Mittwoch, 13. November 2024

Die große Bonetti-Wahlprognose für den 23.2.2025

 

Für Sie, liebe Lesende, analysiert Nepomuk Schlangenmacher, der Leiter der Abteilung Prognosen, Psychosen & Narkosen, die Wahlchancen der deutschen Parteien bei der anstehenden Bundestagswahl.

CDU: Merz wird Kanzler. Nach dem enttäuschenden Interregnum von Rot-Grün und einem irrlichternden Christian Lindner steht uns eine weitere Phase der CDU-Herrschaft bevor. Ob Merz sechszehn Jahre schafft wie Kohl und Merkel, ist zweifelhaft. Acht Jahre werden es aber bestimmt. Laschet hat in der langen Zeit zwischen seiner Wahl zum Bundesvorsitzenden zur Wahl 2021 einen sichergeglaubten Sieg verspielt. Merz wird nicht die gleichen Fehler machen. Einen Streit um die Kanzlerkanditatur wird es nicht geben, weil diese Frage längst abgeräumt wurde, ein grober Fauxpas wie das Ahrtal-Gelächter wird ihm nicht unterlaufen, höchstens ein paar Pascha-Sprüche, die im Zeitalter von Trump aber für offene Zustimmung sorgen werden und nicht für Empörung, dazu ein klares Anti-Ampel-Programm (Kürzung beim Bürgergeld, Aufrüstung, Steuerentlastung für Unternehmen und Abschaffung der kalten Progression für den Mittelstand). Union: 33 Prozent.

CSU: Das neue Wahlrecht wird zu einem Rückgang der Direktmandate in Bayern führen und den Einfluss der Partei in der Regierung schmälern.

SPD: Die Nibelungentreue zum gescheiterten Kanzler Scholz wird zu schweren Verlusten im Vergleich zur Wahl 2021 führen. Auch die aktuelle Hängepartie des Kanzlers wird in den zwei Monaten zwischen der Vertrauensfrage und dem Wahltermin nicht vergessen sein. Für einen Kandidaten Pistorius wird die Zeit zu knapp. Mehr als das schlechte alte Weiter-so in neuer Besetzung haben die Sozialdemokraten nicht zu bieten. Prognose: 16 Prozent.

Grüne: Mit Wärmepumpe und feministischer Außenpolitik hat sich die Partei von ihren Höhenflügen 2021 auf die Kernwählerschaft zurückgeschrumpft. Im Mai 2021 war die Partei noch bei 28 Prozent, bei der Wahl im September bei 14,8 Prozent. Habeck hat seine anfänglichen Sympathien in der Bevölkerung längst verspielt, Baerbock war schon immer eine Lachnummer (selbst Luxemburg hat einen besseren Außenminister). Bonetti Media sagt: Bei zwölf Prozent ist Schluss.

FDP: Der Ausstieg aus einer Koalition, die niemand so recht begriffen hat (2017 war Lindner ja bereits Jamaika zu blöd, aber mit Rot-Grün lässt sich dieser Vabanque-Spieler vier Jahre später ein), wird die Partei über die Fünf-Prozent-Hürde hieven, aber die Zeiten zweistelliger Ergebnisse ist vorbei. Ein Teil der alten Stammwähler, sofern noch am Leben, kehrt zurück – mehr nicht. Sechs Prozent.

Wagenknecht beerbt die Linke als bedeutungslose Kleinpartei und kommt auf sechs Prozent. Über die AfD möchte ich nicht sprechen. Der Rest muss draußenbleiben.

Rein rechnerisch kommen nur drei Koalitionen in Frage: GroKo, Jamaika und Schwarz-Blau. Letzteres kann man ausschließen, auf Jamaika wird sich insbesondere Söder nicht einlassen wollen. Also machen wir da weiter, wo Merkel 2021 aufgehört hat. Nichts wird besser, so viel ist gewiss.

 

Nächste Woche berichtet Francesco Knispel, der Sachgebietsleiter Enkeltrick, über die neuesten Entwicklungen in der Verarschung von senilen Opfern. Tipp: Im Telefonbuch nach Vornamen wie Siegfried und Wilhelmine suchen, in Altersheimen anrufen und nach Patienten namens Müller oder Schmidt fragen.

12 Kommentare:

  1. Mein einziger Wunsch für die Wahl: 4,9% für die F.D.P., der Rest ist mir scheißegal. Bin gespannt ob Deine Prognose (6% wg. Lindners Abgang) Hand und Fuß hat.

    AntwortenLöschen
  2. Und die Afd? 27% minus Sonstige, bleiben mehr als 20% übrig? Bleiben imho knapp unter 20%

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke. Die Nazis hatte ich völlig vergessen. Hab's ergänzt ;o)

      Löschen
  3. So oder so ähnlich wird es kommen. Einziger Trost : Durchregieren is nich. Einen Koalitionspartner wird Merz brauchen und schließlich sind immer irgendwo irgendwelche Wahlen, wo die Abstrafung lauert.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Richtig. So locker wie Trump mit seinen Mehrheiten im Senat und im Repräsentantenhaus und der Machtfülle eines US-Präsidenten wird Merz nicht regieren können. Aber die SPD war schon immer ein sehr geschmeidiger Juniorpartner.

      Löschen
    2. Rot-schwarz wäre für die Beteiligten ideal: Die Spezialdemokraten könnten sich als soziales Gewissen inszenieren, die tapfer Merzens schlimmste Zumutungen für die 'kleinen Leute' abwendet, die CDU als Möchtegern-Durchgreifer, die aber leider, leider aus Rücksicht auf den Koalitionspartner, Sie wissen schon... Win-win!

      Löschen
    3. Wir leben im besten aller möglichen Deutschlands ;o)

      Löschen
  4. Es gäbe noch eine andere, simplere Lösung: ein Militärputsch, angeführt vom Bundesminister der Verteidigung. Einfach ein paar der noch fahrtüchtigen Zweier-Leos vor dem Bundestag parken und vielleicht einen davon zur Abschreckung Christians alten Porsche plattwalzen lassen. Das Ganze ginge sicher schnell und unblutig vonstatten, schließlich ist der Boris bei vielen Deutschen nach wie vor recht beliebt. Die Grünen würden wahrscheinlich mitmachen, da sie eigentlich nix gegen Panzer haben und wohl auch die immense Papierersparnis - die vermaledeiten Wahlzettel wären endlich überflüssig! - zu schätzen wüssten.
    dndp

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ein deutscher Autokrat wäre automatisch Trumps bester Freund.

      Löschen
  5. Bestimmt. Und wir können beste Freunde wie diesen gut brauchen, wenn wir Deutschand wieder groß machen wollen!

    AntwortenLöschen
  6. Es ist einfach nur traurig. Der Tod einer Demokratie ist die Bürokratie und leblose Machtgeile Parteikader. Es ist ein Klüngel und eine Blase in Berlin und Brüssel entstanden, weit weg der Alltagsrealität. Jede SPD Bürgermeisterin einer Kreisstsdt hat seid den 80ern ein Haus am Meer. Jeder ist des anderen Dieb geworden. Ein völlig kaputter Finanzmarkt, gesteuert von brutalen, kalten Herrenmenschen. Eine Gesellschaft ohne Koordinaten und Phantasie. Das könnte man noch hunderte Seiten so weiter führen. Das ist alles sehr, sehr schade und vieles so erbärmlich hausgemacht.

    AntwortenLöschen