Samstag, 12. Juli 2025

Familiendrama beim Dalai Lama

 

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Die parlamentarische Sommerpause hat ihr Thema gefunden. Nach der Weigerung der CDU, die SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin zu wählen, ist die neue Regierung an einem Punkt, wo die alte Regierung vor einem Jahr auch war. Die Koalitionspartner belauern sich misstrauisch, keine gute Basis für die Zusammenarbeit bis 2029. Aber die 13%-SPD ist zu schwach und zu feige für ein D-Day-Papier, derweil die Hyänen von der AfD Kreide fressen und auf ihre Chance lauern. Vielleicht reicht der spezialdemokratische Hasenmut wenigstens für die Beantragung eines Untersuchungsausschusses zur Causa Spahn, gemeinsam mit Grünen und Linken?

Netanjahu hat Trump für den Friedensnobelpreis nominiert. Da ist der Mango Mussolini in guter Gesellschaft. Stalin war 1945 und 1947 nominiert, Putin ein Jahr vor der Annexion der Krim 2013 und sogar die FIFA. Jetzt wissen Sie, liebe Lesende, was Sie für Bonetti tun können.

Man spricht an der Börse vom Pralinski-Effekt, wenn gute Nachrichten negativ bewertet werden. Beispiel: Die Leitzinsen steigen, Anleihenkäufer bekommen höhere Renditen, aber die Kurse geben nach, weil man befürchtet, dass Geld vom Aktien- in den Anleihenmarkt abfließen könnte. Umgekehrt spricht man vom Holgi-Effekt. Beispiel: VW entlässt 30.000 Mitarbeiter. Das ist eine schlechte Nachricht für die Beschäftigten, aber der Börsenkurs von VW steigt. Wenn ich über Wirtschaft schreibe, spricht man vom Dunning-Kruger-Effekt.

Da fühle ich mich um sieben Ecken selbst ein wenig geschmeichelt. Der Chefkoch Marco Müller und zwei andere verdiente Werktätige aus der Chef-Etage des Rutz waren in meinem Lieblingsrestaurant essen. Hier gehen also – neben Bonetti – die Leute hin, die im besten Restaurant Berlins (drei Sterne im Guide Michelin) die Gäste mit ihrem dreizehngängigen Inspirationsmenü begeistern (bei dem der Koj endlich mal auf dem Teller landet, wo er hingehört!). Fünf Flaschen Wein wurden, der Legende nach, geleert, wobei der Gastgeber kräftig mitgewirkt haben soll. Am Dienstag bin ich selbst in meinem zweiten Wohnzimmer gewesen (nach der Spargel- wurde die Pfifferlings-Saison eingeläutet), nächste Woche begehe ich hier den ersten Todestag meines Vaters (allerdings ungeplant, ans Datum habe ich bei der Reservierung gar nicht gedacht – ihn hätte es sicher gefreut). 

Noch eine Anmerkung: Der Wirt zeigte mir seine neueste Erwerbung, eine Flasche Champagne Salon Cuvée S Le Mesnil Blanc de Blancs 2013 für 1475 Euro. Hier sprechen wir über das Thema Geldanlage, nicht mehr über Genuss. Man kann nur ahnen, wie er im Vergleich zu irgendeiner Pommery-Plörre schmeckt.

Die Klub-WM in Amerika war ein Flop und stießen beim Publikum auf Desinteresse. Schon beim Eröffnungsspiel bekamen Studenten Tickets für zwanzig Dollar und die FIFA legte noch vier Freikarten drauf. Beim ersten Halbfinalspiel sanken die Preise von 473,90 auf 13,40 Dollar.

5 Kommentare:

  1. Bonetti und Marx.
    Dunning und Kruger.
    Bonetti und Marx und Dunning und Kruger.
    Dunning und Kruger und Marx*

    *Als seine These von der Wertschöpfung durch Arbeit widerlegt wurde, erklärte Marx die These zum Gesetz und seine Kritiker zu Trotteln, die nichts von Dialektik verstünden.
    Da es zu Marx' Zeiten weder Kindergärten noch deren wochenlangen Bastelprojekte gab - und auch keine Handys, die in wenigen Minuten zusammengebaut sind, als Beispiele, mit denen ich einem Grundschüler ohne weiteres die Dialektik von "Wertgesetz" und "Angebot und Nachfrage" erläutern kann, entlastet Marx, der damalige Bildungsstand belastet ihn wiederum... Dialektik allerorten.
    Bonetti befindet sich mit seinem DKE also in hervorragend beleumundeter Gesellschaft.

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  2. Ach, liebe gute CDU und liebe alte SPD, warum nur könnt ihr euch nicht an die gute alte "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich"-Regel halten? Und muss es denn unbedingt die komische Ambrosius-Gershagen sein, hat die SPD nicht auch andere Frauen mit lustigen Doppelnamen?

    Ich finde, Netanjahu und Trump sollten sich den Friedensnobelpreis teilen, wie einst Sadat und Begin oder Arafat, Peres und Rabin. Man müsst den Preis nur umbenennen, ich schlage "Ritterkreuz mit Stacheldraht, Bomben und Granatsplittern" vor. Etwas schlichter ginge es auch: "Blutorden".

    Aber auch das Universalgenie Bonetti soll nicht leer ausgehen: Hiermit sei es für die Christopher Pike Medal of Valor nominiert.

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  3. Nicht die Maus vergessen.

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