Sommer
2024. Aus Steuergründen hat Bonetti seine Firmenzentrale auf das offene Meer
verlegt. Er hat seine Firmenimmobilie verkauft und sich für das Geld ein altes
Kreuzfahrtschiff zugelegt. Mit seiner gesamten Belegschaft und der Crew
schippert er vor der Küste Floridas und füttert von dort aus das Internet mit
seinem weltberühmten Content.
Kapitän
Bonetti sitzt am Swimmingpool, trinkt einen Sex on the beach und blinzelt
zufrieden in die Sonne. Für die nächsten Tage ist schönes Wetter angesagt. Da
entdeckt er in der Ferne eine dunkelgraue Nebelwand.
Er
ruft „Pralinski!“ und auf der Stelle erscheint sein erster Offizier.
„Rufen
Sie unseren Wetterfrosch an. Er hat sich geirrt. Schauen Sie mal da hinten.“
Pralinski
spricht mit dem Mann in der meteorologischen Station. „Er sagt, auf seinem
Radar ist nichts zu sehen.“
„Aber
ich sehe es.“
Wenig
später erreichen die ersten Sturmböen das Schiff. Die dunklen Wolken kommen
immer näher und bald ist der Himmel über der Mandy, benannt nach Bonettis Frau, rabenschwarz. Als die
ersten Regentropfen fallen, verlässt Bonetti seinen Platz und begibt sich auf
die Brücke.
„Kann
mir jemand sagen, was hier los ist?“ fragt er die anwesenden Offiziere, als er
sich in seinen Chefsessel plumpsen lässt.
„Keine
Ahnung, Käpt’n. Der Sturm kommt aus dem Nichts. Laut Wettersatelliten und den
umliegenden Stationen an Land dürfte es ihn gar nicht geben“, antwortet der
Steuermann.
Die
See wird rauer, die Wellen werden höher. Gischt peitscht gegen die dicken
Plexiglasscheiben der Brücke. Alle setzen sich und schnallen sich an. Der Sturm
wird stärker. Das Schiff wird durchgeschüttelt. Unaufhörlich schlagen Blitze
auf der Mandy ein, es ist ein Stakkato von grellem Licht und Donner.
Eine
Tsunami-Welle trifft sie. Das riesige Schiff tanzt wie ein Korken auf den
Wellen. Auf dem Wellenkamm hängen Heck und Bug frei in der Luft, die
Schiffsschrauben drehen im Leeren. Dann stürzt das Schiff wieder in ein
Wellental und man hat für einen Augenblick das Gefühl, es käme nie wieder
daraus hervor. In den Büros fliegen die Praktikanten durch die Luft. Überall
auf dem Schiff ist das gequälte Stöhnen des Stahls zu hören. Es ist ein
Inferno.
Die
Mandy ist in einem Tunnel aus gleißendem Licht, ohrenbetäubendem Lärm und
gigantischen Wassermassen gefangen. Ist diese Katastrophe das Ende von Bonetti
Media?
Fortsetzung folgt
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