Dienstag, 17. Dezember 2024

Ist die Krise in der Krise?


Blogstuff 1020

Endlich hat es mal nicht mich getroffen, sondern die Leute an der Nachbarkasse. Der Horror-Klassiker: die Greisin und das Kleingeld. „Noch 93 Cent“, sagt die Kassiererin. Ein paar Münzen werden mit zitternden Fingern neben die Kasse gelegt. „Jetzt noch 63.“ Kurze Zeit später: „Jetzt sind es wieder 93“. Ich bin längst fertig und habe meine Einkäufe im Beutel verstaut, bleibe aber dennoch im Supermarkt, weil ich wissen will, wie die Geschichte ausgeht. Nach weiteren endlosen Minuten gibt die alte Frau der Kassiererin einfach einen Fünf-Euro-Schein. Sie bekommt weiteres Kleingeld. A never ending story.

Früher waren die Russen Schachweltmeister, heute Inder und Chinesen. 2007 wurde der erste Nicht-Weiße Weltmeister. Ein Jahr später wurde der erste Nicht-Weiße Formel 1-Weltmeister. Schön, dass sich Diversität langsam durchsetzt.

Merz hat die Empathie einer Osterinsel-Statue.

Mufasa war der König der Löwen, Bonetti ist der König der Könige.

Was heißt Wasserschaden auf Latein? Mare Nostrum. Brüller.

Früher gab es nichts, dann kam das Deo, danach folgten das 24h-Deo, das 48h-Deo und inzwischen das 72h-Deo. Wo führt das hin?

Warum gibt es in chinesischem Essen keine Erbsen? Haben Sie schon mal versucht, Erbsen mit Stäbchen zu essen?

Ich kann mich noch an eine bizarre Szene aus meiner Kindheit erinnern: Der Diktator der Zentralafrikanischen Republik lässt sich 1976 in einer pompösen Zeremonie, die an das alte Europa erinnerte, zum Kaiser krönen. Das Kaiserreich gab es keine drei Jahre, dann wurde Bokassa I. gestürzt. Heute ist das Land das drittärmste der Welt, nur Südsudan und Burundi sind ärmer.

Wer noch die Zeiten der Rollschuhdisco erlebt hat, ist inzwischen offiziell ein alter Sack.

Wieso sind im Hobrecht-Plan für die Entwicklung Berlins aus dem Jahr 1862 breite Verkehrsachsen vorgesehen? Das Auto war noch nicht erfunden, zum Warentransport wurden Schiffe und Eisenbahnen genutzt, nur die Bauern brachten ihre Produkte mit dem Pferdefuhrwerk in die Stadt. Der Grund war ganz einfach: 1848 hatte es während der Revolution viele Barrikaden in der Stadt gegeben. Breite Straßen wie die Bundesallee (bis zu 54 Meter breit), die frühere Kaiserallee (1872 – 1874 gebaut), konnten man nicht mehr so schnell mit Barrikaden blockieren. Außerdem konnte das Militär auf breiter Linie gegen die Aufständischen vorgehen, insofern sich die Kämpfe von 1848 wiederholen sollten, und hatte ein perfektes Schussfeld.

Retro-Sendung über Neukölln in den 60er, 70er und 80er Jahren. Selbst damals redeten die Leute schon von „leeren Kassen“ bei Bezirk und Senat. Die öffentlichen Kassen waren schon immer leer, oder? Dabei füllen wir sie doch regelmäßig.

 

7 Kommentare:

  1. Hier eine bizarre Szene aus meiner Kindheit: Es muss so gegen Mitte der 1970er gewesen sein, ich war vielleicht sechs oder sieben Jahre alt, da wurde meine Schulklasse an irgendeinen Straßenrand beordert, zwecks Willkommenheißung eines Repräsentanten eines DDR-befreundeten schwarzafrikanischen Landes. Als der Mann langsam in seinem Tschaika vorbeifuhr und uns aus deren Fond freundlich zuwinkte, erstarrten wir alle: Er war ungeheuer fett und unglaublich hässlich, er sah wirklich aus wie ein riesenhafter, schlimm adipöser schwarzer Frosch. Einem Klassenkameraden in meiner Nähe entfuhr daraufhin ein erschrockenes "Das ist aber ein dicker Negermongo!" Was unglücklicherweise auch unsere Klassenlehrerin mitbekam. Der arme Junge entging nur knapp einem Schulverweis, ich meine sogar, dass man ihm eine hochnotpeinliche Untersuchung durch die Genossen vom MfS androhte. Und auf dem nächsten Pioniernachmittag wurde uns dann lang und breit erklärt, warum man dicke N***r, zumal solche, die aus befreundeten Volksdemokratien stammen, nicht Mongo nennen darf. Was dazu führte, dass dieser Begriff in den kommenden Monaten Bestandteil praktisch jeder Schulhofkonversation war, natürlich bloß, wenn keine Lehrer und keine notorischen Petzer in Hörweite waren.
    dndp

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    1. Wer weiß, vielleicht hast du Idi Amin getroffen?

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    2. Nein, das war ein Kosmonaut.
      Manchmal wurde es beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre ziemlich heiß und dann sahen die aus wie eine Pizza Noir von Wagner ;)

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    3. Ich habe mal gelesen, alle Astro- und Kosmonauten kämen so von der dunklen Seite des Mondes zurück.

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    4. Ja, das stimmt.
      Auf dem Mond gibt es auch riesige Seen mit dunkler Schokolade, Mare genannt. Wegen der ungewohnten, geringen Schwerkraft fallen Besucher oft in diese Seen und kehren dann entsprechend gefärbt zur Erde zurück.

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  2. Ich kleb die Erbsen immer mit Kartoffelbrei an die Stäbchen und knabbere sie dann ab. Weiß nicht, wo da ein Problem sein soll.

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    1. Kartoffelbrei mit Stäbchen essen - das ist ja genial! Bei einer China-Rundreise 2007 habe ich es am Ende geschafft, nicht nur eine einzelne, sondern zwei Erdnüsse nebeneinander unfallfrei vom Teller bis zum Mund zu befördern. Heute esse ich Sushi vom Lieferservice mit bloßen Händen.

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