Donnerstag, 18. Februar 2016

Johnny Malta – ein Leben zwischen Hängematte und Ukulele

"Wenn Sie endlich aufhören würden, mir ihre … ihre Hausfrauenanweisungen zu geben!" (Klaus Kinski zu Werner Herzog)
Johnny Malta wurde als elftes von zwölf Kindern von Mollie und Jerry Malta in Paris, Hessen, geboren. Nachdem er einige Jahre Bühnenerfahrung in der Theatergruppe „Die Nervensägen“ in der Kita Wurstblume gesammelt hatte, belegte er an der Volkshochschule Bad Nauheim einen Kursus in sinnfreier Assoziation und pantomimischer Laubdarstellung. Mit neunzehn Jahren ging er nach Hollywood, wo er als Schauspieler bei der Selig Polyscope Company engagiert wurde. Selig war damals die erste Filmgesellschaft, die in Kalifornien ein Filmstudio errichtet hat.
Johnny Malta kam bereits mit seinem ersten Film zu großem Ruhm. In „Funny Cops“, in dem der Berufsstand des Polizeibeamten der Lächerlichkeit preisgegeben wurde, spielte er zusammen mit dem legendären Fatty Arbuckle. In einer Nebenrolle ist der junge Leonardo DiCaprio zu sehen, der später in jedem Interview sagte, er sei von Johnny Malta entdeckt worden. Auch Selma Hayek und Scarlett Johannsen verdanken ihm übrigens ihre Karriere.
William Nicholas Selig, der in jungen Jahren als Zauberkünstler und Reptilienimitator in Kalifornien gearbeitet hatte, finanzierte mit den Einnahmen aus „Funny Cops“ seinen ersten Monumentalfilm: „Citizen Gröbl“. Dieser Film gilt bis heute unter eingefleischten Cineasten als der Mount Everest der Filmkunst. Er brachte an den Kinokassen allerdings nur 587 Dollar (ohne Popcorn) ein und trieb Selig zunächst in den Ruin und anschließend in den Selbstmord. Hätte Malta damals aus der Konkursmasse die Merchandising-Rechte an diesem Film gekauft, die für fünfzig Dollar angeboten wurden, wäre er heute ein gemachter Mann.
Aber er heuerte bei Borumil Shtinewayz an, einem New Yorker Filmemacher, der sich auf Tierfilme, Waschmittelwerbung und kanadische Western spezialisiert hatte. Nach einigen deprimierten Auftritten, in denen er als Waschbär oder als Clementine zu sehen war, bekam er ein neues Angebot aus Hollywood. Der berühmte Regisseur Buddy Floheimer („Vierzig Wagen westwärts“, „Vierzig Wagen südwärts“, „Vierzig Wagen im Stau“) wollte ihn für seinen Feuerwehr-Zombie-Liebeskomödie-Crossover-Movie „Brainfire“. Floheimers Großvater hatte 1913 den Cliffhanger erfunden, der Name Floheimer besaß im Filmbusiness einen Klang wie Donnerhall.
Bei den Dreharbeiten zu „Brainfire“ verliebte er sich in Griselda Rohleder und ihre mitternachtsblauen Augen - von ihrem butterblonden Haar, das den seidigen Glanz einer Moiré-Tapete hatte, ganz zu schweigen. Fortan konnte er sich keine einzige Zeile Text mehr behalten. Er blickte in jeder Szene zum Himmel hinauf, als erwartete er von dort das rettende Stichwort. Floheimer feuerte ihn und ersetzte ihn durch Heinz Schenk. Maltas Filmkarriere wehte davon wie ein Papierfetzen im Wind. Er kam zurück nach Bad Nauheim und begann, als Schriftsteller zu arbeiten. Heute gilt er, nach Andy Bonetti, als bester Autor des Wetterau-Kreises. Nie wurde nördlich von Frankfurt schönere Prosa zu Papier gebracht.
„Er hatte das schmierige Lächeln eines berufsmäßigen Gesellschaftstänzers.“ (Laminettis großes Lexikon des Farbfilms über Johnny Malta in seinem gescheiterten Comebackversuch im kasachischen Filmkunstdrama „Und täglich grüßt der Steppensittich“)
Talking Heads – Pull up the roots. https://www.youtube.com/watch?v=p1whsvmyeHA

16 Kommentare:

  1. Hier eine frühe Selig-Produktion von 1910: The Wizard of Oz.

    https://www.youtube.com/watch?v=jpV29YZ7Ksw

    AntwortenLöschen
  2. Na ja, so ein Leben als Johannes Malte Irgendwer, geboren als Sohn einer Macchiato-Mutter im Bionadeland, die immer nur bei Traurig (Froehlich ist ja irgendwo im Osten) statt bei Aldi (Norma is‘ hier nich‘, egal wo ich in Westdeutschland lebte) kauft mit einziger Perspektive Wunderkind ist ja auch zu langweilig. Da kann man nur seinen Namen tanzen, das nicht-vegane Kita-Essen verweigern und Mami beim über Hömeopathie quatschen und Biodinkelkuchen futtern zugucken.

    AntwortenLöschen
  3. Und "40 Wagen nordwärts" wird hier aus political correctness unterschlagen. War ja klar gewesen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Verdammt ... dir kann man aber auch nix vormachen :o)

      "40 Wagen südwärts" soll übrigens demnächst im Leni-Riefenstahl-Kino in Dresden anlaufen.

      Löschen
    2. Aber sicher nur in der geschnittenen Gutmenschen-Fassung.

      Löschen
  4. Griselda Rohleder? Puh. Die hat vielleicht gerochen. Da war eine Nacht das Äußerste. Mit Nasenklammer.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Anosmie ist Johnnys zweiter Vorname ;o)

      Löschen
    2. und Somnambul der zweite von Griselda.
      Frage nicht nach Sonnenschein.

      Löschen
  5. Geben Sie's zu, Sie schreiben die ganzen Kommentare doch selber.
    So ein Zeug kann sich doch kein weiterer normaldenkender Mensch ausdenken.
    Na los, geben Sie's zu !

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na klar! Na und? Bonetti Media beschäftigt mehr Trolle als der Kreml. Die gesamte Debatte pro und contra Pegida ist z.B. von Bonetti Media-Mitarbeitern in Südkorea gesteuert. Als ob es in Dresden Facebook gäbe ...

      Löschen
    2. Ist jetzt aufgeflogen, dass ich eigentlich Heinz Pralinski bin? Darf ich Bonetti Media an die gegebenen Zeugenschutzzusagen erinnern? In diesem Fall ist das Fluchtmoped und der falsche Schnauzbart fällig.

      Löschen
    3. Solange du kein Geld für deine Tätigkeit verlangst, sondern dich mit Aktienoptionen der Bonetti Unlimited AG zufrieden gibst, ist das kein Problem. Schreib noch ein paar Posts, in denen du dich über Andrea Nahles lustig machst, und dann kannst du Feierabend machen.

      Löschen
    4. P.S.: Ab Morgen bist du der persönliche Barista von Herrn Bonetti. Melde dich bitte um acht Uhr mit deiner Kaffeemaschine im Vorzimmer.

      Löschen
  6. Ich habe die Algen aus dem Pool vom Meister gesaugt. Darf ich jetzt noch etwas bei Sputniknews Deutsche beschimpfen?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bis 19 Uhr. Und nach dem Sandmännchen geht's ab in die Falle!

      Löschen
    2. Och nö, nicht schon wieder Fallada.

      Löschen