuff 1117

„Nichtstun ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“ (Oscar Wilde)

Was hat Merz nach dem ersten Wahlgang letzte Woche auf den Zettel geschrieben? Die ganze Welt hat gerätselt, Bonetti Media liegt das zeitgeschichtliche Dokument jetzt exklusiv vor: „Kanzlerwahl verloren. – Nachmittag: Schwimmschule.“

Neulich im ICE von Köln nach Frankfurt: „Sehr geehrte Passagiere, hier spricht der Schaffner. Unser Zugführer ist eingeschlafen, er braucht dringend einen doppelten Espresso. Wir rasen gerade führerlos durch die Nacht. Ist ein Barista an Bord? Ich wiederhole: Ist ein Barista an Bord? Bitte melden Sie sich im Personalabteil in Wagen 12.“

Jetzt haue ich hier einfach mal meinen ersten astronomischen Witz raus: Huranus.  

Nur wenige meiner ansonsten umfassend gebildeten Leser werden sich noch an das Massaker von Tlatelolco 1968 erinnern. Damals demonstrierten Studenten in diesem Stadtteil von Mexico City friedlich gegen die Regierung. Scharfschützen der Präsidentengarde auf den umliegenden Dächern schossen auf die Polizisten, die den Studenten gegenüberstanden. Daraufhin begann das Gemetzel, es gab hunderte Tote. Möge Gott verhindern, dass Donald Trump diesen Blog liest.

Richtig coole Jungs wie ich bestellen die „Pizza Großstadtrebell“ mit „Burgerfleisch aus Rindfleisch, süß-sauren Gurken, weißen Zwiebeln und Tomaten, anschließend verfeinert mit Snack-Ketchup.“ „Pizza Imbissbude“ mit Bockwurstscheiben, Pommes und Ketchup kommt direkt auf Platz 2. Jesusmariaundjosef …

Haben Sie im Erdkundeunterricht auch immer über den „Finnischen Meerbusen“ gelacht? Zu meiner Zeit hing im Unterricht eine große Wandkarte mit Deutschland in den Grenzen von 1937, an einigen Stellen war klein zu lesen "z.Z. polnisch besetzt" und "z.Z. sowjetisch besetzt".

Bookholder klingt einfach nicht ganz so cool wie Buchhalter.

Um endlich mehr weibliche Leserinnen zu bekommen, werde ich ab jetzt meine Texte SPLITTERFASERNACKT schreiben.

Habe gerade durch Zufall mein altes LinkedIn-Profil wiedergefunden. „Ziele: Weltherrschaft, Unsterblichkeit, raus aus dem Dispo.“ Immer noch aktuell.

Kohl hatte seinen Pfälzer Saumagen, Schröder die Currywurst, Merkel ihre Kartoffelsuppe und Scholz Doppelkorn auf Cum-Ex. Was wird Merz seinen Gästen zukünftig servieren? Da wäre Potthucke, ein Kartoffelteig, der mit Fleisch gefüllt und gebacken wird. Die Antwort des Sauerlands auf Haggis. Und ein ungenießbares Brot namens Pumpernickel. Dazu gibt’s Warsteiner oder Veltins.

Sonntag, 11. Mai 2025

Was wurde eigentlich aus … dem Klimawandel?

 

2018/19 war Klimawandel das große Thema. Greta Thunberg stieg zum Öko-Star auf, die Jeanne d’Arc der Klimaschützer. Vielfliegerin Luisa Neubauer leitete den deutschen Fanclub. Höhepunkt war Gretas Rede vor der UN im September 2019 („Make America Greta Again“). Nicht nur die menschliche Zivilisation, sondern der gesamte Planet stand vor dem Untergang. Industrie und Konsum wurden geächtet. Das geheime Netzwerk der globalen Oligarchie, die kapitalistische Hydra reagierte und setzte einen Virus frei, der die Welt in Atem halten sollte. Covid-19 bestimmte 2020/21 die Schlagzeilen und unseren Alltag. Bis zwei türkische Gastarbeiterkinder aus Mainz die Geißel der Menschheit, die der Leviathan entfesselt hatte, mit einem Impfstoff stoppten. China hatte geliefert, jetzt musste Russland ran. Anfang 2022 begann der Ukrainekrieg, Deutschland hatte eine Energiekrise, es folgte eine hohe Inflation und Aufrüstung war plötzlich das Gebot der Stunde. Seither ist es still ums Klima geworden, obwohl es immer noch da ist.

Meine Generation ist mit Waldsterben und Umweltschutzbewegung aufgewachsen. Als die Partei der Grünen gegründet wurde, war ich 14. Wir waren damals alle überzeugt, dass wir es besser machen würden als die gedankenlosen Generationen vor uns. Jetzt bin ich alt und grau, der Rest meiner Generation auch, und ich muss sagen: Wir haben es grandios verkackt. Und ich blicke auf die jungen Menschen und sehe: Ihr verkackt es gerade genauso. Wir haben in unseren Bemühungen, nachhaltiger zu leben, nur an der Oberfläche des Problems gekratzt. In manchen Bereichen sind wir sogar schlimmer als unsere Vorfahren. Ich habe mehr Flugkilometer auf dem Buckel als mein Vater und mein Großvater ist nie geflogen. Wir kaufen bergeweise Klamotten, die aus dem Fernen Osten zu uns transportiert werden müssen. Wer von uns hat je eine Socke gestopft? Wir führen alle das falsche Leben.

„Aber was ist mit den E-Autos?“ fragt Holgi, der gerade zu Besuch ist, und sieht mich mit seinen großen Kulleraugen an. Sein bloßer Anblick erzeugt in mir Gewaltphantasien, die Welle für Welle mein Schmerzzentrum erreichen.

„Auch E-Autos sind Industrieprodukte. Die Batterien kannst du nicht einfach in die Bio-Tonne werfen. Selbst wenn alles recycelt wird, kostet das Unmengen an Energie. Das Problem ist der Individualverkehr. Warum muss jeder ein Auto haben? Ein erster Schritt wäre die Abschaffung des kompletten Privatverkehrs und der massive Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Alle fünf Minuten kommt ein Bus, in dem dann fünfzig Menschen sitzen, statt mit fünfzig Autos die Straßen zu verstopfen und gigantische Parkplatzflächen zu verbrauchen. Die Leute fahren eine halbe Stunde, um eine Stunde im Wald spazieren zu gehen, und fahren dann wieder eine halbe Stunde zurück. Sie merken gar nicht, dass ihr Verhalten nicht gut für den Wald ist. Im zweiten Schritt sollten wir uns fragen, ob wir überhaupt so mobil sein wollen. Wozu verreisen? Warum nicht zu Fuß in der näheren Umgebung unterwegs sein? Warum nicht einfach mal mit dem Arsch zuhause bleiben?“

„Aber was ist mit erneuerbaren Energien? Das ist doch ein Fortschritt.“

„Auch Windräder und chinesische Solarzellen sind Industrieprodukte, Holgi. Hier stellt sich ebenfalls die Grundsatzfrage: Warum brauchen wir überhaupt so viel Energie? Wozu ist die Welt nachts hell erleuchtet? Wir könnten auch einfach ins Bett gehen, wenn es dunkel wird. Notfalls kann man sich am Abend auch um eine Kerze versammeln. Brauchen wir Handys, Computer, Fernseher und die vielen elektrischen Haushaltsgeräte wirklich? Brot, Wurst und Marmelade muss man nicht heiß machen. Man isst von einem Holzbrett und wäscht anschließend das Messer im Waschbecken des Badezimmers. Es müssen im Winter auch nicht 23 Grad in der Wohnung sein. Wofür gibt es Pullover? Solange man den eigenen Atem nicht sieht, ist es warm genug.“   

„Immerhin verbrauchen wir weniger Plastik.“

„Die Bemühungen sind an diesem Punkt wirklich rührend. Ja, es gibt keine Plastiktüten mehr im Supermarkt. Früher habe ich meinen Müll immer in diese Tüten geworfen. Jetzt kaufe ich fünfzig Plastikmülltüten und bringe sie in meiner Stofftasche nach Hause. Es gibt Papierstrohhalme, die in Plastik verpackt sind, auch Bio-Gemüse ist mit einer Plastikfolie überzogen. Die Deckel lassen sich nicht mehr von den Plastikflaschen abschrauben, sind aber immer noch aus Plastik. Man greift sich an den Hintern, weil der Kopf zu schade ist.“

„Was kann ich denn tun, um den Klimawandel aufzuhalten?“

„Geh zu Obi, kauf dir einen soliden Strick und dann hängst du dich einfach auf. Die Natur wird es dir danken. Wir werden uns nicht ändern und wir werden unseren Lebensstil niemals in Frage stellen.“

 

Samstag, 10. Mai 2025

Deutsche Städte

 

 

Gibt’s vor Ekel kein Entrinnen

Sollst du ihm ein Liedchen singen.

 

Den Anfang soll mal Kassel machen

Wir lassen’s also richtig krachen.

 

Sogleich fällt mir noch Frankfurt ein

Es nicht zu nennen wär’ gemein.

 

Und denke ich an Gütersloh

Werd’ ich des Lebens nicht mehr froh.

 

Gäb’ es denn ein Totenreich

Es wär’ Hannover sicher gleich.

 

Der Hölle bin ich auserkor’n

Ich weiß, sie ist in Paderborn.

 

Verloren bin ich auf der Welt

Und das reimt sich auf Bielefeld.

 

 

Friedrich Merz – Ein Gedicht

 

 
Aus deiner Mitte dringt ein Strahlen
Siegreicher Durchschnitt, siegreiche Wahlen
Das Mittelmaß ist jene Kraft
Die alles erst erschaffen hat


Drum kommt, Ihr Leute, setzt Euch her
Das Edle sieget nimmermehr
Lobt mir das Öde und Gemeine
Und auch noch diese Schüttelreime

Nobody’s Diary

 

Blogstuff 1116

9. Mai, Brückentag in Berlin – und nur in Berlin. Ich sitze mit dem Wirt über drei Stunden auf der Terrasse meines Stammlokals, wir essen seine berühmten Kalbsbouletten und kippen uns dazu eine Flasche Chardonnay und eine Flasche Grauburgunder hinter die Binde. Die Sonne scheint und wir gehen alle wichtigen Themen dieser Welt bis hinunter in die 3. Liga durch. Kein anderer Gast ist da. Natürlich reden wir auch über Essen & Trinken. Er erklärt mir, warum er keine veganen und vegetarischen Gerichte auf seiner Karte hat. Das würde ein bestimmtes Publikum anziehen, das vermutlich auch nach Früchtetee statt nach seinen über dreihundert hervorragenden Weinen fragen würde (neulich hat er einem Stammgast einen Château Lafite Rothschild für 2000 Euro serviert). Sehr sympathisch, hier fühle ich mich wohl. David Garrett kommt vorüber und grüßt, Jan Böhmermann war neulich mit Hajo Schumacher hier – B-Prominenz im Vergleich zum Literaturjuwel Bonetti. Beim Späti hole ich mir auf dem Heimweg noch drei Flaschen Bier und der Verkäufer begrüßt mich mit „Hallo, mein Lieber“. Ich weiß gar nicht, was man gegen Berlin haben kann.

Das Konklave in Rom war wie Las Vegas: Was im Konklave passiert, bleibt im Konklave.

„Ghettofist“ ist in Deutschland unpassend. Wir sagen „Vorstadtfäustchen“.

Die Linke schließt eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Danke für die Info. Ich hatte schon Angst, eine Art Montessori-HJ marschiert demnächst durch meine Straße.

Warum sagt man, Männer seien schwanzgesteuert? Wir haben einen Joystick.

Ich habe mich gestern mit zwei Freunden den ganzen Tag vor den Supermarkt gesetzt, genau auf der Stelle, wo sonst die alte Bettlerin sitzt. Sie hat ganz schön blöd geguckt, als sie uns gesehen hat. Das wird ihr hoffentlich eine Lehre sein.

Wenn ich bei Lieferando Wein oder Bier bestelle, öffnet sich ein Fenster, in dem u.a. zu lesen ist „Du stehst nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss“. Leute, das ist doch total unrealistisch! Das klicke ich nicht an!

Hätten Sie’s gewusst? Mathias Döpfner hat sich aufgrund seiner Solidarität mit Israel beschneiden lassen.

Den Begriff “krankfeiern” gibt es auch nur in Deutschland, oder?

Was wurde eigentlich aus dem Deutschen Reichsausschuss für Leibesübungen?

Alle Kanzler, die ich bewusst wahrgenommen habe (also ab Fluppenkaiser Schmidt), fand ich beschissen. Bin ich zu wählerisch?

Wenigstens in einer Tabelle ist Mainz 05 auf Platz 1 und sogar auf Platz 2, bei den Verwarnungen und Platzverweisen. Kohr: 11 x Gelb, 1 x Rot; Amiri: 7 x Gelb, 1 x Gelb-Rot, 1 x Rot. Bei Rot und Gelb-Rot liegt der BVB mit 6 x vor Mainz und Leipzig (je 5 x).

Freitag, 9. Mai 2025

Weißer Rauch über der sibirischen Kapelle

 

Blogstuff 1115

Die Überschrift stand schon seit Sonntag. Jetzt gibt es tatsächlich einen neuen Papst. Aus den USA. Der Vatikan muss also Trumps Wucherzölle auf Weihrauch und Gebetsteppiche nicht bezahlen. Schön fand ich die Salutschüsse der Schweizer Garde, die Dudelsackspieler und die Verteilung kostenloser Kondome an das Publikum. Leo XIV statt Leopard II. Der Mann ist übrigens Augustiner, damit ist Augustiner HELL jetzt das offizielle Bier aller Gläubiger. Der heilige Bonetti, gebenedeit unter den Bloggern, gewährt aus diesem Anlass allen Lesern absolute Absolution für ihre Sünden. Frieda sei mit euch.

Es ist interessant zu beobachten, wer die Blamage von Merz sofort unter den Teppich kehren will und damit das Geschäft der Union betreibt. Die taz und das Handelsblatt sind nur selten einer Meinung – an diesem Punkt waren sie es: Der Amateurkanzler hat den eigenen Laden nicht im Griff. Die Springer-Presse ging schon nach wenigen Stunden zur Tagesordnung über. Was hätte die BILD geschrieben, wenn es einem Kanzlerkandidaten der SPD passiert wäre? Die Kanzlerwahl ist die wichtigste Entscheidung des Bundestags in jeder Legislatur. Wer schon an diesem Punkt keine verlässliche Mehrheit hat, wer Grüne und Linke (#Unvereinbarkeitsbeschluss) zur Änderung der Tagesordnung braucht, um eine wochenlange Hängepartie zu vermeiden, wird wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren Schwierigkeiten bei der Mehrheitsfindung im Parlament haben. Wie ich schon schrieb: Wir werden Scholz noch vermissen. 

Was war die erste Protestbewegung in Deutschland? Richtig, die Ostermärsche. Damals sind die Deutschen für ihre Ziele, in diesem Fall für den Frieden und nicht für Lebensraum im Osten, noch marschiert. Da können sich die Pattex-Terroristen von der Klimabewegung mal eine Scheibe abschneiden. Damals war noch richtig Zug in der Butze.

Nächstes Jahr werde ich sechzig. Dann buche ich einen Breakdance-Kurs in der Volkshochschule und starte noch mal richtig durch.

1916 hätten die Olympischen Sommerspiele in Berlin stattfinden sollen, aber das wusste Erbfeind Frankreich (6 x Olympische Spiele) ja zu verhindern. 1936: Hitler erfindet den olympischen Fackellauf, der bis heute zum Eröffnungsprogramm gehört.

Natürlich kann man fünfzig Jahre alten Whisky als Geldanlage nutzen. Aber man muss dann eben auch die Finger davonlassen. Von mir für Sie geprüft.

Wolfgang Schäuble hat 1968 studiert, aber er hat sich nicht dem Mainstream gebeugt. Er hat gegen die Rebellion rebelliert.

Was denken Frauen, wenn sie zum ersten Mal mit Andy Bonetti sprechen? „Warum begegne ich ihm erst jetzt?“

Vor vierzig Jahren in den Kreuzberger Hansa Studios aufgenommen; das Video spielt auf dem Landwehrkanal. Depeche Mode - Shake The Disease (Promotional Music Video)

P.S.: Papst und Kanzler sind beide Jahrgang 1955, sie trennen nur zwei Monate. Zum Glück sind es weiße Männer. Ein Schwarzer oder ein Asiate? Nicht auszudenken …


Donnerstag, 8. Mai 2025

Gefangen in der dystopischen Merzokratie


Blogstuff 1114

„Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen. Wie fühlen Sie sich heute? Danke, dass Sie sich für Bonetti Media entschieden haben. Wir starten den Blogstuff direkt im Anschluss an diese verlogene Begrüßung, die uns alle jeden Tag viel Zeit kostet.“

Heute ist in Berlin ein Feiertag, die Geschäfte sind geschlossen. „Wegen achtzig Jahre Wiedervereinigung“, wie der junge Kassierer an der Aldi-Kasse einer Kundin erklärte.

Die Meistermannschaft der letzten Saison zerfällt. Trainer Xabi Alonso geht zu Real Madrid, die Bayern wollen Wirtz, Schick und Tah kaufen.

Seit zehn Jahren trage ich eine kaputte Uhr an meinem rechten Handgelenk. Das ist meine Art, gegen die Gesellschaft zu protestieren.

Welche Supermächte haben wir nach dem Kalten Krieg bekommen? Eine postdemokratische Autokratie, eine postsowjetische Autokratie und einen kommunistischen Kapitalismus, der die Welt mit seiner billigen Plastikscheiße überschwemmt. Krieg statt Frieden in Europa. Das hatte ich mir 1990 ganz anders vorgestellt.

Carrie Fisher starb 2016, spielte danach aber noch in vier Filmen mit. Ich mag die moderne Technik. Dieses Blog gibt es mindestens bis 2225, weil die KI einfach weiter irgendwelchen Mist schreiben wird.

Holgi war mal in einer richtig harten Spezialeinheit, den Cyber Fightern von Obi (EDV-Abteilung). Er hat Muskeln wie Pastewka. Mit der spielerischen Eleganz eines samoanischen Turmspringers legte er als Doppelagent im Auftrag des albanischen Geheimdienstes Steckdosen in Hauptschulen lahm (wird nicht fortgesetzt).

Die Menschen in Rio mögen auf das Meer und die Copacabana stolz sein, aber in Wilmersdorf haben wir einen fragwürdigen Schlammtümpel namens Fennsee. Das muss reichen.

Holgi duscht aus ökologischen Gründen nicht mehr, er wischt sich die schlimmsten Stellen mit Erfrischungstüchern ab, die man bei McDonald’s zusammen mit dem McRib bekommt.

Es heißt immer, ein Mensch wird nach seinen Handlungen beurteilt und nicht nach seinen Worten. Handelt ein Mensch, der den ganzen Tag liest und schreibt?

Musiktipp: „Eisgekühlter Bommerlunder“, eine Arie aus Verdis „Ricotta“

Regierung Merz: Jetzt wird der eingetrocknete Rotz von 16 Jahren Kohl noch einmal als politisches Programm aufgewärmt.

„Wo wir uns Küsten”. Vom Tourismusverband Schleswig-Holstein abgelehnt. War ja klar.

„Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag und freue mich auf Ihren nächsten Besuch.“

Als wär's das letzte Mal

Mittwoch, 7. Mai 2025

Whodunit?

 

Wer waren die 18 Abgeordneten, die Fritze Merz im ersten Wahlgang gefehlt haben?

Ich gehe streng kriminalistisch vor: Motiv, Tatwaffe, Gelegenheit.

Gelegenheit: Wahl im Bundestag am 6. Mai.

Tatwaffe: Stimmzettel.

Motiv: Starke Abneigung gegen Merz und die gefühlt zwölfte GroKo.

Gehen wir von zwei Prämissen aus. Erstens: Die Täter kannten sich nicht alle untereinander, es gab höchstens vereinzelte Absprachen. Wenn 18 Leute ein Geheimnis teilen, ist es kein Geheimnis mehr. Einer quatscht immer. Zweitens: Die Täter kamen nicht alle aus der gleichen Fraktion.

Ferne können wir den Täterkreis auf 328 Personen eingrenzen. Eigentlich sind es noch weniger, denn Merz, Klingbeil, Dobrindt, Miersch oder Spahn werden kaum gegen den eigenen Wahlvorschlag gestimmt haben.

Was könnten die Gründe der Täter sein? Der U-Turn von Merz in Sachen Schuldenbremse. Dafür haben sicher viele Unionsabgeordnete in ihren Wahlkreisen Dresche bekommen. Die Holzhammerrhetorik von Merz, die viele in der SPD vor den Kopf gestoßen hat. Klingbeils Entscheidungen beim Personaltableau, bei dem sich vermutlich einige Politiker persönlich, ihre Landesverbände und ihre Themen übergangen fühlten. Letzteres gilt wiederum auch für Merz.

Bonetti Media wurde ein brisantes Telefonat zugespielt:

A (weibliche Stimme, schwäbischer Akzent): Renegat 1 an Renegat 2. Kommen.

B (männliche Stimme, sächsischer Akzent): Hier Renegat 2. Kommen.

A: Operation Mayday läuft. Kommen.

B: Wahlkabine auf elf Uhr. Over and out.

Ich vermute, Saskia Esken ist unter den Verrätern, dazu etliche ostdeutsche Abgeordnete.

Fehlstart statt Führung

 

Blogstuff 1113

„Selbst wenn wir allein sind, werden wir von den Menschen bewohnt, die uns gemacht haben.“ (Paul Auster)

Seit 1949 wurden alle Bundeskanzler im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt. Merz nicht. Das geht ja gut los. Der Mann ist jetzt schon beschädigt. Fehlstart statt Führung. Er kann’s einfach nicht. Als Parteivorsitzender hat er ja auch drei Anläufe gebraucht. Kurz vor knapp ist er dann doch noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Sein Kabarett ist vereidigt. Aber wie läuft es zukünftig bei den Abstimmungen zu den neuen Gesetzen der Koalition?

Wenn man einen stadtbekannten Drogenumschlagplatz mit starker Polizeipräsenz dichtmacht, beendet man damit nicht den Drogenhandel. Er findet nur woanders statt. Das habe ich früher mal in Frankfurt erlebt (Hbf. B-Ebene => Taunusanlage), später in Berlin (Hasenheide => Görli). Wenn man die AfD verbietet, verschwindet der Rechtsextremismus nicht. Die Rechtsextremisten und ihre Wähler sind dann eben woanders (früher waren sie u.a. bei der NPD, der DVU und den Republikanern). Leider lassen sich nicht alle Probleme par ordre de mufti beseitigen.

Neueste Forschungen zeigen: Babys von Politikern können schon im Alter von zwei Monaten ihre Umwelt manipulieren. Sie schreien, obwohl sie weder Hunger noch Schmerzen haben. Sie schreien, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Hätten Sie’s gewusst? Der TSV Heusenstamm aus dem Landkreis Offenbach war in der Weimarer Republik als „Rebellmannschaft“ bekannt, weil gleich vier Buben - Fritz, Anton, Karl und Reinhard Rebell – mitspielten.

Hätten Sie’s gewusst? Andy Bonetti hat als Script Doctor viele Hollywood-Produktionen vor dem Flop gerettet, teilweise nur wenige Stunden vor den Dreharbeiten. Seine Sprüche „Auf nach Mordor, Genossen!“ oder auch „Entmaterialisiere mich, Scotty, und dann rematerialisiere mich wieder woanders“ sind unvergessen.

Bonetti ist so abgezockt, er kassiert von arabischen Clans in Neukölln Schutzgelder.

Einem Menschen, den ich seit meiner Kindheit kenne, habe ich schon vor Jahren die Freundschaft gekündigt, weil er AfD gewählt hat. Damals habe ich ihm noch mit Engelszungen erklärt, dass diese Partei seine Interessen als Lagerarbeiter nicht vertritt und rechtsradikal ist. Das hat er dann auch eingesehen. Nach der nächsten Wahl habe ich ihn gefragt, was er gewählt hat. Ich war gespannt zu hören, für wen er sich diesmal entschieden hatte. „AfD“, sagte er und grinste mich an. „Warum?“ – „Aus reiner Boshaftigkeit.“ O-Ton. Da war mir klar, dass viele AfD-Wähler einfach aus Protest gegen die Politik und die bestehenden Verhältnisse ihr Kreuz bei den Faschos machen. So wie wir als junge Leute bei den Grünen oder der DKP. Von daher bin ich froh, dass die Linke sich inzwischen wieder als Protestpartei versteht. Ein Viertel der Gen Z hat sie bei der letzten Bundestagswahl gewählt. Das macht Hoffnung. Den Staat scheiße finden ist okay. Aber bitte rot statt braun.

Stereo MC's - Elevate My Mind (Official Video)

 

Dienstag, 6. Mai 2025

Hutbürger & Montagsdeo


Blogstuff 1112

„Ein tiefes Verständnis Ihres Finanzbewusstseins kann Ihnen helfen, Zufriedenheit zu finden.“ (aus meinem BILD-Horoskop)

Warum fliegen die Leute so gerne nach Australien? Erstens ist es weit, weit weg. Das beeindruckt die Reisenden und die Daheimgebliebenen gleichermaßen. Zweitens ist es da genauso wie bei uns (Bier, Steak, kalkweiße Netflix-Junkies). Drittens kann man nur dort in kurzer Zeit und für kleines Geld einen ganzen Kontinent bereisen. Machen Sie das mal in Asien.

Das Marx-Engels-Forum vor dem Roten Rathaus wird umgestaltet. Meine Meinung: Baut an dieser Stelle Hotels, Büros und schicke Wohnungen. So kommt Geld in die Senatskasse. Das Marx/Engels-Denkmal stellen wir dahin, wo es hingehört, in den Rosengarten an der Karl-Marx-Allee. Meinetwegen auch vor das KOSMOS. Die Berliner Innenstadt hat sowieso zu viele Grünflächen (Tiergarten, Tempelhofer Feld). Das ist hier eine Großstadt, Keule, und kein Erholungspark. Dein Köter kann auch an eine Litfaßsäule pissen, es muss nicht immer ein Baum sein. Geh doch nach Baden-Baden, wenn’s dir hier nicht passt!

Laptop & Lederhosen (Söder)? Mampe & Mousepad (Bonetti).

Ich mag es, wenn man einer Fassade ansieht, dass das Haus alt ist. So wie man einem Gesicht ja auch das Alter ansieht, es sei denn, es ist eine Botoxfratze. Deswegen fahre ich nicht mehr nach Prag. Zu Tode saniert, bunt gestrichen, ein Disneyland für Texaner und Chinesen. Vor der Wende war ich dreimal da. Es war so, wie ich es nach der Lektüre von Kafkas Romanen und Kurzgeschichten erwartet hatte. Der morbide Charme des Weltuntergangs.

Hätten Sie’s gewusst? Die Penneria ist ein typisches italienisches Nudellokal und kein Obdachlosenasyl. Kleiner Spaß. Aber die Spaghetteria gibt’s wirklich.

Ich sitze mal wieder auf der Bank. Was spricht der junge Mann neben mir ins Handy? Ist das Finnisch? Dann plötzlich ein einzelnes deutsches Wort: Möhrensalat. Unser Geschenk an die Welt.

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er schreibt an seinem großen Spielerroman „Rivalen der Rennbahn“. Wobei er mattschimmernde Redewendungen wie „Der fiebrige Dunst glühender Sommertage“ bei Altmeister Bonetti abgestaubt hat, der wiederum „mattschimmernd“ und „abgestaubt“ von Henscheid übernommen hat.

Wer in Schule und Beruf den Mund aufmacht, gilt schnell als Querulant. Wer nicht aalglatt ist, eckt an. Das hat sich seit Heinrich Manns „Untertan“ nicht geändert.

Aus heutiger Sicht war Adam, solange er noch im Paradies lebte, ein Faulpelz. Aber er war sicher glücklicher als nach seiner Vertreibung in die Arbeitswelt.

Das war vor vierzig Jahren mal ein Hit. Wir sind alle verloren. Video Kids Woodpeckers From Space - YouTube

Montag, 5. Mai 2025

Sollte man die Rechtsekzeme verbieten?

 

„Je weniger Talent sie haben, desto größer ist ihr Stolz, ihre Eitelkeit und ihre Arroganz. All diese Verrückten finden jedoch andere Verrückte, die ihnen applaudieren.“ (Erasmus von Rotterdam)

Der Verfassungsschutz hat die AfD als rechtsradikal eingestuft. Nicht nur einzelne Landesverbände, sondern den kompletten Saftladen. Und jetzt? „Verbieten“, rufen die einen, „politisch bekämpfen“ rufen die anderen. Ich sage: Lasst sie ins Leere laufen. Hört auf Buddha und den Judo-Lehrer, den ich nie hatte.

Aber der Reihe nach:

Kann man die AfD verbieten?

„Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig.“ So steht’s im Grundgesetz. Dazu gehört, dass die AfD aktiv gegen die FDGO vorgeht. Den Staat angreift. Höcke & Co reden viel, aber sie handeln nicht. Anders als die Nazis in der Weimarer Republik haben sie keine Schlägertrupps, keine Terroristen oder sonst was im Angebot. Im Prinzip ist diese Partei eine Ansammlung von Thekenschwätzern und Stammtischstrategen ohne jede politische Erfahrung. Es werden immer mal wieder Waffenlager ausgehoben oder lachhafte Verschwörungen von Reichsbürgern aufgedeckt, aber die AfD selbst ist nur ein Haufen von Besserwissern und Wichtigtuern, die man aus jedem Schützenverein kennt.

Hätte die AfD also im Augenblick die Chance, das Grundgesetz zu beseitigen? Nein. Aber das ist ein entscheidender Punkt für ein Verbot. Selbst wenn heute man ein Verbotsverfahren eröffnen würde, zöge es sich über Jahre hin. Im konkreten Fall der NPD hat man gesehen, dass ein solches Verfahren nicht unbedingt von Erfolg gekrönt sein muss. Falls die AfD tatsächlich in ein paar Jahren verboten wäre, bleibt die unbequeme Tatsache, dass sie aktuell die stärkste Partei in Deutschland ist (die CDU liegt ohne die CSU bei etwa zwanzig Prozent, die AfD in allen Umfragen darüber) und sofort unter einem anderen Namen neu gegründet werden würde. Ihr den staatlichen Geldhahn abzudrehen, würde angesichts der vielen Spenden, teils in Millionenhöhe, auch nicht helfen.

Soll man die AfD verbieten?

Die völkischen Radikalinskis sind eine Protestpartei. Sie werden von Menschen gewählt, denen irgendwas nicht passt. Der Pakistani an der Supermarktkasse, die Kopftuchtrulla auf dem Spielplatz, die gepiercte Schwuchtel in der Wohnung nebenan. Schlechte Laune für Deutschland. AfD-Wähler wird es immer geben, selbst wenn es die AfD nicht mehr gibt. Das Potenzial an dämlichen Arschkrampen in der deutschen Bevölkerung schätze ich auf 25 Prozent. Das entspricht exakt dem Anteil der AfD in den Umfragen. Da machst du nix.

Was kann man machen? Die Parteimitglieder und ihre aktiven Anhänger genau beobachten und bei jedem Verstoß gegen die Gesetze gnadenlos vor den Kadi zerren. Dafür haben wir den Verfassungsschutz, die Polizei und die Justiz. Härte des Gesetzes. Zero Tolerance. Das volle Programm. Die braunen Socken spielen entweder nach unseren Regeln oder sie wandern in den Knast, wo ihr kleiner Arsch bei Yussuf und Ali die große Sensation sein wird.

Wenn die AfD jemals mitregieren will, muss sie so viel Kreide fressen, dass zumindest die Union eine Koalition wagt. Das war bei den rechten Parteien in anderen europäischen Ländern nicht anders. Anerkennung der EU, der NATO, des Euro (gegen den die AfD ursprünglich mal von Lucke gegründet wurde) und des Grundgesetzes – das auch für den Turban-Rudi und die Burka-Heidi gilt. Wenn diese Partei jemals ein Wörtchen in diesem Staat mitsprechen will, muss sie sich anpassen – und nicht umgekehrt. Das nur an die Adresse von Herrn Merz, Herrn Spahn & Konsorten.

Fazit: Die AfD muss man ignorieren, ghosten – vor allem in den Medien – und ihr jedwede Beteiligung an der Regierungsverantwortung verweigern. Nur im Einzelfall (Höcke!) sollte man zu juristischen Mitteln greifen. Einer Person kann man das passive Wahlrecht sehr viel einfacher entziehen als einer Partei. Dafür haben wir Artikel 18 GG. Das weitere regelt Bonetti.

P.S.: Sollte sich unsere Demokratie eines Tages tatsächlich als zu schwach erweisen, um einen Haufen hirntoter Schleimbeutel und nichtsnutziger Haderlumpen abzuwehren, melden Sie sich bei mir zur Waffenausgabe. In Wichtelbach steht die Branntweinmauer noch.

 

Sonntag, 4. Mai 2025

Alarm für Bebra 12

 

Verdammte Generation Z. Kein Respekt mehr. Denken, sie können einen alten Hasen wie mich abzocken. Ich war schon im Geschäft, da haben eure Eltern noch in die Windeln geschissen. Hundert Gramm Koks. Einfach weg. Aber so läuft das nicht, Bürschchen. So ist es noch nie gelaufen.

***

Der „Kalte Hund“ ist eine Kaschemme in einer Seitenstraße der Turmstraße in Moabit. Eigentlich nicht meine Welt. Es ist spät, ein paar Kleinganoven und Trinker sind noch da. In einer Ecke pennt eine Nutte, die ihr bestes Jahrhundert schon lange hinter sich hat.

Ich setze mich an den Tresen und bestelle einen Watermelon Man.

Der Barkeeper sieht mich entgeistert an. „Bist du ’n Touri, oder watt?“

„Kleiner Spaß. ’Ne Molle und ’n Korn.“

„Geht doch.“

Der Glatzkopf wirft sich das schmutzige Handtuch über die Schulter und beginnt zu zapfen.

Nach dem dritten Bier, wir haben die Lage der Hertha und des Weltfriedens bereits erörtert, komme ich zur Sache.

„Hab gehört, dass ihr hier auch Werkzeug verkauft.“

„Da haste falsch gehört. Hier gibt’s nur Getränke. Oder sieht’s hier aus wie im Baumarkt?“

„Weiß ich von einem guten Freund.“

Er schaut mich misstrauisch an und wischt die Theke. „Wer hat dich geschickt? Oder bist du ’n Bulle?“

„Seh ich aus wie ein Arschloch?“

Keine Antwort. „Ich kenn eine Werkstatt in Reinickendorf. Ist aber nicht billig.“

Ich nicke und lasse mir eine Handynummer geben.

„Dein Wagen sollte fünfhundert PS haben.“

***

Am nächsten Tag. Ich treffe den Typen in der letzten Reihe eines Kinos. Es läuft die Werbung. Er setzt sich neben mich, sein Gesicht kann ich unter der Kapuze nicht sehen. Fünfhundert Euro in einem Umschlag und ein kleines Päckchen wechseln den Besitzer, dann geht er wieder. Ich bleibe bis zum Ende des Films, ich habe Zeit. Irgendeine Marvel-Scheiße.

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Da steht das verkommene Stück Scheiße. Dieser schäbige Zwerglurch Tobias Velasco. Er sieht mich und trinkt seelenruhig seinen Whisky aus.

„Komm mit raus, du Ratte,“ knurre ich.

Nur der tätowierte Hüne neben ihm sieht mich kurz an, dreht sich aber gleich wieder um. Das geht ihn nichts an.

Wir stehen im Hinterhof seiner Stammkneipe.

„Du kommst mit ‘nem Messer zu einer Schießerei?“ Ich genieße den Moment, genieße mein Lachen. Ich hab’s immer noch drauf.

Ich ziele auf seine Brust und drücke ab.

Guter Sound.

Ich sehe sein erschrockenes Gesicht, aber keine Wunde. Dann dieses Grinsen.

Eine Schreckschusspistole. Ich bin schon wieder reingelegt worden.

Die Messerstiche treffen mich überall. Ich sehe den Sternenhimmel. Dann gar nichts mehr.

Herbie Hancock - Watermelon Man (1962)

 

Samstag, 3. Mai 2025

Essen ist der Sex des Alters


Ich werde nie meinen ersten McRib vergessen. Ich war 18 und wir waren allein in meinem Wagen. Ein leerer dunkler Parkplatz hinter einem Supermarkt. Jeder Bissen war eine neue Erfahrung, wir fanden einen gemeinsamen Rhythmus, erst langsam, dann schneller, erst langsam, dann schneller, die Scheiben beschlugen und beim letzten ekstatischen Bissen presste ich meine nackten Füße gegen die Windschutzscheibe und schrie, schrie, schrie, ich konnte gar nicht mehr aufhören. Danach brauchte ich eine Zigarette.





Heutiger Höhepunkt: Milcheis (erinnert an das mini milk von Langnese für 30 Pf., 1975) mit nutella-mäßiger Schokosoße und Crunch.

Kindertagesstätte, Gaststätte, Grabstätte

 

Blogstuff 1111

„Der Mensch wird als Genie geboren und stirbt als Idiot.“ (Charles Bukowski)

Was wäre, wenn wir eines Tages jemanden wie Trump in der deutschen Politik hätten? Einen Volkskanzler, der nur seinen Anhängern und Bewunderern verpflichtet ist, und die Demokratie in Grund und Boden stampft? Merz könnte nur ein Übergangskanzler sein, dem in ein paar Jahren eine CDSU/AfD-Regierung nachfolgt. Mit Spahn als Kanzler? Oder Höcke? Wen haben wir noch im Angebot? Weidel, Chrupalla, Linnemann. Sie alle haben nicht die Kraft und die Ausstrahlung, um die mitreißende Stimmung der schönen Nürnberger Parteitage zu erzeugen. Deutschland bleibt ein Land der schlechtgelaunten Nörgler und Zweifler, das seit Jahrzehnten von den grauen Herren der Zeitsparkasse regiert wird. Vielleicht ist das der beste Schutz gegen einen neuen Faschismus.

Lange habe ich mich gefragt, was nach der Generation Z kommt, da bekanntlich das lateinische Alphabet an dieser Stelle endet. Jetzt habe ich es zum ersten Mal gelesen: Generation Alpha. Man macht einfach mit dem griechischen Alphabet weiter. Wie genial ist das denn? Das Generationengeschwätz ist für Jahrhunderte gesichert. Gemeint sind die Jahrgänge 2010 bis 2025, also auch Menschen, die bisher noch gar nicht geboren wurden, aber bis Jahresende das Licht der Marketing-Welt erblicken werden. Bonetti Media reagiert mit einer eigenen Schnuller- und Stramplerkollektion in den crazy Modefarben hellblau und rosa sowie „Jack Slack Snack Attack“ mit Fleischriegeln auf Zuckerbasis für die Jahrgänge 2010 bis 2020. Dazu bringen wir das Red-Bull-Konkurrenzprodukt „Crazy Horse“ auf den Markt, mit dreimal soviel Taurin. Make Alpha Great Again.

Bei den oberflächlichen Freundlichkeiten im Supermarkt bin ich immer hin und her gerissen. Es sind ausgestanzte Formulierungen, die man routiniert retourniert. Aber dann gibt es da die eine Kassiererin, bei ich mit Karte bezahle und sage, ich hätte gerne noch fünfzig Euro in bar. Sie verweigert die Herausgabe des Geldes grundsätzlich, zu wenige Kunden, gerade erst angefangen usw. Ich bettele um zwanzig Euro. Sie schüttelt nur den Kopf. Kriege ich das Geld in Sloty? In Yen? „Ich muss heute Nachmittag sowieso noch nach Tokio.“ Das macht doch viel mehr Spaß. Natürlich rückt sie am Ende den Fuffi raus.

Es gibt nur wenige Jahre, die für mich mit einem einzigen Lied verbunden sind. 1990 war das Jahr, in dem ich diesen Song endlos gehört habe. Ich wohnte zu dieser Zeit in einer WG in Bad Kreuznach und habe jede Menge Dope unters Volk gebracht. Ab dem frühen Nachmittag war in meinem WG-Zimmer am Eiermarkt Dauerparty. Schöne Frauen mit Süßigkeiten, langhaarige Männer mit Sixpacks, mein VW Golf mit Heckspoiler und einer discomäßigen Stereoanlage vor der Tür – es hätte ewig so weitergehen können. Wo wäre ich heute, wenn ich nicht die Flucht nach Kreuzberg angetreten hätte, um endlich mein Studium zu beenden? Ich betrachte es immer noch als ein Wunder, dass ich den Abschluss geschafft habe. Deee-Lite - Groove Is In The Heart (Official Video)

Freitag, 2. Mai 2025

Merch o Muerte

 





Possen, Schnurren, Schwänke


Blogstuff 1110

„Wir seh’n mit Grausen ringsherum:

Die Leute werden alt und dumm.

Nur wir allein im weiten Kreise,

Wir bleiben jung und werden weise.“

(Eugen Roth)

Der Übergang vom Kind zum Mann ist mit zahlreichen Fallstricken verbunden. Ich rede jetzt nicht über Mädchen, Körperbehaarung, ungewollte nächtliche Ergüsse (das letzte Tabuthema!) – ich rede über Alkohol. Das Kind mag es süß, der Erwachsene gerne auch mal bitter und sauer. Wie bekommt man den Alkohol in den Teenager hinein? In dem man das bittere Bier, den sauren Wein und den ätzenden Schnaps mit Cola streckt, bis der Geschmack erträglich wird. Kein Erwachsener hat sich am Tresen der Dorfkneipe darüber mokiert, wenn wir Jungs ein Cola-Bier oder ein Ochsenblut (Rotwein-Cola) bestellt haben. So wurden wir behutsam an die Gemeinschaft der Trinker herangeführt. Ich erinnere mich an einen Nachmittag bei irgendwelchen Mädchen (mit denen ich natürlich nie was hatte), wo wir Amaretto mit Apfelsaft getrunken und gemeinsam erbrochen haben. Nachfolgende Generationen hatten die Alcopops und diverse Mischgetränke mit dem supersüßen Red Bull, eine unschlagbare Mischung aus Blau-Sein und Fit-Sein. Noch im Alter schwört mancher Spriti auf sein Jackie-Döschen oder den Futschi (Weinbrand-Cola). Einen weiteren Vorteil hat das Mixen von Alkohol mit Cola: Es macht schlechte Alkoholika erträglich. Oettinger oder der 1,99-Wein aus dem untersten Supermarktregal? Egal. Kipp was drauf und schluck es weg. Ich hatte mal einen ekelhaften Whisky mit starker Torfnote gekauft. Beim ersten Schluck, pur aus dem Tumbler, hatte ich einen Würgereiz. Ich habe mit dem lieblichen Glenmorangie weitergemacht und am nächsten Tag eine Flasche Coke gekauft, um den Laphroaig zu vernichten. Hat geklappt.   

Krebsforschung, Krebsforschung – Wann gibt es endlich ein Medikament gegen Blödheit?

Warum haben die zahlreichen Varianten von Wurst- und Fleischsalat, vitaminreiche Jungbrunnen und von zahlreichen Ernährungswissenschaftlern (Homann, Popp, Gut & Günstig) empfohlen, einen so schlechten Ruf? Grüner Salat enthält keine Nährstoffe und blockiert den Magen, so dass richtiges Essen (Currywurst, Döner, Grillhaxe) nicht richtig verdaut werden kann.

Es hat über zehn Jahre gedauert, bis ich einen unschätzbaren Vorteil meines Stammlokals entdeckt habe. Es gibt keinen Beilagensalat, auch keinen übergriffigen Salathaufen (Mais!), der ein Drittel des Tellers einnimmt. Noch nicht mal das obligatorische Alibi-Grün, ein Salatblättchen mit einem Tomatenachtel. Hierfür herzlichen Dank an den Wirt von Unterschiedsgast und Edelfeder Bonetti.

Donnerstag, 1. Mai 2025

Die Verrückten haben die Irrenanstalt übernommen


Blogstuff 1109

Die Verrückten haben nicht rebelliert. Sie stellen inzwischen den Anstaltsdirektor, die Ärzte und die Wärter. Die Spirale des Wahnsinns dreht sich jedes Jahr ein Stück weiter.

30. April. Offizieller erster Tag meiner Demenz. Ich verlasse die Wohnung mit einem Schuh und einem Hausschuh. Zum Glück bemerke ich es beim Abschließen, bevor mich jemand sieht.

Die Erde stirbt. Die Ozeane sind verdampft, so dass man zu Fuß durch glibberige tote Fische nach Amerika laufen muss, weil es auch keine Flugzeuge mehr gibt, aber immer noch Las Vegas. Die Bäume haben sich auf den Weg zu anderen Planeten gemacht. Jens Spahn und der Trigema-Schimpanse beherrschen die Welt. So beginnt Andy Bonettis neuer Film „The frozen heart“, der nur im Dunkeln und in klaustrophobischer Atmosphäre spielt. Roboterkiller, düstere Musik, Endzeitstimmung, Popcorn, Cola. Ab nächsten Donnerstag im Kino um die Ecke.

Angeblich waren Frieden, Barmherzigkeit und Umwelt (laut heute-Nachrichten) die großen Themen des verstorbenen Papstes. Zum Glück ist er weg. Krieg, Hass und Klimakatastrophe bleiben.

Jetzt träume ich schon von der Autoindustrie! Ich bin mit meiner Oma in unserem Dorf unterwegs, sie fährt den alten Kleinwagen, ich sitze auf dem Beifahrersitz. Überall sehen wir chinesische Autos, die es vorher noch nicht gegeben hat, darunter eine Marke namens Daza. Aus dem Fenster im ersten Stock eines Eckhauses winken fünf lachende Chinesen in weißen Paradeuniformen und Schirmmützen, während meine Oma und ich den Wagen, der offensichtlich kaputt gegangen ist, die Straße zu unserem Haus hinaufschieben.

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Aus meinem neuen Actionroman „Die Welt hinter der Welt“:

A: Überrascht, mich zu sehen?

B: Scheiße, ja.

A: Willst du wissen, warum ich hier bin?

B: Scheiße, nein.

A: Interesse an einer Million Dollar?

B: Scheiße, ja.

A: Du musst den russischen Geheimdienstchef umlegen.

B: Scheiße, nein.

A: Scheiße, doch.

Fun Boy Three - The Lunatics Have Taken Over The Asylum (Official Music Video)

Mittwoch, 30. April 2025

Haifischbrötchen und Heringsattacke

 

Blogstuff 1108

„Viele oder wenige Migranten, dass ist der extremen Rechten völlig egal. Sie wollen die Spielregeln ändern und Chaos stiften. Käme niemand mehr, würden sie die nächste Menschengruppe zum Feind erklären, Hauptsache Hass. Darum ist es fatal, die AfD als normalen Player im politischen Spiel zu behandeln. Ihr Medium ist die Lüge, darum hat es keinen Sinn, einen Dialog zu versuchen.“ (Nils Minkmar)

Es gibt das Club Sandwich, das BLT Sandwich, das Reuben Sandwich, Croque Monsieur und andere Klassiker. Aber über allem thront „The Bonetti“: Ein in Rinderfett knusprig gebratenes Roggen-Baguette-Brötchen wird komplett aufgeschnitten (nicht nur angeschnitten) und beidseitig mit guterButter™ bestrichen. Es wird mit einer Scheibe achtzehn Monate altem Parmaschinken, Gruyère-Käse und Patta Negra belegt. Es folgt kleingeschnittener Römersalat, der in Knoblauchöl mariniert wurde. Fragen Sie nach „The Bonetti“!

Gestern war der 100. Tag von Donald Trumps zweiter Amtszeit und es würde den Rahmen dieses Blogs bei weitem sprengen, wenn man aufzählen würde, was in dieser kurzen Zeit von einer egomanischen Abrissbirne im Größenwahn alles zerstört wurde. Er hat der ganzen Welt den Handelskrieg erklärt und prahlt damit, alle ausländischen Staatsoberhäupter würden Schlange stehen, um ihm den Arsch zu küssen. Er schnappt wie ein gieriger Rottweiler nach anderen Staaten, die er seinem Reich einverleiben möchte – da wirken Kriegsziele wie die Ukraine oder Taiwan geradezu rührend bescheiden. Im Inneren sind Justiz, Medien, die eigenen Behörden und das Parlament die Feinde, letzteres wird durch seine Dekrete, die an der Legislative vorbei erlassen werden, de facto entmachtet. Hält er das durch, hat er vier Jahre die Kraft, den einmal gezündeten Diktatur-Turbo am Laufen zu halten? Trifft ihn vorher der Schlag, eine Kugel oder ein Dolch seiner Prätorianergarde?  

In welchem Jahr wurde das Wort Dauerlauf eigentlich durch den Anglizismus Jogging ersetzt? War das in dem Jahr, in dem sich Frauen plötzlich Leggings kauften und Aerobic machten?

Was ist das unbeliebteste Sandwich der Welt? Das „Mr. Ucklay“. Man nehme ein Hotdog-Brötchen aus dem Supermarkt, schneide es auf und bestreiche das Innere mit Kirschmarmelade. Dann belegt man es mit Surströmming-Fisch, Scheiben von einem hundertjährigen Ei und Quallensalat. Bisher haben nur sieben Menschen auf dieser Welt das Sandwich probiert und alle haben anschließend geschworen, diese „kulinarische“ Erfahrung nicht zu wiederholen. 

Ich könnte wetten, dass der Exhibitionismus mit Erfindung des Internets zurückgegangen ist. Wenn man Dickpics verschicken kann, muss man nicht mehr bei Wind und Wetter, nur mit einem Mantel bekleidet, in einem Park auf sein weibliches Publikum warten. Dasselbe gilt für Spanner. Wozu noch mit dem Fernglas im Wald hinter dem FKK-Strand sitzen?

Dienstag, 29. April 2025

Pommes Fritz mit Ketchup – Jetzt wird durchregiert!

 

Hurra, wir haben einen Minister für Digitalisierung. Es ist der Vorstandsvorsitzende von MediaMarkt-Saturn. Da weiß man wenigstens, wo die ganzen neuen Computer gekauft werden. Ein Teil des Sondervermögens geht also an einen lupenreinen Lobbyisten. Das ZDF hat Wilsberg, Merz hat Wildberger.

Auch die neue Wirtschafts- und Energieministerin Katharina Reiche ist eine Industrielobbyistin alten Schlages. Sie war bisher Geschäftsführerin der E.ON-Tochter innogy Westenergie GmbH. Im Kanzleramt werden die Lichter nie ausgehen. Die E.ON-Tochter Juniper musste in der Energiekrise 2022, als das Geschäft mit russischem Gas nicht mehr funktionierte, mit vielen Milliarden Steuergeldern gerettet werden und wurde vom Bund verstaatlicht. Man kennt sich. Wenn sie Fragen zu ihrem neuen Job hat, kann sie ihren Lebensgefährten fragen, Ex-Wirtschaftsminister KT zu Guttenberg. Außerdem übernimmt Frau Reiche die Rolle des Quoten-Ossis (Slogan: „Reiche für Arme“), obwohl so längst in den Westen rübergemacht hat.

Dorothee Bär sieht genauso aus wie Katharina Reiche. Damit wäre eigentlich schon alles über sie gesagt, aber sie wird auch noch Forschungs- und Raumfahrtministerin. Das bayerische Weltraumprogramm kann kommen. Bis Zum Ende des Jahrzehnts will man eine Weißwurst auf den Mond bringen. Söder darf endlich Darth Vader spielen. Möge die Macht mit ihm sein.

Ein weiterer Knaller ist der erzkonservative Springer-Mann und Cicero-Gründer Wolfram Weimer, für den Multi-Kulti der Versuch ist, „mit vielen Döner-Buden, fleißiger Zuwanderung und der Huldigung von Kanak-Deutsch die alten Nationalinstinkte auszutilgen.“ Er wird, Achtung Kalauer, Kulturstaatsminister. Ich bin gespannt, welche Projekte er fördern wird. Mehr klassische deutsche Stücke von Goethe, Schiller und Lessing an den Theatern, eine Statue der Germania vor dem Reichstagsgebäude oder ein uniformierter Spielmannszug, der auf dem Ku’damm den Radetzky-Marsch zum Besten gibt?

Verkehrsminister wird diesmal niemand von der CSU, sondern irgendein No-Name-Schlucki von der CDU. Dafür ist mit Dobrindt ein neuer Sherriff in der Stadt. Im untersteht die Bundespolizei, die ab jetzt die Grenzen gnadenlos dichtmachen wird. Ich fordere die Aufrüstung nicht nur der Bundeswehr, sondern auch der Bundespolizei. Spähpanzer und Haubitzen an allen Grenzübergängen, Scharfschützen nehmen jeden Turban und jedes Kopftuch ins Visier.

Das Nischenthema Klimawandel wurde übrigens aus dem Wirtschaftsministerium ausgegliedert und landet bei irgendeinem Sozi (Ministerium für Umwelt und Klima). Die gute Nachricht: Lauterbach ist nicht mehr Gesundheitsminister. Jetzt werden die Krankenhäuser von der CDU geschlossen. Der Schlendrian bei den Krankschreibungen, die spätrömische Dekadenz in allen Wartezimmern des Landes, hört mit Nina Warken dann endlich auch auf.

Landwirtschaftsminister wird ein bajuwarischer Metzger. Einer muss die Weißwurst ja liefern. That’s one small Zuzler for a man, a giant Zuzler for mankind. Alles besser als ein grüner Vegetarier und Quinoa-Lobbyist.

Johann Wadephul (CDU) tritt in die winzigen Fußstapfen von Annalena Baerbock. Seit er bei einem Spaßanruf von zwei russischen Komikern, die sich als Selenskyj-Mitarbeiter ausgaben, militärische Geheimnisse ausplauderte, gilt er als Fettnapf-Experte.  Als Reserveoffizier werden wir ihn vermutlich an der Ostfront verlieren. Der frischgebackene Staatssekretär Philipp Amthor, Deckname „Augustus“, wird nachrücken.

Die SPD übernimmt das Schulden- aka Finanzministerium und wird nach dem Billionenrausch kurz nach der Wahl erneut beweisen, dass die Sozis nicht mit Geld umgehen können. Dazu die undankbaren Ministerien für Verteidigung, Bürgergeld & Rente aka Arbeit und Soziales, Almosen & Sonntagsreden aka Entwicklung, Bau-Chaos und Wohnungsmangel sowie Justiz.  

 

Montag, 28. April 2025

Ist die Milchstraße eine Sackgasse?

 

Blogstuff 1107

Busfahrer: „Kann ich mal Ihre Fahrkarte sehen?“ – Ich: „Kann ich mal Ihren Führerschein sehen?“

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er hat mit seiner Homöopathie-Praxis („Alternative Medizin für Deutschland“) und den Glückskieseln aka Heilsteinen viel Geld verdient, das er in Rheinmetall-Aktien investiert und damit ein Vermögen gemacht hat.

Die Stiftung Warentest gab Donald Trump in der Rubrik „Die beste Heißluftfritteuse“ ein „Sehr gut“.

Warum werden die Araber mit Erdöl reich, aber die Europäer nicht mit Sonnenblumenöl?

Heimat ist nicht dasselbe wie Heimatland. Sonst würde ja auch Bayern dazugehören. Was für eine gruselige Vorstellung.

Können wir AfD-Politiker in Deutschland integrieren? Und wenn nicht: Wer nimmt sie? Die FPÖ? Putin?

An der Supermarktkasse erfährt der schwarze Neubürger, dass er am Pfandflaschenrückgabeautomat (muss man beim Einbürgerungstest buchstabieren können) die Taste „Spende“ gedrückt hat. Auf Deutsch versteht er es nicht, also erklärt ihm der türkische Kassierer alles nochmal auf Englisch. „You pushed the wrong button. Spende means charity, you give your money to the poor.” Das wird dem gelernten Afrikaner eine Lehre sein. Ich wusste noch nicht mal, dass es so einen Knopf gibt.

Im Café unterhalten sich zwei Greise über ihre Erinnerungen an das Kriegsende in Berlin. Sie haben keine einzige interessante Geschichte zu erzählen. Ruinen und Russen. Wusste ich alles schon.

Rechtsprechung und Rechtschreibung. Klingt ähnlich, hat aber nix miteinander zu tun.

Wie beginnt Trumps Tag? Er duscht mit orangener Farbe, steckt seinen Kopf in eine Zuckerwattemaschine, um seine Frisur hinzubekommen, dann geht er ins Büro und würfelt die nächsten Horrorzölle und Massenentlassungen in US-Behörden aus. Trump verkauft uns Waterboarding als Taufe. Nachmittag: Golf. Abend: Ein Dinner, wo reiche Vollidioten eine Million Dollar für die Teilnahme bezahlen. In der Villa Bonetti genügt ein Barren Gold als Eintrittskarte.

Ach ja, die neuen Zölle: 7000 Prozent auf deutsche Bratwürste, weil sie nicht aus amerikanischem Fleisch gemacht wurden, 9000 Prozent auf Pizza, weil kein amerikanischer Käse verwendet wurde, und 12000 Prozent auf Tacos, weil sie einfach illegaler Latinoscheiß sind.

Wo waren die Witwe, die Kinder und die Enkel bei der Papstbeerdigung?

Abwärts - Alkohol (1988) - YouTube