Mittwoch, 19. Oktober 2022

In Memoriam Fred Fussbroich

 

„Dumm sein und Arbeit haben: Das ist Glück.“ (Gottfried Benn: Eure Etüden)

Diese Serie war Kult. Die erste deutsche Doku-Soap begleitete eine Kölner Arbeiterfamilie. Arbeiter? Den Fussbroichs ging es gut. Dicker Mercedes vor der Tür, immer der neueste Fernseher im Wohnzimmer, die Frau in modischen Klamotten und feschem Frisürchen. Der Sohnemann interessierte sich nicht für Klassenkampf, sondern für Body-Building. Ungebildet und unpolitisch haben sie das Leben genossen. Sie waren extrem oberflächlich und sehr sympathisch. Ich habe die Fussbroichs in mein Herz geschlossen. Der Sohn wurde später kriminell und landete bei RTL auf der Promi-Resterampe, aber da waren wir Fernsehzuschauer schon wieder weitergezogen. Jetzt ist der Vater gestorben, 82 Jahre alt ist er geworden. Danke für alles, maat et joot!

P.S.: Auf YT kann man sich noch einige Folgen anschauen.

3 Kommentare:

  1. Hoffentlich geht es Annemie gut

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    1. Sie waren ihr Leben lang zusammen. Ich war gerade gestern auf unserem Dorffriedhof, wo meine Oma beerdigt wurde. Da liegt ein Ehepaar, das im vergangenen Jahr innerhalb weniger Wochen verstorben ist, nachdem sie eine Ewigkeit verheiratet waren.

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  2. ... Fred ist mit einer soliden Abfindung von Felten und Guilleaume in den Vorruhestand gegangen. Seit 1976 hatte man dort massiv umstrukturiert. Ein schönes Beispiel für den Sinn und Zweck von starken Gewerkschaften.

    Gruß
    Jens

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