Freitag, 8. August 2025

Idee für einen Kriminalroman

 

Die Gebrüder Devereaux leben in einer Kleinstadt in der französischen Provinz.

André D. ist Kunsthistoriker und macht sich Hoffnungen, bei der bevorstehenden Wahl zum Bürgermeister gewählt zu werden. Er steht bei einem Kunsthändler im Wort, ein altes Gemälde zu erwerben, eine Stadtansicht von 1738. Das Gemälde ist schon in seinem Haus und soll bei der morgigen Pressekonferenz feierlich dem örtlichen Museum übergeben werden. Allerdings muss er für die Kaufsumme von 50.000 Euro einen Kredit aufnehmen.

René D. ist Juwelier. Ein Bergarbeiter hat ihm einen gestohlenen Edelstein angeboten. Er will ihm den Stein für 50.000 Euro abkaufen, schleifen und dann für 250.000 Euro in Antwerpen verkaufen.

Yves D. ist Drogenhändler. Regelmäßig kauft er in Marseilles Kokain und verkauft es an die armenische Mafia in Paris. In der Nacht will er sich mit seinem Lieferanten, einem gefährlichen Algerier treffen, der immer mit drei bewaffneten Männern erscheint. Die Lieferung kostet 50.000 Euro, die er nicht hat.

Wie es der Zufall will, treffen sich die drei Brüder vor der Bank. Jeder will einen Kredit aufnehmen, aber der Bankier wird nicht allen einen Kredit einräumen. Sie überlegen, was zu tun sei. Yves überlegt, den Drogenhändler bei der Polizei zu verpfeifen, die ihn bei der Übergabe festnimmt und ihm eine Belohnung auszahlt, mit dem er seine Geschäfte fortsetzen kann. René hat den Plan, sich von einem befreundeten Ganoven in seinem Laden ausrauben zu lassen und die Versicherungssumme zu kassieren. André hat die verwegene Idee, seine attraktive Frau auf den amtierenden Bürgermeister, einen bekannten Schürzenjäger, anzusetzen. Sie soll ihn am Abend verführen und der Skandal soll von der abgeblasenen Pressekonferenz ablenken.

Sie diskutieren bei einer Flasche Pernod und kommen zu dem Schluss, dass keiner der Pläne ihr Problem löst. Yves‘ Plan ist zu gefährlich, weil die Hintermänner des Drogenhändlers von seinem Verrat erfahren und ihn ermorden könnten. Renés Plan funktioniert nicht, da es zu lange dauert, bis die Versicherung zahlt. Andrés Plan ist unmoralisch, weil er erstens seine Frau in die Sache mithineinzieht, zweitens ihrem Ruf schadet, was drittens wiederum auf ihn zurückfallen könnte.

Endlich haben sie die Lösung. Yves nimmt den Kredit auf und macht in der Nacht das Geschäft mit dem Algerier. In derselben Nacht platziert René mithilfe des Ganoven, für den das spurenlose Öffnen von Autos kein Problem darstellt, zwanzig Gramm Kokain im Handschuhfach des Bürgermeisters und gibt der Polizei einen anonymen Tipp. Am nächsten Tag hat die Stadt ihren Skandal, der Bürgermeister tritt zurück und André lässt das Gemälde vom Kunsthändler abholen. René bittet den Bergarbeiter noch um zwei Tage Aufschub. Bis dahin hat Yves das Kokain an die Mafia in Paris verkauft, gibt ihm die 50.000 und aus dem Gewinn nach dem Verkauf des geschliffenen Edelsteins zahlen sie den Kredit zurück.  

Ein perfekter Plan. Aber dann geht etwas schief. Was genau? Sieht man René auf einer Überwachungskamera am Auto des Bürgermeisters? Wird er auf dem Weg nach Antwerpen überfallen? Hat der Bergarbeiter einen anderen Käufer gefunden? Wird Yves von den Armeniern übers Ohr gehauen? Darüber muss ich noch nachdenken. Schließlich geht immer irgendwas schief.

 

1 Kommentar:

  1. Aus meiner Prägung durch 90'er Jahre-Indiefilme fließt mir die Phantasie über, wie eine Gruppe netter Männer durch winzige Ereignisse, im Sinne eines Butterflyeffekts, in eine kaskadierende Eskalation der Ereignisse geraten, welche, sich überschlagend, sich gegenseitig nivellieren, so dass am Ende alle zwar geschunden aussehen, aber im Großen und Ganzen so dastehen wie vorher. Dazu müssten die Protagonisten aber sympatische Trottel sein. Vermute ich.
    Aber 90'er Filme sind so.... ...90'er?

    Oder man könnte im Nachnamen das "a" weglassen. Das gäbe Gelegenheit für einen Namenswitz.

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