Gibt es so etwas wie „Döner-Glück“?
Oder einen „Glücksdöner“? Ich gehe in der Halbzeitpause des Malefiz- oder Benefizspiels
Gladbach gegen die Ukraine (die Fohlen trauen sich was!) zu meinem Dönermann.
Obwohl es erst 21:30 Uhr ist, bin ich total schockiert. Salat komplett
abgeräumt, Dönerspieß mit einem daumendicken Rest und schon abgeschaltet, der Dönermann
hört türkisches Pokalhalbfinale im Nebenraum.
Mein verzweifelter Ruf
(Pinguinküken, erste Woche) holt ihn auf die Bühne der Hochkulinarik. Neulich
habe ich in einem alten Notizbuch den Eintrag von 1997 gelesen, als die erste
Dönerbude in meinem Kiez eröffnet hat. Vom ersten Tag an war ich Stammkunde. 25
Jahre – und natürlich bekomme ich den letzten Döner. Er holt Salat und
Fladenbrot, der Grill wird eingeschaltet und wir überbrücken die Zeit mit einem
Fachgespräch über Fußball („Hoffentlich steigt die Scheiß-Hertha ab“). Ein
weiterer Gast betritt den Laden und wird abgewiesen. Es reicht leider nur noch für
diesen einen Glücksdöner.
Morgen früh bringt der Chef den
neuen Spieß und alles geht von vorne los, sagt der Dönermann. Dann kommt der
nächste Spieß und immer so weiter. Und eines Tages sind wir beide tot, antworte
ich, und wir lachen. Bis an unser Ende wird uns die scharfe Soße verbinden.
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