Mittwoch, 24. Mai 2023

The Curse of Beauty: The Story Behind Andy Bonetti

 

Blogstuff 805

„Es ist nichts so eilig, dass es nicht durch Liegenlassen noch eiliger würde!“ (Arno Schmidt)

Ich habe Ihnen, liebe Lesende, meinen unermesslichen Reichtum zu verdanken. Täglich strömen Sie in die Bahnhofsbuchhandlungen und an die Kioske, um die Druckerzeugnisse von Bonetti Media käuflich zu erwerben. Aber ich habe gelernt, dass wir Superreichen auch etwas zum Klimawandel beitragen müssen, und übe mich daher ab heute in Verzicht. Auch wenn es mir nicht leichtfällt. Nur noch ein Flug mit meinem Privatflugzeug pro Woche. Die zweite Yacht wird verkauft, vom Erlös kaufe ich tonnenweise Kukident-Haftcreme für die letzte Generation. Nur noch einmal Fleisch pro Tag und keine Gänsestopfleber mehr. Zur Garage, in der mein Bugatti steht, fahre ich ab jetzt mit dem Lastenfahrrad.

Die Geschichte kennt keinen Konjunktiv. Es gibt Zukünfte, aus denen wir auswählen können, aber es gibt nur eine Vergangenheit. Dennoch erlaube ich mir ein Gedankenspiel: Käme Hitler heute an die Macht? Anfang der dreißiger Jahre war Weltwirtschaftskrise, es herrschten bittere Armut, Massenarbeitslosigkeit und Verzweiflung in Deutschland. Großindustrie und Hochfinanz mussten fürchten, dass sich die Massen dem damals noch attraktiv erscheinenden Kommunismus zuwenden könnten. Also unterstützten sie Hitler massiv, der sich mit seiner Propaganda bei der Bevölkerung einschleimte. Der zerlumpte Prolet, der tumbe Rübenbauer und der verbitterte Kleinbürger wurden zu „Herrenmenschen“ und zu Angehörigen einer überlegenen arischen Rasse erklärt, der nichts weniger als die Weltherrschaft gebührte. Diese leicht durchschaubare Bauchpinselei funktionierte und Hitler stieg zum unangefochtenen Führer Deutschlands auf. Wo wäre Hitler heute? Meine Hypothese: Er wäre ein Björn Höcke, ein Nazi, der politisch isoliert wäre, der keinen Koalitionspartner fände und von den global operierenden Großkonzernen und Banken nicht unterstützt würde.

„Ach, Sie sind aus Bielefeld?“ – „Das habe ich doch schon dreimal erwähnt.“

Es heißt, ein Glas Rotwein pro Tag würde das Risiko eines Herzinfarkts verringern. Ich trinke zwei Flaschen Weißwein am Tag und manchmal muss ich mich regelrecht zwingen, das Glas Rotwein hinterherzuschütten.

Warum haben wir so schlechte Politiker? Warum will kein intelligenter Mensch diesen Job machen? Erstens ist er schlecht bezahlt. Die wenigsten schaffen es in den Bundestag und dort bekommt man nur 10.000 Euro im Monat. Dafür steht man im Top-Management morgens nicht auf. Selbst Bundesminister bekommen nur 20.000 Euro brutto. Zweitens bekommen Politiker nur Zeitverträge. Wer lässt sich sein Leben lang auf diesen Deal ein? Drittens ist man als Politiker immer in der Öffentlichkeit und in den Medien. Bei jedem Einkauf und an jeder Tankstelle wird man erkannt. Für die eigenen Kinder ist es ein Spießrutenlauf. Einer der Schüler auf unserem Gymnasium war damals der Sohn eines Milliardärs. Niemand nahm von ihm Notiz, ich habe es auch erst Jahrzehnte später erfahren.

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