"Ich bin ein Schriftsteller, ich komme von Konsalik, ich komme von Pilcher, ich komme von F.J. Wagner. Lasst mich in Frieden und stellt mir nicht solche Fragen." (Vize-Literaturnobelpreisträger Andy Bonetti)
Ich lese gerade „Meine ungeschriebenen Memoiren“ von Katia Mann, der Ehefrau von Thomas Mann. Plötzlich ist man im alltäglichen Leben eines berühmten Schriftstellers. Seine Novelle „Tod in Venedig“ geht auf eine Reise des Ehepaars nach Venedig zurück. Die Figuren der Geschichte gab es tatsächlich, auch den Ausbruch der Cholera während ihres Aufenthalts. Gebucht hatten sie in einem Reisebüro von Thomas Cook, kein Witz. Auf den „Zauberberg“ kam Mann, als er seine Frau in einem Sanatorium in Davos besuchte.
„Statt frei zu erfinden, stützte Thomas Mann sich am liebsten auf die Wirklichkeit. Er fand lieber als dass er erfand, Schauplätze, Grundzüge von Personen und vieles mehr.“
In Amerika wurden sie von Präsident Roosevelt ins Weiße Haus eingeladen und durften volle drei Tage bleiben. Abends habe Roosevelt die Cocktails für seine Gäste immer selbst gemixt. Erfolg als Schriftsteller hat Mann erst, als der „Book-of-the-Month-Club“ einen Roman von ihm angenommen hatte.
„Thomas Mann schrieb sehr langsam. Aber was er schrieb, stand dann auch fest. (…) Sein Tageslauf war sehr diszipliniert, einfach und verlief immer gleich. Von neun bis zwölf Uhr ungefähr schrieb er (…). Er schrieb alles mit der Hand, und wenn er am Tag zwei Seiten schrieb, war das besonders viel.“ Das handschriftliche Manuskript der „Buddenbrooks“, von dem es keine Abschrift gab, schickte er per Post an seinen Verleger.
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