A:
Also, Giovanni, erzähl mir die Geschichte von Anfang an.
B:
Alles begann mit dem Rucksack, den ich im Bus gefunden habe.
A: Was
hast du mit ihm gemacht?
B: Ich
habe ihn mit nach Hause genommen.
A: Und
was war in dem Rucksack?
B: Ein
Pfund Parmaschinken, hauchdünn geschnitten, und ein Pfund Kokain.
A: Das
Kokain hättest du zur Polizei bringen müssen.
B: Ich
weiß, Commissario.
A: Was hast du stattdessen getan?
B: In
der Wohnung wollte ich es nicht haben. Das war mir zu gefährlich. Also habe ich
es zu meinem Freund Luigi, dem Ladenbesitzer, gebracht.
A: Und
was hat er mit dem Kokain gemacht?
B: Er
hat es in ein Regal neben die Nationaltrikots gelegt. Am Anfang haben wir aus
Spaß eine Scheibe Schinken mit Koks eingepudert, sie zusammengerollt und
gegessen. Ich kam mehrmals am Tag und Luigi schenkte mir ein Trikot.
A: Wieso
ist die Sache dann eskaliert?
B: Ich
habe Freunden davon erzählt. Sie gingen zu Luigi und machten das gleiche. Da sie
auch etwas kaufen wollten, hatte bald jeder von ihnen ein Trikot an. Wir
erkannten uns auf der Straße und grinsten uns an.
A: Wie
ging es weiter?
B: Als
erstes war der Schinken alle, aber das Kokain hielt noch eine Weile. Als
nächstes kauften die Leute Strohhüte und dann Eis am Stiel. Immer wenn man jemanden
in dem blauen Trikot und einem Strohhut sah, der ein Eis aß, wusste man
Bescheid.
A:
Aber wieso kam es zu einer Massenschlägerei?
B: Als
das Kokain alle war, beschwerten sie sich bei Luigi. Er schmiss sie aus dem
Laden. Die Leute hatten Entzugserscheinungen und dann genügte ein Funke, um das
Viertel explodieren zu lassen.
A: Das
ist die dämlichste Geschichte, die ich je gehört habe.
B:
Komme ich jetzt ins Gefängnis?
A:
Nein. Drogenkonsum ist nicht strafbar und einen nachweisbaren Besitzer hat das
Kokain nie gehabt. Du kannst nach Hause gehen, Giovanni. Das blaue Auge ist
Strafe genug.
B:
Danke, Commissario.
So ähnlich lief das bei Konstantin W. auch. Damals.
AntwortenLöschen"Konstantin W" ... er war jung und brauchte das Geld nicht ...
AntwortenLöschenein Freund