Samstag, 20. April 2024

Der geheimnisvolle Kasten

 

Jack-Wolfskin-Jacken sind wie Samsonite-Koffer. Sie sehen alle gleich aus. Ich hatte nur einen oder zwei Zombies getrunken, vielleicht noch eine Strawberry Margarita und einen Long Island Ice Tea. Die Garderobe war schlecht beleuchtet und so habe ich wohl die falsche Jacke genommen. Vor meiner Haustür habe ich es erst gemerkt, als ich nach meinem Schlüssel suchte und ihn nicht fand.

Stattdessen hatte ich einen Glückskeks in der Hand. Ich war zu neugierig, um diese Kekse ungeöffnet zu lassen. Es ist wie mit Überraschungseiern. Warten unmöglich. Aber statt den üblichen Kalendersprüchen fand ich eine Reihe chinesischer Schriftzeichen. Ich steckte den Zettel in die Hosentasche, brachte die Jacke zurück und kam mit meiner eigenen Jacke nach Hause.

Der „Fang Shop“ lag im Herzen von Chinatown. Fang war ein uralter Chinese, der in einem traditionellen Gewand und einer Seidenkappe hinter der Ladentheke stand. Den Laden und den alten Fang gab es schon immer. Niemand kann sich an die Zeit erinnern, als es das Geschäft und seinen Inhaber nicht gegeben hat. Manche sagen, es sei so alt wie die Stadt selbst, andere behaupten, Wichtelbach sei um den „Fang Shop“ herumgebaut worden.

Im Laden gab es nicht nur Buddhastatuen aus Alabaster oder Räucherkerzen, es gab auch getrocknete Schlangenzungen und Waschbärnasen. Wenn Fang etwas nicht hatte, wusste er zumindest, wie man es besorgen konnte. Als ich das Geschäft betrat, las Fang gerade in einer alten Schriftrolle.

„Meister Fang“, begrüßte ich ihn, „Können Sie mir dieses Schriftstück übersetzen?“

Er nahm es in die Hand und studierte es eine Weile. Dann sah er mich an und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich habe hier etwas für Sie. Es ist ein Abholschein.“

Dann ging er hinter einen Vorhang und blieb eine Weile verschwunden. Dann kam er mit einer kleinen Kiste zurück, die mit Lackarbeiten und Schnitzereien verziert war. Er übergab sie mir und verbeugte sich.

„Ich hoffe, das Geheimnis ist bei Ihnen in guten Händen.“

Voller Aufregung und Vorfreude ging ich nach Hause. Solange ich noch in Chinatown war, bemerkte ich die vier Männer mit Sonnenbrillen und dunklen Anzügen nicht, die mich verfolgten. Die chinesischen Triaden, die diesen Teil von Wichtelbach beherrschten, hatten die Verfolgung aufgenommen. Das ist auch nicht so schwer, wenn man, wie ich, einen pfirsichfarbenen Dreiteiler mit passender Krawatte trägt.

In einer dunklen Unterführung holten sie mich ein und bildeten einen Kreis.

„Gib uns den Kasten.“

„Warum holt ihr ihn nicht?“

Ohne Vorwarnung setzte ich meinen berühmten Chuck-Norris-Gedächtnis-Roundhouse-Kick ein. Zwei Männer brachen bewusstlos zusammen. Ich rannte los und versteckte mich hinter einer Straßenecke. Mit der berühmten Todeskralle, die mir Bruce Lee persönlich beigebracht hatte, setzte ich die anderen beiden außer Gefecht.

Fortsetzung folgt

 

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