Mittwoch, 7. September 2022

Im Griff der toten Hände

 

Blogstuff 722

Ich habe meine Altersvorsorge in Form von Pfandflaschen im Keller. Eines Tages wird das Pfand auf dreißig Cent pro Flasche erhöht und ich habe eine höhere Rendite auf meine Investitionen erzielt als mit Aktien.

Auf dem Hohenzollerndamm in Berlin gibt es eine Eckkneipe (zwischen Wasserwerk und der Kirche am Hohenzollernplatz), dessen Wirt mit den menschlichen Gewohnheiten spielt. Was machen Sie, wenn Sie einen Euro auf dem Bürgersteig sehen? Sie bücken sich automatisch. Der Wirt hat die Münze aber mit Kontaktkleber auf den Pflasterstein geklebt. Jeden Tag bücken sich Dutzende Passanten, um die Münze sind jede Menge Kratzspuren zu sehen. Wer Lust hat, kann sich am Fenster der Kneipe die dämlichen Visagen anschauen, während man gemütlich sein Bier trinkt.

„In Prag hat mir eine Straßenbahn beide Beine abgefahren. Ich habe sie selbst wieder angetackert und die Wunden mit Zeitungspapier und Leukoplast verbunden. Nur eine Woche später tanzte ich auf dem Wiener Opernball. Die Tränen liefen mir die Backen hinunter, aber ich habe mir den Schmerz nicht anmerken lassen. So war das damals beim Geheimdienst, wenn du im Außeneinsatz warst.“

Hätten Sie’s gewusst? Sartre war nur 1,53 klein und schielte mit einem Auge nach außen. Solche Leute kann ich als Intellektuelle gar nicht ernstnehmen.

„Mama! … Mama! … Mama! … Mama! … Mama, ich hab ausgetrunken. Können wir jetzt gehen?“ Man muss die kleinen Racker einfach liebhaben.

Es gibt in meinem Berliner Kiez einen Edel-Obstladen, da kostet das Kilo Strauchtomaten 19 Euro.

Ein trostloser Aufenthaltsraum mit leeren Tischen und Stühlen. In einer dunklen Ecke steht ein Getränkeautomat wie ein müder alter Mann, der sich erschöpft gegen eine Wand lehnt und keine Hoffnung mehr hat.

Nur wenige hundert Meter von meiner Wohnung ist das Stammlokal von Ferdinand von Schirach. Dort kann man ihn jeden Tag besichtigen. #Manzini

Ich schließe das Buch und mache ein Nickerchen. Im Traum lese ich ein Buch. So weit bin ich also schon.

Wie frei sind wir wirklich? Natürlich haben wir alle einen freien Willen, aber wir sind zugleich auch Sklaven unserer Hormone, Triebe, Ängste, Erfahrungen und durch unser gesellschaftliches Umfeld und unsere materiellen Möglichkeiten eingeschränkt. Niemand ist vollkommen frei und niemand ist vollkommen Sklave, denn die Freiheit unserer Gedanken haben wir auch noch im Gefängnis. Wo stehen Sie auf einer Skala von 1 bis 10?

Wer nur das Internet als Quelle nutzt, der wird auch auf der Basis eines Telefonbuchs über seine Mitmenschen urteilen.

YZ/Thinking Of A Master Plan (1990) - YouTube




 

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