Samstag, 2. November 2024

Tausend Tage und kein Ende

 

Bald sind es tausend Tage, die der Krieg in der Ukraine nun dauert. Nach wie vor wissen wir nur wenig über den Kriegsverlauf, obwohl er in Europa stattfindet. Der aktuelle Stellungskrieg, eine Materialschlacht mit marginalen Geländegewinnen, erinnert an den Ersten Weltkrieg. Jetzt sind drei Zahlen aufgetaucht, die uns auch nicht schlauer machen. Angeblich hat Russland, laut NATO-Angaben, 600.000 Gefallene, Verwundete und Gefangene. Was sagt uns das? Im Zweiten Weltkrieg hatte die Sowjetunion über zwanzig Millionen tote Soldaten und Zivilisten. Ans Aufgeben dachte Stalin deswegen nie. Russland soll 400 Quadratkilometer erobert haben. Das ist ein Quadrat mit einer Kantenlänge von zwanzig Kilometern. Zum Vergleich: München hat eine Fläche von 310 Quadratkilometern. Wenn es in dem Tempo weitergeht, wird Russland seinen epochalen Sieg erst im 22. Jahrhundert feiern können. Und drittens die 10.000 Soldaten, die eine absurde Diktatur am Rande der Erdscheibe in den fernen Krieg schickt. Was bezweckt Kim mit dieser Aktion? Will er billiges russisches Öl, bevor der Winter kommt, oder möchte er wissen, wie sich seine Armee gegen moderne westliche Waffen schlägt, weil er vielleicht eines Tages Südkorea angreifen will?

Auch geostrategisch macht der Krieg keinen Sinn. Westliche Staaten wie die USA und Israel haben in Irak, Gaza und im Libanon ihre militärische Überlegenheit demonstriert. Davon ist Russland weit entfernt. Schließlich operiert die ukrainische Armee inzwischen auch auf russischem Gebiet. Von Lufthoheit, Kennzeichen westlicher Militäreinsätze, und den angeblich 12.000 russischen Panzern, die längst bis Berlin durchgerollt sein müssten, ist auch nichts zu sehen. Der Kriegsherr Putin wirkt schwach. China zeigt, wie Geopolitik funktioniert. Durch Investitionen und bilaterale Verträge werden langfristige Abhängigkeiten mit Staaten der Dritten Welt geschaffen. BRICS ist die Bühne für einen Staatenbündnis, das gegen den Westen geschmiedet wird. Selbst Erdogan, Präsident des NATO-Staats Türkei, machte seinen Kotau vor dem Kaiserthron. In den Medien wird uns immer Putin präsentiert, wenn es um die Gipfeltreffen der BRICS-Staaten geht. Aber er ist auch nur ein Vasall Chinas und sein Status dürfte sich durch seine militärische Blamage in der Ukraine nicht verbessert haben. Xi setzt sein Militär derweil als Drohkulisse gegen Taiwan ein, das man ebenso mit China wiedervereinigen will wie Putin die Ukraine mit Russland. Eine Zermürbungstaktik ohne Verluste, gepaart mit diplomatischer Isolation. Wann war ein deutscher Kanzler zuletzt in Taiwan? Auch der Dalai Lama wird längst nicht mehr hofiert, sondern geghostet.

Wie geht es in der Ukraine weiter? Putin kann den Krieg nicht beenden, ohne national und international sein Gesicht zu verlieren. Er ist Gefangener seiner größenwahnsinnigen Ambitionen. Sein einziger Verbündeter auf dem Schlachtfeld ist an Armseligkeit nicht mehr zu überbieten. Kleines dickes Kim schickte erst Munition, dann Soldaten. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Es ist kein Kriegsende in Sicht. Erst Putins Tod könnte die Erlösung bringen. Aber vielleicht arbeitet das Regime dann einfach mit seinen Doppelgängern weiter? Wie lange ein sinnloser Krieg dauern kann, sehen wir seit Jahrzehnten im Nahen Osten.   

 

30 Kommentare:

  1. Dem ist wenig hinzuzufügen. Allerdings habe ich früher auch immer die Meinung vertreten, das manche Konflikte (i.w.S) nur biologisch, d. h. durch Exitus, gelöst werden können. Seit dem Tod von Fidel in Cuba bin ich da nicht mehr so sicher; auch Putins Tod wäre keine Garantie für bessere Verhältnisse.

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    1. Garantien gibt es keine, das ist richtig. Es bleibt eine Mischung aus Spekulationen, Hoffnungen und Befürchtungen. Als gesichert gelten nur die Lage der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels.

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    2. Ich wäre auch gern so optimistisch (vielleicht bin ich auch zu pessimistisch). Der Punkt ist doch, der Westen könnte diesen Krieg schnell beenden. Mit einem sofortigen massiven Wiederaufrüstungsprogramm für die NATO und die Ukraine. Wäre ein unmissverständliches Signal: Leg dich nicht mit dem Westen an, wir sind entschlossen, deine Gurkentruppe im Notfall noch weiter zu dezimieren. Passiert aber nicht. Ich sehe durchaus die Gefahr, dass der Westen, nicht zuletzt durch Kremlsprechpuppen wie Sahra Zarenknecht, irgendwann nicht mehr bereit sein könnte, zumindest die Ukraine zu unterstützen und irgendeinen Scheißfrieden mitzutragen. Das wäre dann das Signal an China, Taiwan zu annektieren.

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    3. Gesichert? Von wegen! Gregorianisch oder julianisch, das ist hier die Frage.
      dndp

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    4. @Stefan Rose
      Heul leise, Stefan!

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    5. @ Stefan

      Wer im Westen wäre in der Lage, diesen Krieg schnell zu beenden, ohne eigene Bodentruppen zu schicken? In Frankreich hieß es 1939 "Mourir pour Dantzig?" Wer würde z.B. deutsche Soldaten in dieses mörderische Schlachthaus schicken? Mourir pour Kiew?
      https://de.wikipedia.org/wiki/Mourir_pour_Dantzig%3F

      Die massive Aufrüstung der Bundeswehr, das rhetorisch von Zeitenwende- Gelaber bekleidete 100-Milliarden-Paket ist ja auch verpufft. Es müssten also, mal wieder, die Amerikaner machen. Trump macht es nicht und Harris äußert sich nicht zu dieser Frage.

      Leute wie SW würde ich nicht überschätzen. Mit einer Präambel in einem Koalitionsvertrag aus der ostdeutschen Provinz werden sich weder Putin noch Selenskyi beschäftigen. Solange der Krieg in der Ukraine uns nur Geld kostet, werden Waffen geliefert. Geld kann sich der Westen ja notfalls selbst drucken ;o)

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    6. Bin für Freiwilligenbataillone. Würde mich aufopferungsvoll um die jungen Witwen kümmern.

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  2. Es gefällt Dir nicht, wenn der Russe kommt.
    Es gefällt Dir nicht, wenn der Russe nicht kommt.
    Was wills Du dann ? Maoam ?

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    1. Falsch. Es würde mir sogar sehr gefallen, wenn der Russe nicht kommt. Wenn Putins Soldaten in ihre Kasernen zurückkehren.

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  3. Slava Bonetti!
    dndp
    PS. Ich hab eigentlich nix gegen kommende Russen. Ganz im Gegenteil, ich schau ihnen immer mal wieder gerne beim Kommen zu! Ich könnte da bei Bedarf ein paar wirklich tabulose Websites empfehlen, natürlich nur bei Altersnachweis 18+, versteht sich.

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    1. Ich habe ihn Kommen sehen, sagte die russische Nutte, als sie das Sperma von der Hornbrille wischte.

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    2. FAKE NEWS! Richtigstellung: Russische Sexarbeitsheld*innen tragen, soweit schwachsichtig, ausschließlich Nickelbrillen. Abgesehen davon: Eventuell anfallende Ejakulate dürfen nicht einfach abgewischt, sondern müssen eingetütet bei der Protein-Sammelstelle des nächstliegenden Dorfsowjets abgeliefert werden.
      dndp

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    3. Obacht! Wer aus NSA-internen Papieren zitiert, lebt gefährlich.

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    4. Keine Sorge. Ich werde 24 Stunden täglich von ausgesuchten SpezNas-Bodyguards beschützt. Die können jeden blöden Ami-Agenten nur mit ihrem Blick töten.

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    5. Okay, die sind wirklich gut. Sie wurden von Bonetti Media ausgebildet.

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  4. Da müsste aber noch eine ganze Menge weiterer derzeit leider noch höchst quicklebendiger Arschlöcher sterben, damit wir erlöst werden können, fürchte ich.

    PS.
    "Tausendmal berührt
    Tausendmal ist nix passiert
    Tausend und eine Nacht
    Und es hat DOOM gemacht!"

    Lasset die Schuppen von euren Augen fallen! Hans Hartz war ein Putin-Influencer!

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    1. Dieses eine Arschloch würde mir für den Anfang genügen :o)

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    2. Da erhebt sie wieder ihr arisches Haupt, die russenbezogene Arschlochfeindlichkeit ... ;-)
      dndp

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  5. Ich scheiss auf Berlin, ich scheiss auf die Ukraine und ich scheiss auf Russland. Ich gehe jetzt in Paris was nettes essen. Dann vögel ich meine Freundin im Hotelzimmer und morgen geht es weiter gegen Westen. Der Osten, was ist das?

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    1. Ach, die Jugend.
      Statt Kriegsanleihen zu zeichnen und die freiheitlich - demokratische Ordnung am Dnjepr zu verteidigen, gibt sie sich der Wollust hin.

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    2. Die russische Jugend würde sicher auch lieber im Whirlpool sitzen statt im Schützengraben :o)

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    3. Darüber besteht mit Dir Einigkeit.

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    4. Um den festgefahrenen Stellungskrieg resp. unseren stockenden Freiheitskampf an der Ostfront endlich wieder in Bewegung zu bringen, möchte ich an dieser Stelle zum wiederholten Male die Aufstellung und gefechtsfeldnahe Dislozierung einer Kampfgruppe Kiesewetter, eines Fallschirmjägerinnenbataillons Strack-Zimmermann sowie einer Trag(maul)tierkompanie Hofreiter anregen, idealerweise jeweils unter der persönlichen Leitung der Namensgeber*innen.
      Leider hört man von den dreien in jüngster Zeit nicht mehr so viel wie früher. Könnte es sein, dass sie sich in ihre wohlig warmen Wasserstrudelbadewannen zurückgezogen bzw. dass sie überhaupt einen etwaigen Aufenthalt in ungeheizten Schützengräben fürchten? Natürlich will ich unseren drei altgedienten Heimatkrieger*innen keinesfalls Drückebergertum bzw. Defätismus unterstellen. Deshalb meine Fragen: Sind Anton, Marie-Agnes und Roderich wirklich abgetaucht? Falls ja, wurden sie dazu gezwungen? Steckt vielleicht der wütige Wladimir Wladimirowitsch dahinter? Oder seine strenge Spießgesellin Sahra? Weiß jemand Genaueres?
      dndp

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    5. FDP und Grüne haben gerade andere Sorgen. Falls es zu Neuwahlen kommt, wäre die Ukraine auch kein Top-Thema, sondern Wirtschaft und Migration.

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    6. Dann bliebe also alles am Roderich hängen? Ich glaub, das würde er trotz seines in so vielen TV-Gesprächsrunden eindrucksvoll bewiesenen Heldenmuts nicht allein schaffen. Okay, anderer Vorschlag: Alle europäischen Zoos westlich der Oder-Neiße Linie nach schweren Affen durchforsten und selbige umgehend an die Front expedieren. Arbeitstitel: "Operation King Kong". Nimm dich in acht, Putzilla!

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    7. Wenn Kiesewetter nächstes Jahr zum Verteidigungsminister ernannt wird, kann er die 64 einsatzbereiten Leopard 2 persönlich gen Osten führen. Die dreitägigen Kampfhandlungen werden unvergesslich.

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    8. Die Buchmacher setzen auf Trump und liegen ungern falsch.
      Es wird sich noch entscheiden, wohin der kleine Roderich nächstes Jahr fährt.

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    9. @anonym
      Ich traue grundsätzlich nur den Büchern, die ich selbst gemacht habe. Aber wer weiß, wenns denn wirklich entsprechend laufen sollte, dann fährt der Roderich vielleicht gar an einen Ort, über dessen Tor "Lasst, die Ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“ geschrieben steht? Ggf. wünsche ich ihm schon einmal eine gute Heimreise.

      @Andy Bonetti
      Nur Mut! Die müden alten Zweier-Leos werden ohnehin demnächst verschrottet resp. an befreundete Diktator*innen vertickt werden. Denn schon in Bälde wird er gen Osten rollen, der brandneue Kampfanzer Panther KF51 aus härtestem deutschen Kruppstahl, äh, Rheinmetall! Bereits die traditionsbewusste Modellbenamsung berechtigt zu den schönsten Hoffnungen: Endsiegten doch schon unsere Großväter in gleichnamigen Gefährten bis Stalingrad und dann sogar wieder zurück nach Berlin! Das macht uns so schnell keiner nach, es sei denn, wir tun es selbst. In diesem Sinne möchte ich voll der schönsten Hoffnungen auf zukünftigen Kriegsruhm schließen, und zwar mit dem präzis-unmissverständlichen Schlachtruf der Panzergrenadiertruppe der Wehmacht, äh, Bundeswehr: „Dran! Drauf! Drüber!“

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  6. @Anonym um 17:02
    Ja, es war nicht alles schlecht damals und Humor hatten die auch : Panzeranklopfgerät, Heldenklau, Gefrierfleischorden...
    (Diesmal muss der Pistorius unbedingt an Winterklamotten denken.)

    Ich hab nur Sorgen wegen Bonetti. Der Warmduscher will in seinem Wohnzimmer immer 28 Grad haben. Dabei weiß man doch: "Spare Strom und Gas im Krieg, Sparsamkeit hilft mit zum Sieg".

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    1. Eine üble Unterstellung! In meiner Wohnung habe ich 23 Grad. Ich will ja nur in Shirt und U-Hose rumlaufen und nicht nackt ;o)

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