Alle Jahre wieder lasse ich beim
Hausarzt meine Werte checken. Blut-, Urin- und Stuhlprobe. Jetzt haben wir die
Ergebnisse besprochen. Mein Arzt war voll des Lobes. Cholesterin, Nieren, weiße
Blutkörperchen usw. – alles bestens. Altersdiabetes far far away. Besonders hat
er meine phantastischen Harnsäurewerte hervorgehoben. In Sachen Gicht ist alles
im grünen Bereich. Ich habe ihm erzählt, dass ich weder Schweine- noch
Rindfleisch esse (bis auf gelegentliche Buletten, Bockwürste, Mettbrötchen,
Leberkäse, Ochsenbäckchen und Wiener Schnitzel), sondern höchstens mal Huhn.
Dafür aber oft Fisch und Gemüse (auf dem Döner).
Dann kommen wir zu meinen
Leberwerten. Er bezeichnet sie als „katastrophal“. Für langjährige Leser keine
Überraschung. Über 500. Ist das viel? Ich solle weniger trinken und viel
Vitamin B und Folsäure zu mir nehmen. Ich gebe offen zu, dass ich täglich drei
Flaschen Wein trinke – was für einen Rheinhessen allerdings normal sei – und
bringe das Argument, ich würde jede Woche einen alkoholfreien Tag einlegen. Er
sprach von der Gefahr einer Leberzirrhose und allmählicher Verblödung. Na und? Als
Blogger verblödet man automatisch. Im Januar werden die Werte wieder untersucht.
Reicht es, wenn ich eine Woche vorher nichts trinke? Oder nur Radler?
Jedenfalls bin ich nach dem
Arzttermin direkt zu Edeka gegangen und habe drei Flaschen Wein gekauft. Zur
Feier des Tages.
P.S.: Er sagte mir noch, ich
käme für eine Organtransplantation nicht in Frage. Ich sagte, mein Herz und
meine Nieren wären doch noch ganz in Ordnung. Da sah er mich nur fragend an.
Eine Internetrecherche später wusste ich, dass Trinker keine neue Leber
bekommen. Man muss mindestens sechs Monate abstinent leben, um auf die Liste zu
kommen. Das bedeutet: Leber aus Bangladesch und eine OP in der Türkei.
P.P.S.: Abends habe ich mir noch
drei 0,5er Schultheiß und eine Pizza mit Pepperoni-Salami, Bacon, Beef und
Extra-Käse bestellt. Weißte Bescheid.