Mittwoch, 9. Juli 2025

Du willst wissen, wie viel dein Autor wert ist?

 

Blogstuff 1154

„Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten.“ (Oscar Wilde)

Der Mund als Reagenzglas. Man sieht verschiedene Dinge auf dem Teller und fragt sich, wie sie zwischen Zunge und Gaumen miteinander korrespondieren – oder sich gegenseitig ausschließen. Zur Steinpilzzeit fragte ich den Wirt, was dazu passen würde. Er brachte mir die Pilze mit Ziegenkäse und Rote Beete. Beim Anblick hatte ich große Zweifel, der Geschmack war unglaublich. Gute Köche sind Komponisten, eine Binse, aber in Zeiten der Convenience-Küche von der Stange („Cordon Bleu“) durchaus erwähnenswert.

Parkbank-Time. Ich lausche den beiden (anderen … *hüstel*) älteren Menschen auf der Nachbarbank. Er fragt die Frau neben ihm, woher sie komme. Taipeh, Taiwan. Er sei aus Afrika, Kairo, „mit den Pyramiden“. Er wohne schon vierzig Jahre in Berlin. „Zeit vergeht schnell“. Sätze für die Ewigkeit. Dann geht der Pharaonensohn in die Offensive. Er fragt, ob sie mit ihm einen Kaffee trinken würde und ob sie verheiratet sei. Das kenne ich selbst aus Samstagnächten in der Disco nicht in diesem Tempo. „Isch bezahle“. Sie hat kein Interesse, er verabschiedet sich und geht, neuen Abenteuern entgegen.

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er schreibt gerade an der Biographie der berühmten Münchner Immobilienmaklerin Hedwig von Röbel. Arbeitstitel: „Mutter Courtage“.

Da lacht der Numismatiker: Die Republik Kongo hat eine Friedrich-Merz-Gedenkmünze in Gold herausgebracht. Preis 59,99 €. Durchmesser: 14 mm. Zum Vergleich: Die Ein-Cent-Münze hat einen Durchmesser von 16,25 mm. Gewicht: 1/100 Unze = 0,31 Gramm. Bitte nicht auf den Schreibtisch legen, wenn der Ventilator läuft, sonst ist sie weg. Passt aber irgendwie zum Politzwerg und Leichtgewicht im Kanzleramt.

„Kinderteller (groß)“. Schnitzel mit Pommes und Ketchup. Gruß geht raus ans Potemkin am Viktoria-Luise-Platz.

Wie wäre es gewesen, wenn es im Mittelalter schon moderne Medien gegeben hätte? RTL: „Fürst von Dobrindt: Wir müssen die Zahl der Hexenverbrennungen verdoppeln.“ In der WhatsApp-Gruppe „Pest“ fordern Impfgegner die Therapie mit Rhabarber, die Impfbefürworter die subkutane Verabreichung von Krötenblut. Netflix bietet eine Mystery-Serie an, die in einem fiktiven Dorf voller Dreck und Ratten spielt. Natürlich darf die Live-Reportage von irgendeiner Feuersbrunst nicht fehlen, im Hintergrund läuft ein nackter Mann mit brennenden Haaren durchs Bild.

Nico Hülkenberg fährt in Silverstone von Platz 19 auf Platz 3, das erste Podium in seiner F1-Karriere. Mit 37 Jahren, im 239. Grand Prix. Einfach nur geil.

Hilfe! Wir werden von Black Rock und Red Bull regiert. Die Jungs brauchen dringend Superheldenklamotten.

8 Kommentare:

  1. „Isch bezahle“, haha was denn, am Ende zahlt Frau ja doch drauf

    AntwortenLöschen
  2. "Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten.“ (Oscar Wilde)"
    ... da hat er recht.
    Addendum: Wenn man nicht den Mund halten kann, dann bitte coram publico — damit es bei "Müll labern" direkt aufs Maul gibt. Das gute alte Aktion-Reaktion-Prinzip — ich vermisse es jeden Tag.
    ein Freund der Literatur

    AntwortenLöschen
  3. Die lustige neue kongolesische Fritzemünze hat, obschon noch dünner als des solcherart Geehrten Qualifikation für ein politisches Amt, immerhin das Qualitätsmerkmal "polierte Platte". Da passt doch was nicht ganz? Muss sich das lange Elend aus dem Sauerland nun eigentlich nicht umgehend komplett kahlrasieren lassen?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wichtig ist die richtige Möbelpolitur, damit der Holzkopf im Bundestag endlich richtig glänzen kann.

      Löschen
    2. "komplett kahlrasiert?"
      ... also untenrum blank? — nee glaub ich nicht. Wenn man nachfragt, bekommt man sowieso keine Antwort.
      ein Freund der nackten Tatsachen

      Löschen
    3. Umgehend, nicht untenrum, Sie unmanierlicher Mensch! Sie sollten sich was schämen! Aber ganz falsch liegen Sie nicht. Nach französischen Geheimdienstinformationen soll sich die Ex-Friseuse von Frau Baerbock neulich tatsächlich für ein exorbitantes Honorar bereiterklärt haben, den sensationellen sauerländischen Schambewuchs wenn nicht zu eliminieren, so doch wenigstens in eine ansehnliche Form zu bringen. Das Vorhaben schlug fehl. Seitdem soll die Frau in der geschlossenen psychiatrischen Abteilung eines geheimen unterirdischen Regierungskrankenhauses in der Uckermark liegen. Sie muss angeblich ständig unter schwersten Sedativa gehalten werden, da sie sonst unaufhörlich schreit.

      Löschen
    4. "schwersten Sedativa"
      ... man hätte es ahnen können, aber trotzdem — ich glaube der ist blank, spiegelglatt rasiert mit dem unglaublichen "Gillette Body und Intimate"
      ein Freund

      Löschen
    5. Sie könnten recht haben. Noch gestern Nachmittag erfuhr ich von meinem syrischen Hausfriseur, der ehrenamtlich als Wegwerf-Tripelagent für einen nicht genannt sein wollenden Inlandsgeheimdienst, für das ARD-Enthüllungsformat "Brisant" sowie für die Sächsischen Revolutionsgarden arbeitet, dass es sich bei der Geschichte mit der ehemaligen Baerbock-Friseuse um eine vom Kreml-nahen Telegram-Kanal "Tscheburaschkas kleiner Terror-Ticker" lancierte Desinformation handeln soll. Tatsächlich soll sich um die regelmäßige Beseitigung des Wildwuchses im Schambereich von Herrn Merz bereits seit Jahren ein gewisser Carsten L. aus Paderborn kümmern. Es soll dabei von Merz' Seite schon häufiger zu Übergriffigkeiten gekommen sein, die Carsten L. jedoch angeblich klaglos erträgt, da er nach wie vor der festen Überzeugung ist, Friedrich Merz sei "einer der erfolgreichsten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland".

      Löschen