Sonntag, 9. Februar 2025

Was ich auf meinen Reisen gelernt habe

 

Von Brasilianern habe ich Gelassenheit und Improvisationskunst gelernt. „Jeito“ ist das Zauberwort, um etwas auf vielleicht ungewöhnlichen Wegen wieder in Gang zu bringen.

Von Amerikanern habe ich gelernt, dass man keine Scheu haben sollte, mit Fremden ins Gespräch zu kommen. In San Francisco sprachen uns ein paar Hobos an. Sie wollten kein Geld, sondern wir sollten ihnen Wein aus dem Supermarkt mitbringen. Das Geld gaben sie uns im Voraus. Am Ende saßen wir die ganze Nacht mit ihnen am Lagerfeuer und schliefen in einem ihrer Zelte im Park. Ein Kellner nahm uns mit zu sich nach Hause und entpuppte sich als Künstler, der in seinem eigentlichen Leben Musikvideos („Surfpunk“) produzierte.

Von Kenianern habe ich gelernt, dass Zeit bedeutungslos ist. Ich werde nie den Busfahrer vergessen, den ich in Nairobi nach der exakten Abfahrtszeit gefragt habe. Er sah auf seinen nackten Unterarm, lächelte und zeigte mit den Fingern die Zahl vier. Da war es schon elf Uhr vormittags.

Von Japanern habe ich gelernt, höflich zu sein und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Nur so funktioniert ein Vierzig-Millionen-Moloch wie Tokio.

Von Spaniern habe ich gelernt, Dinge guten Gewissens zu verschieben („mañana“).

Von Tschechen habe ich gelernt, auf die Obrigkeit zu pfeifen und dass es nie zu früh oder zu spät für ein Bier ist.

Von Engländern habe ich gelernt, dass Gastfreundschaft und Toleranz nicht weh tun.

Von Deutschen kann man gar nichts lernen. Selbstmitleid und Besserwisserei braucht kein Mensch.

8 Kommentare:

  1. Nestbeschmutzer! Es gibt so vieles, was man von Deutschen lernen kann: Weihnachtslieder, Bratwurstrezepte, die gesunde Brot-Seife-Bett-Diät für Arbeitsscheue und Asylanten ...

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    1. Fleiß, Pünktlichkeit, Gehorsam. Und dann einmal im Jahr auf dem Oktoberfest so richtig die Sau rauslassen, Frauen begrabschen und in die Büsche kotzen. Wenn uns jemand fragt, haben wir immer noch Goethe.

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    2. Nicht zu vergessen: Sich 45 Jahre ausbeuten lassen, dann in Rente gehen und Falschparker anzeigen,

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    3. Noch schlimmer: Falschparker mit Migrationshintergrund. Abschieben, nicht anzeigen. Meine Meinung!

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    4. Das ist wieder sooo typisch! Immer meckern alle nur über uns Deutsche! Niemand mag uns! Das ist sooo ungerecht und gemein!

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    5. Dabei muss man sich doch nur Scholz und Merz anschauen. Die muss man einfach lieb haben.

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  2. "Von Deutschen kann man gar nichts lernen. Selbstmitleid und Besserwisserei braucht kein Mensch."
    ... dann geh´ doch nach drüben, wenns dir hier nicht passt. (Spruch aus den siebziger(?) Jahren)

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    1. Wo ist denn dieses "drüben"? Da hocken doch sicher schon deutsche Pauschaltouristen.

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