Dienstag, 22. April 2025

Bonetti – Vom Greenhorn zum Charmebolzen


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„Ich lebe nicht radikal genug. Ich lebe, als erwarte mich ewiges Dasein, und nicht völlige Vernichtung.“ (Peter Esterhazy)

Bonetti wartet auf den Anruf aus Rom. Da ist gerade eine Stelle frei geworden.

Nach über zwölf Jahren und zum ersten Mal nach dem Umbau war ich wieder mal in der Feinschmeckerabteilung des KaDeWe, wo ich früher fast jede Woche italienischen und spanischen Schinken, französisches Brot und Schweizer Schokolade gekauft habe. Was für eine Katastrophe! Die Etage ist zu einer Fressmeile verkommen, die bei meinem Erscheinen um 12:30 Uhr kaum besucht ist. Ein paar Touristen irren zwischen den Tischen und Theken herum, ich finde nichts mehr wieder. Ich unterhalte mich mit einer Verkäuferin und erzähle ihr, dass ich früher einmal Stammkunde gewesen sei und jetzt sehr enttäuscht wäre. Sie arbeitet seit dreißig Jahren in dieser Abteilung und sagt mir, die Angestellten seien mit der Entwicklung auch nicht zufrieden. Vorbei. Wie die D-Mark, meine Jugend, meine Hoffnungen und Kleidergröße L. Ich werde dieses deprimierende Kaufhaus nicht noch einmal betreten.

Viele Leser fragen mich, warum ich immer schwarze T-Shirts trage. Es ist ganz einfach: Man sieht auf ihnen weder Rotwein-, Bratfett- noch Sojasoßenflecke.

Bis 2021 gab es keinen glatzköpfigen Kanzler, dann kam Scholz und jetzt kommt Merz. Seitdem geht es in diesem Land bergab. Es wird Zeit, dass Bonetti sein ungebändigtes Haupthaar, seine Löwenmähne im Kanzleramt schüttelt.

Soll ich wegen Erdogan jetzt eigentlich auch keinen Döner mehr essen? Was ist mit Burgern, Hot-Dogs, chinesischem Essen, Boeuf Stroganoff und meinen heißgeliebten Pelmeni?

Ich lasse meine Wäsche in einer Wäscherei um die Ecke waschen. Ich mag diesen unauffälligen Geruch, den ich von Hotelbettwäsche kenne. Dieser aufdringliche „Duft“ der Supermarktwaschmittel hat mich schon immer genervt.

Plot: Heinz Pralinski hat alles hinter sich gelassen: Das Doppelleben, die Lügen, die tödlichen Missionen. In Wichtelbach führt er mit seinem Hund Lumpi ein scheinbar ruhiges Leben als Tulpenzüchter. Doch die Vergangenheit holt ihn ein.

Warum nennen die Einheimischen die Badstraße im Wedding eigentlich Bratstraße? Weil hier die beste Wurst der Stadt verkauft wird, in der Curry Baude am Bahnhof Gesundbrunnen. Reina Lehmann, geboren und aufgewachsen im Wedding, belieferte als gelernter Metzger seit 1982 Imbissbuden mit seiner Wurst. Im Frühling 1989, ein halbes Jahr vor dem Mauerfall, eröffnete er unweit der Grenze seinen eigenen Imbiss. Als der Grenzübergang Bornholmer Straße geöffnet wurde, brummte der Laden natürlich ohne Ende. Baude kommt aus dem Schlesischen und heißt Schutzhütte, meine Oma hat noch diesen Dialekt gesprochen. Auf der Bratstraße, die natürlich keiner so nennt, gibt es auch noch viele Dönerläden, Schawarma und Chicken Kebap, so dass es überall herrlich nach gebratenem Fleisch duftet.

8 Kommentare:

  1. Turmstrafe gibts aber

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  2. Schwarze Bettwäsche, das wäre es. Dazu der Wilmersdorfer Hinternbeisser mit schwarzen Strapsen......

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    1. Der lässt dir keine Ruhe, oder?

      Meine Bettwäsche ist übrigens dunkelblau. Wegen der "Rotwein"- und "Bratensoße"-Flecken.

      Kleiner Scherz ;o)

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    2. Ich finde ihn großartig und hoffe, Du triffst ihn wieder. Das gaebe auch erstklassiges Blogmaterial.

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    3. Heißt das, im Augenblick gibt es kein erstklassiges Blogmaterial? *schnaub*

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    4. Nein, nein.
      Hinternbeissercontent wäre nur, um mit Fefe zu sprechen, das Beste vom Besten :))

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    5. Heißt das, Bonetti liefert nicht das Beste vom Besten? ALTER!!! Hier hat gerade Quentin Tarantino angerufen, weil er meinen Blog mit Samuel L. Jackson verfilmen will.

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