Dienstag, 21. April 2015

Unerlässliche Informationen für den Connaisseur

„Künstler ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.“ (Karl Kraus)
Bonettis autobiographisch gefärbte Erzählung „Bourbon, Burger, Bunga Bunga“ wurde mit dem goldenen Agamemnon, dem Literaturpreis der Stadt Füssen, ausgezeichnet. Sein Pamphlet „Liebesbriefe und andere verbale Anstrengungen zum Zwecke der Fortpflanzung“ wurde mit der Blechzitrone der Frauenzeitschrift Clothilde ausgezeichnet - für den frauenfeindlichsten Text ever. Ever.
Am 11.11.2001 schloss Andy Bonetti sich im Martin-Gropius-Bau in Berlin ein, wo an diesem Tag eine Ausstellung anlässlich des 250. Todestages des französischen Philosophen Julien Offray de la Mettrie eröffnet werden sollte. Er ließ zwei Tage lang niemanden ins Gebäude, in dem er angeblich mehrere Bomben deponiert hatte, und schrieb in dieser Zeit seinen berühmten Essay „Ich bin drin und ihr nicht“. Der Text erschien in Bonettis bahnbrechendem Werk „Gott – die frühen Jahre“ (Unglaublich Productions, Bad Nauheim 2003). La Mettrie starb übrigens am Hofe Friedrichs des Großen in Potsdam, als er bei einem Wettessen an einer Pastete erstickte.
„In früheren Zeiten drangen die Barbaren von außen in eine Zivilisation ein und zerstörten sie. Heute ist es die Zivilisation selbst, die Barbaren hervorbringt.“ (Andy Bonetti in einem Interview mit der New York Times)
Andy Bonetti hat 1993 versucht, sich selbständig zu machen. Seine Geschäftsidee: Ein All-You-Can-Eat-Lieferservice in Bad Nauheim. Nach einem halben Jahr musste er Konkurs anmelden.
Bonetti gehörte als junger Mann zu einer Gruppe von Bad Nauheimer Intellektuellen, die unter dem Namen „Ratio Aktiv“ in den achtziger Jahren ein politisches Manifest mit dem Titel „Wir wollen eine andere Zukunft“ veröffentlichte.
Wenn Andy Bonetti in Hessen unterwegs ist, hat man den Eindruck, ein Scheinwerfer würde über das Land wandern. Wo auch immer er auftaucht, sind Presse, Funk und Fernsehen anwesend. In Kassel sehen wir ihn bei der Eröffnung einer Ausstellung kubistischer Backwaren. In Wiesbaden trifft er bei der Einweihung einer Minigolfanlage die Kulturstaatssekretärin Petronella Lobesam. In Hanau hebt er das Sektglas anlässlich des neunzigsten Geburtstags des ehemaligen Kreistagsabgeordneten Rainer Strohsack. In Darmstadt nimmt er an der Premiere eines Musicals über das Leben von Ronald Pofalla teil. Beim Gartenfest des saarländischen Botschafters plaudert er angeregt mit der Operndiva Anastasia Herkulanowa. Die hessische Kultur ist ohne Andy Bonetti schlichtweg unvorstellbar.
„Acht Uhr morgens. Erlebnisbäckerei Hufnagel im Bahnhof von Bad Nauheim. Mettbrötchen. Aaah! Fingerdick frisches Schweinemett. Schön viel Zwiebeln. Eine Prise Pfeffer. Das bringt dich morgens richtig in Fahrt. So frühstückt Batman. Chuck Norris isst acht Stück von der Sorte. Nix für Montessori-Bionade-Luschen mit Betroffenheitsbefall.“ (Anfang von Andy Bonettis Kurzgeschichte „Wir sehen uns hinterm Bahnhof, Gringo“)
„Erst wenn ich weg bin, wird man erkennen, welche Lücke ich hinterlassen habe.“ (Andy Bonetti in einem Interview mit Asahi Shimbun)
Den Satz „Ich möchte an dieser Stelle meine Tante Gisela in Koblenz grüßen“ musste das Lektorat aus Bonettis erstem Roman „Der Sohn der Nonne“ streichen. Außerdem wurde der Titel geändert, weil bereits ein Roman von Maxim Gorki diesen Titel trägt. Bonettis Debütroman erhielt den Titel “Betrachtungen und Ansichten eines unbekannten Bewohners der Stadt Bad Nauheim, nebst einer Darstellung etlicher Vorfälle, die sich daselbst zugetragen, nach fremden Berichten wie auch nach eigener Beobachtung geschildert” und wurde erwartungsgemäß ein Reinfall. Nur 17 Exemplare wurden verkauft, die heute unter Sammlern als kostbare Rarität gelten.
Neu erschienen: „Melanie und Aporie – der Mann als moderner Sisyphos zwischen Ehe und Beruf“. ABC (Andy Bonetti Collection), Band 23.
„Pro Rektum“, eine Forschungsstelle der Universität Münster, die sich mit der Relevanz von Literatur für die deutsche Gesellschaft befasst, sieht Andy Bonetti nach dem Tod von Günter Grass als einflussreichsten Schriftsteller der Gegenwart.
Zur Frankfurter Buchmesse im Herbst erscheint die lang erwartete Biographie „Andy Bonetti – Inferno und Ekstase“ von Prof. Dr. Hansi Winkelmeyer. Der Titel der englischen Übersetzung von Timothy Bandersnatch lautet „It’s fucking great to be alive – The Bonetti Story“.
Dakota Slim, der im Internet die Fanseite „Bonettis Multiversum“ betreut, heißt in Wirklichkeit Alfons Waldspecht.
„Der Deutsche des Jahres 2015 wirkt insgesamt etwas weichgespült, lauwarm und pastellfarben.“ (Andy Bonetti in einem Interview mit Le Monde)
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DHL und andere Lieferdienste arbeiten jetzt mit den Krankenkassen zusammen. Deswegen werden die Pakete auch nicht mehr an die Haustür geliefert, sondern bei den Nachbarn abgegeben. Die Nerds, die alles im Netz bestellen, sollen sich auf diese Weise mehr bewegen und an die frische Luft kommen. Die Distanz wird übrigens von Paket zu Paket gesteigert.
1923 wurde der elektrische Parmesanhobel von Antonio Flipperoni aus Bologna erfunden.
Der Haltitunturi ist der höchste Berg Finnlands.
Toyah - It's A Mystery. https://www.youtube.com/watch?v=hgee3IGYZsU

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