Mittwoch, 18. Mai 2022

Pazifismus

 

„Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.“ (Matthäus-Evangelium, 26:52)

In der Gewissensprüfung für Kriegsdienstverweigerer war es eine beliebte Frage: Was tun Sie, wenn die Russen Ihre Freundin oder Ihre Mutter vor Ihren Augen vergewaltigen? Natürlich hat der Geprüfte zu antworten: Nichts, denn ich bin Pazifist. Und wenn man ihr die Kehle durchschneidet? Dann würde der Pazifist tatenlos zusehen. Er würde auch nicht eingreifen, wenn seine Kinder ermordet werden.

Das ist eine sehr lobenswerte Einstellung. Jesus Christus hat uns gelehrt, auch die andere Wange hinzuhalten. Nötigenfalls stirbt der Pazifist, bevor er gewalttätig wird. Diese Haltung schlägt aber in Hochnäsigkeit um, wenn der Pazifist glaubt, er sei deswegen anderen Menschen überlegen, die sich wehren und ihre Familie verteidigen möchten.

Es ist die Arroganz und Dekadenz der Leute, die sich fern aller Kriege und aller Gewalt auf ihrem Sofa zum Richter über Menschen aufschwingen, die gerade konkrete Gewalterfahrungen machen. Sie sind in ihrem Wohlstand abgestumpft und empfindungslos. Sie würden auch einer Frau, die in der U-Bahn überfallen wird, niemals helfen.

Pazifismus ist womöglich mehr als Tatenlosigkeit, geistige Bequemlichkeit und Passivität. Es reicht nicht, theoretisch gegen den Krieg zu sein. Nur ein Gedanke.

Das weiche Wasser - YouTube

 

1 Kommentar:

  1. Gewissensprüfung...ha !
    Hab der versammelten Mannschaft erzählt, mein Vater sei in der Waffen SS gewesen.
    Da war dann gleich entschieden.
    Hi Hi............

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