Harald
Kohlrausch war nicht nur enttäuscht, er war wütend. Als leitender Angestellter
der Mepp & Kaul Bank (im Volksmund Nepp & Klau genannt) hatte er sich
für teuer Geld einen Bunker im Hintertaunus gekauft, aber alle Ausfallstraßen
waren inzwischen verstopft. Die „Gruppe Wagner“ stand kurz vor Frankfurt. Für
einen Hubschrauber war Kohlrausch zu unbedeutend.
Da
klingelte das Telefon. „Karin“, rief er. Wo bist du?“
„Zuhause.
Wo sonst? Der Russe ist da.“
„Ich
weiß. Hier im Haus ist alles auf der Flucht. Keiner weiß, wohin.“
„Ich
bin auch am packen, Harald. Was soll ich mitnehmen?“
Er
zupfte sich nervös am Windsorknoten. „Auf jeden Fall den Schmuck. Klamotten nur
das Nötigste. Ich gebe dir jetzt mal den Code für den Tresor durch.“
„Was
für ein Tresor? Davon hast du mir nie was erzählt.“
„Weil
es dich nix angeht. Die Aktien habe ich sowieso schon in die Schweiz transferiert.
Also! Es ist ganz einfach. Gib mein Geburtsdatum ein.“
„Woher
soll ich das denn wissen?“
„28. September
1961. Der Tresor ist hinter dem Gemälde in meinem Arbeitszimmer.“
„Und
wo treffen wir uns?“
„Fahr
nach Westen und sieh zu, dass du über den Rhein kommst. Wenn in Russland
Invasion war, haben sie die Sache auch immer totlaufen lassen. Weites Land,
verstehst du? Napoleon, Hitler, Prigoschin.“
„Aber
Deutschland ist klein.“
„Deswegen
fährst du am besten bis Portugal. Lass dein Handy an. Ich komme nach.“
„Ist
gut, Schatz.“
Der Russe im Keller.
AntwortenLöschenНужно выключить телефон :)
AntwortenLöschenПригожин