Helmut
Paschke saß an seinem Küchentisch und hatte das sechzehnte Glas Wodka vor sich.
Er dachte über das Glück und die Gerechtigkeit in seinem Leben nach, und über
Pech, Dummheit und Ungerechtigkeit. Die Bilanz war ernüchternd und er leerte
das Glas in einem Zug.
Da
trat hinter dem Schrank ein Mann hervor. Er hatte Hörner und einen dürren
Schwanz, der in einer Quaste endete. Ansonsten hätte es auch einfach ein junger
Bursche in einem dunklen Anzug sein können.
„Wer
sind Sie?“ fragte Paschke.
„Verzeihen
Sie, ich bin ein Teufel.“
„Und
was macht man in Ihrem Beruf?“
„Früher
haben wir die Menschen zu bösen Taten verführt, aber heutzutage haben wir große
Konkurrenz durch die sozialen Medien, das Fernsehen und die Werbung. Wir haben
wenig zu tun. Aber zum Glück hat der Satan noch keinen von uns entlassen.“
„Von
was ernähren Sie sich?“
„Von
der Boshaftigkeit und Niederträchtigkeit der Menschen. Wir schlafen in Öfen und
Heizkraftwerken, gelegentlich auch in einem aktiven Vulkan.“
„Ist
das Leben als Teufel nicht langweilig?“
„Manchmal
ist es nicht auszuhalten. Viele Menschen hören uns gar nicht zu. Die meisten
Leute sehen uns noch nicht mal. Sie glauben nicht an Gott und seine Engel, also
glauben sie auch nicht an Satan und seine Teufel. Einige von uns sind Menschen
geworden und leben unerkannt in eurer Welt.“
„Woran
erkennt man sie?“
„Es
ist nicht so einfach. Sie haben sich die Hörner abgefeilt und den Schwanz amputiert.
Hauptsächlich erkennt man sie an ihrem Verhalten. Sie verbreiten Lügen und schaden
der Gesellschaft. Viele von ihnen arbeiten als Rechtsanwälte, Manager und
Politiker.“
„Das
erklärt vieles.“
„Darf
ich auch einen Wodka trinken?“
„Natürlich.“
Paschke
schenkte beiden ein Glas ein.
Sie
tranken die ganze Nacht. Als er am nächsten Tag erwachte, war der Teufel
verschwunden. Paschke sah im Ofen nach, aber er war leer.
Anton Tschechow gewidmet
Etwas dünn. Liebe Grüße, Tschechow
AntwortenLöschen"Dünn"? Ich? Das Original hat übrigens auch nicht mehr Substanz ;o)
LöschenKennst du den Titel?
Ok, ich ruder zurück. Die Geschichte kannte ich. Hahaha.
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