Dienstag, 11. März 2025

Sondervermögen für Monster & Männerröcke

 

Blogstuff 1075

Bayern verliert zuhause, Leverkusen verliert zuhause, Frankfurt verliert zuhause, Mainz gewinnt auswärts. Tabellenplatz 3 für die 05er. Nächste Saison sind Real und Man City fällig.

Neulich sehe ich einen Mann mit Glatze, Vollbart und Minirock auf dem Fahrrad. Das muss der Frühling sein. Eine Woche zuvor in der S-Bahn: ein junger Mann mit knöchellangem Faltenrock. Ist das ein neuer Trend?

Ich bin ja schlau. Also habe ich mir direkt nach dem Aufstehen aufgeschrieben, wo mein Handy liegt. Jetzt suche ich den Zettel.

1867: Hermann Henschel aus Luckenwalde erfindet den Pappteller. Seine Fabrik existiert noch heute unter dem Namen Luckenwalder Tüten- und Papptellerfabrik GmbH.  Hermann Henschel – Wikipedia

Ingelheim hat der Familie Boehringer viel zu verdanken, v.a. Jobs und Steuereinnahmen. Deswegen zahlt man hier bundesweit die niedrigste Grundsteuer. Etliche Familienmitglieder wurden zum Ehrenbürger ernannt: Albert Boehringer (1921), Albert Boehringer II. (1951), Robert Boehringer (1974), Ruth Boehringer (1985) und Ulrike von Baumbach, geb. Boehringer (2012).

Tätowierungen: Ich habe Schloss Neuschwanstein auf dem Rücken. Wer kann das toppen?

Natürlich ist die Bundeswehr abwehrbereit. Es sei denn, Blütenstaub ist unterwegs. Dann ist die ganze Truppe wegen Pollenallergie lahmgelegt.

Mein römischer Name laut BILD-KI: Gaius Bonettius Sapientia.

Wieder was gelernt. Aurachirurgie: Behandlung von Krankheiten ohne konkreten Eingriff in den Körper des Patienten. Auch in der Esoterik hört der Fortschritt nie auf.

***

Mutter und dreijähriger Junge im ICE, kurz vor Erfurt:

Mutter: Jetzt steigen wir aus.

Junge: Warum?

Mutter: Weil der Zug nach Berlin fährt.

Junge: Was ist Berlin?

Mutter: Eine Stadt.

Junge: Gibt’s da große Monster?

Mutter: Nein.

Junge: Und wenn ich da ohne Mama bin?

Den Rest habe ich leider nicht mehr gehört.

Montag, 10. März 2025

Bonetti – Master of the content universe

 

„Knallt es bei Bonetti Media gewaltig? Experte packt über Beben aus“ (BILD-Überschrift)

Ich frage mich, ob ich eigentlich mit meiner Kunstfigur Andy Bonetti tauschen möchte.

Er ist Chef eines Medienkonzerns. Gut fürs Ego. Aber er hat eben auch viele Aufgaben. Man kann nicht alles delegieren, wenn man nicht den Eindruck erwecken möchte, dass man in der Zentrale völlig überflüssig ist. Übergibt man alles an einen oder mehrere Geschäftsführer, verliert man erst die Kontrolle und dann den Respekt der Belegschaft. Das heißt: Termine, Termine, Termine. Entscheidungen. Ansprechbarkeit. Kurz: ARBEIT.

Ich arbeite nicht. Schließlich hat Jesus auch nicht gearbeitet.

Bonetti ist reich. Er hat eine Villa und Hausangestellte. Er hat einen Haufen teures Zeug. Er hat einen Lebensstil, den man von einem reichen Mann erwartet. Er ist Teil der High Society. Er ist von langweiligen Schnöseln umgeben, die ebenfalls reich sind. Er gibt Empfänge und lädt zu opulenten Menüs ein, bei denen erlesene Speisen aufgefahren werden. Er kann nicht einfach einen Stapel Lieferpizzas bestellen und eine Kiste Bier in den Speisesaal stellen. Was sollen die Leute denken? Er hat einen Ruf zu verlieren. Dazu kommt: Wer ein Vermögen hat, hat auch die Angst, es zu verlieren.

Niemand erwartet etwas von mir. Ich lade niemanden zum Essen ein, weil ich dann selbst kochen müsste. Was ich nicht kann. Ich treffe mich mit anderen zu Pizza und Bier in einem Ristorante. Das muss reichen. Ich kann in meiner Wohnung den ganzen Tag in Unterhosen rumlaufen, ohne jemandem aufzufallen. Ich habe keinen Ferrari und keinen Rolls Royce, ich habe noch nicht mal ein Fahrrad oder Rollschuhe.

Literaturpapst Bonetti ist berühmt. Ruhm ist vermutlich eine tolle Sache, aber auch mit Arbeit verbunden: Interviews, öffentliche Präsenz bei kulturellen Veranstaltungen, Erwartungen des Publikums, der Druck, regelmäßig ein neues Buch zu veröffentlichen, Lesereisen, die nervenden Fans, die ihm überall auflauern, ihn überall erkennen und ein Selfie oder ein Autogramm oder beides wollen.   

Mich kennt niemand. Keiner kauft meine Bücher, weil ich schon lange nichts mehr veröffentlicht habe. Das Blog ist eine Spielwiese, die ich jederzeit verlassen kann, ohne eine weitere Spur meiner Existenz zu hinterlassen.

Ich bin frei. Keine Verantwortung, kein Reichtum, kein Ruhm, keine Karriere. Ich muss mir keine Gedanken machen. Meine Gedanken können den ganzen Tag über die Spielwiese toben. Weil sie machen können, was sie wollen, gibt es immer was zu schreiben. Hätte ich einen Auftrag oder ein klares Ziel, wäre dieses federleichte Leben vorbei.

Sonntag, 9. März 2025

Schickt Elon Mars auf den Musk

 

Blogstuff 1074

Ich habe keine Ahnung. Aber ich bin Däne und Dänen sind langweilig.“ (Bo Henriksen auf die Frage, ob die Fans von Mainz 05 von der Champions League träumen dürfen)

Jetzt stellt man Merz wegen der läppischen Billion Neuverschuldung an den Pranger. Klassische Täter-Opfer-Umkehr. Der demenzkranke Möchtegern-Kanzler ist Opfer einer Palastintrige, namentlich von Klingbeil, Esken, Habeck und Söder.

Hätten Sie’s gewusst? Die Zirbeldrüse wird aus dem Holz der Zirbelkiefer hergestellt.

Coole Jungs geben ihren Autos einen Spitznamen. Heinz Pralinski nennt seinen Subaru Justy zum Beispiel Rosinante.

1367: Das Deutsche Reich verliert den Karlsberg an Italien, das ihn umgehend in Monte Carlo umbenennt und ein Casino baut.

Wir träumen nicht, unser Bett verreist mit uns.

Ein Mann betrat die Bar, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ein Auge war auf der Höhe seines Nasenflügels, das andere unter dem Haaransatz. Er kam direkt auf mich zu und gab mir die Hand. Sein rechter Arm war sehr kurz, der linke hing bis zum Knie hinunter. Ich schaute nach unten und sah, dass sein linker Schuh eine zehn Zentimeter dicker Sohle hatte. Er sagte zu mir: „Wir müssen über das Thema Verhältnismäßigkeit sprechen.“

Was wurde eigentlich aus der letzten Mohikanerin?

Beim Vornamen Fabian muss ich immer an Pavian denken.

Google macht bei der Registrierung der Seitenaufrufe meines Blogs keinen Unterschied zwischen Lesern und Bots, zwischen Mensch und Maschine. Warum machen wir das auch nicht bei Wahlen und lassen amerikanische, chinesische und russische Bots ihre Stimme abgeben? Wir sollten offen sein für neue Entwicklung. Die Zeit der menschlichen Hybris neigt sich dem Ende zu.

Schleierwolken, Schleiereulen, Schleierfahndung.

Als Kind fand ich die Fünf-Freunde-Bücher von Enid Blyton großartig. Keine bleihaltigen Actionthriller, keine Schießereien, Explosionen und Verfolgungsjagden am laufenden Band. Die Kinder waren in der Natur unterwegs und hatten immer einen Korb mit Essen und Trinken dabei. Wenn sie auf einer Wiese saßen, schmeckten die belegten Brote immer „herrlich“. Warum haben James Bond und Batman nie belegte Brote dabei?

Die Figur „George“ in den Romanen ist hochaktuell: Ein Mädchen, das kein Mädchen sein will und mit einem Jungennamen angeredet werden möchte.

„Moin, ich bin der Holgi und ich bin im Sockenbusiness.“ – Nein, Holgi. So wird das nichts mit dem Direktvertrieb.

Samstag, 8. März 2025

Einblicke, Ausblicke

 

Blogstuff 1073

„Ich hörte, wie meine Mutter den Nachbarn um Salz bat. Ich fragte sie, warum sie Salz von ihnen verlangt, obwohl wir genug haben. Sie antwortete mir: ‚Weil sie oft Dinge von uns ausleihen. Sie sind arm. Wenn ich sie um etwas Unbedeutendes bitte, fühlen sie, dass auch wir sie brauchen. Das macht es ihnen leichter, uns um Hilfe zu bitten, wenn sie etwas brauchen.‘“ (Anton Tschechow)

Ich habe mit den Begriffen Person of Color und People of Color, kurz: PoC, nie etwas anfangen können. Farben taugen nicht zur Unterscheidung von Menschen. Die Dichotomie Weiß / Nicht-Weiß führt in die Irre. Farbig sind wir alle. Legen Sie Ihre Hand mal auf ein weißes Blatt Papier. Wir „Weißen“ sind in Wirklichkeit schweinchenrosa. Wenn wir zu lange in der Sonne waren, werden wir erst rot, dann braun, wir können blaue und gelegentlich sogar grüne Flecken bekommen, bei Gelbsucht werden wir gelb und nach dem Tod leichenblass. Schwarze sind nur in den seltensten Fällen schwarz, es handelt sich eigentlich um Abstufungen von Braun: hellbraun, mittelbraun, dunkelbraun. Ostasiaten sind nicht gelb, die „Rothäute“ Nordamerikas nicht rot. Wir sollten die Sache mit den Farben einfach lassen und Menschen mit ihren Namen bezeichnen. Das genügt.  

Wir wollten an der Uni mal eine Fachschaftszeitschrift machen. Titel: „Die Weißen“, weil wir alle unbeschriebene Blätter waren. Heute wäre der Titel rassistisch.

Hätten Sie’s gewusst? Shakira heißt mit bürgerlichem Namen Fiona Kasallek und hat in Wirklichkeit eine Halbglatze.

Werbung: Bekommen Sie schon auf den Weg zur Arbeit einen depressiven Schub? Weinen Sie im Büro auf die Tastatur? Verlangen Sie mittags in der Kantine Strychnin? Schlagen Sie sich während eines Meetings die Stirn auf dem Konferenztisch blutig? Dann kommen Sie zu Bonetti Media. Hier ist alles anders. Wirklich.

Ich bin gegen ein Tempolimit auf der Autobahn, aber für ein Verbot von Autos mit mehr als 50 PS.

Wortspiel des Monats: Bug-Wurst. Ich bin ein Genie.

Mannheim, 3.3.25. Typisch Deutsch 1: einheimischer Mörder ist psychisch krank, ausländischer Mörder ist Terrorist. Typisch Deutsch 2: Mörder versucht, mit einer Schreckschusspistole Selbstmord zu begehen. „Er saß manchmal nur da und starrte einfach ins Leere.“ Zeugin über den Mörder. Ich mache jeden Tag das gleiche. Bin ich ein potentieller Amokläufer?

Bonettis Kenotaph ist aus dem äußerst seltenen dunkelblauen Karpaten-Marmor und steht im Zentrum einer Tempelanlage, die der Akropolis nachempfunden ist. Zu jeder vollen Stunde gibt es zu Fanfarenstößen eine zeremonielle Wachablösung mit Praktikanten in der Uniform der preußischen Husaren. Die klugen Leser dieses Blogs wissen natürlich, dass ein Kenotaph ein Ehrengrabmal ist, das keine sterblichen Überreste enthält und nur zur Verehrung einer herausragenden Persönlichkeit dient.

Mittwoch, 5. März 2025

Fragen Sie Dr. Bonetti

 

Maria (14): „Einmal saßen wir auf einer Parkbank und er küsste mich mit Zunge. Dabei legte er seine Hand auf meinen Schenkel und fasste mir schließlich zwischen die Beine. Beim Küssen. Also griff auch ich ihm zwischen die Beine und spürte dort einen Gegenstand wie eine Flasche. Kann es sein, dass mein Freund heimlich trinkt?“

Hallo, Maria. War es eine Magnum-Flasche Champagner oder ein Fläschchen Kümmerling?

Markus (14): „Ich möchte bald zum ersten Mal mit meiner Freundin schlafen. Sie hat mir gesagt, dass dabei das Jungfernhäutchen platzt. Nun habe ich Angst, dass meine Eltern durch den Knall wachen werden und uns erwischen.“

Hallo, Markus. Du vermeidest den Knall dadurch, dass du eine aufgeblasene Papiertüte exakt zum gleichen Zeitpunkt zum Platzen bringst. Dann gehst du mit der kaputten Tüte zu deinen Eltern und entschuldigst dich.

Anonym (16): Ich spritze manchmal (wenn ich mich 3-4 Tage nicht befriedigt habe) bis zu 3 Metern. Meine Kollegen sagen, dass sie nur so 30 cm spritzen, was ist normal?“

Liebe(r) Anonym. Der Weltrekord liegt bei 5,41 m und wird von Heinz Pralinski gehalten. Warum gehst du mit der Frage nicht spielerisch um und stellst Biergläser in verschiedenen Entfernungen auf?

Sebastian (16): „In unserer Clique gucken wir häufig Pornos. Dort haben die Menschen 45 Minuten Geschlechtsverkehr. Bei mir geht das schneller. Bin ich normal?“

Hallo, Sebastian. Nein, du bist nicht normal. Ein durchschnittlicher Geschlechtsverkehr dauert bis zu zwei Stunden und in Pornos werden einfach die besten Stellen zusammengeschnitten.

Kevin (15): „Wir möchten bald miteinander schlafen und überlegen jetzt, wie wir auch ohne Pille möglichst sicher verhüten können. Ist es möglich, dass wir zwei Kondome übereinanderziehen, damit auch wirklich nichts passiert?“

Hallo, Kevin. Ich empfehle die Plastiktüten von Aldi. Sie sind extrem reißfest und können wegen ihrer Größe bis zu 50 x verwendet werden.

Max (13): „Kann ich meine Hoden vergrößern, wenn ich ein Gewicht an den Hoden ranhänge?“

Hallo, Max. Grundsätzlich ja, aber du solltest nicht mit einem Mühlstein am Hodensack auf dem Geländer einer Autobahnbrücke sitzen.

Judith (15): „Mir ist was Schlimmes passiert. Ich habe mit meinem Freund während meiner Tage geschlafen. Er sagte, der Tampon sei ein gutes Verhütungsmittel, weil er das Sperma vom Penis aufsaugt. Doch hinterher fand ich den Rückholfaden des Tampons nicht mehr. Der Tampon ist immer noch in meiner Scheide! Ich weiß nicht was ich tun soll. Mein Freund sagt, ihn ginge das nichts an.“

Hallo, Judith. Mach dir keine Sorgen. Nach drei bis vier Wochen kompostiert dein Körper den Tampon und scheidet ihn mit der nächsten Menstruation aus.

Karlson (16): „Ich verwende ein Kondom mehrmals – wasche es aus und trockene es auf der Heizung – wie oft kann ich das machen?“

Hallo, Karlson. Natürlich kannst du es öfter verwenden. Beim zweiten Mal würde ich selbstgemachte Marmelade einfüllen, die sich in Kondomen besonders lange hält.

Alle Fragen sind original aus der BRAVO.

 

Dienstag, 4. März 2025

Meine kleine Lieferwelt

 

Jetzt habe ich zum ersten Mal den Button angeklickt, wo man seine letzten Bestellungen bei einem Lieferdienst sehen kann. Zu Dokumentationszwecken:

14.2.: Tagliatelle della Casa (Rindfleisch) / Rotwein

15.2.: Cheeseburger / Bier

16.2.: Sushi / Bier

16.2.: Omelett mit Pilzen und Schinken / Rotwein

17.2.: 2 Currywürste mit Pommes / Hot Dog

20.2.: Chicken Madras / Erdbeer Lassi

21.2.: 2 Cheeseburger / Churros mit Nutella

22.2.: Pizza Calabrese (Parmaschinken, Salami, Sardellen)

23.2.: Risotto Curry (Huhn) / Rotwein

25.2.: 2 Currywürste mit Pommes / Chicken Wings

27.2.: Pizza Arizona (Beef / Bacon)

1.3.: Tacos Mexicana Cerne y Chorizo (Rindfleisch / Schwein)

2.3.: Gebratener Eierreis mit Rindfleisch / Bier

Am 18.2. war ich mit einer Freundin in einem Restaurant: Gebackener Ziegenkäse mit Linsen und Orangenfilets, Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln, Kuchen, Weißwein. An den anderen lieferfreien Tagen gab es entweder Döner oder belegte Brötchen (Lachs, Rührei, Hackepeter) und Muffins, Spritzkuchen, Bienenstich usw. vom Bäcker.

Gibt es Ernährungsexperten unter den Lesenden? Bitte nur positive Bestätigungen im Kommentarbereich hinterlassen. Vermeiden Sie Begriffe wie „Gemüse“ oder „Salat“.

P.S.: Bei der letzten Bestellung am Sonntag sagte der Lieferfahrer in vorwurfsvollem Ton: „Lange nicht gesehen.“ Ich tue, was ich kann, Leute!

 

Keynesianismus Reloaded


Das ich das noch erleben darf. Die Wirtschaft steckt seit Jahren in der Rezession und ein konservativer Kanzler in spe legt ein schuldenfinanziertes Investitionsprogramm auf. Keynes lässt grüßen. Aber was bei Helmut Schmidt geklappt hat, muss bei Friedrich Merz nicht falsch sein. Gigantische Summen werden in die Wirtschaft gepumpt, die Infrastruktur wird erneuert, Unternehmen bekommen neue Aufträge und zusätzliche Einnahmen. Sie stellen wieder Leute ein, um die zusätzliche Arbeit zu bewältigen.

Der Staat stimuliert die Nachfrage, erhöht die Steuereinnahmen, sorgt für Wirtschaftswachstum und ganz nebenbei wird die marode Republik endlich grundsaniert, die Verteidigungsfähigkeit erhöht und die Emanzipation vom Hegemon USA vorangetrieben. Das ist das Ende eines Schuldenkults, den es in anderen Industriestaaten nie gegeben hat.

Jetzt muss die neue Regierung nur aufpassen, dass die Investitionen zielgerichtet vorgenommen werden. Natürlich werden bei solchen Summen alle möglichen Leute angeschissen kommen, um den Topf für ihre Ideen (Klima, Fahrradwege, Entwicklungshilfe, Industriesubventionen, Steuersenkungen für Besserverdienende usw.) anzuzapfen. Wenn man diesen Sirenengesängen am Ufer nachgeben würde, hätte man einfach nur einen aufgeblähten Staatshaushalt, in dem das Geld wieder nach dem Gießkannenprinzip vergeben wird und folgenlos versickert.

P.S.: Natürlich vollzieht Merz eine 180-Grad-Wende und verabschiedet sich von seinen Wahlversprechen, um komplett auf SPD-Linie einzuschwenken. Na und? Besser spät als nie. Auch Frau Merkel hat sich, als die Pandemie begann, in Windeseile von der „schwarzen Null“ verabschiedet und über zwei Nachtragshaushalte 2020 insgesamt 217,8 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen, um die Wirtschaft vor dem Absturz zu retten.

 

Montag, 3. März 2025

Das Unmögliche unmöglich machen


Blogstuff 1072

„I want you to shut your fucking mouth.“„You are not the president. You need to go away.“ ( X Æ A-Xii, Musks Sohn, zu Trump im Oval Office)

Hypothese: Trump hat den Eklat mit Selenskyj bewusst inszeniert, um die europäischen Staaten zu höheren Rüstungsausgaben und zu höheren Zahlungen bzw. größeren Waffenlieferungen an die Ukraine zu zwingen. Ein perfider Plan, der aufgehen könnte. Merz und Klingbeil sprechen über ein neues Bundeswehr-Sondervermögen von bis zu 400 Milliarden Euro.

Meine Sekte ist sehr exklusiv. Ich bin der Papst und die anderen drei sind Kardinäle.

Als ich das Hotel endlich erreiche, stelle ich fest, dass es schon vor vielen Jahren geschlossen wurde. Ich setze mich in den verwilderten Garten und starre in das leere Schwimmbecken.

Merz erinnert mich an visuell und rhetorisch immer mehr an Stromberg.

Was wurde eigentlich aus der Letzten Generation? Die Bewegung hat sich gespalten und umbenannt in Neue Generation und Widerstands-Kollektiv. So endet es immer.

Jede Wahl ist ja immer wie die Reise nach Jerusalem. Erst fanden FDP und BSW keinen Stuhl, dann flogen AfD und Linke durch den Unvereinbarkeitsbeschluss aus dem Rennen, die Grünen folgten durch reine Mathematik. Auf den zwei letzten Stühlen sitzen jetzt CDU/CSU und SPD. Zum vierten Mal in diesem Jahrhundert. Viel ist bisher nicht dabei herausgekommen.

Mein Stadtmarketing-Slogan „Berlin ist nicht Benin“ wurde wegen angeblichem Rassismus vom Senat abgelehnt.

Jetzt kommt das Tief Nebukadnezar IV.

Die nächsten Wahltermine im Bund: 2029, 2033

Die Citigroup hat einem Kunden aus Versehen 81 Billionen Dollar überwiesen. Leider wurden sie zurückgebucht, bevor er es gemerkt hat. Ich hätte mit der Kohle die Armut in der Welt beseitigt und wäre hinterher immer noch der reichste Mensch der Welt gewesen.

Kümmern wir uns um die Armen, die Armen im Geiste.

USA heißt jetzt VSvA. Medien, die den neuen Ausdruck nicht verwenden, werden zukünftig von den Pressekonferenzen von Bonetti Media ausgeschlossen.

Normale Menschen träumen, Bonetti hat Visionen.

Auf das Zeitalter der Pest folgte die Renaissance. Barocke Ausschweifungen und spätrömische Dekadenz. Der Papst vergnügte sich mit Huren und an den Königshöfen wurde gesoffen, als ob es kein Morgen gäbe. Wo befinden wir uns gerade?

Sonntag, 2. März 2025

Pasta Madras

 

Blogstuff 1071

„Ich bin der Geist, der’s stets vergeigt.“ (Bonetti’s Fäustin)

2029: Höcke wird Bundeskanzler und die Union Juniorpartner. Nach der Machtergreifung wird es einen Reichstagsbrand 2.0 und einen Röhm-Putsch 2.0 geben. Die CDU wird keine Minister mehr stellen, Merz kommt in Abschiebehaft und die hochgerüstete Bundeswehr wird ab 2030 zur Re-Integration der Ostgebiete eingesetzt.

Kurz nach Beginn des russischen Überfalls auf Polen, pardon, auf die Ukraine habe ich ironisch den Kauf von Rheinmetall-Aktien empfohlen. Inzwischen hat sich der Kurs verzehnfacht. Wer von Ihnen war dabei? Kiezschreiber-Leser wissen mehr.

„Are You Vader?“ Soll gesund sein. Verstehe ich nicht.

Warum gibt es kein durchsichtiges Papier? Warum gibt es im 21. Jahrhundert immer noch kein indisches Nudelgericht? Es gibt doch auch Hot-Dog-Pizza.

Hätten Sie’s gewusst? Der Vorname von Sulu aus „Raumschiff Enterprise“ ist Hikaru.

Wozu braucht man noch die FDP, wenn man mit der AfD eine Partei hat, die noch erzkapitalistischer und neoliberaler ist als das Original? Das geht leider bei der Debatte über den Rechtsradikalismus der AfD verloren.

Die mit Abstand lustigste Sache der letzten Wochen war die Mail von Musks DOGE-Freaks an alle 2,4 Millionen Bundesangestellten, sie sollten mindestens fünf Sachen aufzählen, die sie in der vergangenen Woche im Job geleistet haben. Wer liest die ganzen Mails, wer überprüft ihren Wahrheitsgehalt? Trump meinte in einer Pressekonferenz, die Antwort sei freiwillig, aber wer nicht antworten würde, wird entlassen. Die meisten Angestellten haben den Scheiß einfach ignoriert.

Glückliche Menschen sind reine Nervensägen. Auf Platz 1: frisch Verliebte.

Schenkt den Kindern Trillerpfeifen!

Die Unwägbarkeiten des Berliner Wohnungsmarkts haben einen neuen Nachbarn in unser Haus geweht. Im Aufzug reden wir zum ersten Mal miteinander, später treffen wir uns zufällig im Park. Seine Firma sucht einen neuen Mitarbeiter und bald darauf arbeite ich in einer Fabrik, die Pommesgabeln aus Holz herstellt. Wie nennt man das? Glück, Karma, Zufall, Schicksal oder Gottes Wille? Keiner weiß, welche Antwort die richtige ist.

Wenn Bonetti sich vor einen Zug wirft, entgleist der Zug.    

Nur Idioten freuen sich über den Beginn eines neuen Jahres. Die Welt ist am Neujahrstag genauso deprimierend wie an Silvester. Man sollte sich vielmehr über den Jahresanfang ärgern. Wieder ist ein Jahr vorbei, die Restlaufzeit meines Lebens hat sich weiter verkürzt und ich denke darüber nach, wie ich das vergangene Jahr mit Banalitäten verplempert habe.

Samstag, 1. März 2025

Deutschland, Deutschland über Alice

 

Blogpost 1070

„‘Was ich im Oval Office gesehen habe, war respektlos, und ich weiß nicht, ob wir jemals wieder mit Selenskyj Geschäfte machen können.‘ Selenskyj habe es ‚fast unmöglich gemacht, dem amerikanischen Volk zu verkaufen, dass er eine gute Investition ist.‘“ (Lindsey Graham, republikanischer Senator, zitiert nach SPON)

Trump ist leicht zu manipulieren. Ein Telefonat mit Putin hat genügt, um ihn umzudrehen. Die gestrigen Aggressionen gegen „Diktator“ Selenskyi im Oval Office sind ohne Beispiel. Der Unterschied: Putin beherrscht die russischen Oligarchen, die amerikanischen Oligarchen beherrschen Trump.

Aus einer „Kleinen Anfrage“ der CDU/CSU an die Bundesregierung, die aus 551 Fragen bestand: „Haben die Kampagnen des Vereins Omas gegen Rechts Deutschland e. V. nach Einschätzung der Bundesregierung direkte Auswirkungen auf Wahlergebnisse oder politische Entscheidungen?“ Endlich haben wir den Deep State auch in Deutschland identifiziert. Die Omas halten in dieser Fake-Demokratie in Wahrheit alle Fäden in der Hand.

Fun Fact For Fans: In der Altersgruppe 70+ hat die Union 43 Prozent der Stimmen abgeräumt. Und: Seit Jahresbeginn haben ca. zwei Millionen Menschen gegen rechts demonstriert.

Ich habe bei meinem Lieblingsitaliener eine Pizza mit Salami Calabrese, Parmaschinken, Sardellen, Ei und Extra-Knoblauchöl bestellt. Den Rand lasse ich bei einer großen Pizza gerne übrig. Der offene Karton duftet den ganzen Abend und die ganze Nacht. Herrlich! Knobi, mon amour. Jetzt fehlt nur noch Sophia Loren.

Ich empfehle Ihnen „Eine kurze Geschichte der Diskothek oder: Wie ich meine Unschuld an einen DJ verlor“ von Nuridia Slorp. Wer die siebziger Jahre noch erlebt hat, wird bei der Lektüre dieses Romans in alte Erinnerungen eintauchen. Die Zeit vor Modern Talking und Helmut Kohl.

Hätten Sie’s gewusst? „Apokalypse Now“ wurde auf der Mosel gedreht.

Die FDP-Fraktion wird abgewickelt, die Konkursmasse verkauft. Ich habe für kleines Geld einen Austernhandschuh und einen Trüffelhobel ersteigert.

Ein Mann geht morgens aus dem Haus. Sein Arbeitsplatz ist zehn Minuten entfernt, also ist er zu Fuß unterwegs. Er kommt in einen Platzregen und wird patschnass. Am nächsten Tag hat er eine Erkältung und muss für den Rest der Woche im Bett bleiben. Dadurch kann er den Lottoschein nicht abgeben, mit dem er zehntausend Euro gewonnen hätte. War es eine Pechsträhne? Nein. Manchmal nennen wir unsere eigene Dummheit Pech und schieben es auf höhere Mächte wie Schicksal oder Gott, wenn wir glauben, es wäre eine Strafe für etwas, das wir getan haben. Erster Fehler: Er hat sich nicht über das Wetter informiert. Zweiter Fehler: Er hatte keinen Regenschirm dabei. Dritter Fehler: Er hat sich nicht untergestellt, als der Regen kam. Aber es ist natürlich immer einfacher, über das eigene Pech und die Ungerechtigkeit der Welt zu lamentieren, als aus eigenen Fehlern zu lernen.