Der erste
Hund von Fiete Föhrenholz hieß Schnuffi. Eine hellgraue Promenadenmischung, die
ihm im Laufe der Jahre sehr ans Herz gewachsen war. Schnuffi mochte alle seine
Freunde und war nur gelegentlich gegenüber fremden Rüden feindselig gesinnt.
Sie erlebten zwölf schöne Jahre in einem Dorf.
Dann
zog Fiete in die Stadt. Er vermisste seinen Hund und ging in ein Tierheim. Dort
sah er Struppi, einen munteren kleinen Terrier. Aber eines Tages war auch
Struppi tot. Dann kam Lumpi. Und als Lumpi im hohen Alter von fünfzehn Jahren
starb, Fiete war damals schon 54, beschloss er, keinen neuen Hund mehr zu
suchen. Jeder Tod hatte ihm das Herz gebrochen.
Also
wurde Fiete Föhrenholz selbst zum Hund. Anfangs trug er ein künstliches Dalmatinerfell,
ging auf allen Vieren und hatte sich Knieschoner besorgt. Dreimal am Tag ging
er die Treppe hinunter auf die Straße, schnupperte an allen Ecken und hob sein
Bein an einem Baum. Die Nachbarn waren irritiert, fanden es aber lobenswert,
dass er sein Geschäft selbst in einen Beutel packte und in einen Mülleimer
warf.
Aber
das reichte ihm nicht. Er lernte bellen und nahm starke Haarwuchsmittel. Er
hechelte, wenn es heiß war, und schnupperte an den Hinterteilen anderer Hunde
herum. Inzwischen hatte er eine schöne Kollektion von Halsbändern und im
Wohnzimmer wartete ein bequemes Hundebett auf ihn, in dem er endlose Pirouetten drehte,
bevor er sich endlich hinlegte. Er zahlte sogar weiterhin Hundesteuer.
Aber
das war ihm immer noch nicht genug. Also ging er eines Tages zu einem
Schönheitschirurgen und ließ sich weitere sechs Brustwarzen auf den Bauch
operieren. Die Eckzähne ließ er sich mit langen Reißzähnen überkronen und auch
ein Paar Schlappohren durften nicht fehlen.
So
lebte Fiete Föhrenholz bis ans Ende seiner Tage, jagte im Schlaf nach jedem Stöckchen und kam tatsächlich in den Hundehimmel.
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