Samstag, 30. März 2024

Bonetti enthüllt: Mario Bohlen ist der Mann meiner Cousine

 

Blogstuff 936

Ostern in Jerusalem verbringen? Das war schon bei Jesus keine gute Idee.

Lange bevor Multifunktionsjacken unseren Alltag erobert haben und Firmen wie Jack Wolfskin steinreich wurden, gab es Anfang der Achtziger stylische Lederjacken mit vielen Reißverschlüssen, die alle ins Nichts geführt haben. Trendsetter waren Michael Jackson im Beat-It-Video und ich. Leider war der Hunsrück damals noch nicht so weit. Mir lag keine einzige Frau zu Füßen. Aber Michael hat mir nicht nur die Idee mit der Jacke, sondern auch die ganzen Moves (Moonwalk!) und die Choreo geklaut. Aber da stehe ich drüber. Ich muss nicht darüber reden.

Ich vermisse die Zeit, als ich ein ganzes Kinopublikum mit meinen endlosen Kommentaren zu Logiklöchern und Anschlussfehlern zur Weißglut getrieben habe. Wenn mir nichts mehr einfiel, kam Stufe 2: Ich habe einfach mit meiner Chipstüte geknistert. Und dann die Kaugeräusche!

Bevor Stephen King „Es“ geschrieben hat, hatte niemand Angst vor Clowns. Der Mann hat einen ganzen Berufsstand vernichtet. Hätte er nicht einen Zahnarzt zum Bösewicht machen können? Vor diesen Leuten hatten wir alle schon immer Angst.

Der Humor hat sich unglaublich weiterentwickelt. In den siebziger Jahren, in der Zeit von Peter Frankenfeld und Rudi Carell, wäre mein Mördergag „Kennen Sie den entflohenen Häftling?“ – „Flüchtig.“ eingeschlagen wie eine Bombe. Heute sitze ich in der Redaktion der Heute-Show und schaue in versteinerte Mienen. Nur Oliver Welke lacht, weil er auch so alt ist wie ich. Über Frauen darf man auch keine Witze machen. Sie: „Schatz, passe ich in diese Parklücke?“ Er: „Meinst du das Auto oder dich?“ Keiner lacht. Die einzigen Minderheitenwitze kann man über Saarländer erzählen. „Warum findet man ein saarländisches Kind nicht beim Versteckspiel?“ – „Weil es niemand sucht.“ BÄM. Mike-Drop. Aber eines Tages kommen die alten Gags zurück, im Rahmen der sogenannten Postmoderne. Postmoderne heißt: Wir machen dasselbe wie früher, aber jetzt ist es ironisch reflektiert. Die Metaebene lässt grüßen.

Die Osterfeiertage sind traditionell das Fest der Schrottfilme. Bud Spencer, Winnetou, Eddy Murphy – und natürlich die James-Bond-Reihe. In „Octopussy“ wird kein Indien-Klischee ausgelassen. In diesem Land schläft man auf Nagelbrettern und reitet auf einem Elefanten zur Arbeit, meistens als Schlangenbeschwörer auf dem Marktplatz. Ein Zwölfjähriger könnte diese Drehbücher schreiben. In den alten Bond-Filmen geht es fast immer um Atombomben, die Frauen sind entweder willig oder böswillig und am Ende gibt es ein gigantisches Gemetzel mit vielen Explosionen. Und sobald die drittklassige Bumsmusik einsetzt, die nicht mal in einem Porno laufen würde, wissen wir genau, dass der Agent Ihrer Majestät nach einem kaum einminütigen Dialog den außerehelichen Geschlechtsverkehr vollziehen wird. Da könnte ich auch gleich „Karlsson vom Dach“ gucken, dieser Idiot mit einem Propeller auf dem Rücken. Das fand ich schon als Kind völlig unrealistisch.

Demnächst in Ihrem Kino: „Bibel 2 – Die Abrechnung.“

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