Es
klingelt an der Haustür. Ich öffne und vor mir steht ein kleiner junger Mann in
einem Vodafone-Kostüm.
„Guten
Tag. Ich bin von der Firma Vodafone und möchte ihnen einen neuen Tarif zu
günstigeren Bedingungen anbieten.“
Ich
stutze. „Wo ist denn Ihr Dienstwagen?“
„Ich
bin zu Fuß unterwegs.“
Das
ist ungewöhnlich.
„Vodafone-Mitarbeiter
verabreden normalerweise einen Termin.“
„Das
ist eine neue Marketing-Strategie.“
Er ist
zumindest um keine Antwort verlegen.
„Haben
Sie eine Visitenkarte?“
Er
gibt mir eine Karte. Ein langer türkischer Name.
„Wenn
man Sie bei Vodafone geschult hätte, müssten Sie wissen, dass man vorne am
Gartentor klingelt und nicht unbefugt ein Privatgrundstück betreten darf. Was
Sie in diesem Augenblick machen, ist Hausfriedensbruch. Dafür könnte ich Sie
anzeigen.“
Zum
ersten Mal schweigt der junge Mann.
„Zeigen
Sie mir bitte Ihren Personalausweis.“
„Dazu
haben Sie kein Recht.“
„Doch.
Ich arbeite für die Kripo Mainz.“
Er dreht
sich um und erreicht in kürzester Zeit die Fluchtgeschwindigkeit von Usain
Bolt.
***
Wie es
wirklich war: Ich bitte ihn ins Haus, wir füllen alle Formulare aus, achtzig
Euro werden von meinem Konto abgebucht und mein Internet ist niemals schneller
geworden.
Ich weiß nicht mehr wie viele Jahre es her ist, aber Vodafone hatte an unserer Haustür angekündigt die Kabel-Anschlüsse der Miet-Parteien wegen irgendeiner Änderung kontrollieren zu müssen. Zwei Männer kamen zur angekündigten Zeit und fummelten kurz mit einem Messgerät an der Dose rum. Danach versuchte mich einer der beiden von den Vorteilen eines neuen Vertrags zu überzeugen. Sie wieder aus der Wohnung zu bekommen dauerte wesentlich länger als ihre Wartungsarbeiten.
AntwortenLöschenIch bin inzwischen extrem misstrauisch, wenn es an meiner Tür klingelt und ich niemanden erwarte. Habe zweimal in zwei Wochen dem Stromableser nicht geöffnet und heute die Daten per E-Mail geschickt.
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