Blogstuff 1103
„Ich
lebe nicht radikal genug. Ich lebe, als erwarte mich ewiges Dasein, und nicht
völlige Vernichtung.“ (Peter Esterhazy)
Bonetti wartet auf den Anruf aus
Rom. Da ist gerade eine Stelle frei geworden.
Nach über zwölf Jahren und zum
ersten Mal nach dem Umbau war ich wieder mal in der Feinschmeckerabteilung des
KaDeWe, wo ich früher fast jede Woche italienischen und spanischen Schinken,
französisches Brot und Schweizer Schokolade gekauft habe. Was für eine
Katastrophe! Die Etage ist zu einer Fressmeile verkommen, die bei meinem
Erscheinen um 12:30 Uhr kaum besucht ist. Ein paar Touristen irren zwischen den
Tischen und Theken herum, ich finde nichts mehr wieder. Ich unterhalte mich mit
einer Verkäuferin und erzähle ihr, dass ich früher einmal Stammkunde gewesen
sei und jetzt sehr enttäuscht wäre. Sie arbeitet seit dreißig Jahren in dieser
Abteilung und sagt mir, die Angestellten seien mit der Entwicklung auch nicht
zufrieden. Vorbei. Wie die D-Mark, meine Jugend, meine Hoffnungen und Kleidergröße
L. Ich werde dieses deprimierende Kaufhaus nicht noch einmal betreten.
Viele
Leser fragen mich, warum ich immer schwarze T-Shirts trage. Es ist ganz
einfach: Man sieht auf ihnen weder Rotwein-, Bratfett- noch Sojasoßenflecke.
Bis 2021 gab es keinen glatzköpfigen
Kanzler, dann kam Scholz und jetzt kommt Merz. Seitdem geht es in diesem Land
bergab. Es wird Zeit, dass Bonetti sein ungebändigtes Haupthaar, seine
Löwenmähne im Kanzleramt schüttelt.
Soll ich wegen Erdogan jetzt
eigentlich auch keinen Döner mehr essen? Was ist mit Burgern, Hot-Dogs, chinesischem
Essen, Boeuf Stroganoff und meinen heißgeliebten Pelmeni?
Ich
lasse meine Wäsche in einer Wäscherei um die Ecke waschen. Ich mag diesen
unauffälligen Geruch, den ich von Hotelbettwäsche kenne. Dieser aufdringliche
„Duft“ der Supermarktwaschmittel hat mich schon immer genervt.
Plot:
Heinz Pralinski hat alles hinter sich gelassen: Das Doppelleben, die Lügen, die
tödlichen Missionen. In Wichtelbach führt er mit seinem Hund Lumpi ein
scheinbar ruhiges Leben als Tulpenzüchter. Doch die Vergangenheit holt ihn ein.
Warum
nennen die Einheimischen die Badstraße im Wedding eigentlich Bratstraße? Weil
hier die beste Wurst der Stadt verkauft wird, in der Curry Baude am Bahnhof
Gesundbrunnen. Reina Lehmann, geboren und aufgewachsen im Wedding, belieferte als
gelernter Metzger seit 1982 Imbissbuden mit seiner Wurst. Im Frühling 1989, ein
halbes Jahr vor dem Mauerfall, eröffnete er unweit der Grenze seinen eigenen
Imbiss. Als der Grenzübergang Bornholmer Straße geöffnet wurde, brummte der
Laden natürlich ohne Ende. Baude kommt aus dem Schlesischen und heißt
Schutzhütte, meine Oma hat noch diesen Dialekt gesprochen. Auf der Bratstraße,
die natürlich keiner so nennt, gibt es auch noch viele Dönerläden, Schawarma
und Chicken Kebap, so dass es überall herrlich nach gebratenem Fleisch duftet.
Turmstrafe gibts aber
AntwortenLöschenMöhrenstraße auch
LöschenSchwarze Bettwäsche, das wäre es. Dazu der Wilmersdorfer Hinternbeisser mit schwarzen Strapsen......
AntwortenLöschenDer lässt dir keine Ruhe, oder?
LöschenMeine Bettwäsche ist übrigens dunkelblau. Wegen der "Rotwein"- und "Bratensoße"-Flecken.
Kleiner Scherz ;o)
Ich finde ihn großartig und hoffe, Du triffst ihn wieder. Das gaebe auch erstklassiges Blogmaterial.
LöschenHeißt das, im Augenblick gibt es kein erstklassiges Blogmaterial? *schnaub*
LöschenNein, nein.
LöschenHinternbeissercontent wäre nur, um mit Fefe zu sprechen, das Beste vom Besten :))
Heißt das, Bonetti liefert nicht das Beste vom Besten? ALTER!!! Hier hat gerade Quentin Tarantino angerufen, weil er meinen Blog mit Samuel L. Jackson verfilmen will.
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